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Homo_Ingenuus

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Beiträge erstellt von Homo_Ingenuus

  1. Danke dir Fietje. Klingt besser Ist meist im Nachhinein so, daß bestimmte Unregelmäßigkeiten auffallen.

     

    Lg

     

    PS: Beim Verfassen meiner Werke achte ich weniger auf Versmaß, vielmehr lese ich es mit ureigener Betonung und sollte es "flüssig" von der Zunge gehen, dann ist`s schon recht ^^ 

    Aber dennoch: wenn du versiert bist hinsichtlich Versmaß, du darfst es mir gerne aufschlüsseln und beschreiben. Da wäre ich dir dankbar für

  2. So siecht der Mensch in Geiselhaft

    Ertränkt in Infamie und Niedertracht

    Doch sieht sich niemals wieder frei

    Es regiert der Wahnsinn allerorten

    Tore, Narren vor den Pforten

    Die Wahrheit wird zur Ketzerei

    Zu Boden gingen Wert und Würde

    Wissen, Einsicht, nurmehr Last, ja Bürde

    In einer tief verkannten Welt

    Der Schande Schatten – lang und länger

    Und Melodien jener Rattenfänger

    Durchdringen gar das Himmelszelt

    Angst mäandert im Gedankengang

    Tanzt und windet sich zum Flötenklang

    Zur Angst gesellt sich Menschenhass

    Mit Gabeln, Fackeln, Knüppeln, Schreien

    Bilden sich Fronten - starre Reihen

    Blut soll fließen beim Aderlass

    Im Gleichschritt nun zur Depression

    Die Geister müd` - geknechtet schon

    Blind und stumm – bar jeder Worte

     

    spacer.png

     

     „Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten.

    Manch einer glaubt, Herr über die anderen zu sein,

    und ist ein größerer Sklave als sie. "

    (Jean Jacques Rousseau)

     

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  3. Hui, nach einer Ewigkeit bin ich wieder in diesen Gefilden...

    Schweigsam steht ein Mensch im Nebel ,

    schweigsam ach, und ganz allein .

    Findet weder Wort noch Laute ,

    noch den Sinn in seinem Sein .

    Sucht und trachtet nach der alten ,

    unbeschwerten heilen Zeit ,

    Sucht verlor`nes aufzuhalten ,

    im Soge der Vergänglichkeit .

    Sieht sein Leben selbst entschwinden ,

    Jahr um Jahr zerrinnt dahin ,

    bis das Alter ihn umschließet

    und bis das Ende ihm Gewinn ...

    • Gefällt mir 1
  4. Ja, allerdings konnte ich mit deiner Erläuterung sogar viel anfangen.

     

    Wenn ich schrieb "Das Leben ist...", dann meinte ich, mit der Formulierung des Verses, das personifizierte und pure Leben, das sich dem Tode entgegenstellt....

    Nehmen wir den weiten Kontext, außerhalb meiner Strophen (und das glaube ich, meintest du mit "Ich glaube ja fast alles..."

    -> dem dualen Prinzip zufolge war das "Leben" schon immer der Gegenspieler des "Todes", ferner gibt es ohne das eine das andere nicht. Das pure "Leben" ist sehr mächtig und ermöglicht zum Bleistift einem kleinen Löwenzahnsämling seinen Weg durch Asphalt... Natürlich ist in des Menschen "Alltagsleben" alles möglich - positives wie negatives....Aber das Thema würde echt den Rahmen sprengen...

    Im Werk, wie bereits Erwähnung fand, personifiziert sich das pure Leben dadurch, indem es den Unschuldigen "rettet", eben durch das "Rauben" der Rache, somit es dem Bösen nicht mehr möglich war, seine Exekution durchzuführen...

     

    Puuuh, ja, ich gebe zu, etwas sehr tiefe, philosophische Gedankengänge...solche dann noch in Zeilen zu fassen ist eben die Kunst des Poeten...

