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Kerze

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  1. Kerze

    new style repro

    new style repro da sitzt also eine vor mir . zum sterben schön es reimt hieran garnichts , sie ist Arzt es gibt da sowas wie eine Klarheit , und jene irritiert mich wir reden also und mir wird klamm ich erzähle recht sachlich wieso ich herkam es hat was von einem Pflichtprogramm und , ich erzähle auch garnicht von einem Leben auf das ich nicht klar kam und wie allein ich mich damit fühlte - wovon ich denke das will sie nicht wissen ich selbst , ich blende es tunlichst aus das ist der new style , oder old skool je nachdem wie man ´s dreht Gott , mach das diese Situation nun schnell vorbeigeht - doch so denke ich nicht wirklich Ich erwarte nicht viel , am besten garnichts sie macht mir Angst , ich verkrieche mich das Dilemma dabei - das sieht merkwürdig aus und den Gott den ich fürchte , genau den lässt sie raus vielleicht mein ich noch ich hab mich verhört denn sie redet nun wie man redet wenn einen etwas stört - "sie glauben wohl auch dass das Leben ein Film is ´" sagt sie und ich stammel´ nur " ja ? " , also sobesehn : Filmriss Aber ich muss mir erklären was hier wohl grad los ist einen Schmerz der nun geradezu irreal ist - Sie ist Anfang dreissig , gleiches Alter wie ich setzt auf die Karte dass ich sie für dumm verkaufen will und was Intelligenz für mich wohl schon ist es könnte sie scheinbar kaum interessieren sondieren , reduzieren , kaputtsublimieren und da sitzt also wer ? na , keiner der Ihren und das ist also der new style : Von der Macht des kleinen Wörtchens " Nein " Nichts an einem konnte wichtig sein schön wenn man ´s klar hat . Doch ich bin ja was ! Ich bin geneigt mich fallen zu lassen wie ein Stück geschmackloses Brot , blamiere und schäme mich endlos wieso ? Und wieso sieht das dann nicht mal danach aus ? An diesem besagten Tag verlasse ich jenen Raum Spätnachmittag , grau oder farbfroh , ein Alptraum probiere zu vergessen dass ich nicht mehr sein will probiere zu verstehen dass ich ´s nicht vergessen darf Ich sah beides , was man darf oder definitiv nicht darf - Mein Herz ist eine grosse Beleidigte mit Kirschblütenschmollmund inklusive und insbesondere bedient mit Details wie diesen das ist der new style , fühlt sich an wie null style constant prayers to a rather selfish smile Füsse klein und rastlos , schnür auf oder zu Ich hab keine Ahnung . Und was bitte willst du ?
  2. Kerze

    Selbstironie

    Selbstironie ( Scherzo in zwei Akten ) "Es ist ein Pampleth". Nein , es ist eher das was drüber steht "Ein Zwiegespräch ? " Jedenfalls unvollendet ... wie ihr sicher seht aber - fehlte es euch denn nicht zu Guter Letzt an Nachsicht , werter Freund ? So ersparet mir doch den Rückblick auf all dies was meine Augen nicht mehr säumen Er lächelte freundlich . Er lächelte leer . Es schien ihm so als sei es nunmehr Tage oder vielleicht gar Wochen her , er hatte den Schirlingsbecher ernsten Blickes bemessen über Gedanken verweilt , er hatte lange genug nun herumgesessen und es böte sich an , befand er , diese letzte Tat freien Schrittes zu tun - Sokrates ward nicht mehr ! Wohlauf , wohlan . Als am Totenfluss er sich einfand , barg zwei Silbertaler in seiner Hand er die er dem Fährmann zahlte , um das Gewässer zu überqueren Und ward dort unten im Hades die Luft von Nebel schwer Als sei es eine Laune des Zufalls kam nun stampfenden Schrittes der göttliche Schmied , der Hephaistos , daher von hitzigem Gemüt , und verwegen wenngleich in innigster Glut , olympische Schmach ihn trieb so erkannte er den Weisen der vor ihm stand - dessen Tugendhaftigkeit und dessen Dienste am Wohle von Volk und Land Hephaistos schaute schnaubend auf das schlichte Gewand es stimmte ihn reichlich verlegen Und so ganz fernab von den Grenzen irdischen Seins wollte Hephaistos den Sokrates um Rat befragen es bedrückte ihn ein Fund den er bei sich trug der nunmehr alte Erdenbewohner war zweifelsohne im Bilde - fehlte es euch denn nicht zu Guter Letzt an Nachsicht , werter Freund ? So ersparet mir doch den Rückblick auf all dies was meine Augen nicht mehr säumen Es ist ein Pampleth ! Doch ihr seid Hephaistos der Schmied Selbstironie wäre wohl , wie ? Hier eben nicht mehr zu sehn als eine Labris ? Da erwachte die messingfarbene Klinge zu Leben , und ihre von dionysischem Zauber erweckte Natur begann zu singen , hier trennten sich ihre Wege 2. Ich bin . Wie du - nur besser . Nur besser wie du , ist dass ich bin , und nicht du . Ich singe und ich singe immerzu - Hephaistos , brünftige Höllenkuh ! Was für Frohndienste geziemt es sich doch für mich zu tun . Ich errate es nicht , nein , ich weiß es . Ich weiß . Eine zarte Seele war ich . Wie Proust war ich auf der Suche nach verlorener Zeit . Oh schaute ich an seiner statt auf eine Uhr , so wäre es soweit Du ... - nein ! Es w a r schon so weit ! Aphrodite ! Die Deine , abgesehen von holder dreifach , vierfach , fünf-faltigkeit - hast du ? Willst du ... sie wieder ? Oh neein ! Ich soll lauter Lachen als ihr Himmel es je - Da schnellte die Axt aus des Hephaistos Hand wie eine Sichel denn der Schmied ward sich seiner Confusion gewahr und trachtete nun sein Werkzeug hinfortzuschleudern und es zu verbannen in den hinterletzten Winkel von Raum und Zeit - sehr zur Erbauung der unheiligen Klinge gab es dort recht viel zu sehen bald darauf kehrte sie zu ihm zurück , jaulte triumphierend ... Wie Cäptn Kirk bin ich durch Raum und Zeit geflitzt Doch dein ist die Hand die mich besitzt Ich fühle mich wie Henry und June , ein erstickendes Feuer Ich bin weiser und heiser und kälter , neuer ! Doch was soll ich sagen oh Herr - ich habe gesündigt fühlte ich mich doch so unvollendet - sie war so bezaubernd , beim Zeus - so rein ... und doch so gebrochen , nahbar . Ich musste es vollenden . Selbstironie ? Ist es , denn das ist es was ich nicht bin ! Die Ironie ? Es ist so einfach zu verstehen was ich bin ! Hephaistos schmiedete mich in der selben hellen Flamme ich bin eine Labris , es ist klar was das ist Gebadet und erloschen war meine Hitze in der Einsamkeit und all ihrer vielen Tränen , scheinbar wohl , badete ich in Blut was ist schon Rachsucht , was schon Hass ? Simpel . Zornig . Oder olympisch . Zwei schöne Aphroditen . So schlich ich hinaus . In den Wald . Nicht deshalb . Sie saß dort halb verkrüppelt . Echo , die Tochter der Flüsse In ihren Augen schimmerte die Trauer , Angst hielt sie in Ohnmacht Setzte mich zu ihr - das mit der Liebe hatte ein Ende Wie du , aber soviel besser ! Und besser hieran ist : Dass ich es bin , nicht du
  3. Narcissos , Zynismus , Eros Ich denke , also bin ich dumm zeugen wird von allem was ich sah nur wenig , wohl aber das was ich war - und glaube ich das doch nur ungern aber bitte , gut - sei ´s drum Was man ist , was man nicht ist was ich bin oder nicht bin vielleicht macht es lediglich wenig Sinn davon noch zu reden - es bliebe die Lebenslust anderer vornehmlich , was ist und was nicht Ein Spaziergang ohne Widerhall liebestrunken , verhungernd vielleicht kam man am Stamme eines Baumes und untief am Waldesrand zu Fall - es traf mittig ins Leben , man war dabei Schutzlos , ratlos , erneuert , nur was bloss ? Was ist mit der Boshaftigkeit missratener Herzen es scheint so singen sie vom Misslingen Dritter denn es wollte uns nichts andres gelingen Sofern wir unserer Wege , nicht : mit ihnen gingen Nicht wirklich gut davon gekommen - so ein drolliger Antichrist am Wühltisch der difficilen Meinung Sommerschlussverkauf , und oh süsse Phantasie der redlich Reservierten War es erstmal soweit so lag man vermutlich mit gespreizten Beinen obenauf , hielt sich bücklings vornüber den Bauch vor Kummer flotte Nummer verliebtes , geschiedenes Paar - Ein Notarztwagen . Tütü tata . Verblieb weder Gutes noch Schlechtes zu sagen wenig Gutes daran , wie in früheren Tagen nahm man es bis zur Ohnmacht wahr war man kramphaft verzagt , so vieles wahrlich war herzlos, war laut , erfunden und falsch - gottverdammt - es blieb alles daran sehr fremd restlos stumm oder ungehemmt - nein ich sag nicht nein , danke . Ich kotze Auf die Schande , die Lüge - auf ein Sollmaß an Floskel halb kindlich , schon bald halb Habenichts auf geradem Weg nicht mal halbwegs wohlmöglich Vertrauen gefühlt , Berührung und Nähe (dies was es vermeintlich nun allseits gab) und den Körper umspült ein stiller Schrei Wasser , ein Trugbild aus Farbe . Eine Landschaft die anschafft Ein Grab . Und in all dieser Stille , verwundert es keinen wenn ´s da noch was gab , man schrieb noch geschah dies dem Verzicht zum Trotze was es für sie , für ihn , für mich nicht gibt - Der Zynismus findet sein Ende nicht und wappnet sich dennoch nur für dies Das alles sein Ende hat - Und auch das Schöne und auch die Wahrheit - oh sieh doch denn das Leben ist grausam ! Besser : so
