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Geschrieben am

seit langem schon gehst du an einer kette

im gleichen schritt im immergleichen kreis

sie führt dich vor wie eine marionette

es kommt kein tag, der dich zu retten weiß

 

du beugst die stirn und doch, es bleibt dein wille

stets ungebeugt, die kraft in deinem blick

sucht jenen, der dein freiheitssehnen stille

und der nie kommt - ach, reiße doch der strick!

 

doch du bleibst fest gebunden. jede wette

für dich und deine art gibts keinen trick

neun meter – groß genug als todesstätte

neun meter lebenslanges weideglück

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Geschrieben

Das ist sehr bedrückend, liebe sofakatze und du hast das Schicksal dieser armen Kreatur sehr eindringlich beschrieben.

 

Mitfühlend gelesen.

 

Lieben Gruß, Letreo

 

PS: Ich hätte sehr gern ausführlicher kommentiert, aber es fehlt mir die Kraft.

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Geschrieben

Hallo @sofakatze

 

Da bin ich ganz bei dir. Wir äsen wie Weidetiere in Seinem Garten und speisen erst an Seinem Tisch, wenn wir die Todesfalle hier verlassen. An ein ungewolltes Sein gekettet, fristen wir die Zeit hienieden und jedem ist der Tod beschieden, ob man will oder nicht. 

 

Ich finde deinen Text sehr aussagekräftig. Echt gut geschrieben!

 

LG Herbert 

 

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Geschrieben

Hi @sofakatze

 

in der Tat ein eher bedrückendes Gedicht. Aus seiner Welt nicht ausbrechen können obwohl Wissen und Sehnsucht danach vorhanden sind... gefesselt im wahrsten Sinne. 

Erst etwas später fiel mir die Metaphorik die @Herbert Kaiser so wortgewandt umschrieb auf, die ich für einen sehr passendes Gleichnis halte.

 

Liebe Grüße

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo, liebe @sofakatze , habe heute wiederholt dein sehr tiefgreifendes Gedicht gelesen. Gestern konnte ich dazu noch nichts kommentieren, weil mir so viele Gleichnisse durch den Sinn gegangen sind. Heute vergleiche ich dein Gedicht mit einem Hamsterrad, aus dem ohne Hilfe oder persönliche Stärke keiner herauskommt. Man rennt sich buchstäblich ohne Erfolg zu Tode. Wohl dem, der es schafft, sich daraus zu befreien. Du hast diese Situation der Ohnmacht sehr deutlich und poetisch wunderbar zum Ausdruck gebracht!

Sei herzlich gegrüßt von Rosa 🌹

  • Danke 1
Geschrieben

liebe letreo,

 

ganz vielen dank für das dalassen deines leseeindrucks. ich weiß es immer zu schätzen, wenn jemand seine zeit und kraft in einen kommentar investiert und freue mich auch über kurze rückmeldungen. soll doch jeder so schreiben, wie es zeit und kraft zulassen. :smile:

 

 

lieber herbert,

 

vielen dank für deine lobenden worte zur ausdruckskraft und die interpretation.:grin:

ich habe mich sehr gefreut, dass du das gedicht auf deine weise interpretiert hast, denn natürlich wollte ich schon in die mehrdeutigkeit, auch wenn die geschichte erstmal ein konkretes beispiel beschreibt. 

 

der entstehungshintergrund des gedichtes war, dass ich mehrmals wöchentlich an einem wirklich wunderschönen großen und stolzen ziegenbock mit mächtigen hörnern vorbeifahre, eine wahre augenweide. und selbiger ist des öfteren neben der straße in einem wiesengrundstück angepflockt und ich konnte beobachten, dass er gegen die kette angekämpft hat. nun habe ich sicherlich ein wenig dichterisch dramatisiert, denn der bock scheint es insgesamt ganz gut zu haben, da er nicht immer am pflock ist, sondern auch mal in einer umzäunung grast oder im stall zu sein scheint. und nebenan hat er in einem getrennten weidebereich einen ganzen harem an damen stehen.

aber ich kenne es auch noch aus meiner kindheit, dass insbesondere schafe weite teile ihres lebens an so einen pflock gebunden und den immer gleichen kreis abweidend leben mussten. heute ist man da tierfreundlicher, lässt diese tiere in herden ungebunden auf der umzäunten weide stehen, was natürlich viel artgerechter ist.  

 

 

lieber dieter,

 

auch dir ein dankeschön für die mitteilung deines leseeindrucks. schön, dass du die methaphorik hinter den zeilen zu schätzen weißt, denn auch wenn ich ein ganz konkretes schicksal eines tieres beschrieb, so kann das ganze gedicht auch auf menschliche schicksale gedeutet werden. :thumbup:

 

 

liebe rosa,

 

so wie in meinem gedicht der bock nicht vom pflock kommt ohne eine hand, die sich seiner erbarmt und ihn losbindet, so kann man diese situation übertragen auf ein hamsterrad, in dem man stecken und ohne äußere hilfe nicht entkommen kann. hoffen wir mal, dass sich immer jemand findet, bevor man sich zu tode rennt. danke für deine lobenden worte, ich habe mich sehr gefreut. :smile:

 

liebe grüße und ein großes dankeschön an all die fleißigen liker!

sofakatze

 

 

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