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Ich habe geschrieben, so viele Zeilen,
ich bin voller Liebe und möchte verweilen,
möchte vergessen, was wir uns getan,
möchte nicht glauben, wir ha’m uns vertan.

 

Und dennoch kommen sie wieder und wieder,
die Zweifel, die Ängste, sie werfen mich nieder,
sie flüstern, sie rauschen, sie füllen mein Ohr,
erzählen von Zeiten, als die Liebe gefror.

 

Was hilft sind Gespräche, achtsam und still,
wo ich kann dir sagen, du Liebes, ich will,
Gedanken, Gefühle, mein Inneres beschreiben,
Vertrauen aufbauen, wenn wir uns nicht reiben.

 

Auch ich kann Dir zuhör’n, versuch zu begreifen,
wo du grade bist, was in Dir muss reifen,
so reden wir oft bis tief in die Nacht,
wir kommen uns näher, wenn wir geben acht.

 

Doch wenn wir uns nah sind und einer will mehr,
dann gefrieret der and’re, er setzt sich zur Wehr,
ich fühl eine Spannung, Begehren und Lust,
was bleibt: ich bin kraftlos, enttäuscht, voller Frust.

 

Du siehst es mir an, Du fühlst es genau,
zerstört der Moment, das Klima wird rau.
Begegnung? Schwer möglich, auf welchem Niveau?
Und wenn wir‘s beenden? Wär’n wir dann froh?

 

Ist unser Rhythmus so gänzlich verdreht,
dass der eine den andern denn gar nicht versteht?
Man kennt die Verzweiflung, die Hoffnung so gut,
nur nicht gemeinsam, fehlt es an Mut?

 

Es gibt viel zu tun, die Arbeit, die Kinder,
der Haushalt, die Wünsche, die Freunde nicht minder,
die Beziehung, der Partner, steht an, hinten dran,
und zärtliche Küsse? Nicht jetzt, irgendwann.

 

Ich geh meinen Weg jetzt alleine, für mich,
zusammen gemeinsam? So kann ich es nich’.
Was bleibt ist die Frage, die im Herzen ich trage,
„Gab’ ich genug?“, doch noch wie viele Tage?

 

... von Pur

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Hallo Pur, 

 

ein sehr ehrlicher und auch trauriger Text den du hier vorstellst. 

 

Da ist einiges verloren gegangen. Sich zu trennen ist nicht immer einfach aber manchmal auch sinnvoll und kann durchaus das Miteinander wieder harmonisieren. 

Vor allem dann wenn Kinder vorhanden sind. Ich mag deinen Text, auch wenn er metrisch , verzeih den Ausdruck querbeet einhergeht. Auch sind einige Zeilen , wie zB. dieser hier 

 

vor 4 Stunden schrieb Pur:

möchte nicht glauben, wir ha’m uns vertan.

 

wohl mehr dem Reim geschuldet. Aber ich kann das bei diesem Gefühlschaos durchaus verstehen. 

 

"Was nützt mein Herz, wenn deins nicht
mitschlägt, mitgeht, mitlebt, mitleidet, mitbebt?"

@  Casper

 

Gerne gelesen und kommentiert, 

behutsame Grüße, 

Behutsalem

 

 

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Liebe @Behutsalem , 

 

lieben Dank für deine Anmerkungen. Die Situation ist nun doch einige Jahre her und Abstand ist in mir entstanden, auch wenn mich meine eigenen Zeilen wieder das Gefühlte spüren lassen.

 

Was mich an meinen Gedichten interessiert (es ist so einiges, was ich „damals“ geschrieben habe), ist tatsächlich der Wunsch zu erfahren, ob und ab wann meine Texte für andere lesenswert sind.

 

Mir haben sie damals geholfen: im Klarwerden meiner Gefühle, im Ausdrücken und nicht Reinfressen, im Überleben ohne Abstumpfen. Jetzt könnte ich sie loslassen, vergessen…

 

Doch wo ich einmal hier gelandet bin, will ich sehen, was „textlich“ noch machbar ist. Ich spreche umgangssprachlich wirklich so (wia ham uns vertan). Aber warum nicht ändern, wenn es der Akzeptanz (zum Lesen, nicht für oder gegen das Geschrieben an sich) dienlich ist und die Emotionen nicht auf der Strecke bleiben.

 

Sei also weiterhin eingeladen (wenn du magst auch verstärkt), Licht in mein nicht dichterisches Hirn zu bringen.

 

Pur

 

Liebes @Nesselröschen ,

 

Auch dir Danke für dein Mitteilen.

 

Es war tatsächlich für mich ein wehes Aha…“Liebe alleine genügt nicht.“

 

Doch die LIEBE an sich, sie verschwindet nicht. Ich trage sie immer noch in mir.

(und ich verbeuge mich innerlich vor dem mir nicht Begreifbaren/Benennbaren)

 

Pur

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Hallo Pur. 

 

vor 3 Stunden schrieb Pur:

Was mich an meinen Gedichten interessiert (es ist so einiges, was ich „damals“ geschrieben habe), ist tatsächlich der Wunsch zu erfahren, ob und ab wann meine Texte für andere lesenswert sind.

 

Also bei mir ist es so. Ich klicke ein Werk an, meist spricht mich schon der Titel an und ich beginne zu lesen. Einmal, zweimal, oft auch mehrmals. Es passiert auch , dass ich nach einigen Zeilen das Werk wieder verlasse, weil es mich ganz einfach nicht anspricht. Wenn es mich aber in den Bann zieht, dann lese ich es zu Ende und wie oben geschrieben oft auch mehrmals. Dein Werk war es mir wert weiter zu lesen auch wenn ich wie in meiner Kritik schon erwähnte kein Metrisch einwandfreies Gedicht vorfand. Aber das macht es für mich nicht aus. In erster Linie muss es mich inhaltlich ansprechen, mich berühren.

Was die Metrik, etc. betrifft da ist kein Meister vom Himmel gefallen. Ich bin da nicht so hart in und mit meiner Kritik. Zumal ich selbst lange Zeit und auch heute noch mit all diesen Vor und Auflagen,  wie ein Gedicht zu sein hat oder auf was es ankommt um es überhaupt "Gedicht" benennen zu dürfen,  auf Kriegsfuß war.

 

vor 3 Stunden schrieb Pur:

Sei also weiterhin eingeladen (wenn du magst auch verstärkt), Licht in mein nicht dichterisches Hirn zu bringen.

 

 

Ob ich die Richtige bin um die Glühbirne anzumachen, ich glaube nicht. Ich bin eine Gefühlsschreiberin und lasse gerne auch mal fünfe gerade sein was das Handwerkliche betrifft. Da gibt es weit bessere User hier die das Handwerk perfekt verstehen. Es gab eine Zeit da habe ich anderen Usern aufgezeigt was sie verändern könnten und bin da recht harsch in die Mangel genommen worden. Näheres gerne in ein PN. Seither lasse ich die Finger davon.  Aber ich kann dir gerne Tipps und Anregungen hier lassen.. daran soll es nicht scheitern. ... 

 

wia ham uns vertan, .. mein Dialekt sagt.. do homa uns vaton 🙂

 

Behutsame Grüße, 

Behutsalem

 

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