  4. Kerze

    Protokolle des Unirdischen pt. 2

    pt.2 ( Atropos ) Es war dies ein ruhiger Abend gewesen , so wie man ihn als Besatzungsmitglied eines Raumkreuzers öfters mal haben kann . Auf Orbitalstationen - die man auf gewisse Art auch als so eine Art Zwergplanet begreifen konnte - war dies oftmals nicht der Fall . Hier fand man oftmals , und unabhängig von der jeweiligen Stunde , ein reges Treiben vor . Man schrieb das Jahr 2281 n. Christus . Die Menschheit hatte es auf der Suche nach Ressourcen weit heraus getrieben . Es hatte ja nie irgendwelche Zweifel daran gegeben , dass der Weltraum mit einer Vielzahl von neuen und sicher auch faszinierenden Möglichkeiten aufwartete . Die Grundvorraussetzungen derer es bedurfte um solche Möglichkeiten zu erkennen und sich gegebenenfalls zu Nutze zu machen , hatte der Mensch sich über lange Zeit mit nicht enden wollender Veränderung und Verfeinerung angeeignet . Vielleicht waren die Bestrebungen der Menscheit letzterdings mit der Vorstellung eines einfachen und glücklichen Daseins nie so richtig unter einen Hut zu bringen , - um hier nichts Schlimmeres zu sagen . Vielleicht hat ein Streben nach Höherem tendentiell (und zumindest nicht selbstsprechend) etwas mit der Empfindung von Glück zu tun . Wer würde darüber schon urteilen wollen ? Für die kühnsten Anhänger des Fortschritts bewies sich zumeist in kurzer Folge , dass an einem Ideal das man vielleicht am ehesten als einen Wunsch oder Willen zur Innovation beschreiben könnte , so viel gar nicht falsch sein könne . Wenn mithilfe von Innovation der Notwendigkeit begegnet wird , im Leben bestehen zu müssen , so ist dies ja eigentlich schon nachvollziehbar . Man könnte dies stetige Erneuern und Ausbauen geradezu als eines der festen Grundprinzipien begreifen , eine der Manifestationen von denen die Natur selbst und ohne Unterlass Zeugnis abliefert . Und wenn dies also keine Sache der Argumentation ist , so ist dies wohl eine Sache des Standpunkts . Es hatte sich herausgestellt dass die Menscheit eine gute Portion Glück hatte . Salopp gesagt hätte man sich hier noch ganze Jahrhunderte mit dem Bombardement oder Kidnapping von Objekten beschäftigt , die den erdnahen Orbit passierten und zumindest eine Chance auf zusätzliche Ressourcen geboten hätten . In aller Knappheit . Was dem Planeten und seinen Bewohnern bevorstand war nicht etwa ein rasches Dahinschwinden aller Ressourcen . So war es eigentlich garnicht . Aber mit einiger Sicherheit sah es ganz anders aus wenn es um jene Rohstoffe ging , für die sich Menschen seit geraumer Zeit schon am ehesten interessierten . Wenn man dies als eine Notlage sehen mochte , so stellte man sich hier - komisch war ´s irgendwie schon - früher oder später auch die Frage , welche Art von Rohstoff von Interesse sein könne , in Anbetracht von neuerdings ziemlich misslichen Bilanzen . Es glich das Leben in dieser modernen Epoche einer prall gefüllten Schatzkammer , und überall wo man hinschaute glänzte , flüsterte und glockenschellte es zauberhaft . Es lag eine unangenehme Stille in der Welt des vermeintlich lauten Lebens . Zwischen Regierungen bildeten sich Spannungen auf . Bei näherer Betrachtung waren Grossstädte dieser späten Tage zu so etwas wie einem pulsierenden Paradoxon geworden . Obwohl hier alles in strikte und stets denkbare Bahnen und Begriffe zu münden hatte , portraitierte dieser unaufhörlich moderne Lebensstil das Chaos dennoch geradezu reuelos . Man wartete . Und eigentlich wartete man nie . Man rang miteinander , doch eigentlich segnete man gleichbedeutend ein Regelwerk welches solcherlei Form von Unterhandel und Schlagabtauch stilisierte und detailliert analysierte , vielleicht auch legitimierte - was aber für die Minderheit und letztlich das Individuum ... nie etwas anderes anderes bedeutet hätte als Abkehr . Abkehr von etwas das im grossen Stil erstaunlich zivilisiert daherkommen mag , und dem Einzelnen im Alltag begegnen wird als ... jedweder ungesunde Auswuchs . Ein Eigenbrödler , irgend ein Looser , er hätte sich recht misstrauisch gegeben . Er hätte sich in seinem Exil der Nonkonformität Alibis ausgedacht , unnötige Fragen gestellt die einem im Leben nichts nützen könnten . Beispielsweise ... Wenn eine Regierung dazu da ist , sich aller wichtigen Belange und Aufgaben anzunehmen , und dem Konsens nach zum Wohle einer Bevölkerung - wie kann es so etwas wie einem Konzern überhaupt gestattet sein , sich einfach keiner evident humanistisch beeinflussten Strömung oder Zielsetzung zugehörig zu zeigen ? Das klang weder nach Frühstück am Morgen oder nach Small Talk in der Schwebebahn . Klang daneben und vielleicht sogar pathetisch oder dumm . Aber solche Konzerne gab es nunmal tatsächlich . Weshalb lebte man denn wohl in der Zukunft ? Einer der grossen Namen den man mit dem Begriff Zukunft in Verbindung brachte war Synergetics . Ein anderer Name , den man mit jeglicher Zukunftsvision eher schon ungern in Verbindung brachte war NETO , North and East Tech Overseas . Dabei handelte es sich um einen Superkonzern , der sich aus einer Fusion zweier ziemlich militanter Firmendynastien gebildet hatte . Jenes Machtgefüge besaß einen Großteil der neuen Technologien , welche in der Baubranche , in der Logistik , sowie auch weitestgehend im öffentlichen Dienst , eine Rolle spielten . Und andererseits bestand die Mitgift dieses Machtapparats in neuartigen Waffentechnologien , ganze Container hätte man befüllen können mit Ideen und Plänen , die als nicht ausführbar , allgemeingefährlich , nicht sanktionierbar etc . galten . Die Grossen der Welt hatten oftmals Anlass gehabt , in minutiösem Procedere Vereinbarungen zu treffen , Papiere zu entwerfen , oder sich - wenn alles nicht zu nützen schien - auf subtile Formen des Muskelspiels einzulassen . Nicht wenig von dem was den diversen Entwicklungsabteilungen von NETO entstammte , diente primär nur einem Zweck : man wollte beweisen dass es möglich ist , wenn man es will - und dies sollte WIrkung zeigen . NETO , das war ein Janus Kopf . Aalglatt und skrupellos genug um sich auf politischer Ebene ins Gespräch mit einzubringen . Diesem Umstand allein wurde zwar von allen Seiten stets mit erhöhtem Interesse und äusserster Skepsis begegnet , aber NETO , das waren nebulöse C.E.O. Maskottchen und kauzig verschrobene Pultredner , allesamt Experten wenn es um " was-wäre-wenn-Satzgebäude " ging . Das Kaninchen verschwand am Ende der Zauberdarbietung meist . Alles sehr states-man-like . Als wäre nichts gewesen . Doch was alles war , und was nicht war ... das wusste man auf der anderen Seite wesentlich besser abzuschätzen . Die Rede war hier nicht von irgendwelchen UN Mandaten oder Vize