     

    Danke vielmals, Dir ebenfalls eine kreative Zeit...

  5. Danke dir, Berthold,

    DAS nenne ich einmal eine ausführliche und konstruktive Meinungsäußerung zu einem Werk, und ist demnentsprechend gerne von mir angenommen und verinnerlicht worden

     

    => mit "Sonne ... Staub ... Wind" war mir an einer Verstärkung bzw. einer vorhergehenden "Erschaffung" des Szenerie-Rahmens gelegen, aber du behälst Recht, wenn du sagst, es sei eher entbehrlich.

     

    => "Steht fluchend der Böse mit mürrischem Blick" : eine bessere Variante als mein Vers, wird übernommen, danke

     

    => Ja, das "zerrissene Stück vom Strick" ist jenes, welches sich um den Hals des Opfers "windet", das denke ich, passt so schon, dürfte verständlich sein, wenn man Vorstellungskraft besitzt.

     

    => Strophe 2: fällt nun unter meine Rubrik "Bearbeitung" ...

    Wobei "Das Leben wollt die Rache ihm rauben" eine Personifikation darstellt. Es ist ersichtlich, daß der Böse auf Rache aus ist, und den Tot des Opfers erstrebt. Aber das "Leben" ist ungleich stärker, eine Macht also, die - vermenschlicht - alle Racheversuche vereitelt, ... die Rache "raubt"....damit unmöglich macht...

     

    => Strophe 3 : auch hier lag mir (damals wahrscheinlich) daran, die Szenerie mit einfließen zu lassen.

     

    => Strophe 8: etwas aprupt, da gebe ich dir Recht.... ich meine, es war damals auch so in etwa mein erster Versuch einer kleinen "Ballade".

     

    Manches Mal achte ich nicht so sehr auf das Metrum, wenn sich das Gedicht m.E. (wenn auch mit ein wenig Übung) gut lesen lässt. Die Versanfänge, ob betont oder unbetont...ich weiß nicht, ob man das so sagen kann, aber: kann nicht jede Silbe eines Wortes in irgendeiner Art "betont" werden...oder eben nicht?

     

     

    An dieser Stelle nochmals meinen Dank für deine Mühe und Aufrichtigkeit, die in deinem, doch längeren, Kommentar steckt. Das bin ich nicht wirklich gewöhnt und war überrascht - freudig allemal

     

    Grüße zum Abend

    Ingenuus

  6. Grüße dich, Berthold

     

    Die erste Strophe als Abschluss-Strophe einzusetzen - für dieses Gedicht eine wirklich gelungene Idee.

    Da ich mich selbst an Blumen und Blüten erfreuen kann, empfinde ich die Zeilen als kleine Wohltat am Abend, bringen sie mir doch das eigene bunte Blumenbeet in Gedanken.

     

    Du hälst die Silben konstant aufrecht und der Lesefluss ist meines Erachtens recht gut.

    Allerdings meine ich, wäre folgende Zeile

    -> "da wogt es rot und blau"

    auf diese Art ebenfalls schön zu lesen:

    -> "da wogt es rot, da wogt es blau"

    (dürfte dann in eine Anapher umgewandelt sein )

     

    Auch der sinnreiche Spruch "Doch heute wird an Heut` gedacht" gibt dem Werk ein Stück mehr Gewichtigkeit.

     

    Summa summarum: gerne gelesen - gerne kommentiert!

  7. Einst sah ich die Vögel singen

    So lieblich im schwindenden Tag

    Und wie erhoben in Lüften

    Dann die Reinheit begraben lag

     

    Einst hörte ich Gräser wachsen

    So stille in schwindender Nacht

    Als tief in schattiger Erde

    Das Elend aufs neue erwacht`

     

    Im ewigen Kreis erhebt sich

    Was zuletzt noch begraben war

    Und im wilden Lebensgange

    Das helle das dunkle gebar

    • wow... 1
  8. HA! Ich überlegte wirklich bis zur letzten Zeile und dann ward das DING "LEBEN" genannt....DAS....traf mich unvorbereitet

     

    Mir gefällt dein Werk und die Umsetzung , der Lesefluss ist durchweg flüssig, bis auf folgende Stelle (mein Empfinden):

    "Wie ein Auto ohne Bremsen und darunter eine tote Katze."

