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Angelika

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Alle erstellten Inhalte von Angelika

  1. Du kommst dann aber, so wie du rangehst, nicht aus der blanken Aufzählung raus. Angelika
  2. Angelika

    Freunde, die man hat und hatte

    Man hat so Freunde, die man nie vergisst. Die andern aber will man oft vergessen, die kriegen eine kleine Gnadenfrist, dann greift man doch zu anderen Adressen. Die Freunde hütet man, solang es geht. Verehrt, errichtet ihnen man fast Tempel, bis Wind der Zeit sie irgendhin verweht. Jahrzehntelang trägt man noch ihren Stempel. Man liebt die Freunde wie den neuen Hut. Doch meist begnügt man sich mit Petitessen (denn auch der alte Hut tut’s halbwegs gut), leckt kleine Wunden, lächelt angemessen.
  3. Wäg ab, was dir wichtiger ist. Ich würde auf das Akrostichon in diesem Fall verzichten. Angelika
  4. Sternenstaubsucher, ich verstehe dich ja: Du schreibst auf, was du siehst, fühlst und hörst. Aber daraus ist leider nur eine Aufzählung geworden. Ich kann dir nur raten: Bring diese Aufzählung in eine lyrische Sprache, suche dir nur das Wesentliche dieses Sommertags heraus, weniger ist immer mehr. Dabei kannst du ruhig ein bisschen melancholisch werden, das tut deiner Vorstellung vom Sommeraugenblick keinen Abbruch. Im Gegenteil, es bringt Stimmung ins Gedicht, du sprichst den Leser an. Angelika
  5. Angelika

    Eines Morgens

    Licht zwischen den Häusern, die Sonne steigt über die Dächer. Aus der Nacht erwachen Bäume und Büsche. Wer schläft, bemerkt den Verlust der Frühe nicht. Allmählich öffnen Fenster die Flügel, sie wollen den Tauben nach. Grüne Schatten reden mir zu: Vergiss uns, die Blüten öffnen die Kelche. Das Gras wie Meer im Winde. Und auf der Pappel, der hochstämmigen, der windwogenden, Koloraturen eines tagverliebten Amselhahns.
  6. Angelika

    Tag am See

    Siehst du, darauf bin ich gar nicht gekommen, dass es sich um Flüchtlinge handelt. Das kommt meiner Ansicht nach zu kurz in deinem Gedicht. das hättest du viel deutlicher machen müssen. Was mir vor allem fehlt, das ist die Anklage, das Mitfühlen mit den Flüchtlingen. Du stellst sie so dar, als ob sie vom Mond kommen, und ich dachte, es handelt sich um besoffene Deutsche auf Mallorca. In diesem Fall musst du sehr konkret werden. Es ist ein politisches Gedicht, und das muss unbezweifelbar sein. So gesehen muss ich meinen ersten Kommentar korrigieren. Angelika
  7. Angelika

    Tag am See

    Ja, venetische Trommel, gut beobachtet. Und gut geschrieben. Über manchen Zeilenbruch könnte man anderer Ansicht sein, aber im großen und ganzen auch sprachlich gut gepackt. Beim Lesen hatte ich so eine kleine Idee, du könntest den Strand von Mallorca meinen. Angelika
  8. Angelika

    Elegie II

    Nicht meine Stunde. Sie senkt mir Verbranntes ins Herz, Asche zwischen die Augen. Abendlich, her vom offenen Fenster, weht eine Brise. Schattenspiel auf den Wänden, die Laterne vorm Haus ein offenes Katzenauge. In schwarzer Wolkendünung schwach das Feuer früher Sterne. Allein im Dämmer, allein mit dem alten Brief. Ich begreife: Dass uns die Tage quälten.
  9. Verzweifeln möchte man so manches Mal. Dann überlegt man sich’s und lässt es sein. Man findet sich in jeden Dreck hinein und windet sich darin ganz wie ein Aal. Dann sagt man sich: Bestimmt beim nächsten Mal! Und schlittert noch mal in dasselbe Glück. Und wieder gibt’s kein Vorwärts, kein Zurück. Da ist man drin. Das findet man fatal. Ach, Reisen wäre schön. Dann reißt man aus. Und findet zitternd sich am Südpol ein. Doch weithin nichts als Schnee. Und ganz allein. Man ärgert sich, denkt weinend ans Zuhaus. Des Menschen Überlebensstrategie. So sieht sie leider aus. Man kommt nicht raus. So geht es uns, tagein und auch tagaus. Na und? Es geht doch immer. Irgendwie.
  10. Angelika

