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Heut' hab ich mich selbst verletzt,
mit der Klinge Schnitt für Schnitt,
Stück für Stück die Haut zerfetzt, 
Wahre Schmerzen, Schritt für Schritt. 
 
All die Träume die ich lebte,
ein Imperium von Schutt.
Mein Herz, ach so oft schon bebte,
all die Liebe, ist kaputt.

 

Würde ich nochmal beginnen,
ganz von Kindesbeinen an.
Wege würde ich ersinnen,
derer ich mich nie besann. 

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Lieber Herbert, 

warum Menschen sich selbst derart verletzen, hat sich mir auch nie erschlossen. Bis mir eine Bekannte mal berichtete, dass es für sie die einzige Möglichkeit sei, ihrer angestauten Angst, ihrer Wut und ihrer Ohnmacht, Luft zu machen. 

 

Die Zeilen haben sich bei mir ergeben, nachdem ich das Lied Hurt in der Version von Johnny Cash hörte. 

Mir scheint, @Donna hat sich dass unmittelbar erschlossen.

 

Liebe Grüße

JoVo

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Hallo JoVo, 

"ein Imperium von Schutt" ... 

Das passt irgendwie nicht zusammen, denn das Wort Imperium ist zu sehr mit Macht eng verbunden. Ein Imperium kann zugrunde gehen, ein Berg von Schutt werden, das ja, aber dann ist es kein Imperium mehr. 

Die letzte Strophe kann allein für sich bestehen, sehr schön, eine Wahrheit, eine Sehnsucht in vier Versen, die man auswendig lernen und vortragen kann.

Liebe Grüße

Carlos 

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Lieber Carlos, 

schön, dass es so auffällt. 

In der Tat zunächst ein Widerspruch.

Damit sollte ausgedrückt werden, dass die Ziele denen man wer weiß wie lange hinterhereifert und vieles was man bereits in "seinem Reich" geschaffen hat, vielleicht doch auch mal hinterfragen sollte. 

Liebe Grüße

JoVo

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Lieber @JoVo,

vor 2 Stunden schrieb JoVo:

Lieber Herbert, 

warum Menschen sich selbst derart verletzen, hat sich mir auch nie erschlossen. Bis mir eine Bekannte mal berichtete, dass es für sie die einzige Möglichkeit sei, ihrer angestauten Angst, ihrer Wut und ihrer Ohnmacht, Luft zu machen. 

 

Die Zeilen haben sich bei mir ergeben, nachdem ich das Lied Hurt in der Version von Johnny Cash hörte. 

Mir scheint, @Donna hat sich dass unmittelbar erschlossen.

 

Liebe Grüße

JoVo

Nur damit es keine Missverständnisse gibt, erkläre ich wieso ich ein Smiley gab.

Lieber @JoVo, das Gedicht ist gut geschrieben.

Das Thema in minimale Worte beschrieben.

Richtig angegangen-weder mit Schuldzuweisungen noch Vorwurfsvoll sondern behutsam und nüchtern dargestellt.

Hurt lies mich sofort an einer WG erinnern wo ich mal wohnte.  Eines Tages wanderte ich früh in der Küche und die WG Mitbewohnerin ritzte sich gerade in dem Moment ihren Oberarm.  Natürlich war ich erstmals geschockt aber schwieg. Habe keine Fragen gestellt und kein übliches "Good morning!" gesagt.  Sondern ging zum Kühlschrank. Öffnete die Kühlschranktür.  Erst dann wie mein Rücken gekehrt war sprach sie erbost  

"You know, I've been doing this for years. It helps me to release all my pain."

"Weisst Du, ich mache dies seit Jahren" patzte sie "Es ist ein Ventil für mich, so verschwinden die Schmerzen" 

Sie meinte ich wäre der erste Mensch gewesen der nicht negative oder angewiedert reagierte. Es hätten Nur 3 andere sie je ertappt- Ihre Erwachsene Tochter, ehemaliger Ehemann, und ein Freund der sie unmittelbar danach verlassen hat. 

Bevor dieses Geschehen wusste ich garnichts vom Thema Selbsverletzung.

Weder gehört noch erlebt bis den Augenblick.

Klar das mir sowas in der Seele weh tut. 

Hinterher hatten wir ein gutes Gespräch wobei ich mich erkundigte ob ich in irgendeinerweise helfen kann. Sie meinte ich hätte schon was wichtiges getan indem ich menschlich reagierte und ihre Würde intakt behielt. (So ihre genauen Worte) 

Sie meinte nicht mal ihr Psychiater wäre halb so verständnisvoll wie ich.  Er findet sie hat eine "Selbstzerstörrerische Persönlichkeit."

Daß sie bestimmt durch ihre Alkohol und Drogenexzesse das "entwickelte" beichtete sie mir. 

Liebe Grüße, Donna

 

 

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Hi JoVo,

 

gestern hatte ich schon mal einen Anlauf genommen, deinen Text zu besprechen, jedoch kurz nach Einstellen festgestellt, dass ich Murks  geschrieben hatte.

Neuer Versuch:

Ja, auch ich konnte in deinem Text die Hoffnungslosigkeit des LI gut nachempfinden. Auch dies verzweifelte; „könnte ich doch alles neu beginnen“ ist nachvollziehbar. Immerhin ist am Ende ein Funken Hoffnung zu spüren. Ja, LI wird sich aufmachen, neue Wege zu suchen.

