Zum Inhalt springen

Anonyma

Autorin
  • Gesamte Inhalte

    605
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von Anonyma

  1. Hallo Schmuddelkind, hmmm - Warum ich wohl zuerst an einen Politiker oder einen Diplomaten und nicht unbedingt an einen Geschäftsmann denken musste? Wobei - der Unterschied zwischen einem Politiker und einem Diplomaten ist keiner, also von daher ist es ohnehin egal. Ein Politiker ist immer auch ein Diplomat und ein Diplomat ist immer auch ein Politiker. Jacke wie Hose, oder so. Ist das überflüssig, was ich gerade schrieb? Schrieb ich zwei Sätze, die eigentlich gar nichts sagen, trotz der Anzahl von Wörtern? Wiederholte ich, was ohnehin jeder weiß? Ganz genau - eben deswegen! Geschulte Rhetorik - uff. Stöhn. Nicht umsonst ist die Rede von 'Diplomatengewäsch'. Da werden Worte gewaschen, bis sie blütenweiß daherkommen (mit Weichspüler, versteht sich!) und aufgrund von Farbmangel so blass daherkommen, dass sie gar nichts sagen mit dem, was sie sagen. Zweck der Übung? Nun, damit können Politikerdiplomaten und Diplomatenpolitiker 'hinterher' immer Zweierlei behaupten: A) Gar nichts gesagt zu haben (stimmt) und B) Zwar etwas gesagt zu haben, das aber missverstanden oder fehlinterpretiert wurde, denn so sei das nicht gemeint gewesen. 'Rauswinde-Rhetorik' nenne ich das. Ich habe mich schon oft gefragt, wie es wohl sein muss, mit so jemand zu leben. Können die 'zuhause' überhaupt noch anders, selbst wenn sie möchten? Oder sitzt das mit der Zeit so tief in denen drin, dass sie mit ihren Lebenspartnern und evtl. Kindern auch so reden? Mich würde das irgendwann plem-plem machen, könnte ich nicht aushalten. Sie möchte ihn erotisch erreichen - und ich kann nur sagen: Mann, ist der Mann ein personifizierter 'Liebestöter' ... also zumindest bei mir. Da würde meine Libido die weiße Fahne schwenken und mir mitteilen, dass sie bis auf Weiteres Urlaub nimmt. Da habe ich ein bisschen Probleme mit der Formulierung. Aber ich verstehe, warum du dazu gegriffen hast. Falsch ist es nicht, aber auch nicht unbedingt gut. Hm. Klar ersichtlich ist für mich, dass du sowohl 'gut und gern' als auch 'Forderung' als Begriffe behalten möchtest. Hm.Schwierig, denn wenn der erste Vers hier geändert wird, das geht, auch metrisch, dann ist der Zusammenhang in Verbindung mit dem zweiten Vers 'futsch'. Hm. Vertrackte Situation, die ich auch nur zu gut kenne. Hm. Und wenn ich Forderung in den ersten Vers packe, gut und gern in den zweiten, dann - ist der Reim futsch. Hm. Grübel. Und 'Das kann ich gut und gern / als Forderung verstehen' ändert den Inhalt/die Aussage. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob dir das nicht zu viel Veränderung wäre. Kopfzerbrech. Da hast du dich aber ganz schon 'reinmanövriert'. Weiterdenk. Möglicher 'Notbehelf': Hier kann ich gut und gern / die Forderung verstehen. Zwar ist das keine wirkliche Verbesserung - aber doch ein bisschen 'eleganter', finde ich. 'Da' wirkt hier ungünstiger als 'Hier', vielleicht ziehst du es ja in Erwägung. Als eine Art 'Notlösungs-Kompromiss'? Gerne geschmunzelt (und auch ein bisschen mitfühlend, die Anruferin betreffend, die Augen verdreht)! LG, Anonyma
  2. Hühnersuppe! Ich plädiere für Hühnersuppe! Das heißt, Letreo hat recht, denn prinzipiell ist Hühnersuppe ja ein Eintopf - wird ja nicht in zwei oder noch mehr Töpfen gekocht - und war schon bei meiner Oma das Mittel gegen jedes Übel! Hühnersuppe mit verquirltem Ei, hilft bei allem, solange man noch nicht ganz tot ist! Und wenn schon Kartenspiel - dann Binokel! Das wiederum wusste schon mein Großvater! Skat ist zu kompliziert, da dauert es womöglich zu lange, bis die Wirkung dieses Medikaments einsetzt! Da muss man logisch denken, Prioritäten setzen, da ist schnelle Hilfe gefragt, wenn es sich um so etwas Katastrophales wie eine Geburtstagsgedichtneurose handelt - das ist die Superinfektion, die Steigerung der Gedichtsneurose - so was darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen! Direkt die Rumflasche ansetzen, keine Zeit für Heckmeck mit Gläsern! Rein damit! An Freiform und auch an die 'Inspirationsquelle' Letreo - ich schmeiß mich weg! Und sitze auch gerade so was von laut lachend vor meinem PC-Bildschirm. Wie genial ist das denn! Also das geschieht selten - dass die Fortsetzung noch besser ist, als der erste Teil. Freiform, ich konstatiere: Du hast dich selbst übertroffen - und einen direkten Volltreffer auf meinen Humornerv gelandet. Lachende und liebe Grüße, Anonyma
