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Rainer Maria Rilke - Herbsttag (Paris, 1902)


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Geschrieben am

Rainer Maria Rilke ~ Herbsttag 🍂

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Aus: Das Buch der Bilder

Music: OY Studio

Rezitation/Bild: Uschi Rischanek

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Geschrieben

@CarryIch danke liebe Carry und bitte um Vergebung, wenn ich mit meinem Hibiskusbild und dem Kommentar bei dir möglicherweise unangebracht gewesen war.



@Herbert KaiserLieber Herbert, es ist dieser Rilke Text ein ganz besonderer. Er spricht und liest sich wie ein Gebet, wie so viele seiner wunderfeinen Texte die mir immer ganz besonderes Anliegen sind sie zu rezitieren.
Ich finde, gerade der Herbst mit seinen bunten Farbspielereien, lädt uns doch geradezu ein, um ihn in Worte zu kleiden. Ich danke auch dir und schicke herzlich liebe Grüße!

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Geschrieben

Hallo @Uschi R.

 

Der folgende Satz im Gedicht, ist für mich unverständlich.

 

„Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.“

 

Meinte er damit die Verbundenheit mit einer Gemeinschaft, oder einer Familie?

 

Religiös angehaucht ist auch das Rilke Gedicht Herbst.

 

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

Und sieh dir andre an: es ist in allen.

 

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen

unendlich sanft in seinen Händen hält.

 

LG

  • Schön 1
Geschrieben
vor 17 Stunden schrieb Uschi R.:

@CarryIch danke liebe Carry und bitte um Vergebung, wenn ich mit meinem Hibiskusbild und dem Kommentar bei dir möglicherweise unangebracht gewesen war.




 

Liebe Uschi,

 

Alles gut,  ich finde nichts, was ich dir vergeben sollte, wenn es um den Text zum Septemberglüher gehen sollte. Ich fand deinen Beitrag dazu wunderbar, denn ich mag solche Beschreibungen sehr  

gerne lesen.

 

Derweil lieben Gruß  an dich

Carry 🌻

  • Schön 1
Geschrieben

@heiku Hallo Heiku, heute bin ich zeitmäßig ein kleinwenig ins Trudeln geraten, sorry für die verspätete Antwort also meinerseits denn ich schreibe nicht via Handy sondern ausschließlich am Schreibtisch am Laptop 😉
Wie ganz viele Rilke Texte sind sie sehr 'gottbezogen', gerade dieser Text zählt wohl zu einem seiner ganz bekannten Gedichte und es gibt unzählige Deutungen, Interpretationen und Meinungen dazu. Ich wäre niemals so vermessen etwas zu interpretieren denn fragen können wir ihn ja leider nicht. Ich denke jedoch, mit dieser von dir zitierten Textzeile, nimmt er möglicherweise Bezug auf das Alter, den Herbst des Lebens, wo man zurückblickt und wo vielleicht nicht alles so lief wie erwünscht. Da er danach ja auch auf das Alleinsein nochmals eingeht.
Wenn du dich in dieser Rubrik bei den Alten Meistern ein kleinwenig umsiehst, so wirst du viele Rilke Texte entdecken. Auf meinem YouTube Kanal, auf dem ich auch andere Lyriker und Poeten rezitiere wie Mascha Kaléko oder Erich Fried, Kästner um nur einige zu nennen, bekam einer der Rilke Texte sogar schon über 19.ooo Aufrufe, was mich ein kleinwenig stolz macht. Ich freue mich sehr, dass dieser Beitrag zum Austausch mit anderen Poeten geführt hat, ist dies hier doch eher selten der Fall und danke dir.


@CarryEin Missverständnis meinerseits, da es unbeantwortet blieb und ich daher dachte... 😉

Schönen Abend und liebe Grüße,
Uschi

  • Danke 1
Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb Uschi R.:

mit dieser von dir zitierten Textzeile, nimmt er möglicherweise Bezug auf das Alter, den Herbst des Lebens, wo man zurückblickt und wo vielleicht nicht alles so lief wie erwünscht. Da er danach ja auch auf das Alleinsein nochmals eingeht.

Hallo @Uschi R.

 

Deine Interpretation könnte den Nagel auf den Kopf getroffen haben, denn wer den Herbst seines

Lebens erreicht hat, der baut, falls er nichts erbt, oder nicht im Lotto gewinnt, kein Häuschen mehr.