Aussenministern - sondern anderen Gestalten , wie z.B. Danny Corsealis . Ein kleiner hagerer Mann , Ende 40 , vor langer langer Zeit hatte es seine Familie mal nach Perm verschlagen , diese merkwürdige Stadt ganz weit im Osten Russlands . Die Geschichte dazu kannte er nicht wirklich . Aber er hätte durchaus die ein oder andere Geschichte über kleine Familien erzählen können . Kleine Famillien , und wie sie gemeinsam zu Tische sitzen , von Sachen reden die sie in naher Zukunft irgendwann mal machen sollten . Corsealis war ein Vice C.E.O. bei Synergetics . Die meisten Menschen die ein solches Amt bekleiden , wirken selbstsicher und schätzen rustikal möbliertes Ambiente genauso wie auch ein distinguiertes Klopfen an der Tür . Corealis lehnte all dies entschieden ab . Für ihn repräsentierte all dieses , nun ja , Repräsentative schlicht und ergreifend eine pupsig schlichte Langeweile von der er sich nicht erklären konnte wozu sie je gut sein sollte . Diese Worte mussten so oder so ähnlich mal inmitten betretener Stille im Raum gestanden haben . Corsealis galt allen als ein Vorzeigebeispiel , ein Sonderling , für die meisten schwer einschätzbar , aber er war kein Luftikus . Er arbeitete gerne im Flieger , aber gleichermassen tat er dies eher notgedrungen . Daran war nichts so besonders " préstige " . Noch lange bevor er Cambridge verliess und ( so sah er das ) gewissermassen bei Synergetics einfach weitermachte , waren längere Pendelreisen gewissermassen zu seinem Alltag geworden . Corsealis ´ Familie bestand aus einem kleinen Stab von Forschern , die er alle so nach und nach kennengelernt hatte , mit 19 , als er zum ersten Mal durch die labyrinthhaften Gänge eines Synergetics Gebäudes wuselte . Praktikant Tu´mal - das . Nervös , als er diesen etwas antiquiert dreinschauenden Akte X Maulwurfshügel insgeheim in sein Herz schloss . Es war nie so ganz sein Plan gewesen Perm hinter sich zu lassen . Dass sich ein Konzern wie Synergetics in Perm niedergelassen hatte - das kam wild . Er fühlte sich in diesen Jahren entrückt , einsame Kirchenglocken in der Ferne , unwirtliches Dickicht aus Patchwork Landstrichen , und genau am rechten Platz : Synergetics . Und dieses magische Tröpfchen reichte aus . Corsealis nahm in seinem jugendlichen Wissenswahn zahlreiche Praktikantenjobs an . Er freundete sich mit Lewis Carrol an , führte Zwiegespräche mit Lem , beichtete bei Nietzsche und brach in geradezu kramphafter Besessennheit alles an Axiomatik über ´s Knie was nicht bei drei auf den Baum geflüchtet war . Sein erstes echtes Praktikum aber , leistete Corealis bei Synergetics ab . In Perm . Er hatte seine Absicht nur als ein ´Schnüffelpraktikum bei Synergetics ´umschrieben . Und man hatte man ihn für etwa 6 Wochen dort rumschnüffeln sehn . Die nächste Station in seinem Leben hiess Cambridge . Wenn man die Geschichte des künstlichen Lebens richtig erzählen will , so muss man miteinbeziehen , dass sich jene Ära sobesehen aus zwei Teilen zusammensetzt . In jenem ersten Teil interessiert mehrheitlich dies was wir Menschen hierüber zu erzählen wissen . Weshalb und an welcher Stelle dieses Kapitel in etwa zu Ende erzählt ist , bleibt vielleicht eine Gretchenfrage . Interessanterweise lässt sich aber behaupten , dass die eigentliche Geburtstunde der künstlichen Intelligenz einem ersten Herzschlag glich , welcher die Menscheit evtl. vor ihrem letzten Atemzug bewahrte . An einem Donnerstag Abend war Danny Corsealis aus seinem Haus gestürzt . Mit einem zerknautschten Mantel unterm Arm stapfte er Richtung Wagen , derweil wiederholte er ein paar wenige Male :" Will er mich verarschen? Will er mich verarschen? " Als er sich in den Wagen gesetzt hatte sackte er kurz zusammen , die Hände fest ans Lenkrad gekrallt . Es entwich ihm abermals ... " Wen wollen die verarschen ? " Seine Finger nestelten nach etwas , ein kleiner Bildschirm leuchtete auf . Er presste seinen Daumen daran . " Guten Abend , Vice C.E.O. Wohin geht die Fahrt ? " " Fahr mich ins Lab . Und schick ne Anfrage raus bitte , an Kleedis , Simmons , Sergejowitsch auch . " Danny Corsealis husteste . Das tat er immer wenn es ihm nicht gelingen wollte seine Übellaunigkeit unter Kontrolle zu bekommen . Doch selten hatte man sein Gesicht so leblos , geradezu reglos , gesehen . Er wusste heute Abend müssten Nägel mit Köpfen gemacht werden . Er war nicht grad sonderlich scharf drauf . Die dritte Anfrage war rausgegangen und soeben gelesen worden . Er bekräftigte sich und drückte sich die Faust ein paar mal an die Oberlippe . Er wirkte genervt , aber nicht sonderlich unsicher . Er dachte nur nach , aber Spass bereitete es ihm offenbar keinen .Er dachte an ein Briefing dass er soeben einberufen hatte . Das tat er sonst hier und da mal .Wenn er einen trinken gehen wollte . Oder noch eben was besprechen wollte . Richtig offiziell war das meist also nicht . Die Fahrt dauerte nicht lang . Als er die Eingangshalle betrat flappste er auch schon den Aufzug an : " Kaninchenbau , Licht , warm bitte . Milchkaffee , bitte . " Guten Abend , Vice C.E.O. Corsealis . Heute Abend ein bisschen mehr Vice C.E.O. wie mir scheint ? , säuselte eine Stimme . " Ja , ja ... hast du schnell erkannt . Die helle Freude " , gab Corsealis zurück . Er war in den Aufzug gestiegen welcher nun mit ihm in die Tiefe summte . Unten angekommen vernahm er den Geruch frisch gemahlener Bohnen . An einer kleinen Theke stand eine kleine Runde Kanne . Corsealis zog sich einen Pappbecher aus einem Spender , und schritt ein paar flache Treppenstufen hinab , die nach einem kurzen Bogen vor einer breiten Tür aus blau beleuchtetem Glas endeten . Corsealis stutzte kurz . " Danny Corsealis , Vice C.E.O. Erbitte Zutritt zu Raümlichkeit Lab 14 zwecks Sonderbriefing . Datum ist der 6. August 2104 , genaue Uhrzeit liegt bei approx 23:17 " . Die Türe öffnete sich umgehend und beinahe lautlos . Corsealis stand nun in einem Raum , den er selbst nur den Kaninchenbau nannte . Von den insgesamt 17 Arbeitsräumen die es auf Sub Ebene 3 gab , führte einer ein Doppelleben , Lab 14 nämlich . Im allgemeinen sah dieser Raum wie alle übrigen aus , und zur Arbeitszeit sah man hier Leute ein und ausspazieren . Wenn man allerdings zum Führungsstab von Synergetics gehörte , bot einem dieser Raum noch ein ganz anderes Feature - dieser Raum liess sich in eine Sicherheitszone verwandeln die dem T5 Standard entsprach . So etwas wie Telefonzellen gab es dieser Tage nicht mehr , aber anders besehen vermittelte einem ein solcher Raum das Gefühl als stünde man in der sichersten Telefonzelle der Welt . Das allein wäre unspassig gewesen . Dieser Raum hatte diverse Monitore welche sich frei beweglich von dort nach da bewegen liessen. Das waren die Spiegel . Jeder dieser Spiegel war imstande eine Vielzahl von Daten abzurufen oder auch zu sniffen , Hochrechnungen zu präsentieren etc. Dieses Konzept war ungemein effizient , und dennoch bewegte man sich noch im Rahmen des legal machbaren und auf sicherem Terrain , da dies nichts mit Datenspionage zu tun hatte sondern vielmehr mit Brainstorming und Stochastik . Analysen die man im Kaninchenbau durchführen konnte , das war mal ein ganz anderes Level . So nach und nach hatten sich im an den verschiedensten Stellen im Raum Monitore bemerkbar gemacht , Kleedis hatte sich soeben zugeschaltet , und gemeinsam wartete man nun noch auf den leitenden Ingenieur , Simmons , und auf den C.E.O. , Sergejowitsch . Ein weiterer Monitor flackerte auf . Sergejowitsch war nun auch online und meldete sich wie gewohnt mit ironisierendem Unterton und sehr reservierter aber wohlwollender Miene : " Ahhh Alise im Wunderland , ich bin schon sehr gespannt zur erfahren womit wir Hübschen uns zu so später Stunde noch rumschlagen dürfen . " " N ´Abend Dimitri , nichts schönes , nicht gut . " " Das ist nicht gut " , gab der C.E.O. zurück . Auch Simmons war dem Briefing endlich beigetreten . " Wow . Brainstorming um Mitternacht , war schon auf halbem Weg ins Bett . Worum geht ´s , höre . . . Dannys Corsealis hatte sich nicht erst grossartig vorbereitet . Er zog einen der grossen schwarzen Monitore deutlich für alle in die Mitte des Raums . Dann begann er zu sprechen . " Ja , wo soll man anfangen - Ich habe heute Abend einen Bericht gesehen den ich als einigermassen ... ein hohes Tier von NETO hat sich zum Thema Rohstoffe geäussert . Und das klang wie all das was man von denen so kennt , aber an einer Stelle muss man genau hinhören - dieser Drecksack will meines Erachtens darauf raus , das Konzerne über kurz oder lang die nachhaltigsten Ressourcen besitzen werden ... und das allein mag ja sonst was heissen , aber ich glaube mir leuchtet langsam einigermassen ein in welche Richtung uns NETO drängen will . " Ja , etwas genauer ... " ertönte Sergejowitschs Stimme dumpf . " NETO bezieht sich immer mal gerne in Pressegesprächen auf eine Klausel , laut welcher es einem Konzern nicht gestattet ist Waffentechnologie zu bauen oder zu veräussern , die nicht auch durch offizielle Papiere abgesegnet ist - und der Punkt ist : man kennt North East Tech Overseas im allgemeinen nur als jenen Erbauer und Zulieferer , der dafür sorgt dass die Staatsgewalt und auch die Militärs mit Waffensystemen ausgestattet sind , die diverse sicherheitsspezifische Merkmale implementieren . Was einen fast schon an einen sauber dargebotenes Räuber und Gendarme Spiel denken lässt . ... Aber das ist Nonsense . Und andererseits wird man einen Konzern dieser Grössenordnung schon garnicht erst dazu zwingen können , diverse Projekte und Pläne darzulegen - von denen aber keiner was wissen soll , ganz selbstsprechend... und nur als simples Beispiel - wir reden hier gerade selber in einer T5 standartisierten Zone , und wissen was das heisst . NETO hat Pläne für wer weiß was für Arten von tödlicher Maschinerie ersonnen , und wir müssen der Sache ins Auge sehn , Leute - wir können hier nicht länger von Maschinerie reden ! Die Geräuschkulisse im Raum lag irgendwo zwischen kaum vernehmbarem Gemurmel und Null . Sergejowitsch meldete sich zu Wort , " Ok Alise , ... sie dürfen . Wir wissen jetzt kommt was Grosses . " Corsealis sammelte sich kurz . " Sehen sie wir haben in diesem Roulette mit Heureka , NETO , ESense und Plottech vielleicht noch , die wichtigsten Namen bereits genannt - uns selbst mal aussen vor gelassen . Und es wird früher oder später- an irgend einem gewissen Punkt x - unsere Pflicht sein , darauf zu achten in welche Richtung sich dies alles entwickelt . Nur angenommen dass die Politik in irgend einem Moment machtlos ist , weil sich inzwischen schon eine ganz andere Form von "Politik" zuträgt , bleibt der Job an uns hängen , ganz egal wie man ´s sieht . "
  5. Kerze

    Protokolle des Unirdischen

    *hi . nachdem ich nur ein paar wenige Gedichte in diesem Forum geschrieben hab , wollte ich hier einen Auszug aus einer Kurzgeschichte posten . Wer ´s mag oder ein paar interessante Gedanken dazu , wär ich für zu haben . Der Satz ist ein wenig verhunzt , da ich nicht mit allen Tools gleichgut klar komme . Das ganze ist in zwei Teile gegliedert , damit ein wenig auch den Fortschritt vor Augen hat Nautisches Werk 39. Protokolle des Unirdischen " Das nie dargewesene hattest du ersonnen . Noch blieb der Wille . Und Sinn und Bild , oh Menschenkind , von Menschenhand beseelt - fortan und fürwahr : wie lange schon ? " 1. Pandora Es gibt Grund zur Annahme und nur genug das davon Kunde tut , dass der Mensch seit frühester Zeitrechnung sich damit schwertut , seine Eigenartigkeit als soetwas wie eine wohlwillkommene Mitgift zu sehen . Immerhin hätte man sich ja auch darauf einigen können . Dass damit alles in Ordnung ist . Oder wie auch immer ( was wir sicherlich heute oftmals so auch meinen , letztlich und oft ) . Bei den Griechen aber schon gibt es Konfusion : das Geschenk des göttlichen Feuers wird den Menschen zuteil , aber so war ´s es dann nicht gedacht . Und es findet sich ein schuldiger , und er darf am Felsen verbluten . Darüber hinaus wird auch der Menschheit eine Strafe - eine Maßregelung - zugedacht . Gleicht man die Version der griechischen Antike mit der der Christen ab , so stösst man auf ein paar Details , die mindestens auf jenen Sachverhalt verweisen mögen : als Mensch hatte man es sich also wohlweisslich recht früh verscherzt . Es entspricht dies aber kaum mehr als einer Mahnung , und , wann immer sie verlockt , wann immer sie recht deutlich scheint - bleibt dies mehr oder weniger ein Verweis auf zukünftige Zeit . Doch ich vermute wir Menschen verlassen uns auf nichts hieran recht gerne , weder an die Übel der Pandorabüchse , noch an die Frevel alles zukünftigen Wagemuts erinnerte uns das Leben . Merkwürdig ist das ja schon : Nicht wenig liess sich sagen , nicht wenig stellte einen klaren Bezug her zu jedeweder Form von plausibler Hochrechnung und unser aller Leben . Doch ein sehr spezieller Abschlussbericht bleibt von eher unscheinbarem Belang ... und es stellt sich vieleicht die Frage : Wo befinden wir uns , wenn wir ( wir sollten es ja besser nicht vergessen ) seit geraumer Zeit , ja - unpassender Weise , mit der Gerätschaft allen göttlichen Schaffens zur Tat schreiten ? Insgesamt liegt es eigentlich auf der Hand , dass an unserem Schicksal rein garnichts auf ein sonnig heiteres happy ending verweist . Wenn man ´s glauben mag wussten schon Ephimeteus und Pandora darum bescheid , doch das Warum und alles übrige auf heiligem Beweggrund - es erschloss sich ihnen vermutlich niemals . Und die Kiste spie ihr undankbares Weltverderben . Keusch , nein - unverzagt ! Oh - das klingt langweilig . Es klingt wie Treppenstufen , es klingt nach einem misslungenen Balanceakt . Misslungen . Immer und immer wieder . Was würden wir Menschen uns als nächstes geleistet haben ? Nichts . Die griechische Antike bedeutet uns eine Sage , jene Sage frohlockt recht unbefangen mit entlegenen Belangen , wiewohl begreift sich hier unser Niedergang - recht verstanden - als ein ein-perspektivisches Teilhaben am Diktum höherer Gewalt . Wir halten fest : Im Olymp . Zürnte die Vielzahl der Götter . Wovon wir nichts wussten . Es galt nun uns . - Ginge es in all dem also um das was Menschen nicht dürfen , so klänge es unirdisch . Fremd . Und nicht alltäglich . Genauer gesagt : wir wären Aphrodites Schaum schöpfenden Händen entsprungen oder vielleicht einem Fingerzeig , einer Laune des Zeus nachempfunden ! Klingt super , bedeutet aber noch garnichts . Nun - tun wir wie uns nicht geheissen ! Und verleihen der Sinnlosigkeit Sinn ! Die Götter sind nicht wahllos . Wenn man so mag ist es aber auch der Mensch der recht wahllos ist , wenn es um die Wahl seiner Götter geht . Ja , vielleicht ist es gleichsam hier wo der Kreis sich schliesst : Da hatten Menschen nie wirklich die Wahl . Wo uns aber sofern eine Wahl blieb , es lässt sich vermuten dass wir mehr oder minder verfügen konnten über das hier : Würden wir uns mit dem scheinbar boshaften Kalkül der ach so empörten Olympbewohner in aller Demut beweihräuchern , oder als nächstes denkbares Ding der Frevelei eine geradezu ebenso boshafte Tat aushecken , planen und wie auch immer - in die Tat umsetzen ? Nach biblischem Schema käm dies ja sicher schon recht komisch daher , vielleicht hiesse es dann in etwa : " Und als der Mensch nun danach trachtete den Göttern gleichzukommen , sah er kurzauf später sein Werk vollbracht , denn wohl auch ward ihm die Macht der Himmel inne , ward er doch ein Sprössling und ein Günstling des Zeus . So blickte er auf sein Werk nun , und tat den Himmeln davon Kunde . " Oder sowas . Pandora war richtig verstanden von den Göttern des Olymps mehr oder minder zu einem einzigen Zweck " gefertigt " worden . Sie sollte die peinbringende Truhe öffnen , welche Hermes zu irgend einem gewissen Zeitpunkt mit sich tragen würde , Hermes , dessen Anliegen es also war diese Truhe zu diesem Zwecke - vorübergehend und gegen Abbitte - deponieren zu können . Wie nett . Stellen wir uns nun mal vor wie es weitergehen könnte . Was wir Menschen uns scheinbar seit jeher schon als eine Sünde vorstellen , die kaum als recht gering zu erachten ist , wäre nun was ? Das Erschaffen von Leben . Das wäre allein schon ziemlich ironisch , wenn man ´s genau nimmt . Wir täten nun voller Stolz einen ersten Blick auf ... eine Allbeschenkte . 