  3. Hallo Lichtsammlerin, wie lautet eine Redensart: Du sprichst mir aus der Seele. Festungen - Trutzburgen. Woraus bestehen sie? Aus Türmen und - Mauern. Mauern. Eingemauerte Freiheit, die große Idee vereinten Friedens. Die Idee der Gleichschaltung - für die Gleichen unter Gleichen. Wie war das doch, in George Orwells 'Farm der Tiere'? "Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher!" Ein Statement der - Schweine ... Frieden durch Krieg, harte Geschosse, von den friedliebenden Menschen. Lebenswertes Leben durch töten. Die, die, die - ja. Gut die 'Tonlage' der Polemik getroffen. Der eine hat, der andere nicht. Die 'die, die, die'-Anhänger sprechen von ihrem Gesetz: Hauptsache, ICH habe. Was gehen mich denn die anderen an? Pfff, die nehmen mir womöglich noch was weg vom dem zu Vielen, das ich immer noch nicht genug habe und das geht gar nicht! Zu viele, liebe Lichtsammlerin, auf jeden Fall - aber nicht alle sind dieses wir. Das Problem liegt darin, das 'zu wenige' nicht gegen 'zu viele' ankommen können. Das hat noch nie funktioniert. Was sich historisch auch bestätigt findet - drastische Veränderungen geschahen immer nur mit den Mitteln der Gewalt. Und genau das führte immer wieder und führt heute zur Veränderung, die gar keine ist - dem Tausch von Teufel gegen Beelzebub. Nur zwei verschiedene Namen, für die gleiche 'Sache'. Und schönreden, tja, auch das - nichts Neues im Westen, Osten, Süden, Norden. Wissend nichts - nichts wissend. Nichts wissen wollend. Was nicht sein darf, das nicht sein kann - ein altes Sprichwort. Die schönen Worte sind nicht wahr, aber viele machen sie zu ihrer Wahrheit. Sagen sich das, so oft, bis sie sich glauben. Der Egoismus des Menschen ist Fakt. Die meisten Menschen sind sich wirklich nur selbst der Nächste. Gerade die Hamsterkäufe jetzt sind auch ein Zeichen für diesen Egoismus - nehmen, soviel man kriegen kann (warum da wohl das Wort Krieg darin steckt?), egal, ob andere nichts mehr abbekommen, Hauptsache ich, Hauptsache: Ich! Psychologen sagen, dass wir Menschen als 'gewissenlose Egoisten' geboren werden. Dass wir dann, während wir heranwachsen, 'sozialisiert' werden und somit das Gewissen etwas Erlerntes ist, abhängig von Kultur und Gesellschaft, in der gelebt, erlebt und gelernt wird. Auch das Teilen muss erst erlernt werden. Ich möchte diesen Psychologen sagen, dass sie zu 'kurz' denken: Erschreckend, wie wenige da etwas lernen, wie wenige überhaupt wirklich ein Gewissen entwickeln. Und erschreckend, wie wenig nötig ist, um die Stimme des Gewissens, wenn sie vorhanden ist, zum Schweigen zu bringen. Du schriebst hier Worte, Lichtsammlerin - die nicht schön sind. Aber wichtig. LG, Anonyma
  4. Hallo Leni99, auch von mir: Herzlich willkommen! Ich lese hier eine doppelt traurige Geschichte. Eine Geschichte dieser Zeit und eine Liebesgeschichte. Weil Liebe nicht unbedingt allein auf eine Paarbeziehung beschränkt sein muss. Für mich persönlich ist Freundschaft auch eine Form der Liebe zwischen Menschen. Und auch Mitgefühl mit einem anderen Menschen hat für mich damit zu tun. So, wie wir auch z. B. unser Kinder oder unsere Eltern 'anders' lieben. Das LD hier gewann irgendwann freundschaftliche Gefühle seitens des LI. (LyrischesIch - LyrischesDu) Andererseits kann es aber auch so sein, dass das LI vielleicht auch dem LD 'zu nahe kam'. Zu viele Nachrichten schickte und sich das LD davon irgendwie 'bedrängt' fühlte. Auch das ist für mich hier möglich, eine andere Interpretation. Für mich sehr zentral hier sind zwei Zeilen: Sich Sorgen machen - das bedeutet, etwas für einen anderen Menschen zu empfinden. Es bedeutet Interesse, dieser Mensch ist mir wichtig. Es war nie alles okay - das kann ich so oder so auslegen. Dahingehend, dass das LD irgendwelche Probleme hatte. Aber auch dahingehend, dass in dieser emotionalen Beziehung nie alles okay war. Auch das ist eine Möglichkeit. Was nun das Problem mit 'eine Geschichte dieser/unserer Zeit' anbetrifft. Hier geht es um etwas anderes. 