    Zwei linke Schuhe

    Es ist ja lange her, seit wir uns fanden, zusammen gingen und nicht mehr allein. Und jetzt? Jetzt bin ich ich und doch ganz dein. Die Zeit allein kam mir direkt abhanden. Ein Auf und Ab, so manches böse Stranden, wie oft auch so ein Quäntchen Seelenpein, doch kamen wir dann immer überein. Wir beide haben selbst uns überstanden. Wie wäre denn ein Leben ohne dich gewesen, das frag ich manchmal mich ganz insgeheim. Es ist schon so: Wir sind an uns genesen. Der muss schon sein, der kleine Blick zurück, sag nicht, das ist doch was fürs Altersheim. Denn immerhin, war es nicht unser Glück?
  11. Kautschuk, ich kenne das auch eigentlich so und habe das auch gemacht, wozu ich sogar aufgefordert wurde. Da dachte ich noch, hier ginge es wirklich um Lyrik und ich hätte es mit wissensdurstigen Leuten zu tun, die eine kleine Hilfestellung haben wollen. Ich wurde aber eines besseren belehrt. Ich bin Textarbeit gewohnt, mach es bei mir bitte so weiter. Die meisten Schreiber hier sind ältere Feierabendschreiber, wollen eigentlich nur ein bissel für den Hausgebrauch dichten und halten Textarbeit für einen feindlichen Angriff. Es wäre schön, wenn sich ein paar Leute zusammenfinden würden, die wirklich an ihren Texten arbeiten wollen. Das würde auch eine gewisse Aufwertung dieses Blogs sein. Angelika
  12. Ach weißt du, das Gute am Richter ist höchstens das Gehalt. Angelika
  13. Ja, Flaco, ich schreibe gern über Alltagsbegebenheiten. Muss ja nicht immer hochliterarisch sein. Danke. Angelika
  14. Kautschuk, will ich mal sehen, was sich ändern lässt. S1V1, S2V2, S3V2 -Für den Begriff des Gegenwärtigen gibt es im Hochdeutschen eigentlich nicht so viele Synonyme. Da wäre noch nun, heute usw. aber ich bin Norddeutsche, und wir gebrauchen eben "jetze", auf Berlinisch gesagt. Aber das ist kein so entscheidendes Wort wie zum Beispiel ein starkes Substantiv, das mehrmals im Gedicht auftaucht, wo sich eine Wiederholung tatsächlich verbietet. S2V2 - Tja, wie soll ich sagen, der Tag wird eingeteilt in den Morgen, den Vormittag, den Mittag, den Nachmittag, den Abend. Die Nacht steht immer irgendwie eigenständig da, da sie ja zwei Tage umfasst. Vom Kontext her müsste eigentlich alles klar sein, dass der helle Tag gemeint war. Ich habe auf "bald" umformuliert. S3V2 - Die Bäume als Schatten würde ich so lassen. Was hast du gegen diese Formulierung? Sie ist lyrisch aufgefasst und weniger alltäglich. S1V1, S3V4 - S1V1 habe ich umformuliert. Das steht ja ziemlich weit weg vom ersten "langsam". Das kann man durchaus machen, es gibt keine Regel, dass man im Gedicht aus mehreren Strophen nicht ein so "nebensächliches" Wort zweimal gebrauchen darf. Das wäre zu formal. Was anderes ist eine tatsächliche, grundlose Häufung. Wobei Häufungen ein echtes Stilmittel sind, die Anapher, die Epipher. S3V1, S4V1 - Mit dem "plötzlich" hast du recht. Das erste habe ich umformuliert, so ist es treffender. Beim zweitenmal sagt das "plötzlich" ja, dass das Schreien des Kindes mich in meinen "Nachtgedanken" stört. Dieses "plötzlich" muss deshalb bleiben. Danke, Kautschuk, prima, dass du mal genau reingesehen hast. Jetzt gefällt mir das Gedicht schon besser. Wenn doch alle so an die Gedichte rangehen würden. Angelika
  15. Angelika