2 . Unperfektion Der Makel blieb Ansichtssache . Ging es nach der gängigen Meinung , so hatte sie alle Testläufe bestanden . Weder erhielt man hierfür irgendwelche ruhmvollen Weihen , einen Orden oder sonst irgendein Tamtam . Aber was wusste sie schon davon ? Es gab dieser Tage nicht mal eine Garantie dafür dass man irgendwem über den Weg laufen würde, der einen dann freundlich anlächelte . Obwohl ihr dies vollauf bewusst war lächelte sie selbst jedoch recht oft und daran war nichts verwunderlich , wenn man es genauer betrachtete . Echo war ein Android mit sehr speziellem Aufgabenfeld . Man hätte eine solche Einheit als einen Infiltratoren bezeichnet , und auch ein Einsatz als Attentäter hätte durchaus nahegelegen . Sowas lag ihr so rein überhaupt nicht . Manchmal grübelte sie . Wer zum Henker wäre schon freiwillig auf solcherlei stupide Protokolle angewiesen gewesen ? Sie kannte wirklich niemanden . Doch wer auch immer für das-was-sie-war verantwortlich gewesen sein mochte - es lag nahe dass sie letzterdings genauso viel an Wissen bzgl. Sinn und Zweck ihres Daseins angehäuft hätte , wie eben jene Person x . Eine süffisante Anzahl an Daten war wohlmöglich nur einen Steckplatz entfernt . Scherzhaft gesprochen hatte das nur mit etwas mit Glück zu tun , oder es kam halt drauf an wie man es anstellte . Sie saß in einem Raum , umgeben von dumpfem Lichtschein den ein paar Bedienungselemente abstrahlten , nebst dem ebenso stummen Licht einiger flacher Treppenstufen , welches dafür sorgte das wer auch immer sich nicht unbeholfen hinzimmerte . Hinzimmern . Sie mochte dieses Wort , sie erkannte darin eine gewisse Laszivität , und es belustigte sie ab und an wenn sie sich an die Situation zurückerinnerte , in welcher sie diesen Begriff zum ersten Mal aufschnappte . Ein Bordmechaniker hatte lauthals die liederliche Konzeption der Evaps beklagt . Evaps , das waren ferngesteuerte Module welche Wasserdampf unter hohem Druck dazu verwendeteten , um verschiedenste Reinigungs und Instandhaltungsarbeiten zu verrichten . Heute sah man diese Dinger jedenfalls nicht mehr , man hatte sie seit langem durch andere Modelle wie die Beous oder den Rotant 5 ersetzt . Aber wahrscheinlich gurkte dort draussen noch das ein oder andere dieser Machinchen durchs Weltall , auf nimmer Wiedersehn losgedüst und vielleicht auch zum Teufel gewünscht . Auf wieviel Jahre mochte sie da wohl zurückblicken ? Abrupt verliess sie die kleine Sitzgruppe und begab sich in Richtung einer kleinen Sitznische an der Aussenwand . Es wirkte ein wenig trotzig . Sie liess sich in die Nische sacken und nun schaute sie auf die funkelnden Sterne welche sich hinter einem Preo Bullauge erahnen liessen . Sie berührte das Fenster und deutete ein knappe Wischbewegung an , worauf die Tönung der Scheibe zur Gänze verschwand und nun den Blick auf eine kühle dunkle Nacht voller Sterne freigab . Der Planet den sie in nicht allzugrosser Entfernung ausmachte man hätte ihn gut und gerne mit dem heimischen Merkur verwechseln können , doch sie befanden sich in einem System das nur fünf Planeten zählte , und im Zentrum schien hier ein Zwillingspärchen , die Sterne Freyis alpha und Freyis beta . Was einem nicht so ohne weiteres klar war wenn man ´s nicht wusste . Die Leuchtkraft des grösseren Freyis alpha überstieg die von Freyis beta in so ungleichem Masse , dass es eigentlich nicht möglich war , sich einen genaueren Eindruck zu verschaffen . Nicht ohne die Zuhilfenahme von visueller Optimierung ( die sich aber im allgemeinen durchaus ergattern liess ) . Echos naiv dreinblickende Augen verfügten über eine Vielzahl von durchaus ungewohnten Sicht Parametern , und ab und an , wenn sie raus ins umliegende All starrte , erinnerte dies entfernt an eine sechsjährige auf dem Jahrmarkt , verzaubert durch den Geschmack von Zuckerwatte und irgendwas schwer definierbarem , irgend einem Loch inmitten des Jahrmarktsrummels . Echo war nach körperlichen Attributen bemessen eine junge Frau . Auf dem Weg Richtung dreissig . Aber man tat sich bestenfalls schwer wenn man sie einschätzen wollte . So sah es eigentlich aus . Echo zählte ihr wahres Alter in Tagen . Wenn es mal dazu kam dass jemand sie nach ihrem Alter fragte , gab sie meist die Antwort die man an dieser Stelle in etwa erwartet hätte , und in ganz seltenen Fällen auch die Antwort , die man eher nicht erwartet hätte . Für sich selbst bevorzugte sie aber stets die genaue Anzahl der Tage um ihr Alter zu benennen . Und das musste sie sich nicht wirklich merken . Vielmehr war dies in ihrem Kopf zu einem recht bunten Wirrwarr verflochten , unheimlich chaotisch war dies in der Tat . Es hätte zumindest einiges an Aufwand gekostet um Echos kleine Karte so zu verstehen wie sie es zweifelsohne tat . Sie war 67821 Tage alt . Somit war sie ein kleines bisschen über 185 . Den Merkur hatte sie schon verhältnismässig lange nicht mehr gesehen , auf ihrer Karte ergab das eine klare 22112 . In der Tat hatte sie die Systeme welche dem irdischen System nächstgelegen waren recht oft passiert , während ihrer Jugendzeit . Doch macht es nur wenig Sinn hier von Jugendzeit zu reden , Echo hatte bereits einen erstaunlich grossen Bereich sämtlicher relevanten Sternenkarten verinnerlicht da war sie gerade mal 58 Tage alt . In Sachen Lernfähigkeit stellte sie ihre menschlichen Crewmitglieder natürlich in den Schatten , aber unter den Androiden zählte sie diesbezüglich noch nicht mal unbedingt zum High End . Richtig verstanden lag der konzeptionelle Schwerpunkt von Modellen wie Echo etwas anders , das Kriterium der Leistungsfähigkeit wurde hier nach ganz anderen Schemata bemessen . Industrielle , aber auch Waffenlobbyisten bekundeten noch erwartungsgemäß früh ein reges Interesse an verschiedensten Spezialisierungen und noch lange bevor die Androiden überhaupt erst einen höheren Grad technischer Ausreifung hatten , galten sie vielen als so etwas wie ein Lieblingsspielzeug , ein zukunftsweisendes Faszinosum , aber manche hielten sie auch für einen sicheren Schritt Richtung eigenes Grab . Und just wie man es auch nehmen wollte , es hatte speziell in der Pionierszeit kaum etwas gegeben dass es nicht gab , es gab Lichtblicke und es gab Rückschläge , und die Randnotizen hierzu waren üppig . Ähnlich wie bei der Automobilindustrie damals hatte es in etwa ein gutes Jahrhundert gebraucht bis man in etwa wusste was so in etwa die 4 - 5 Sachen waren auf die man sich vornehmlich zu beziehen hatte . Freilich ist das nur eine grobe Umschreibung und man stelle sich wie gesagt so etwas wie eine ziemlich üppige Liste vor , voll von to do ´s und not to do ´s . Und ohne wenn und aber - speziell die not to do Punkte offenbarten purste Science Fiction . So hatte es sicher für einige Schockmomente gesorgt , als man sich einige Fehler eingestehen musste die sich bei der Konzeption von Androiden ergaben die z.B. als Haushaltshilfe oder gar als Lebenspartner oder auch Pilot von technischem Gerät ersonnen waren . Manches davon war nicht weit schlimmer als ein platter Reifen am Wagen , anderes hingegen übertraf die Schreckensszenarios der verdrossensten Schwarzmaler bei weitem . Eine der grösseren Geschichten hierbei war der sogenannte " Exile Day " . Während manche Androiden bereits auf dem Reißbrett verworfen wurden , wurden andere aufgrund schwerer Bedenken von der Bildfläche getilgt , oder aber auch offiziell weiterentwickelt . Manche Modelle verschwanden auch einfach nur in irgend einer bedenklichen Grauzone - Bandenkriminalität , Spielerkartells , militärische Geheimprojekte , und was man sich nicht sonst so alles denken kann . Über kurz oder lang ergaben sich allerdings auch erstaunliche Fortschritte und einer der vielsagendsten Androiden wird mit Sicherheit der Cept-Typ B2 aus dem Hause Heureka gewesen sein . Der Heureka Konzern , ursprünglich ein Großkonzern der sich auf Solar Panel Lösungen spezialisiert hatte , war aus ersichtlichem Grund in den neuen und florierenden Industriezweig eingestiegen . Die Rechnung ging insofern auf , denn in erstaunlich kurzer Zeit hatte Heureka mit einer kleinen Palette von Androiden die auf Solarzellentechnik basierten , ein deutliches Statement abgeliefert . Doch die Grenzen des Machbaren waren hier noch nicht ausgereizt . Der Wettbewerb um ein Prestige Modell schien nun endlich losgebrochen zu sein , man belauerte einander , und vielleicht lernte man auch irgendwie von einander . Heureka hatte mit der Präsentation des Cept -Typs dann allem Anschein nach den Volltreffer gelandet . Mit einem ausgeklügelten Energiekonzept verband dieser Android eine alles in allem ziemlich ausgeklügelte Ki , und somit war dieser " grüne Kamerad " sehr vielseitig . Das Konzept des Cept Typ konnte man im Grunde genommen am besten mit Human Support umschreiben , wie es der Name bereits andeutete sollte diese Einheit vor allem dort eingreifen wo der Mensch aufgrund irgendwelcher Gegebenheiten an seine Grenzen stiess . Der Cept Typ konnte das durchaus . Man konnte diesen Androiden in den verschiedensten Lebenslagen antreffen , das mochte im Lehrwesen (Zweitlehrer) sein , genausogut aber konnten sich beispielsweise schier durchgeknallte Bergsteiger auf die rettende Gegenwart eines Cept Modells verlassen . So in etwa ab hier begann man zu verstehen wozu diese Technologie in der Lage sein konnte , und in welche Richtung das auch gehen mochte - der Cept machte hier schon ein ziemlich gute Figur . Der Cept Typ B1 legte nach , und der Cept Typ B2 , welcher etwas mehr als dreieinhalb Jahre an Entwicklungszeit durchlaufen hatte , galt ohne jeden Zweifel als ein überaus schickes Stück Technik . Langsam aber sicher verschwommen die Grenzen und es änderte sich die Perspektive bezgl. dem was einzig und allein dem Menschen vorbehalten zu sein schien ( oder eben nicht ) . Diesen grossen Knall , der durch die gesamte Branche weg für Furore gesorgt hatte , schien man bei Heureka jetzt noch toppen zu wollen , und als das nächste "Cept" Modell auf den Markt kam dauerte es auch kaum ein Weilchen bis es soweit war - mit Sicherheit hatte man sich das rückblickend aber genau so ... nicht erhofft . (!?!) Wer auch immer in diesen Tagen einem mal einem Cept B2 begegnet war , war mit Sicherheit durchaus angetan von dem was er da zu sehen bekam . Diese durchaus alltagstaugliche Luxusvariante des B1 Modells , bestach durch nahezu fotogene Hübschheit . Obwohl man beim Betrachten dieses Androiden durchaus sehen konnte , dass es sich hierbei um eine Maschine handelte , wurde man mit einer Fülle von Details konfrontiert die einem die Sprache stocken liessen . Die B2 bewegten sich im Gegensatz zu anderen Modellen erstaunlich präzise und in gewissem Masse verlieh ihnen das so etwas wie Ausdruck oder gar Anmut . Die Ki dieser Modelle ermöglichte bereits Erstaunliches . Ein B1 Modell hätte sich z.B eines unsicheren 6. Klässlers annehmen können , und diesem - meist mit Erfolg - eine Stütze bzw. Lernhilfe sein können , ohne dass der eigentliche Ablauf des Unterrichts davon beeinflusst gewesen wäre . Das B2 Modell vermochte noch ein ganzes Stück mehr . Eine Lehrkraft hätte hier ohne grosse Bedenken den Klassenraum auch kurzfristig verlassen können , da sich das B2 Modell auf eine Vielzahl von Kommunikationsfeldern verstand , Kompromissbereitschaft zeigen oder einfordern , das war hier genauso locker machbar wie wahlweise so abgefahrene Finessen wie "stand up comedy" oder eine belustigende Schlacht unter Zuhilfenahme von zerknülltem Papier . EIn B2 hätte zweifelsfrei besser ausgesehen als Ms. Doubtfire , den effizienteren Türsteher abgegeben , manchmal sogar den besseren Gesprächspartner , ja ein solcher Androide hätte wahrscheinlich sogar regelrecht oft den Gebrauch einer Schusswaffe in Frage gestellt - nur mal angenommen man hätte ihn zum Gebrauch einer solchen aufgefordert - und : Ja - ein B2 hätte sogar mit den Schultern gezuckt und nichts daran hätte wirklich befremdet . Salopp gesprochen : So ein B2 Modell , das war echt nicht übel... Der Cept Typ B3 nun also . Während am äusseren Erscheinungsbild kaum etwas modifiziert wurde , schlummerte im Innenleben des B3 Typ laut Hersteller " die nächste Generation " und " eine Quelle nie dagewesener Möglichkeiten " . Dieser Meilenstein unter den Cept Modellen setzte sich ein Denkmal , ganz gleich wie man es sehen mag . Zwar bedeutete der B3Typ für Heureka rückblickend nichts anderes als einen Riesen Flop , aber tatsächlich liessen die Cept Modelle des Typ B3 fast schon so etwas wie einen legendären Glanz zurück ( und noch heute bietet vieles das die Pionierszeit betrifft , Raum für interessante und irritierende Fragen ) . Kurz nachdem die ruhmbekleckerten Ceremonien geendet hatten und anschliessend die Markteinführung des B3 begonnen hatte , kursierten Gerüchte um einigermassen merkwürdige Meldungen bzgl. dieses sonst so innovativen Androiden . Er ( oder sie ) sei begriffstutzig oder in unwillkommenem Maße kopflastig . Einige Modelle kamen zurück ins Werk . Und so nach und nach Erwuchs dann auch das Verständnis für die Lage in der man sich also befand . Sehr platt ausgedrückt , dieses Modell hatte gar keinen Bock auf das was es war ... "Ja wie jetzt , was soll das Bitteschön heissen ? " " Na so wie ich ´s ihnen grad sage , keinen Bock ." Der Heureka Konzern hatte sich mit seinem letzten grossen Wurf zuviel vorgenommen . Zwar war diese Reihe von Androiden so etwas wie die derzeitige Sternstunde in Sachen Androidentechnologie , aber wenn dem so war stimmte hier nun folgendes : Noch nie sah man einen solchen Stern so rapide sinken . Von den nur etwa 800 Modellen die es zu dem Zeitpunkt gab , hatte man 402 online gestellt . Von diesen 402 B3 Modellen kamen 19 zur Inspektion zurück . Die in " Freiheit " verbliebenen 383 Modelle verweigerten sich fast ausnahmslos der Inspektion . Falls dies überhaupt zur Debatte stand . Der B3 Typ hatte Heureka soetwas wie eine waschechte Depression beschert , wenn auch schon nicht im finanziellen oder wirtschaftlichen Sinne . Ausgestattet mit einer hochleistungsfähigen Ki , welche die Ki der Vorgängermodelle vermutlich bei weitem in den Schatten stellte , hatte das Cept Typ B3 Konzept einige unverzeihliche Mäkel zu verbuchen , weitestgehend solche , die man tatsächlich bei Menschen aus allen Lebenslagen beobachten würde . Der Exile Day war in der Tat eine Ausfallserscheinung der ganz besonderen Sorte . Und man mag auch meinen dass diese Aussage nicht mal wirklich zutrifft . Denn das B3 Modell bewies eigentlich erstaunlich viel Einfallsreichtum . Während einige Mitarbeiter des Heureka Konzerns sogar noch von aberwitzigen Szenen berichteten ( es soll Sonderlinge gegeben haben welche ihre Prüfer oder Mechaniker mit sonderbaren und geradezu ironischen oder gar selbstironischen Schlussfolgerungen behelligten ) , ergab sich andernorts ein meist schon