'Ich kenne dich kaum', das ist für diese Interpretation ausschlaggebend. Ja - denn wie sollen Menschen sich real kennen lernen und kennen können, wenn - man sich nicht real begegnet? Virtuelle Gefühle, Gefühle auf Distanz. Wunschdenken gehört oft mit dazu. Das meinte ich mit 'eine doppelt traurige Geschichte'. Manchmal sehe ich in der Stadtbahn junge Menschen, die direkt nebeneinander sitzen. Aber nicht miteinander reden, sich höchstens zwischendurch mal einen 'Sekundenblick' oder ein 'Sekundenlächeln' zuwerfen. Weil sie die ganze Zeit über nur auf ihre Smartphones schauen und dort mit anderen reden, die sie - sehr wahrscheinlich - gar nicht kennen. Junge Menschen, die mich nicht ärgerlich machen - sondern traurig. Sie irren sich, denn der reale, echte Mensch neben sich, das ist der wirkliche Mit-Mensch. Mit dem man reden sollte. Isolierte, junge Menschen, deren Realität die virtuelle ist - eine psychisch, wie ich finde, sehr ungesunde 'Realitätsverschiebung'. Das kann nicht ohne 'Folgen' bleiben. Wie diese Zeile hier verdeutlicht: Gesunder Egoismus. Virtuelle Realität - diese Bezeichnung lässt mich immer seufzend den Kopf schütteln. Für mich ist das eben keine Realität, sondern eine Scheinwirklichkeit. Das ist ein Unterschied. Ja, Psychologen, die raten, sich 'nicht für andere, sondern nur für sich selbst verantwortlich fühlen'. Das ist es, woran Menschen kranken. Woran Menschlichkeit krankt. Und auch die Ursache dafür, dass die Welt krank ist und immer kränker wird. Es ist ein Symptom, das hier im Text geschildert wird. Distanz und 'Freiheit' durch 'keine Verantwortung'. Ich-Ag's. Isolierte Gefühle. Das kann auf die Dauer nicht gutgehen. LG, Anonyma
  5. Hallo Carry, was mir auffiel: Ich fand mit dem von mir hervorgehobenen Wort eine andere Perspektive. Hier steht nicht 'meiner' Sehnsucht, sondern - deiner. Und auch hier steht 'eine' und nicht 'die' Zeit. 'Eine' Zeit legt fest, dass es sich um einen bestimmten und nicht um einen unbestimmten Zeitraum handelt. Einen begrenzten Zeitraum. Daher lese ich hier das Ende einer Liebesbeziehung heraus. Für mich verstärkt durch meine Lieblingszeile hier: Aufgrund meiner gefundenen Perspektive deute ich das 'Still geworden im Haus der schönen Worte' als - Schweigen im Haus der schönen Worte, das jetzt herrscht. Kein 'Ich liebe dich' mehr, keine Kosenamen. Keine langen, zärtlichen Gespräche mehr. Und ich lese, interessanterweise, auch nichts von Streit. Ich kann nur vermuten, aber ich lege es als ein 'Auseinanderleben' aus. Irgendwann hatte man sich - einfach nichts mehr zu sagen. Hier schließt sich für mich der Kreis im Gedicht, denn diese Interpretation führt mich wieder zum letzten Vers in Strophe eins: Der mir von deiner Sehnsucht erzählt. Der 'säuselnde Wind' im Vers davor - das LI erkennt, dass die Sehnsucht des Partners/der Partnerin unerfüllt blieb. Mich führen diese Überlegungen dazu, dass schöne Worte auch zu wenig Worte sein können. So schön sie vielleicht auch sind. Denn wenn jemand viele schöne Worte macht, bedeutet das noch lange nicht, dass dieser Mensch wirklich mit dem anderen - redet. Da ist für mich der 'Knackpunkt'. An dem viele Beziehungen letztendlich scheitern. Nach diesen Überlegungen komme ich zu Strophe zwei und wieder zu der 'bestimmten Zeitspanne'. Für das LI ist absehbar, dass es zwar 'eine Zeitlang' brauchen wird, aber dass das LD es schaffen wird. Die Trennung überwinden und eine neue Liebe finden wird, wenn genug Zeit vergangen ist, wenn 'die Jahre sich wenden'. Eine Wende - eine Veränderung. Das lese ich hier heraus: Grau zu grün. Stein - dann Efeu. Himmelwärts - Erneuerung. Neubeginn. Zuletzt möchte ich aber unbedingt noch erwähnen, dass ich durchaus noch etwas anderes, eine 'andere Geschichte' hier herauslesen kann. Dafür ändere ich jetzt meinen Blickwinkel. Dann kann es sich auch darum handeln, dass ein tragisches Ereignis stattfand, vielleicht der Verlust eines Kindes, durch irgendwelche Umstände. Dass LI und LD nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen und wie sie miteinander reden sollen. Manchmal kann Schweigen auch durch ein Gefühl der Hilflosigkeit entstehen - wenn jemand nicht weiß, was er/sie sagen soll. Unter Umständen auch fürchtet, etwas 'Falsches' zu sagen und damit alles nur noch schlimmer zu machen. Dann könnte die Hoffnung auch darin liegen, es irgendwann, wenn es gelingt, den schlimmen Verlust zu überwinden, zu wagen, noch einmal ein Kind zu bekommen. Ich fand hier im Gedicht gleich zwei Deutungsarten. Und ich schätze es immer wirklich sehr, wenn mir 'Vielfalt' geboten wird - es kommt nämlich überhaupt nicht auf die Zahl der Verse an. Manchmal stecken eben in acht (oder auch vier, gegebenenfalls) Zeilen zwei Geschichten, so wie manchmal in achtzig Zeilen nur eine halbe Geschichte sein kann. Natürlich hängt das nicht mit einer 'Anzahl' zusammen, achtzig Verse können auch ein Buch mit vielen Geschichten sein. Ich möchte damit nur verdeutlichen, dass es nicht auf die Menge ankommt - sondern auf den Inhalt. Gerne gelesen und nach den Geschichten hier gesucht (und gefunden). LG, Anonyma