    luada

    Flaco, nicht ganz leicht zu lesen, wenn man nicht aus Wien ist. Ich habe es dann laut gelesen, und da habe ich es verstanden. Du bist mir einer, der es faustdick hinter den Ohren hat. Auf Berlinisch hätte das Gedicht überhaupt keinen Charme, auf Wienerisch aber sagt es: Küss die Hand! Du nutzt die Sprache wunderbar, aber nicht nur die Sprache, sondern auch das Sujet. Da möchte man ein bisschen auch aus Wien sein. Toll, großartig. Angelika
  16. Ach ja, jetzt wird es langsam Nacht. Ein blasser Mond steht schon am Himmel, durch dunkle Wolken schwebt er sacht, vom nahen Kirchturm leis Gebimmel. Der Tag ist bald Vergangenheit. Gemischt war er wie alle Tage. Mir ist ein Brief ins Haus geschneit, Tariferhöhung, diese Plage. Die Welt wird unversehens still. Die Bäume sind jetzt nur noch Schatten. Ein Jemand hupt vorm Hause schrill. So langsam fühl ich mich ermatten. Doch plötzlich schreit ein Nachbarskind. Mich treibt es um mit Nachtgedanken. Und zärtlich weht ums Haus der Wind, beinahe müsste man ihm danken.
  17. Josina, noch ungebrochen deine Freude am Gedicht, das lässt hoffen, dass in der weiteren Entwicklung auch gute Texte entstehen können. Wichtig ist aber, dass du dich jetzt intensiv mit dem Handwerk beschäftigst, sonst bleibt es lediglich bei deiner Freude am Gedicht. Wäre schade. Angelika
  18. Perry, Richter haben ihre Paragraphen und ihre Geschmäcker und außerdem eine gewisse Ehrfurcht vor vermögenden Beteiligten. Weshalb sie abwägen müssen, welche der beiden Parteien am meisten Einfluss hat. Weshalb ihre Urteile auch immer nach beiden Seiten auslegbar sind. Das ist ungeschriebene Praxis unter Richtern. Also komm mir nicht von wegen die "Gesellschaft", die "Organe". Es heißt ja, dass Richter, obwohl beim Staat angestellt, unabhängig seien. Naja, kann man dazu nur sagen. Angelika
  19. Kydrian, eine Ode ist es nicht. Oden werden nach ganz bestimmten lyrischen Regeln verfasst. Sagen wir mal, es ist eine Anbetung. Würde sich auch ganz gut im Titel machen. Falls du es noch nicht wissen solltest oder dich deine Begeisterung für Falco übermannt haben sollte - zum Gedicht gehört auch immer eine fehlerfreie Rechtschreibung, sonst weiß der Leser sofort, das Ding ist hingeschludert. Was ich aber nicht annehme, deshalb rate ich dir, lass den Text noch mal von jemanden durchsehen, der ihn einkorrigiert. Sprachlich hätte ich so einiges auszusetzen, es ist keine lyrische Sprache, was mich verwundert, denn dir lag sicher sehr viel an diesem Text. Vielleicht solltest du, um dich sprachlich zu schulen, jeden Tag ein Gedicht lesen, das schult auch dein Ausdrucksvermögen. Ich hoffe, du nimmst mir meine Empfehlungen nicht übel. Aber mal eine Frage: Von Manne Krug hältst du nichts? Seine tolle Aufnahme "Niemand liebt dich so wie ich, bin auf der Welt doch nur für dich ..."? Ist zwar ein Deutscher gewesen, aber Deutsch ist auch eine schöne Sprache. Und vor allem sehr praktisch: Man braucht keine Übersetzung. Angelika
  20. Naja, Perry, nun könnte ich mit dir diskutieren. Ich weiß aber, dass ich mit meiner Einstellung die Meinung des größeren Teils der bundesdeutschen Bevölkerung ausspreche. Übrigens auch des Europäischen Gerichtshofes, der die Vorratsdatenspeicherung als gesetzwidrig verurteilt hat und die EU aufgefordert hat, sie nicht anzuwenden. Erst kürzlich wieder hat die EU-Kommission auf ein Festhalten an der Vorratsdatenspeicherung bestanden. Die EU setzt sich also darüber hinweg. Findest du das in Ordnung? Worüber soll ich also mit dir diskutieren? Die Vorratsdatenspeicherung ist so eindeutig gesetzwidrig, dass sich jede Diskussion darüber erübrigt. Da ich aber das Verb sprechen benutzt habe statt des Verbs schreiben, ist doch ganz einfach erklärlich: Das geschriebene Wort drückt das gesprochene Wort aus. Oder siehst du da noch ein Schlupfloch? Angelika
  21. Angelika

    wut

    Ein weites Feld, wie der Dichter sprach, Flaco. Herrlicher Text! Angelika
  22. Angelika

