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Geschrieben am

26.4.1986
 
Tiefblauer Himmel, wolkenlos, verspricht einen kühlen, aber sonnigen Tag.
Gleich wird er seine Tochter zum Altar führen. Petrus meint es gut mit den Liebenden.
 
Der alte Kirschbaum hinterm Haus steht stolz in Blüte.
Wunschlos und ebenso stolz, schaut der Bauer auf seinen Garten.
Es könnte nicht schöner sein.
 
Erste Hochzeitsgäste sitzen schon am gedeckten Tisch,
mit Blick auf den gelben Löwenzahnteppich.
Für einen Moment hält er dankbar seine wintermüden Augen der Sonne entgegen.

Ein Meer von Immergrün und Buschwindröschen am nahen Waldrand läutet den ersehnten Frühling ein.
Alle singen und tanzen bis weit in die Nacht.
Jetzt noch ein letztes Mal  zum Wohle:  Auf eure Zukunft, auf euer Leben und das eurer Kinder....
 
Dieser heftige Windstoß so plötzlich.

Fenster und Türen werden hastig geschlossen.
Das Fest ist zu Ende.  - Und leise bricht ein Ast vom Baum.

 

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Geschrieben

Danke, lieber Vogelflug.

 

Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll. Prosa, ja, vielleicht.

Und klar, darfst du Rosinen kacken.

 

Die Geschichte/Prosa handelt vom Schrecken in Tschernobyl.

 

Lieben Gruß zu dir und komm gut ins neue Jahr.

Seeadler

 

 

 

Geschrieben

Ich geb's zu,

habe nicht über das Datum nachgedacht,

auch "Havarie" hat mich auch nicht drauf gebracht.

Dabei ist es recht naheliegend, wenn man es

registriert.

 

 

 

Okay. Die Korinthen:

 

1. Zeile: "... kühlen, aber sonnigen Tag."

 

3. Zeile: "... Kirschbaum hinterm Zaun steht ..."

 

11. Zeile: "... noch ein letztes Gläserklirren ..."

 

Einfach nur zwei Kommas, die mir auffielen

und eine Stelle, wo ich was am Sprachklang

und am Rhythmus anders machen würde.

Ich dachte eher, dass der Bauer sein Leben

abgerundet vor sich sieht - und stirbt.

Okay, so kan man sich irren.

Die Tragödie ist viel größer.

  • Danke 1
Geschrieben

Ich erinnere mich sehr gut an das Grauen, liebe Seeadler.  Mein Sohn war gerade 2 Jahre alt und wenige Monate später hatte ich eine Fehlgeburt. Ich denke bis heute, dass es was mit der Reaktorkatastrophe zu tun hatte. So hat jeder sein persönliches Erleben, wie der Bauer in deiner "fiktiven"? Geschichte, die auf jeden Fall so stattgefunden haben kann. 

 

Ich habe lange nicht mehr daran gedacht....

 

Lieben Gruß

Elisabetta

 

  • Danke 1
Geschrieben

@VogelflugJa, mach ich. Ich werde deinen Tipp mit den Kommas umsetzen. Gläserklingen, hmmm. Klingt für mich nach Scherben,  in dem Zusammenhang. Vielleicht Nastrovje? Ich glaube ich nehme: Zum Wohle.

 

Lieben Gruß vom Seeadler

 

 

 

 

--------------- Doppelposting zusammengeführt ---------------

 

 

 

 

Liebe Elisabetta.

 

Alles war so so anders an diesem Tag. Auch in unserer Gegend. Ich weiß nicht, lag es an dem Schock,

aber die frischen Knospen an unseren Obstbäumen, die ersten Frühblüher, ja, sogar das Gras hatte plötzlich eine befremdliche Aura um sich herum, obwohl man nichts ungewöhnliches erkennen konnte. Nur spüren.

 

Deine Fehlgeburt in dieser Zeit, tut mir Leid. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie du dich gefühlt hast

Hatte selbst schon eine. Das kommt auch nach Jahren immer wieder mal hoch. Ganz vergessen geht nicht.

 

Herzlichen Dank an dich, meine langjährige Dichterfreundin.

Komm gut ins neue Jahr, Seeadler

 

  • in Love 1

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