  6. Anonyma

    Courage

    Hülfe, ein Stau! Öhm, ähm - ich tue mein Bestes! Hallo alterwein, Ja, wer weiß? Manch ein Spatz ist eben nicht immer ein Spatz. Obwohl, auch wenn das im Gedicht nicht steht: Manch ein Adler ist eben auch nicht immer ein Adler. Der Eindruck kann täuschen ... dafür braucht man nur mal die Nachrichten anschauen, oder so. Danke für deinen Kommentar - und fürs Mitfliegen! LG, Anonyma ___________________________________________________________________________________________________________________ Hallo Lichtsammlerin, ja, ich verstehe, was du meinst. In meiner Wahrnehmungsebene verbinde ich mit 'öffnen' keinen mechanischen Charakter. Sondern, wie du schreibst - mit 'sich öffnen', aber auch mit 'sich bereitmachen, Mut sammeln' etc. und für mich entsteht dabei eine Verbindung mit 'weit, weit, weit'. Für mich 'funktioniert' das nicht so gut mit 'breitet'. Denn zum einen fehlt mir dann gerade das 'aus' und zum zweiten assoziiere ich mit 'ausbreiten' z. B. eher das Bild einer Glucke (Mutterhuhn), die ihre Flügel 'schützend über ihre Küken ausbreitet'. Oder mit Bekanntem, wie z. B. 'eine Decke ausbreiten', 'Lass uns den Mantel des Schweigens darüber ausbreiten' u.s.w. Daher empfinde ich wiederum anders - und ich bin sicher, du verstehst auch, was ich meine. Auch hier ein Ja zu deinen Ausführungen. Für mich auch der entscheidende Vers. Besonders wichtig ist mir das 'wirft (sich entgegen)'. Denn '(entgegen)werfen' hat eine ganz andere Bedeutung wie z. B. 'stürzen'. 'Stürzt sich entgegen' - das würde ich nicht als Courage/Tapferkeit auffassen, sondern damit verbinde ich vielmehr so etwas wie 'Tollkühnheit'. Daher ist 'wirft' hier im 'Kernvers' noch das 'Kernwort'. Und ich stimme auch deinen Ausführungen bezüglich des 'Verborgenen' zu. Der äußere Anschein kann bekanntlich trügen - aber nur allzu oft achten viele Menschen nichts desto trotz zu sehr auf eben diesen. Damit meine ich - ja, unbewusst, Ersteindruck, das ist tief in uns 'einprogrammiert', aber ich wünschte, mehr Menschen wären bereit, diesen Ersteindruck nicht als 'gegeben' zu nehmen, sondern dazu, diesen auch zu revidieren - und dafür ist die Voraussetzung, genauer hin zu sehen und auch, wie du sagst: Lasst Taten sprechen. Sie sagen, so denke ich, nicht nur mehr als Worte, sondern auch mehr als 'erste Bilder'. Courage - auch die Wahl dieses Wortes für den Titel war mir sehr wichtig. Courage ist eben mehr als nur Mut. Sogar mehr als Tapferkeit. Courage ist Mut, Tapferkeit, Schneid, Entschlossenheit, Unverzagtheit, Beherztheit - genau Letzteres steht für mich sogar an erster Stelle. Manchmal, wenn es im Leben ganz besonders hart kommt, können Spatzen für echte Überraschungen gut sein - das gilt nicht nur für andere Spatzen, sondern auch für die in uns. Die, wie du sagst, oft unerkannte Adler sind, die wir in uns haben. Vielen, herzlichen Dank! Ich wünsche dir, dass dein Adler auch weiterhin in dir, mit dir fliegt. Ich glaube nämlich, dass wir nur unser Herz für den Adler in uns öffnen müssen, damit er 'starten' kann, mit seinem Flug. LG, Anonyma __________________________________________________________________________________________________________________ Hallo Berthold, *schmunzel* - 'fabelhaft'. Für die eine Bedeutung: Vielen Dank! Und für die andere: Irgendwie ja, eine kleine Fabel. Eine Mini-Fabel sozusagen - wobei, Spatz und Adler ... kein Gedanke an Selbstlob, nein. Aber ich glaube doch, wenn ich die Anzahl der Kommentare hier sehe - dann habe ich mit diesen wenigen Zeilen etwas 'hinbekommen', das 'anspricht'. Und weil das relativ selten ist, in der Gesamtheit betrachtet, freue ich mich auch besonders darüber. Fabelhaft! Und das meine ich wörtlich. Auch das ist selten - dass ganz genau die 'Botschaft' ankommt, die man mit einem Gedicht 'auf die Reise geschickt hat'. Und es freut wiederum mich sehr, wenn ich dir mit meinen Zeilen Freude beim Lesen schenken konnte. Dankeschön - und, was den zweiten Satz angeht: Du auch! LG, Anonyma ________________________________________________________________________________________________________________ Hallo Sternwanderer, Größe ist ja bekanntlich relativ, da alles relativ ist und so weiter. Petrie - ich bin gefliegt! Ach, du meine Güte, ja, ich gebe unumwunden zu, dass ich sämtliche Teile von 'In einem Land vor unserer Zeit' gesehen habe - und wirklich gerne! Obwohl ich sagen muss, den kleinen