    Vorratsdatenspeicherung

    Oh ja, ich weiß, die Zeiten sind vergangen, als wir ganz unbedacht manch Worte sprachen, als viele Träume durch uns selbst zerbrachen, als wir vereint noch gleiche Lieder sangen. Zuviel allein sind heutzutage Blicke, und jedes Widerwort bereits kann reichen, es wird befürchtet als ein schlechtes Zeichen für Widerstand, für Aufruhr und für Tücke. Wer schreibt, der sollte lieber schweigen, der sollte sich das freie Wörtlein schenken, (denn noch bestraft wird nicht das Selber-Denken), der sollte Ehrfurcht und Gehorsam zeigen.
  23. Hallo Perry, ja, so geht es wohl allen. Wir alle haben unsere Lieblinge, wir trennen uns nicht von ihnen, aber noch einmal nachschlagen, das tun wir selten. Als ich zwei Drittel meines Bücherbestandes ins Antiquariat gegeben habe, habe ich mich bei jedem Buch gefragt: Würdest du das noch einmal lesen? Lautete die Antwort Nein - ab ins Körbchen des netten Herrn, der noch ein Geschäft damit machen zu können glaubt. Leider war unter dem Weggegebenen auch Unwiederbringliches, nämlich DDR-Literatur, und als es ans Bezahlen ging, sagte der nette Mann: "Na, das meiste ist ja wohl aus dem Osten!" Was hieß, dafür gibt der Herr der Bücher nichts. Auch eine Art Bücherverbrennung. Und du hast jetzt wieder ein Buch in Arbeit. Eine Frage: Für wen machst du das? Wer, glaubst du, hat so viel Interesse an deinen Gedichten, dass du sie in die gedruckte Öffentlichkeit bringen musst? Eine Wertung ist damit nicht gemeint, ich frage das nur, weil es auch dir nicht ganz unbekannt sein sollte, dass Lyrik, sofern sie es überhaupt in den öffentlichen Buchhandel schafft, in den Regalen verstaubt. Angelika
  24. Angelika

    Schöne neue Welt

    Hallo Lichtsammlerin, tja. So ist sie, unsere schöne neue Welt. Du hast begriffen, dass da was nicht stimmen kann. Und du hast sehr recht, jeder hat Angst, zuviel zu sagen. Weil man nicht weiß, ob man nicht eines Tages der Nächste ist, den sie am Wickel haben. Du schreibst, sie könnten uns nicht den Mund verbieten. Nun ja, das tun sie ja auch so öffentlich nicht. Sie wissen nämlich, dass sie ganz andere Möglichkeiten haben, als frontal gegen das Unbehagen weiter Teile der Bevölkerung vorzugehen, sie erledigen uns mit halbem Einsatz, indem sie uns mit unseren eigenen Ängsten mundtot machen. Aber du scheinst trotz alledem noch immer Illusionen zu haben, es könnte ja alles viel schöner sein, wenn ... Nein, dieses Wenn gibt es nicht, nicht unter diesen Bedingungen, nicht für einen halben Groschen. Nun müsste ich dir was zum Technischen schreiben, aber das ist außerhalb jeder Diskussion. Ich schreibe mir die Finger blutig, um diese technisch naive Schreiberei ein wenig auf ein etwas anspruchsvolleres Normalmaß zu bringen. Aber damit mache ich mir damit nur ignorante Feinde, also schreibe ich dazu nichts, aber ich denke, du weißt, was ich dir schreiben würde, falls ich dir dazu etwas schriebe. Es kommt eben nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch auf die Verpackung. Angelika
  25. Angelika

    Svenni, die Kampfnatur

    Hallo Josina, wat sin mutt, mutt sin! Dann muss man auch mal Svenni sein. Das Gedicht gehört übrigens in meine Reihe der Charaktere, und weil ich einen Kerl nach all meinen Weibern brauchte, es hagelte Beschwerden, fand ich Svenni die Kampfnatur ganz angebracht. Danke fürs Reinsehen. Angelika
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