    Hier würde ich vllt. schreiben : "Wie ein Auto ohne Bremsen, darunter `ne tote Katze."

     

    Auch hier würde ich eine kleine Änderung vornehmen:

    "Manchmal besserts, manchmal wirds schlimmer."

    --> "Manchmal ist`s besser, manchmal wird`s schlimmer."

     

    Ansonsten ein sehr überzeugendes und gelungenes Werk, mit einer, liest man es unvoreingenommen, plötzlichen Pointe.

     

    Grüße zur Nacht

    Ingenuus

  9. "Ich entkam ihm aus der Tiefe,

    aus Feuer, Schmerz und Tod,

    entschlüpfte seinem Auge,

    das zu lang mir Qualen bot.

    Wir waren Blinde, Stumme, Taube,

    eine all-gebroch`ne lose Schar

    und irrten wie erlosch`ne Lichter

    ziellos hin zur Totenbahr`.

    Ein Schatten zierte die Gesichter,

    als zur Folterbank wir fanden,

    wo sie mit viehischem Genuss,

    Leiber auf die Bänke banden.

    Wie stockte mir des Blutes Fluss,

    die Haut nun fahl wie Pergament

    und bange wand ich mich vor ihm,

    dem Feuer aus den Händen rinnt.

    Ich flehte, musste niederknien

    im kalten Knochenstaub und Drecke,

    dachte weh, schloß dann die Augen

    und erwachte furchtsam so im Bette."

    • Gefällt mir 1
  10. Grüße dich, Wolkenwolf.

    Jetzt finde ich endlich ein wenig Zeit, um auf dein Werk eine angemessene Antwort zu finden, bzw. es mit einer solchen zu würdigen

     

    Obzwar mir die Intention verborgen bleibt, empfinde ich die verwendeten Bilder in sich verschlungen schön und im Gesamten überaus stimmig.

     

    => die erste Strophe: mir kommt spontan das Wort "Trost" in die Gedanken

    => die zweite Strophe: hier ist es "Zukunft"

    => die dritte Strophe: "Schmerz"

     

    Du hälst konstant die 9 Silben durch, an einer Stelle passte ich allerdings meinen Leserhythmus ganz leicht an:

    "Ein Wort in Zärtlichkeit verscharren,

    Willst du nur meine Gunst erlangen." --> hier das Wörtchen "nur"

     

    Summa summarum ein wundervolles, bildhaftes Werk mit tieferem Sinn: den du gerne erläutern darfst, bzw. die Intention, der poetische Grundgedanke dahinter.

     

    Grüße zur Nacht

    Ingenuus

  11. Hmhm, die letzte Strophe der Ballade war, vor allem diese beiden Zeilen, ein kleiner Knackpunkt des Werks, das erkanntest du richtig. Allerdings ist auch die gerade aktuelle Version lediglich temporär, sprich es wird von Zeit zu Zeit daran gefeilt (wie an eigentlich allen Werken, denn mit der Zeit kommt die Erfahrung, Verse und Rhythmen werden aus anderer Perspektive betrachtet).

     

    Du bist ziemlich auf Metren fixiert, kann das sein? Du darfst mir gerne Satzbau-Vorschläge machen, insofern es in deinem Bereich des Möglichen liegt. Konstruktive Kritik solcher Art nehme ich immer gerne an, wächst man ja gerade daran, nicht?