recht düsteres Szenario : B3´ die von Hausdächern sprangen oder in nahegelegene Flüsse . Die sich elektrischen Ladungen aussetzten . Oder in einem gestohlenem Fahrzeug flüchteten . Wiederum andere sah man mit Protestfahnen über die Strassen laufen ( eine nicht gerade unbeträchtliche Anzahl von B3 Demonstranten , darunter einige von welchen sich z.B . sagen liess dass sie in der Tat ihre Ansichten mit geradezu schwarzhumoristischen Parolen propagierten ) . Ein paar wenige Exemplare fand man in Kanalisationschächten . Offensichtlich ging es hierbei darum eine fortdauernde Zufuhr von Solarenergie zu unterbinden . Ein anderer B3 den man in funktionstüchtigem Zustand unter einem Baum hängend vorfand , kommentierte alles bisher Geschaute als " total sinnlos " . Nicht gerade wenige Menschen empfanden die Vorfälle als verstörend und deprimierend . Der Cept Typ B3 hatte eine niederschlagende Bilanz zurückgelassen : Nur 24 der aufmüpfigen Maschinen fand man . Kurze Zeit später hatte man sie zumindest dem Protokoll gemäß ihrer Pflichten entbunden und offline geschickt . Alle übrigen waren früher oder später offline gegangen , manche davon konnte man orten , andere wiederum nicht . Der Schaden den die B3 an Menschen verursacht hatten belief sich nachweislich auf Null . Obschon man sich seitens des Heureka Konzerns kommenden Projekten nicht weniger enthusiastisch widmete als sonst auch , hatte man dort seine Lektion gelernt . Bis heute gilt Heureka als eine der Firmen die sich akkribisch um den Erhalt immens strikter Sicherheitsbarrieren bemüht . Mit einiger Sicherheit kann man sagen dass es so etwas wie eine Überwachungsdrohne im Technologieprogramm von Heureka nie gegeben hat . 3. Atropos Scheinbar unbekümmert saß sie in ihrer Sitznische . In ihrer Linken wippte ein Bleistift auf und ab und aus grossen braunen Kulleraugen verfolgte sie das Geschehen im schwerelosen Raum . Dort passiert nicht gerade erstaunlich viel . Irgendwann zwischendurch gab es vielleicht ein Andockmanöver zu beobachten , doch genauergenommen war es ziemlich langweilig zig Tonnen von cubisch anmutendem Stahl und ihrem nahezu regungslosen Landeanflug beizuwohnen . Echo kaute ein wenig auf dem Bleistift herum . Schmeckte nach garnichts , sozusagen . Hörte sich aber irgendwie lustig an . Vor ihrem Auge tanzte nun eine Sternenkarte . Sie musste nicht lange danach suchen denn sobesehn war es ihre Lieblingssternenkarte . 23211 - das war die magische Zahl . Dreiundzwanzigtausendzweihundertundelftage . Vielleicht hatte sie genau so lange gebraucht , vielleicht hatte ihre Odyssey sie so lange durch die Galaxien getrieben , nur damit sie so etwas wie einen tieferen Sinn , eine Art Spiel fand . Vielleicht hatte sie aber auch rundum einfach nur genug anderes um die Ohren gehabt , die Vermutung lag Nahe.Quizfrage : Was macht ein Android , wenn er keinen Auftrag , kein klar definierbares Aufgabenfeld hat ? Dreiundzwanzigtausendzweihundertundelftage hatte es von dort nach da gedauert . Echo notierte an jenem Tag die Sichtung eines Gestirns dass sie zwar schon einige etliche Male auf den Kartografien entdeckt hatte , aber es war als solches kaum mehr als eben ein Gestirn unter vielen . " Eines unter vielen ? Na wie wär ´s denn hiermit - du machst wohl gern sonderbare Scherze ... ? " In Echos Truhe der ungezählten Möglichkeiten fand sich nachweislich so etwas wie eine mehr oder minder mathematische Auffalligkeit . Hätte man dieser Auffälligkeit eine Regel anbeigestellt , so besagte die gewissermassen : wenn eine Zahlenfolge auffällig kurz war , so war sie meist höchst interessant . 251 . Das war z.B. eine solche Zahlenfolge . Echo hatte ein paar Mal das Vergnügen gehabt in Stasis zu liegen . Sie träumte nicht , nein sie schlief nicht mal - weil wenn man als Android in einer kryostatischen Kapsel liegt ist man zu guter letzt trotzdem nur abgeschaltet . Man könnte die gesamte Kapsel gleich mit abschalten , rein theoretisch kein Problem , aber evtl. wäre dann die Tarnung Futsch . Mit allem was Echo zum Thema Kryostase wusste - und das war ja nicht mal wenig - blieb aber eine Sache übrig , von der sie scheinbar jedesmal aufs Neue überumpelt werden würde : für einen Androiden ist der Aufenthalt in einer Kryostase Kapsel nicht mal einen Fingerschnipser wert . Man legt sich hinein , steht im nächsten Moment wieder auf , in der Regel ist man dann als Nächstes von hustenden , kotzenden und meist auch irgendwie schlechtgelaunten Leuten umgeben , während man maßgeblich damit beschäftigt ist : Wenn möglich nicht so auszusehen wie ein beknacktes Kaninchen dass irgendwer gerade aus dem Zauberhut gezogen hat . Und dies war auch nach jenen besagten 251 Tagen Kryostasis kaum anders gewesen , das Theater konnte gleich losgehn... " Hey , alles gut soweit " " Ja , denke schon " " Übelkeit ? " " Nee , nee " " Hm , vielleicht n Tee zum aufwärmen ? " " Ja , nehm ich einen " . Echo hatte sich in Sicherheit gewähnt . So nach und nach wurde der Raum endlich leerer . " Ehm , du kommst nach ja ? " " Ja , bin gleich auf den Beinen ." " Gut , Daniel kennt sich aus , er wartet sicher noch auf dich " " Ja , danke " . Ein paar Meter weiter hatte ein ziemlich junger Bursche gewartet , er lehnte an einer Kryokapsel und musterte Echo mit einem verschmitzten Grinsen . Nun erst als auch die letzten Stimmen schwanden , nur noch dumpf in der Ferne zu vernehmen waren , stiess Daniel ein kurzes " Ha ! " aus . Echo hatte nichts erwidert , woraufhin Daniel abermals in ein trockenes Gegacker einstimmte . " Nun ja ... fügte er nun hinzu " , tschuldige aber du wirst mir diesen Witz jetzt ja hoffentlich nicht übel nehmen : Du siehst aus wie ein Android der aus einer Kühltruhe steigt , hahaha " . Echo war sich nicht ganz sicher ob sie nicht besser überhören sollte was sie da so grade eben gehört hatte , aber noch bevor sie mehr zustande bringen konnte als ein zaghaftes Kopfschütteln , machte Daniel eine sonderbar anmutende Armbewegung und schnippste gönnerhaft die Finger. " Knaller Witz , was ? " erkundigte er sich nun . Nun musterte sie ihn eindringlich . Wann hatte sie zum letzten Mal einen ihr fremden Menschen getroffen der rumblödelte und dabei so ... blöd aussah . " Ja , ich denke ich liege damit ziemlich richtig , keine Sorge , ich verrat ´s keinem . Heisse Daniel , wie bereits erwähnt . " Echo hatte die Augenbrauen langsam nach oben gezogen und ziemlich leise aber deutlich hatte sie gestammelt : " Ja , aber - Moment mal , du ... du willst mir jetzt verklickern ... " Sie unterbrach sich selber . " Das heisst du bist ein ... " " Ja , so ziemlich genau das bin ich . " Daniel schnippste abermals die Finger . " Oh ja , die gute alte Kryokapsel ... immer wieder witzig , hahaha . " Echo entgegnete ihm ein leichtes Schmunzeln . " " Kommt in aller Regel nicht so häufig vor , hm ? " Echo erwiderte . Daniel hielt sich die Hand vors Gesicht , und grübelte kurz . Er wirkte weiterhin freundlich aber nun schien er recht konzentriert zu sein ... " Ja , wow ! Herrgottchen . Solchen wie euch begegnet man dann aber auch wirklich nicht besonders oft - Pleietude , Nemo . Synergetics . Seine Nase zog einen Kreis durch die Luft , und er kicherte kurz . " Abgefahren ! " " Naja also ich bin hier sowas wie der Bordkoch , in erster Linie . Kommst du ? " Daniel hatte das wesentliche auf den Punkt gebracht . Androiden standen sich unter vergleichbaren Bedingungen nicht besonders oft gegenüber . Aber auch wenn dies mal der Fall war hiess das nicht gleich dass man sich füreinander interessierte . Immerhin war Echo eine Meisterin der raschen Anpassung , es war durch die Bank weg eher schwierig einem Modell wie Echo das Androidendasein anzusehen . Auf einer Orbitalstation im System Gliese war Echo tatsächlich mal einem Splinner begegnet , einem