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gefiedertes herz


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gefiedertes herz

 

 

stille lastet auf dem land, lässt bäche bleiche adern sein.

frösteln formt gänsehaut. worte vernebelte sprechwolken.

mit vollen händen türmt wind schnee auf die dächer.

wurfgeschossig versuchen wir lawinen abgehen zu lassen.

 

die rauchsäulen der kamine scheinen den himmel zu stützen,

dazu klingt das säuseln des sturms wie höhnisches gelächter.

selbst der wetterhahn stimmt dem raunen verstorbener zu,

die uns zischraschelnd ins glitzernde locken wollen.

 

doch das kleid der windbraut ist löchrig und man kann

das gewürm in ihrem gefiederten herzen sehen.

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  • 11 Jahre später...
  • 2 Wochen später...

Moin Perry,

 

starke Bilder! 
Formal ist es nicht meine Welt - bin eher der Fan von Gebundenem und nachdem der erste Vers so schön Trochäisch daher kam, war ich natürlich in dieser Erwartung 😄 

 

Mir gefällt aber der schöne Gebrauch vieler Gleichklänge und Alliterationen. Allein "stille lastet auf dem land, lässt bäche bleiche adern sein." l-t und b-t nur so dahin, ganz wunderbar!

 

Schade finde ich, dass in der letzten Strophe noch dieses unpersönliche, undefinierte "man" eingezogen ist. 
Es hat mir gefallen, dass der Text zuvor ganz klar an "uns" adressiert war, warum nicht auch hier durch ein einfaches "lässt uns ... sehen" oder "offenbart uns"?

 

Starker Abschluss mit dem zerwürmten gefiederten Herzen, da mag ich auch gar nicht unbedingt die Bilder auseinanderinterpretieren und lasse sie einfach mal weiter wirken. 

LG Dali Lama

 

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Hallo Dali Lama,
danke fürs konstruktive Feedback. Ob es sich lohnt einen so "betagten" Text nochmal anzufassen,
muss ich mir erst einmal durch den Kopf gehen lassen. Aber da er ein so gutes Feedback erhalten hat, könnte ich mir vorstellen ihm ein aktuelles Terzettkleid anzulegen und dabei das "man" eventuell zu ersetzen. 😉
LG
Perry

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Da mich gerade die Schreiblust gepackt hat, hier eine Terzettversion dazu:

gefiedertes herz

stille lastet auf dem land lässt bäche bleiche adern sein
frösteln formt gänsehautlaute zu nebligen sprechwolken
mit vollen händen türmt der winter schnee auf die dächer

höhnisch angefeuert vom säuselnden windgelächter
versuchen wir wurfgeschossig lawinen abgehen zu lassen
während die rauchsäulen der kamine den himmel stützen

selbst der wetterhahn stimmt ein in das raunen verlorener
seelen die uns zischraschelnd locken doch im löchrigen
kleid der windsbraut kringelt sich höllisches gewürm

LG
Perry

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