Wertmutstropfen gab es für mich trotzdem. Wie es leider bei vielen 'Fortsetzungen' ist - sie lassen nach. Die ersten zwei, drei Teile waren für mich die besten. Danach war es immer noch nett - aber nicht mehr so gut. Ich denke, du verstehst, was ich damit sagen will. (Allerdings frage ich mich schon, warum man für diese Flugsaurier ausgerechnet den Namen 'Pterodactylus' nehmen musste - ich habe immer das Gefühl, meine Zunge verknotet sich, wenn ich das ausspreche. P- t- p-t-t ... ) Vielen Dank! LG, Anonyma ______________________________________________________________________________________________________________ Hallo Freiform, Es ist ja auch keine feste Gedichtform, sondern lediglich ein Gedicht mit 'optischem' d. h. 'visuellen' Teil. Ich finde es momentan spannend und wirklich interessant, da ein wenig die Möglichkeiten 'auszuloten': Lautmalerei, visuelle, konkrete, experimentelle Poesie u.v.m. Was mich immer 'mit' begeistert - es gibt so viel. Ich werde da mein Leben lang nicht 'fertig' damit - also genau so, wie man es sich nur wünschen kann! Und, ich sage das mal ganz frei und offen: Stell dein Licht nicht unter den Scheffel - du schreibst wirklich Geschichten, die ich mit viel Freude lese. Und in meinem Leben habe ich viele - und ich meine viele - Geschichten/Bücher gelesen, davon aber nur einen Teil mit Freude. Da hatte ich auch so einige Enttäuschungen dabei - auch (oder gerade?) bei 'Bestsellern'. Ich behaupte einfach frank und frei, dass du da wirklich ein echtes Talent dafür hast - Widerspruch ist zwecklos, auch wenn ich nicht die Borg bin! Deshalb habe ich ja - und, also wirklich, war höchstens ein Holzhämmerchen aus Schaumstoff - gerade dich im Voraus gebeten, mal über meine Geschichte, die aber noch nicht ganz fertig ist bzw. mit der ich noch nicht ganz zufrieden bin, 'drüber zu schauen'. Weil ich nämlich noch nicht weiß, wie es bei Geschichten mit meinen Möglichkeiten aussieht. Danke für deinen Kommentar! Liebe Grüße, Anonyma __________________________________________________________________________________________ Hallo Gina, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Was für ein wunderbares Geburtstagsgeschenk - ein Gedicht und ein virtueller Blumenstrauß. Daher kann ich nur sagen: Ganz, ganz herzlichen Dank! Ich freue mich wirklich sehr! Extraliebe Dankesgrüße, Anonyma
  7. Anonyma

    Courage

    Hallo zusammen - schon wieder so spät geworden ... und meine Konzentrationsfähigkeit gibt jetzt leider einfach nichts mehr her. Ich antworte morgen, jetzt käme nicht viel dabei heraus. Ich wollte nur Bescheid sagen, was gut geht, da mein Gedicht gerade sowieso noch an erster Stelle in der Rubrik ist und ich mit dieser Kurzinfo-Antwort kein anderes Gedicht nach 'unten' schiebe. Bis morgen dann! LG, Anonyma
  8. Hallo Freiform, die Geschichte gefällt mir richtig gut. (Und nicht nur aus gegebenen Gründen. ) Besonders die Form der Ich-Erzählung halte ich für eine gute Wahl, sie sorgt hier dafür, dass mir beim Lesen die Gedanken und Gefühle des Protagonisten näher kommen - bzw. der Erzähler als Person. Sehr 'plastisch' (das bedeutet einprägsam, bildhaft), die Schilderung, wie sein Blick hierhin- und dorthin wandert, auf die Reise geht. Auf die Reise im jetzt (Blicke wandern) und auf eine Reise in die Vergangenheit. Da ich bereits von dir - an anderer Stelle hier im Forum - lesen konnte, dass du selbst deine eigene, kleine 'Schwachstelle' in der Rechtschreibung verortest, dachte ich mir: Warum nicht. Wenn ich demnächst den Anfang einer Geschichte hier 'testweise' einstelle (mein erster Versuch, ist für mich Neuland, das Schreiben von Geschichten)- dann schaust du über die Schreibweise, die Formulierungen, die Zusammenhänge, die Kürze oder Länge der Sätze bzw. siehst nach, ob die paar Schachtelsätze, die enthalten sind, zu lang sind - dafür wäre ich wiederum sehr dankbar. Denn ich habe keine Ahnung, wie es 'handwerklich', also mit dem Aufbau, der Struktur aussieht. Was besser wäre oder was nicht gut ist - da bin ich mir wirklich noch zu unsicher damit und kann das sehr schwer selbst einschätzen. Warum sollten wir uns nicht auch über unsere Stärken und Schwächen miteinander austauschen, wenn wir das ohnehin bereits mit Gedichten, Geschichten und Kommentaren tun. (Am besten verwendest du hier copy&paste, ich habe auch ein paar Kommata entfernt, die zu viel waren - was natürlich hier im zitierten Text nicht sichtbar ist.) Damit es bitte keine Missverständnisse gibt - das ist lediglich eine Bitte von mir und natürlich mit keinerlei 'Gegenleistungserwartung' verbunden. Nur, wenn du möchtest, wenn es dir recht ist. Aber so ein kleiner, klitzekleiner Vorab-Bestechungsversuch, nun ja, ähm - Gerne gelesen (und korrigiert ), Anonyma