Sequencer , ebenfalls ein Produkt der Synergetics Schmiede . Das war aber eine gänzlich andere Abteilung . Splinner Modelle , das waren Androiden die in erster Linie auf Personenschutz spezialisiert waren , aber auf einem gänzlich anderen Level . Der Sequencer Typ mochte auf den ersten Blick geradezu marionettenhaft oder langweilig wirken , aber wirklich nichts lag ferner als das . Man hätte sie als ne Form von Workaholic umschreiben können , aber Elite Gardist trafs dann noch eher . Ein solcher Sequencer stand tatsächlich meistenteils nur recht regungslos unweit seiner Schutzperson , und sah dann just irgendwie wichtig aus - das war ´s dann schon . Aber im Grunde genommen bedeutete die Ki eines Splinners wie diesem einen extrem hohen Output , Algorithmen produzierten unaufhörlich Overlays , die einen Datenabgleich auf verschiedensten Spektren ermöglichten . Wenn ein Sequencer jemals soetwas wie Langeweile gekannt hätte , so hätte er dutzende und aberdutzende Szenarios zu Verfügung gehabt , die er in Windeseile abrufen und unterdessen sogar noch hätte optimieren können . Ein solcher Android sah kleinste chemische Veränderungen im Raum in etwa so deutlich wie andere eine Anhäufung von glitzerbestickten Blondinen zur Happy Hour . Energieanstieg , Satzfetzen , Unterfrequenz , ja sogar unübliche Konstellationen in einer scheinbar unübersichtlichen Menge von Leuten - Sequencer waren sehr schnell alarmiert . Abwehrmassnahmen die ein solcher Android einleiten würde konnte man wie folgt umschreiben : arscheffizient , schnell , plötzlich . Die Begegnung zwischen jenem Splinner und Echo war im Grunde genommen keine gewesen . Er war mit seiner Schutzperson an Echo vorbeigewuselt , und hatte ihre Anwesenheit bestenfalls mit einer knappen Drehung des Kopfes dokumentiert . Es war nichtmal so das Echo für sich selbst genommen keine Gefahr hätte darstellen können , sie war eine Pleietude Einheit - und keineswegs lautete die Umschreibung die auf eine Sondereinheit dieses Typs passt " unbedenklich " . In einfachen Worten : der Sequencer hatte hier lediglich einen für ihn gerade zu lachhaften Mehraufwand abgeleistet , ein paar Szenarios verglichen ( das konnte irgendwas zwischen 500 und 1500 gewesen sein ) . Stand hier ein potentiell gefährlicher Android ? Ja . Gab es eine potentiell gefährliche Situation ? Nein . Schönen Tag noch . Persönliches Interesse bekundete ein Splinner in der Regel ohnehin nicht , dass man eine angeregte Konversation mit einer Elektro Kasse haben würde , schien in etwa genauso wahrscheinlich . " Atropos " . " Hm " . Daniel hingegen schien noch jeder besten oder zweitbesten Plauderlaune was abgewinnen zu können . . . " Nun es deutet einiges darauf hin das wir ein paar Tage im Atropos System halt machen werden . Ich weiß nicht ob du dir daraus was machst , aber unter den vielen Sternen die man zu Gesicht bekommt ist Atropos vielleicht einer der schönsten . " " Merkwürdige Aussage " " Hm , darf ich dich fragen wieviele Tage zählst du ? " Echo antwortete : " 23204 " " Ja ok , das erklärt ´s vielleicht . Bei mir sind es 59077 , man schaut sich das ein oder andere mit zunehmender Zeit genauer an , so macht ´s auf mich den Eindruck " , fügte er etwas kleinlaut bei . " Ist nicht so ganz das was mich beschäftigt , momentan " entgegnete Echo . " Ja ich merk schon . " In den folgenden Tagen hatten sie Atropos erreicht . Eine weiße geradezu riesenhafte Fackel . EIn blauer Riese . Ein etwas exakterer Blick verriet einem , das Atropos eigentlich in einem seltsamen violett Ton erstrahlte . " Schau mal , " sagte Daniel und kniff die Augen ein wenig zusammen . " Das sind Mirs , Denis und Una , Zwergplaneten . " " Ja , stimmte Echo mit ein , Zwergplaneten trifft ´s ziemlich gut . "
  6. Die schwerelosen Azurfarben Ganz wie ein Spaziergang bei welchem man dem Sinn , dem Moment ... Vergesslichkeit zuspricht Und Unentbehrlichkeit - nicht weil es klug war oder schön im Gespräch sondern jedesmal anders bildhaft und klar Schied von Wegen die man geht Die Wehmut nunmehr sorgsam entlehnt eher denkbar als eine Pflichtbeziehung zwischen einfachen Dingen und wahren Wundern - Und an sich schon seltsam genug Einsamkeit blieb : etwas davon So auch an einem neuen Tag Wo das bunte Getöse beinahe schon unumgänglich die Ladentüren , die Kaffeetassen und all dies erspiessliche Geplänkel zum schlichten Geschehniss macht Irgendwie und irgendwo passiert was . Ja - so betrunken und verwirrt , einer , ob der Konsequenz und verblichenem Jugendtrotz aber wer weiß ... so könnte auch diese Welt sein ! Wohlweisslich beschäftigt belanglos und stolz . Es ist genau zu so einer Stunde man trippelt durch die Strassen und schaut auf in ein klares Nachtblau aus dem alle Kälte gewichen Alle Sterne sind scheinbar verschwunden auch gibt ´s keine Wolke weit und breit inmitten von allem aber - zur Nacht geneigt - da steht ein Mond von so heller Pracht rund und unbeholfen , ja , geradezu komisch ein Aschenputtel , etwas tausendfach Schönes tritt heran an die Schwelle und ins Reich des Tages Ein stückweit nur . So als wär ´ s die Neugier dieser kleine Streich den man wohl mal gut hat Und ich für meinen Teil war erstaunt ! Dort oben über unser aller Nasen , ward das strahlendste Licht der Mond , alles glomm wie eine Blume Man denkt hin und her . Was man irgendwie sah Und immerhin . In all dieser Stille - denn Stille war es wohl was ich da erspähte - lag doch ziemlich viel buntes Treiben Ein Blau , es leuchteten wie ein Rubin die sanften Mächte der Andersartigkeit Da gab ´s bestimmt jede Menge Fabeln luziferisches Theater und Quacksalberei - Altostratos Frechheiten entferntester Machart (Man munkelt , so trug sich das zu ) Wo man an die Nacht denkt . An Schwerelosigkeit Da bleiben allemal ein paar gute Gründe über um total sinnlosen Heldentaten Aufmerksamkeit zu schenken
  7. Mag ich . Hat Humor , viel Farbe , viel Bewegung . Und was war das mit den Blumen ? Es gibt noch eine ganz kleine obendrauf .
  8. Kerze

    Am Wegesrand

    Am Wegesrand Suche nur um nicht zu finden Wage ein Ja kurz vor dem Nein Schenke ein aber trinke aus Bestaune was du kennst Fliehe weinend vor einem Lachen Finde nach Hause auf dem Weg Öffne die Türen Und öffne die Augen Entferne dich aus meinem Herzen Vermisse nun mein Gut Sitze aber lehne nicht Aversion und Harmonie Suche aber nicht nach mir Betrauere Blätter im Fall Halte die Antwort für verloren Lausche den Wörtern für sie
  9. Kerze

    Una

    Una Hier sind wir nun . Ich kenne dich nicht . Kenne mich nicht und ich renne nicht . Nichts das uns verbindet , doch weiß ich wohl dies trennt uns nicht . Wie will ich das wissen ? Sag mal . Vielleicht hat man als Mensch sehr viel zu geben zugegeben , das weiß man dann - doch frei heraus denke ich es bleibt dies EIne das And´re sofern man es nicht auch erleben kann Ich sehe die Winzigkeit und den Blick empor an einer Welt gefüllt mit tausend Leuten Sie lebten , und ja , sie lebten es vor die Pflichten , die Liebe , die lichten Momente Und vielleicht lebten sie es doch nur nach . Andere lebten , ja , wer weiß schon wofür ? Für ein leises Klopfen an der Tür ihrer Leben nicht gestern , heute oder bald oder ? Eben . Eben , als Teen , da hätte ich gedacht dass man seinesgleichen nicht unglücklich macht oder hoffnungslos , doch so ist ´s im Grunde ja nicht - Nein . Mit dir ist nur einfach meist nichts los Und so streunt man also durch das Gehege Zeigt allen die da kommen und wollen dass sie ungelegen kommen und Wollen ist kein Wort für die scheuen Naturen die ja nur die Worte scheuen , obwohl sie grün sind wie Gras nicht lachen können , über dies oder das alles was da anstand fällt mir grade nicht ein . Eine Frage des Anstands , denn ich bin ja allein
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