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Ich kann einfach nicht mehr...


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Ich kann einfach nicht mehr...

 

Und ich weiß, Gott will mich

schlicht erproben,

ach, alles gut, ich saß die Welt

mehr von unten als von oben.

 

Ich seh‘ wie Menschen kommen

und wie sie gehen, wieso können sie

nicht bei mir bleiben?

Und das Einzige, was mir bleibt,

ist meine Ängste aufzuschreiben.

 

Ich fühle mich so verloren,

verdammt, ich halt’s nicht aus,

meine Welt ist eingestürzt wie ein

verfluchtes Kartenhaus.

 

Und es tötet mich immer weiter,

doch sag‘ mir, kann man eigentlich

nochmal sterben?

Ist schon gut, ich sammle keine Rosen,

sondern bloß stumme Scherben.

 

Wie lange noch wird mich das quälen,

stimmt, ich hab’s vergessen,

die Erde ist ein Ort für die toten

Seelen.

 

Wohin man sie brachte und

sie ihrem Schicksal überließ

und angeblich klärt sich hier die

Frage: Hölle oder Paradies?

 

Doch eine Sache wird mir

ziemlich klar,

ich glaube nicht, dass Gott jemals

auf dieser Erde war.

 

Es fühlt sich an, als wäre ich bloß von

Gott verlassen,

ist schon gut, er darf mich

ruhig hassen.

 

Und ich drücke die Feder auf

die Papiere

und schreibe all‘ die Namen auf,

die ich verliere.

 

Dann frag‘ ich mich, was hat‘s

gebracht?

Und wieder verschwendete ich dafür

eine Nacht.

 

Ich hab‘ gehofft, das wird mich

heilen,

doch das Schicksal wird wieder einen

Weg finden, um das zu teilen.

 

Ja, ich versuch‘ nicht

aufzugeben,

keine Sorge, alles gut, ich nehm‘

mir sicher nicht das Leben.

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Hi Marc,

 

die Klage ist wichtig. Sie ist richtig und gut. Für ihre Wahrhaftigkeit jedoch ist es erforderlich über sie hinauszuwachsen. Keiner ist nur glücklich, keiner nur betrübt. Jeder lebt Momente des Glücks. Vielleicht unscheinbare, doch indem Du sie erkennst, gewinnen sie Bedeutung.

 

Du wartest auf Gott? – Wer weiß: irgendwo wartet vielleicht Gott auf Dich.

 

Ich denke ein solcher Entwicklungsansatz würde Deinem Gedicht guttun. Es hätte eine Richtung, statt sich nur im Kreis zu drehen. Ich habe es dennoch mit Ehrfurcht gelesen: weil ich dieses Gefühl, diese Stimmung nur zu gut aus eigener Erfahrung kenne – und irgendwann angefangen habe darüber hinauszuwachsen.

 

Wenn Du mit Hilfe der Poesie das schaffst, kannst Du ein großer Dichter werden. Ist das nicht ein Glück?

 

Liebe Grüße

Athmos

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Hallo @S. Athmos Welakis,

 

vielen Dank für deinen Kommentar, den ich mit Achtung las und bei dem ich tatsächlich Gänsehaut bekam. Es wäre durchaus Glück, wenn durch die Poesie anfange würde hinauszuwachsen und ich bin mir ziemlich sicher, dass bald der Moment kommt, an dem ich tue.

 

Liebe Grüße aus Berlin

Marc

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