Einige Stellen die mir auffielen:

 

Zitat

All die Träume die ich lebte,
ein Imperium von Schutt.

Ja, da finde ich auch, dass es ein wenig unglücklich ausgedrückt ist, obwohl ich nach deiner Erläuterung an Carlos nun weiß, was du meinst. Das müsste vielleicht eindeutiger erkennbar sein. Es geht ja eben um das Imperium des LI, das in Schutt und Asche liegt. Viell. so in der Richtung:

…Mein Imperium – jetzt Schutt.

Das triffts auch noch nicht gut, bzw. es ist noch nicht gefällig ausgedrückt. Fällt dir da noch etwas besseres ein? Ich wage mal was:

 

All die Träume, die ich lebte,

mein Imperium – zerschlagen –

Herz, das oft schon liebend bebte,

Schall und Rauch aus frohen Tagen

 

Ach, noch kurz dazu:

Zitat

Mein Herz, ach so oft schon bebte,
all die Liebe, ist kaputt.

 

Da finde ich, den Auftakt, Mein Herz betont zu beginnen, schon sehr gewagt. Das ginge m.M.n. nur, wenn es auch noch ein anders Herz gäbe. Also, nicht dein Herz, sondern mein Herz. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.

 

Zitat

Würde ich nochmal beginnen,
ganz von Kindesbeinen an.
Wege würde ich ersinnen,
derer ich mich nie besann. 

 

Ach, noch kurz dazu:

Zitat

 

 

Hier hatte ich Probleme bei der Zeit in der letzten Zeile.

 

In der 3. Zeile, auf die sich „besann“ bezieht, hast du den Konjunktiv gewählt. Die letzte Zeile steht im Präteritum. Das kam mir komisch vor und ich meinte zunächst, es müsse dann logischerweise Konjunktiv II: besänn/e folgen. Ich bildete den Vers dann mal probeweise prosaisch:

„Ich würde mir Wege ausdenken, an die ich nie dachte.

Oder Konjunktiv II

Ich würde mir Wege ausdenken, an die ich nie gedacht hätte.

 

Meine Erkenntnis daraufhin: Beides geht. Wäre interessant zu wissen, was Experten hier zu der Theorie sagen. Möglicherweise habe ich das auch viel zu sehr aufgebläht. Wollte nur mal meine verworrenen Gedankengänge hierzu aufzeigen.:vogel_m:

 

Aber sonst; Chapeau, gefällt mir in seiner Traurigkeit.

 

VG, Marvin

 

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Lieber @Marvin,

herzlichen Dank für deine Kritik und die wohlüberlegten Zeilen. 

 

Insbesondere deine Version 

 

"All die Träume, die ich lebte,

mein Imperium – zerschlagen –

Herz, das oft schon liebend bebte,

Schall und Rauch aus frohen Tagen" 

gefällt mir sehr. 

 

Wobei das "Imperium" wahrhaftig sich nicht verändert hat. Die Sicht des LI auf dieses hat sich gewandelt und früher Erstrebtes ist vollkommen belanglos geworden. 

 

Viele tolle Anregungen

Danke

Liebe Grüße 

JoVo

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  • 1 Monat später...

 

Am 20.10.2022 um 12:07 schrieb JoVo:

All die Träume die ich lebte,
ein Imperium von Schutt.
Ach, mein Herz so oft schon bebte,
all die Liebe, ist kaputt.

 

Würde ich nochmal beginnen,"
ganz von Kindesbeinen an.
Wege würde ich ersinnen,
die zuvor ich nie ersann.

 

Lieber @JoVo,

 

auch wenn der Text verzweifelt klingt, gefallen mir Deine Zeilen sehr gut.

Der Inhalt ist zerstörerisch und gleichzeitig sensibel,

der Wortlaut ist mit Bedacht erwählt.

 

Zwei klitzekleine Vorschläge hätte ich:

Im 2. Vers wäre ein Zeilenbeginn mit "Ach, mein Herz..." ein wenig besser im Rhythmus (siehe Zitat).

 

In der letzten Zeile bin ich mir nicht sicher, ob "besann" inhaltlich richtig ist.

Ich glaube,  besinnen tut man sich eher auf etwas zurück (was schon vorher da war).

Insofern wäre "ersann" wohl etwas korrekter (man ersinnt etwas Neues, siehe Zitat).

 

Ansonsten: In aller Kürze (so mag ich das) wohl gereimt! 👍🙂

Liebe Grüße von Georg

 

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Grüß dich @Georg C. Peter

 

beide deiner Vorschläge sind richtig toll. 

Das Ach am Anfang bringt die Wehmut  vielleicht noch etwas tragender zum Ausdruck. 

 

Was du zu besinnen schreibst, ist auch eine mögliche Deutung. Die andere ist im Sinne von überlegen.

 

 

Dank dir

 

Also hier mal die Alternative:

Heut' hab ich mich selbst verletzt,
mit der Klinge Schnitt für Schnitt,
Stück für Stück die Haut zerfetzt, 
Wahre Schmerzen, Schritt für Schritt. 
 
All die Träume die ich lebte,
ein Imperium von Schutt.
Ach, mein Herz so oft schon bebte,
all die Liebe, ist kaputt.

 

Würde ich nochmal beginnen,
ganz von Kindesbeinen an.
Wege würde ich ersinnen,
welche ich niemals ersann. 

 

Liebe Grüße

JoVo

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  • 4 Monate später...

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