Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

Wenn ich in deine Augen blicke,

Erwirderst du es nur ganz schwach,

So schaue ich dir ständig nach

Und fürchte, dass ich dich zerdrücke.

 

Ein Windhauch trägt zu mir dein Zittern,

Du wirkst so kühl und auch so warm,

Doch reiche ich dir meinen Arm,

So füchte ich, dich zu zerschmettern.

 

Und hörst du, wie ich zu dir spreche?

"Hab keine Angst, vertraue mir!"

Doch wenn ich dich mit Worten zier,

Befürcht' ich, dass ich dich zerbreche

 

So einige hab' ich getragen

Und manche habe ich geheilt,

Doch was verliert sich, was verweilt?

Das kann ich dir fürwahr nicht sagen,

Denn manche Dinge muss man wagen.

  • Antworten 3
  • Erstellt
  • Letzter Kommentar

aktivste Mitglieder in diesem Thema

aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

so, dann geb ich halt auch mal meinen zempft dazu

 

also sprachlich sind mir vor allem zwei sachen aufgefallen:

 

1. strophe 2. vers ihn es ist zwar klar, dass hier der blick gemeint ist, allerdings passt das rein grammatikalisch nicht, weil der blick vorher als substantiv nicht erwähnt wird

 

2. strophe 2. vers f. die wiederholung des dochs (hier klingt das genitiv s wirklich komisch )

 

eventuell könnte man den 3. vers hier etwas abändern, zum beispiel mit

dem zum trotze reich ich dir den arm / dennoch reiche ich dir meinen arm (metrisch jetzt nicht so schön)

oder vielleicht aber auch schon im 2. vers

du wirkst so kühl und auch so warm

hier fällt zwar die betonung des gegensatzes etwas weg, aber kühl und warm widerspricht sich ja immer noch, also nur paar vorschläge

 

 

das bild in der ersten strophe gefällt mir sehr gut, das 'mit den blicken zerdrücken' das kündet von mächtigen augen. gut!

auch wird hier eine gewisse distanz (vielleicht auch eine schwäche?) der angesprochenen person geschildert, ja möglicherweise auch desinteresse?

 

in der 2. strophe wird das schwächliche bild der angesprochenen person fortgeführt. der windhauch der das zittern trägt und abermals die furcht vor destruktion deinerseits (seien wir ehrlich, wir können uns das lyrische ich sparen. wir schreiben über uns - falls ich falsch liege, wirfs mir ruhig an den kopf )

nun aber weiter: die ambivalent zwischen kühl und warm zeigt denke ich noch einmal auf, dass sie schwierig einzuschätzen ist, sie wirkt eventuell manchmal abweisend, manchmal herzlich?

 

Strophe 3! man hört schon fast die donnernden hufe des herangaloppierenden entschlusses. hier wächst die erregung des lyrischen ichs - deswegen finde ich das zerbreche auch nicht soo gut, klar es reimt sich drauf, aber gerade durch das zerschmettern in der vorherigen strophe wirkt das jetzt schwächer, obwohl die dritte strophe vor allem durch den ausruf doch emotionaler und irgendwie drängender wirkt.

doch auch hier zeigt sich wieder die angst des lyrischen ichs mit eigentlich positiven mitteln (was sich vorher durch blicke und den zum geleit gereichten armausdrückte und nun durch - nun man könnte es zum einen als komplimente als auch als gedichte/verse ansehen - zierende worte bewirkt wird) zerstörerisches zu verursachen.

 

nun ein kleiner rückblick auf ältere romanzen. hier wird werden wzar nur positive genannt, vor allem durch das manche schwingt aber auch mit, dass das wohl nicht immer der fall war.

am ende nun die gewissheit:

ob der schneeball zur lawine wird, findet man am eben am besten raus, indem ihn wirft.

risiko selbstverständlich inbegriffen.

 

guter text. und wahr. auch wenn mir was anderes lieber wäre ^^

hab mich gerne drüber ausgelassen

 

liebe grüße

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Danke für deine ausführliche Kritik und verzeih, dass ich erst jetzt darauf eingehe. Erstmal was grundsätzliches: ich schreibe nicht immer über mich. Sehr oft übertreibe ich oder zeihe eine bestimmte Sache ins Extreme, nicht immer kann ich mich mit dem LI identifizieren, aber im großen und ganzen hast du schon recht - oft schreibe ich über mich.

 

Zum Formalen:

 

1. Strophe 2. Vers: "ihn" umgeändert in "es" - müsste das Problem beheben.

2. Strophe 2. Vers: "doch" in "auch" umgeändert, danke für den Vorschlag - müsste funktionieren.

 

Zu dem Spannungsverlust in der dritten Strophe kann ich nur so viel sagen, dass du recht recht hast. Leider fällt mir gerade nichts ein, was es unfallfrei retten könnte und die Grundstimmung nicht total umkrempeln würde, aber du hast recht - es ist verbesserungswürdig.

Für weitere Vorschläge bin ich offen.

 

Dass es "wahr" ist, empfinde ich irgendwie auch. Ich habe es extra versucht eher schlicht zu halten und keine sprachlichen Wundermittel einzusetzen, damit der Aspekt der "Wahrheit" stärker betont wird. Wobei das natürlich eher so ist, dass man es entweder so fühlt oder eben nicht.

Im großen und ganzen scheint es mir im Endeffekt doch ein trauriges Gedicht zu sein.. vielleicht assoziiert aber jemand außer mir positive Überraschungen mit solchen Momenten.

 

Nunja, danke für die Kritik, gern gelesen und freue mich auf mehr.

Geschrieben

hm, vielleicht was in der art:

 

Hörst du Silben, die ich an dich richte?

"Hab keine Angst, vertraue mir!"

Doch wenn ich dich mit Worten zier,

Befürcht' ich, dass ich dich vernichte.

 

mir würde da auch noch n wehe gefallen, als verstärkung

 

Doch wehe! wenn ich dich mit Worten zier

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.