Ich wohne in der Miete und bin fast allein und dennoch genieße ich die Früchte meines Herbstes.

 

LG

 

  • Schön 1
Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Uschi R.:

@heiku Hallo Heiku, heute bin ich zeitmäßig ein kleinwenig ins Trudeln geraten, sorry für die verspätete Antwort also meinerseits denn ich schreibe nicht via Handy sondern ausschließlich am Schreibtisch am Laptop 😉
Wie ganz viele Rilke Texte sind sie sehr 'gottbezogen', gerade dieser Text zählt wohl zu einem seiner ganz bekannten Gedichte und es gibt unzählige Deutungen, Interpretationen und Meinungen dazu. Ich wäre niemals so vermessen etwas zu interpretieren denn fragen können wir ihn ja leider nicht. Ich denke jedoch, mit dieser von dir zitierten Textzeile, nimmt er möglicherweise Bezug auf das Alter, den Herbst des Lebens, wo man zurückblickt und wo vielleicht nicht alles so lief wie erwünscht. Da er danach ja auch auf das Alleinsein nochmals eingeht.
Wenn du dich in dieser Rubrik bei den Alten Meistern ein kleinwenig umsiehst, so wirst du viele Rilke Texte entdecken. Auf meinem YouTube Kanal, auf dem ich auch andere Lyriker und Poeten rezitiere wie Mascha Kaléko oder Erich Fried, Kästner um nur einige zu nennen, bekam einer der Rilke Texte sogar schon über 19.ooo Aufrufe, was mich ein kleinwenig stolz macht. Ich freue mich sehr, dass dieser Beitrag zum Austausch mit anderen Poeten geführt hat, ist dies hier doch eher selten der Fall und danke dir.


@CarryEin Missverständnis meinerseits, da es unbeantwortet blieb und ich daher dachte... 😉

Schönen Abend und liebe Grüße,
Uschi

Liebe Uschi, 

 

ich bin leider nicht so schnell damit auf Kommentare sofort zu antworten, manchmal kommen auch unvorhersehbare Dinge dazwischen.

 

Darf ich dir noch sagen, dass du eine Bereicherung für dieses Forum bist. 

Servus und derweil lieben Gruß. 

Carry🌻

 

 

  • in Love 1
Geschrieben

@heiku Lieber Heiku, auch ich wohne zur Miete wenngleich sehr schön gelegen mit kleinem Garten an einem See mit Schwänen die derzeit 8 Jungvögel großziehen und mit ihnen bis zur Gartentüre kommen. Dies inspiriert mich natürlich beim schreiben ungemein. Das mit dem Alleinsein ist so eine Sache denke ich, es kommt immer darauf an, wie man sich 'in sich fühlt' - es kann durchaus vorkommen, dass man trotz 'Gesellschaft' ganz in seinem Innersten der einsamste Mensch ist, der dann möglicherweise sogar versucht, schreibend in irgendeiner Form zu kompensieren. Sich selbst jeden Abend noch im Spiegel betrachten zu können, darauf kommt es wohl an, wenngleich das Auskommen mit einem selber vermutlich zu den schwierigsten Aufgaben überhaupt zählt. LG


@CarryAch liebe Carry, ich danke dir und du machst mich ein kleinwenig verlegen 🤭 Weißt du, wenn ich zu meinen Texten aber auch zu den Klassikern dazupassende Bilder auswähle, so erfüllt es mich mit großer Freude. Fotografieren ist meine zweite große Leidenschaft, beinahe ebenso wie das Rezitieren, dass mir mittlerweile zur lieben Gewohnheit wurde. Texte wie dieser von Rilke sind es, die mich geradezu verleiten, mich in sie 'hineinfallen' zu lassen. Ich freue mich sehr, wenn dich meine Beiträge hier ansprechen und danke zutiefst. Nach nunmehr erfolgreicher Übersiedlung hier ins schöne Waldviertel/Niederösterreich, werde ich hoffentlich künftig auch wieder mehr Zeit aufbringen können als es zuletzt der Fall war.
Ich schicke dir ganz liebe Grüße, gerade hat es hier einen gewaltigen Schauer gegeben, glücklicherweise ohne Hagel!


Schaut mal, hier ein Bild von 'meinen Schwänen' am Gartenzaun 😉

DSC02380.JPG

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