  9. Anonyma

    Courage

    Hallo Freiform, dankeschön - mein zweites Experiment. Nach der Lautmalerei bei 'Verschiedene Baustellen' versuchte ich mich hier in der 'visuellen' Dichtung. Obwohl es bei 'Verschiedene Baustellen' eigentlich beides war - denn Lautmalerei gehört nicht nur zur 'akustischen Dichtung', sondern auch zur visuellen. Damit befasse ich mich seit einer Weile. Und lernte, dass ich da offenbar eine 'persönliche Grenze' habe - mit Betonung auf persönlich. Wenn ein Gedichttext - beispielsweise - in eine Fotografie oder ein Bild 'hineingeschrieben' wird. Schwierig für mich, zu erklären, was ich meine. Hmmm - für mich ist es so, dass mich das Bild vom Text ablenkt - und der Text vom Bild. Und wenn ich dann zwischen meinen 'gedanklichen Aufmerksamkeitskanälen' hin- und herswitchen muss, komme ich irgendwie nicht klar damit. Dann kommt irgendwie bei mir 'beides nur halb an'. Besser kann ich es gerade nicht erklären. Jedenfalls 'wirkt' es auf mich wohl 'reiz-überladend', ist mir 'zu viel des Guten'. Anders sieht es bei mir aus, wenn ein Gedichttext über, neben oder unter einem Bild / einer Fotografie geschrieben steht. Dann habe ich keinerlei Schwierigkeiten. Aber - das ist eine ganz persönliche Sache, die nicht für andere gelten muss. Ich bin mir sicher, dass es viele Menschen gibt, die damit gar keine Probleme haben. Momentan habe ich Interesse daran, mich mit diesen und anderen für mich noch 'unvertrauten' Aspekten der Dichtkunst zu beschäftigen. Und auch Freude daran, um das noch zu erwähnen. Danke für dein Interesse und deinen Kommentar - und für das 'Kartenhaus'. Denn genau so ist es, in mehrfacher Hinsicht. Vielleicht - auch nicht nur hier. LG, Anonyma
  10. Anonyma

    Assoziation

    Hallo Sternwanderer, ich hinke ein bisschen hinterher, denn allzu viel kann ich jetzt gar nicht mehr schreiben - zu vielem möchte ich mich / kann ich mich nur anschließen. Und deine Ausführungen habe ich natürlich auch sehr gerne und aufmerksam gelesen, ebenso wie bereits erfolgte Kommentare (ich lese immer alles). Zwar gibt es da andere/unterschiedliche Ansichten und Meinungen darüber, aber manchmal finde ich in Kommentaren oder Antworten eben auch immer wieder mal 'die Lösung eines Rätsels'. Und da ich generell keine 'Freundin' von Generalisierungen bin (den Witz konnte ich mir gerade nicht verkneifen), teile ich die Ansicht, dass 'man' das nicht macht, nicht unbedingt. (Das liegt vielleicht auch daran, dass ich in diesen Fällen ohnehin nie weiß, wer 'man' ist, der wurde mir noch nicht vorgestellt. ) Deshalb beschränke mich auf Punkte, die mir persönlich noch wichtig sind, die ich gerne noch erwähnen möchte. Zum einen fiel mir das hier auf: Das 'Eilen' habe ich hier bewusst entfernt (im Sinne von 'ausgeklammert'), denn - dafür gibt es von mir ein 'Wow'. Starke Worte - verstärkt durch den Reim, der hier genau diese intensive Wirkung auf mich hat. Und ich möchte auch erwähnen - für mich ist die Großschreibung von 'EILEN, SCHREIE, ERWACHEN, ICH' hier ein gutes Mittel der Darstellung. Sie 'unterstreicht' , hebt hervor, zieht Aufmerksamkeit auf sich. Was jetzt die Begriffe zwischen den einzelnen Strophen, also 'Eruption, Interpretation, Fiktion' anbetrifft, da musste auch ich, besonders bei 'Eruption' zurückkehren zu Strophe eins - konnte dann aber rasch den Zusammenhang zwischen der ersten und der zweiten Strophe herstellen. Ich denke, es liegt wohl daran, dass diese 'Zwischenschritte/-teile' nicht hervorgehoben sind. Also im Sinne einer 'Kontrastierung', damit Leser leichter erkennen können, dass diese Wörter nicht 'nur' separiert sind, sondern tatsächlich 'dazwischen' ein 'Bild für sich' darstellen. Beim Nachdenken darüber kamen mir verschiedene Möglichkeiten in den Sinn. Sie groß zu schreiben, wie z. B. Eilen oder Schreie wäre möglich, aber mir kam da ein Gedanke, der mir mehr zusagte. Im Grunde genommen sind es 'Einschübe'. Ich versuche, das mit Beispielen von Satzeinschüben und ergänzenden Nebensätzen zu erläutern: Ich dachte - wirklich - nicht daran. <---- Satzeinschub Ich hätte wirklich nie gedacht, zu keiner Zeit, dass diese Sache ein Problem sein könnte. <---- , zu keiner Zeit, <---- Ein eingefügter Nebensatz, eine Satzergänzung. Charakteristisch dafür ist, dass ein