    (Mich irrititieren oft Kommentare, die zwar verbesserungswürdige Aspekte eines Werkes aufzeigen, aber dennoch keine Verbesserungsvorschläge bieten... nicht falsch verstehen: Ich will lernen )

  12. Ja, es sind wirklich Traumbilder, paradoxer Natur zwar, dennoch bildhaft schön

    das Wort "gold`ne" wirkt mit Apostroph, wie soll ich sagen, "altertümlicher", ästhetischer quasi.

    solche Apostrophe fügen sich des öfteren in meine Werke ein, sicherlich auch um die Silbenzahl

    stimmig zu halten, wenn notwendig, dennoch vorrangig der Ästhetik wegen. Dementsprechend

    weigere ich mich auch, "daß" mit "ss" zu schreiben. Einfach weil es mit scharfem s ästhetisch mehr Eindruck macht....

    für mich.

    Egal. Das "mittig" ist hier als Adjektiv gemeint, und stimmt schon so, wie es da seht.

    Das schöne beim Lesen mancher Werke ist, daß man sie EBEN NICHT einfach so runter liest, EBEN WEIL der Inhalt komplexerer Natur ist.

     

    Ja, Dali malte recht eindrucksvolle Bilder...

  13. Ah, daher nahmst du die Zeit. Allerdings bezweifle ich die Vorgehensweise, sich wirklich ALLE nacheinander zu Gemüte zu führen, denn man könnte dazu neigen, so quasi "im Sturzflug" drüber zu gehen. Ich weiß nicht, ob in solchen Fällen evtl das Wesentliche auf der Strecke bleibt? Daher rührt auch das Schmunzeln meinerseits

  14. du darfst gerne entsprechende Stellen mit holperndem Metrum aufzeigen, somit ich gegebenenfalls Anpassungen vornehmen kann. Andersweitig wirkt die "Kritik" haltlos - so ganz ohne Beispiel.

     

    Die Erkenntnis wird, wie soll ich sagen, leicht personifiziert, insofern "sie" sich "in" etwas hinein hängen kann. Der Satz wurde allerdings leicht modifiziert, da die alte Fassung damals als Zeile Überlänge aufwies.

    Wie genau fasstes du den Satz auf, wenn du meinst, er mache "wenig Sinn"?

    Viele Rückschläge bei der geplanten Hinrichtung, es stellen sich tiefergehende Fragen, auch jene nach dem Sinn des Bösen, und ob nicht doch das Gute die bessere Wahl wäre. Eine Erkenntnis also, die ins Bewusstsein, in den Geist vordrang und haften blieb...hängen blieb...

  15. Die Ballade vom Schicksal

    …Sonne…Staub…Wind…!

    Im Flimmern der Hitze auf staubigem Grund

    Die Hände voll Schwielen, ein Tuch vor dem Mund

    Da stand ein böser Mann mit mürrischem Blick

    Ihm zu Füßen zerrißen das Stück vom Strick

     

    Ein Röcheln und Keuchen drang nun an sein Ohr

    Denn aus der Schlinge schaut` der Kopf noch hervor

    Der alte konnt`s beileibe nicht glauben

    Das Leben wollt die Rache ihm rauben

     

    Unlängst da hatten sich Geier erhoben

    Sie schwebten weit hoch und starrten zu Boden

    Als der Mann aus Wut zu lachen begann

    Und ihm der Schweiß aus allen Poren rann

     

    Ein Fluch auf den Lippen zum Pferde er eilt`

    In den Taschen ein neuer Strick noch verweilt`

    Und mit flinken Fingern den Knoten knüpft`

    So die Schlinge neu um den Halse schlüpft`

     

    Der künftig Tote begann schon zu taumeln

    Dem Ende gewahr, im Wind sollt` er baumeln

    Doch wie`s das Schicksal dem Bösen vergällt

    Sein Opfer erneut hier zu Boden fällt

     

    Dem Wahnsinn nah, sofort die Götter verflucht

    Hat um Hilfe dann alle Teufel ersucht

    Da zog er den Colt und er zielte bloß

    Drückte…doch der Schuss ging nach hinten los

     

    Vom Pulver geschwärzt war sein zweifelnd` Gesicht

    Sollt` das Schicksal verhindern dies Standgericht

    Und es kam die Frage >was tu ich hier?<

    >Trotz Sonn` im Himmel im Herzen ich frier!<

     

    So im Staube er nun auf die Knie ging

    Erkenntnis sich also in seinen Geiste hing

    >Böses verachten, zum Guten bereit<

    Und der Bube war vom Tode befreit

     

    Als neuer Mensch gebor`n stand auf er dann

    Ob neuen Mutes sich auf sein Pferde schwang

    Und wie im Sande nun die Zeit verrinnt

    Ritt er davon durch Sonne, Staub und Wind!

