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Bloße Hände greifen den Schnee

Packen geschwind

Schlitten und Kind

richten sie auf, Lachen erklingt

fliehen das Kind

Mythe und Weh

 

Zitternd im Schnee

als sei er ein See

aus tausenden Eiskristallen

Schluchzer verhallen,

Schneeflocken fallen

Stille sinnt

ins Weiße das Kind

Flüstrer wallen

aus Winterfees

Hallen

Durch Eissee und
Schnee

 

Flüstert das Kind

in den eisigen Wind

Die Grotte umschließt schon der Schnee

Sein Tränchen verrinnt

Sein Name verschwind

und es würde schon eins mit der

Fee

 

Bekriecht es die Stille,

die kühlende Hülle

des Eisschacht, gestülpt wie ein Weh

Das passt auf das Mündchen

Der passt auf das Kindchen

Das stemmt sich noch

gegen den Schnee

 

Erlahmen die Augen

die schläfrigen Augen

Sinkt weiß schon die Hand der Fee

Die Wärme zu rauben

Das Kindchen zu rauben

Zur Halle unter dem See

 

Grad recht und geschwind

packen Schlitten und Kind

bloße Hände tief in den Schnee

Vaters Lachen erklingt

entfliehen das Kind

blaue Mythe und frierendes Weh

Wie darunter bestimmt

das Eis so gerinnt

fließt zurück in den See

die Fee

 

 

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Wow, Dio....

 

Das geht förmlich fröstelnd unter die Haut! Vor allem weil wie aus Kinderaugen lyrisch gelesen. Der  Spannungsbogen ist genial gut gelungen. Von unschuldig schön plötzlich zu Gänsehaut gruselig und dann doch erleichtert aufatmen. Genau wie man es auch als Kind erlebt hat, die große Welt um einen herum. Da war vieles gefährlich und bedrohlich, was eigentlich völlig harmlos. Abenteuer gab es auf jeder Wiese draußen. Das zirpen der Grillen z.B. im Gras hielt ich damals für das rascheln und zischen von Schlangen, die natürlich jeden Moment aus einem Erdloch kommen konnten. 

Hat auch ein wenig was vom Erlkönig deine Geschichte. Nur mit einem besseren Ende, doch nicht weniger episch. Ich vermisse die Lesezeichen-Funktion. Für mich ein Bildstarker Text der auch beim x-ten Mal durchlesen verzücken wird. 

 

Fröstelnde Grüße mit kalten Füßen JC

 

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Hi 

 

@Joshua Coan du hast wunderbar alles in Deinen Kommentar aufgefangen was auch mir wichtig war. Als Kind (und später nochmal in der Pubertät)  scheint mir gleichsam die Wahrnehmung der Welt intensiviert und die Verbindung zur zweiten Welt besonders verstärkt . Die Gefahr von großen Mächten geraubt zu werden ist da besonders groß

 

 und wir haben das alte mythologische Thema von weiblichen und männlichen archetypischen präfigurationen

 

@Darkjuls schön dass dir das Stück gefallen hat

 

 mes compliments 

 

dio

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