Einschub und ein ergänzender Nebensatz immer auch am Ende 'angehängt' werden können: Ich dachte nicht daran, wirklich. Ich hätte wirklich nie gedacht, dass diese Sache ein Problem sein könnte, zu keiner Zeit. Beide 'Varianten' sind richtig und grammatikalisch korrekt, es wird auch das Gleiche damit ausgesagt. So ein Einschub, wie hier in deinem Fall im Gedicht, kann auf unterschiedliche Weise 'gekennzeichnet', also 'sicht- und erkennbar' für Leser gemacht werden. Lediglich Kommata wären hier, durch die 'optische Versetzung' an eine einzelne Stelle und die 'optische Abtrennung' durch die Abstände, ungünstig. Aber es gibt eben auch andere Möglichkeiten der Darstellung: Eruption ERUPTION - Eruption - - ERUPTION - (Eruption) (ERUPTION) Da hättest du also eine solide Anzahl an Möglichkeiten, die es Lesern erleichtert, das 'separat' zu lesen bzw. zu erkennen. Ich würde mich freuen, wenn ich dir damit vielleicht behilflich sein kann. Und, zuletzt noch: Manchmal, da ist ein Dichter auch - ein Schauspieler, der in eine Rolle schlüpft. Während er gleichzeitig auch noch Regisseur und Drehbuchautor ist. Ich denke mir manchmal, mit einer ordentlichen Portion Humor: Harter Job - kein Wunder, dass die 'Sache mit dem Dichten' nicht so einfach ist. LG, Anonyma
  11. Anonyma

    Courage

    Courage Ein Spatz öffnet seine Flügel Weit, weit, weit Wirft sich tapfer dem Sturm entgegen Fliegt, fliegt, fliegt Ich habe mich geirrt Ein Adler öffnete seine Schwingen
  12. Hallo Berthold, na ja - es ist ja auch nur ein 'Satirchen' oder, vielleicht auch ein 'Satierchen'. Vogel - und ein komisches Säugetier, das zumindest eine gewisse, hm, 'Pfauenähnlichkeit' aufweist ... Nein, kein Gedanke - ich hab nur einen. Obwohl, also manchmal, da wären zumindest zwei auch ganz praktisch ... vor allem beim Lachen. Wie oft habe ich mich schon beim 'Kaffetrinken und gleichzeitig lachen müssen' verschluckt, also - doch. Zwei wären prima, dann könnte ich das getrennt ablaufen lassen, bzw. den Kaffee. Wenn eben das eine runter und das andere rauf will und das gleichzeitig, dann führt das leider unweigerlich zu Kollisionen. Ja, ich wollte mich, jetzt mal kurz im Ernst (doch! Ich kann das auch!), ein wenig in Sachen 'Lautmalerei' versuchen - und hier bot sich eine gute Gelegenheit dafür. Normalerweise bin ich eher 'in anderen Bereichen' in Sachen Gedichte 'anzutreffen', aber ich betrete auch sehr gerne 'Neuland' (praktisch, theoretisch weiß ich zumindest ein bisschen darüber). Ich habe schon wirklich darauf geachtet, welche Geräusche ich in welcher Reihenfolge 'auftreten' lasse und auch darauf, sie tatsächlich metrisch zu konzipieren. Der 'laute Teil' kann wirklich trochäisch gelesen werden (Spondeus, auch 'Hebungsprall' genannt, inklusive), während der Kiebitz sich ''jambisch zeigt' - mit Betonung auf 'kann so gelesen werden'. Also sind hier auch Taktung und Rhythmus 'teilweise gegenläufig'. Warum 'teilweise', nun, Disharmonie zeigt sich in den lautmalerischen Versen darin, dass beim Lesen die Neigung entsteht, wieder eher jambisch zu lesen, wenn es nach dem 'Hebungsprall' weitergeht. (Natürlich ist das schon schwierig zu erkennen - es war auch noch schwieriger irgendwie 'umzusetzen'. Da stieß ich auf 'Grenzen des Machbaren'.) Denn - Vogel und Mensch sind nun mal beide Lebewesen, beide ein Teil der Natur - und eben trotz allem Trennenden, trotz aller Unterschiede, zugleich auch 'nicht getrennt'. Wir haben Gemeinsamkeiten. Dann 'decke ich mal auf': Irgendwo in der Landschaft. Feuchtwiese. Militär. Zuerst rollen die Fahrzeuge an - die erste lautmalerische Zeile. Dann wird ein Militärlager errichtet. Das intensiviert sich, es findet Bewegung statt, es werden Vorbereitungen für eine militärische Übung getroffen. Und, bei so einer Übung, da wird nicht nur Übungsmunition, nicht nur scharfe Munition, sondern da wird auch - Sprengstoff verwendet. 'Zischel-Zisch' = Lunte, 'Heul-Heul' (Warnsirene), 'Ka-Bumm!!!' - Explosion. Da wurde es dem Kiebitz dann doch zu viel und er suchte das Weite. So 'weit wie möglich'. Und - eine Satiere () muss ja auch nicht 'schön' sein. Obwohl - wenn du mal den 'Krachmacher-Teil' rausnimmst - also der Kiebitz, für sich alleine genommen ... Ich persönlich würde meinen - hübsch hässlich. 50:50, sozusagen. Vielen Dank - für dein Lob 'beeindruckend' und für deinen Kommentar! LG, Anonyma P.S.: Jetzt kannst du die Finger wieder aus den Ohren nehmen - ich wollte dich nur daran erinnern, nicht, dass du das womöglich versehentlich vergisst!