     

     

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  16. vladimir-kush-departure-of-the-winged-sh/img

     

    “Sag, wie viele Sekunden hat die Zeit?

    Wo sind die Grenzen der Unendlichkeit?

    Kann ein Tauber Klang und Töne sehen,

    die auf kalten Böen nordwärts wehen,

    um sodann in bunter Farb` und Formen

    im Schein des Südlichts aufzugehen?

     

    Umrankt die Rose ihre Dornen gar?

    Wandert zu Fuß die halbe Vogelschar?

    Mag ein Kind die ganze Welt erdeuten,

    als Entdecker Schatz um Schatz erbeuten,

    und im Tiefschlaf einen Traum beleben,

    der als Seifenblase dann zerplatzt?

     

    Ist wohl diese Frage falsch und strittig?

    Ist vor Links und Rechts das gold`ne mittig?

    Lass mich - eine Ewigeit - darüber sinnen,

    bis die Antworten als Blut gerinnen,

    wieder rückwärts zum Gedanken fließen,

    der Aszendent und Quell mir ist.”

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  17. Ah, sieh an. Freut mich, daß du dieses Werk ausgrubst. Und so merkte ich, daß die alte Fassung noch hier begraben lag.

    Wurde umgehend geändert (Sehr aufmerksam von dir, mich, wenn auch unbewusst, daran zu erinnern).

     

    Du meintest, du last auch "die anderen" Werke? Wirklich alle 10 Seiten hier, auf denen meine Werke aufgelistet stehen?

    DAS würde mir den Schneid abkaufen!

     

    Und du ringst mir ein Schmunzeln ab, wenn du ehrlich so weit gehen würdest

  18. ==> Perry,

    nun, es gibt wahrlich eine Flut unterschiedlicher Foren, lediglich auf zweien war/bin ich "aktiv". Deine Einschätzung bezüglich "ausgewogener Textarbeit" ist auch für mich ausschlaggebend für die Fruchtbarkeit gerade im Bereich Poesie und Lyrik. Und es erfreut mich (Lob an Nils), daß hier im Forum mittlerweile ein frischer Wind weht, auch hinsichtlich der Kommunikationsfreude.

    Selbstredend sind banal vor sich hingeworfene, kurze Sätze, die entweder Mißfallen oder aber Gefallen ausdrücken, sehr entnervend. Leider gibt es GERADE SOLCHE überwiegend in den lyrischen Foren. Warum? Weil m.E. die wenigsten in der Lage sind, fundierte Aussagen über das Werk, welches ihnen zusagt oder nicht, zu formulieren. Da ist es dann einfacher, kurz zu schreiben "Lieber ... schönes Werk. Liebe Grüße, ..." oder ähnliches... (Ich denke, solche nichtssagenden Sprüche dürften dir schon untergekommen sein.)

    Ich las nochmals Prolysariks Kommentare durch, und an keiner Stelle mangelt es an Wertschätzung. Ist es nicht auch Wertschätzung, wenn jemand seine ehrliche Meinung und Kritik gut formuliert, auf bestimmte lyrische kritikpunkte hinweist, um dadurch dem Autor evtl. eine Hilfe zu sein? Oder möchtest du nur solche Kommentare, die dein Werk über die Maßen hochloben? Woran wächst du dann?

