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              Jene


im Schatten des Gemeinwesens
sind Menschen wie wir:
arbeiten, schlafen essen, vergnügen,
fühlen sich unter der Herrschaft 
mächtiger Gruppen und Einzelner
ungenügend wahrgenommen.

 

Nicht wenige verbergen im Kampf 
um Arbeitsplatz und Niedriglohn,
von Wut und Hass getrieben,
die geballte Faust.
Ihre Menschenwürde scheint
jederzeit verhandelbar,
sobald gewinnbringend der Nutzen.

 

Längst haben die Prekären
sich abgewandt, da ein besseres Leben,
außer „Brot und Spielen“, an ihnen
fast ohne Spuren vorübergegangen,
bauen sich ein Zuhause im Schatteni,
leben weiter in eingeschränktem Umfeld,
hoffen, dass ihre Welt in absehbarer Zeit 
keinesfalls zusammenfällt.

 

Der Betrachter grübelt, ob Wohlstand
oder nur Konsum jemals für alle gedacht,
indes die Mehrheit weiterhin 
eine profitable Moral und Werte wie Eigentum, 
das „verpflichtet“, hochhält
wie Bilder von Heiligen bei Prozessionen.

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Hallo Carolus,

Wohlstand für alle war, außer in der Fantasie, wie im Thomas Moro Werk "Utopia", absolut utopisch. 

Die Zivilisation ist auf den Rücken von Sklaven entstanden. Erst durch die Industrialisierung im letzten Drittel des 19ten Jahrhunderts wurde, zum ersten Mal in der Geschichte, der Gedanke an die Möglichkeit von Wohlstand für alle möglich. 

Durch die Bevölkerungsexplosion und viele andere Faktoren wissen wir schon längst, dass Wohlstand für alle nie geben wird. Alles ist immer mehr ein Kampf ums Überleben. Demnächst wahrscheinlich sogar in Europa. 

Liebe Grüße

Carlos 

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Hallo Carolus,

Danke für das Gedicht - es macht betroffen.

 

Die Ränder, die inzwischen die Realität für viele darstellen, sind schroff und man kann sich sehr leicht daran verletzen.
Die Ränder waren schon immer schroff -- vllt. ist der Unterschied zur heutigen Zeit, dass sie bei uns weichgespült sind ... -- alle können theoretisch glücklich sein .... den lillilallihuppelbubb-Urlaub in Braungrillistan buchen, in 2 Tagen mal kurz nach Paris hoppeln um eine angesagte Handtasche zu shoppen, sich Bauch, Brust, Penis, Ohr, Magen, Darm, Augenfarbe weg- schön - oder hinoperieren zu lassen ....
Wir leben im Alles-ist-möglich-Traumweichspülland ..... und .... dabei ist womöglich weniger machbar als noch vor zwanzig Jahren ....

Die Welt ächzt und die Menschen mit ihr

 

@ Carlos: Vielleicht ist nicht Wohlstand für alle machbar - vermutlich sogar sicherlich nicht.

Und: Ein Leben in Würde und mit genügend Ein- und Auskommen für alle sollte möglich sein.

Aktuell leben in Dtld. ein Viertel der Rentner von weniger als 1000 Euro .... .

 

Während zeitgleich Milliarden in Waffen investiert werden.

Während es zeitgleich Milliardäre gibt, die ihr Vermögen unmöglich jemals ausgeben können werden  

Da ist heftig was in Schräglage, schon immer gewesen ...

Ich bin Idealistin und gehe davon aus, dass die Menschheit dies einmal überwunden haben wird ....allerdings gebe ich uns zu diesem Schritt noch mehrere Tausend Jahre ....

 

VG Sternenherz

 

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Guten Abend, lieber Carlos, liebe Sternenherz,

herzlichen Dank für Eure anregenden Beiträge!

 

Carlos,

wenn Du anmerkst "Durch die Bevölkerungsexplosion und viele andere Faktoren wissen wir schon längst, dass Wohlstand für alle nie geben wird." dann werde ich Dir nicht widersprechen, denn dessen Realisierung würde das Aus für die Entwicklung des Menschengeschlechts bedeuten, allein schon durch die Umweltbelastungen, die Knappheit der Ressourcen und nicht zuletzt durch die Veränderungen des Klimas.

 

Anderseits wäre zu überlegen, was man und wie man "Wohlstand" definiert.

Geht man vom Niveau des Wohlstandsstatus vom Mittelstand in Industrieländern aus, ist dessen weltweite Realisierung unsinnig, weil undurchführbar.

 

An diesem Punkt bringt sich Sternenherz mit ihrem Vorschlag ein:

"Ein Leben in Würde und mit genügend Ein- und Auskommen für alle sollte möglich sein." Ich denke, dazu gehört auch der Zugang zu sauberem Wasser, emissionsfreier

Atemluft, gesunder Nahrung, inclusive. deren Produktion, u.a.m.. Hier wäre eine "weltweite Realisierung" möglich und sinnvoll.

 

Liebe Sternenherz,

du schreibst:: "Ich bin Idealistin und gehe davon aus, dass die Menschheit dies einmal überwunden haben wird." Ich denke als ein durch die Jahre geformter

"realistischer Idealist"(!), dass wir nicht tausende von Jahren auf eine entscheidende Änderung des Homo sapiens warten müssen. Entweder sie geschieht ab sofort in Etappen, Schritt für Schritt, erzwungen durch die drastische

Verschlechterung der allgemeinen Lebensgrundlagen oder...

Ich meine, wo viel Schatten, da auch viel Licht. Ich kenne weltweite Projekte von jungen Menschen für ein besseres soziales Miteinander, für ein bescheideneres Leben ohne permanenten Konsumdruck, für Permakultur und, und...

Sie geben mir Hoffnung, und von ihr wie von der Liebe lebe ich jeden Tag.

 

Lieben Gruß

Carolus

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