    Und entsprechend geht es bei Meinungen/Kommentaren die unter ein Werk geschrieben werden, insbesondere NICHT um die bisher verfassten Werke desjenigen, SONDERN um das Werk, welches die Kritik empfängt. Wenn die Kritik sachlich konstruktiv ausgeführt ist, was bringt dir das Wissen über das lyrische Schreibpotential des Kritikers?

     

    Sicherlich, führe dir meine Werke zu Gemüte und nehm sie auseinander. An vielen Stellen (in den beiden Foren) forderte ich die Autoren auf, gerade das zu tun...Aber wie wenige machen sich die Mühe dazu? Vielleicht sind sie auch nicht in der Lage? (Ich kann sehr gut mit Kritik jedweder Art umgehen, also nimm kein politisch korrektes Blatt vor den Mund )

     

    Grüße zum Abend

    Ingenuus

  19. An Ferienweide: so sind die Ansichten verschieden, und so SOLL es ja auch sein

    Differenzierte Betrachtungsweisen verhelfen eher zur Steigerung des Talents als überbordende Lobhudeleien, nur weil man ja keine Gefühle verletzen will (in vielen Foren schon gesehen).

     

    Werke von mir findest du auf meinem Profil. Lange genug bin ich hier ja schon angemeldet. Du darfst gerne stöbern, Gefallen oder Mißfallen zu den Werken ausdrücken, gerade so, wie es dir beliebt. Ich FORDERE sogar dazu auf

     

    Zerreiß die Verse, Zeilen, Worte, lass kein Staben am andern kleben ....

     

    Grüße

    Ingenuus

  20. Ich teile die Ansicht von prolysarik.

    Meines Erachtens kommt hier seine Meinung bezüglich des Werkes weder fies noch unangemessen rüber.

    Auch verabsolutiert er seine Aussagen nicht. Schlicht spricht er die ihm auffälligen Aspekte an.

     

    Die Getrenntschreibung der Wörter wirkt auch für mich nicht wirklich stimmig. Es soll auf etwas hingewiesen werden (daß jedes Trennwort eine eigene relative Bedeutung habe), hieß es.

    Ich "kenne" "Poeten", die in ihren Werken gerade dieses "Hinweisen" über die Maßen betreiben. Vorallem irritiert solch einer mit der steten Hervorhebung des Wortes "VERS"(prechen) etc., aber egal.

     

    Mich irritiert auch die Aussage, man solle sich als "Neueinsteiger (...) erst einmal selber profilieren, (...)", bevor man Kritik übe. Dem stimme ich voll und ganz NICHT zu, denn obgleich jemand "neu" im Forum ist, könnte es dennoch sein, daß die Erfahrungen in Poesie und Lyrik viel weiter zurückreichen.

     

    Summa summarum: das Gedicht weist Bilder auf, bzw. regt solche in Gedanken an. Die Umsetzung allerdings finde auch ich eher mittelmäßig als gut.

     

    viele Grüße

    Ingenuus

  21. Hmmm...

    Auch wenn der Inhalt für die Autorin einen sicherlich tieferen Sinn ergibt, demzufolge Emotionen aus den Gedanken aufs "Papier" flossen, um eben jenen Sinn in sich zu bergen...

     

    Der "Aufbau" zählt für mich unter die Rubrik "Einkaufslisten-Gedichte" und bedeutet, in meinem Verständnis, keine großartige Schreibkunst. Einzig sticht das Wort "Fragment" heraus, vielleicht weil es zu meinen Lieblings-Archaismen zählt.

    Ansonsten scheint mir die von Ferienweide angesprochene Wortwahl eher normalsprachlich.

     

    Mir kam gerade der Gedanke, der Aufbau ist an den Titel "Zerfetzte..." gelehnt - Verse zu einzelnen Wörter "zerfetzt".

    Dennoch: m.A. nach ein eher banales Werk.

     

    viele Grüße

    Ingenuus

  22. “Seit einer Ewigkeit im Stundenglas gefangen

    blickte ich durch ein verschlossenes Fenster

    und mir war, als schwände unser aller Leben

    im Zeitraffer dahin…

    Dort draußen eilten und jagten die Männer umher,

    zurück blieb undurchdringlich - grauer Rauch.

    Das kleine Mädchen ging am Stundenglas vorbei,

    sah mich inmitten verlorener Sekunden kauern,

    eine Träne schien auf ihren Wangen erstarrt.

    Sie zeigte mir ein letztes Wort - Zeitverfall!

    Langsam begann das Mädchen rückwärts zu gehen,

    hinein in die grauen Ausdünstungen und war

    sodann verschwunden…

    Allein war ich nun Zeuge des Unausweichlichen:

    das Grau lichtete sich und ich sah die Männer.

    Sie versahen das Zeitgefüge mit Sprengfallen,

    hasteten davon, kamen und brachten das Mädchen.

    Ein letztes Mal dampften sie grauen Rauch hervor,

    verzagt und gebrochen - das Kind in ihren Händen.

    … als die Zeit starb, sah ich auch Momo sterben

    und mein gläsernes Gefängnis

    fiel in unendliches Nichts.”

  23. "Fürwahr ihr ewig geschiedenen Geister

    Die ihr träge im Fluss des Lebens treibt

    Und nur der animalische Erhaltungstrieb

    Euch noch an der Oberfläche festhält

    Sodaß ihr nicht zum dunklen Grunde sinkt

    Der mithin alleinige Grundlage eurer Existenz

    Im Gesamtgefüge allen Seins auf Erden ist!

    Blind strebt ihr der Nacht entgegen

    Und schnappt nach jenen helfenden Händen

    Die aus Mitleid euch hinausführen wollen!

    So also ertrinkt ihr am steten Überfluss

    Eines all zu tristen Lebensalltags

    Der bis in die letzte Sekunde hinein

    Von unnützen Annehmlichkeiten erfüllt

    Einem kargen alten Kerker gleicht!

    Doch ihr ja nichts anderes gewohnt seid!

    Platons Höhle umgibt euch Ihr Irren!

    Irre ich hier oder sag mir einer besseres?

    Schlechteres ja das vermögt ihr gerade noch

    Aus euren Mündern in die Welt zu hauchen

    Gegen jene die euch von Herzen belächeln

    Weil sie denn schlauer sind als ich

    Der noch immer an das Erwachen glaubet!

    Schlafend stellt ihr euch, ihr leidigen!

    Nicht hören wollt ihr beizeiten

    So also nachzeiten fühlen!

    Wenn zum Grunde des Totenflusses gesunken

    Euer klägliches Abbild eines kläglichen Lebens!

    Und aus heiseren Kehlen ein letzter Schrei

    In Luftblasen gefangen aufsteigt

    Sich an der Oberfläche frei kämpft

    Nur um den dahintreibenden Gesinnten

    Eine wehmütige Warnung zu sein!

    Wieviele Blasen und Warnungen wabern

    Wieviele schon waren ungehört überhört

    Auf taube Ohren gestoßen?

    Hinein und hindurch müssten sie stoßen!

    Hinweg fegen all das kranke Ungeziefer

    Das sich zwischen den Gedanken festsetzt

    Und wie die Parasiten den Wirt zerfressen!

    Ein sonniger Tag wäre diese Befreiung

    Die begleitet von Vogelzwitschern

    In den Hain und zum wahren Baum führet!

    Erkenntnis!

    Doch…

    Würdet ihr noch dieses heilige Sinnbild

    Mit geschärften Äxten zu Fall bringen

    Daraus ihr dann Betten zimmert

    Um hernach in trägen Schlummer zu gleiten

    Ob der Zerstörung Anstrengung!

    So also seht ihr, ihr ewig Schlafenden

    Zum Scheitern ist mein Versuch verurteilt

    Euch ins Erwachen und ins Leben zu führen!

    Treibet, schlafet, sterbet!

    Es sei mir nun gleichgültig!"

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