  13. Hallo Lichtsammlerin, ich finde hier den Wechsel zwischen LI und LD sehr ansprechend. Das LD 'spricht in Bildern' und bekommt 'Bilder' als Antwort. Wirklich interessant! Wahrscheinlich 'überinterspretiere' ich wieder einmal, aber für mich kann ich da auch etwas 'zwischen den Zeilen herauslesen'. Mir, ganz persönlich, kommt es so vor, als ob hier zwei Menschen, auch wenn sie miteinander reden, irgendwie trotzdem 'aneinander vorbei reden'. Die 'Bilder' passen nicht 'zusammen'. Dem wiederum könnte ich auch entnehmen, dass hier das LI das Gefühl hat, vom LD nicht 'verstanden zu werden', weil das LD ein 'falsches Bild' von ihm/ihr hat bzw. das LI das so empfindet. Interessant ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort, aber ich hoffe, du verstehst trotzdem, was ich damit meine: Interessant ist auch 'deine Stille'. Hier finde ich so etwas wie eine 'Bestätigung' für meine vorherigen Gedanken zu Strophe eins. Deine Stille - weil das LI nicht das Gefühl, nicht den Eindruck hat, dass das LD wirklich mit ihm 'redet', wenn es etwas sagt. Weil es vielleicht 'nichtssagende Worte/Bilder' verwendet,aus der Wahrnehmung, der Sicht des LI heraus. Ebenso auch das 'vor und zurück'. Hin und her. Spielt keine Rolle, ist bedeutungslos, egal,wie herum, egal, woher und wohin. 'Nichtssagende Worte'. Im übertragenen Sinn bedeutet es, wenn etwas 'Wellen schlägt' ungefähr so etwas wie 'viel Wind um nichts', 'unnötiger Wirbel, der um etwas gemacht wird'. Heben-schlagen. Dazwischen 'leisen (Worten)'. Dann - 'brechen'. Ein Streit, ein Konflikt - vielleicht? Das LI, das versucht 'ruhig' zu bleiben? Im Verlauf des Gesprächs (oder evtl. Streits) erkennt das LI, dass es seine 'Stimme' fortgetragen wird. Am LD 'vorbeiströmt'. Das Meer interpretiere ich hier als einen 'Ozean der vielen Worte, die bereits gesagt/gewechselt wurden, zwischen LI und LD. Das LD, so verstehe ich es hier, 'hört nicht (wirklich) zu'. Hier erneut der Wechsel (die Wechselbeziehung, so möchte ich das nennen) zwischen LI und LD. Ein 'Kreis schließt sich', für mich beim Lesen. Strophe 1 - Strophe 3. Anfang und Ende - gleich. Es hat sich nichts verändert. Trotz der 'Turbulenzen' in der zweiten Strophe. Mir gefällt hier besonders die Zeile 'ein Lächeln im Gesicht'. Ich persönlich kann da wieder etwas für mich sehr Interessantes finden: Es muss gar nicht das LI sein, das hier ein Lächeln im Gesicht hat, es kann ebenso das LD sein, das hier lächelt. Und 'windgepeitscht', wenn ich das als den Versuch des LI betrachte, dem LD zu sagen: 'Zu heftig, du machst zu viel Wind, mir ist das zuviel' - verdeutlicht durch das harte Wort 'gepeitscht'. Hm - Worte, wie 'Peitschenschläge' empfunden? Ja, das LD ist ein 'Sturm'. Ein Sturm, der die Träume des LI mit seinen Böen (Streit-Gespräche? Achtlosigkeit, Respektlosigkeit, Nichtbeachtung, Rücksichtlosigkeit?) fortbläst. 'Vom Winde verweht' ist eine unwillkürliche, spontane Assoziation von mir, wenn ich diese Strophe lese. Und die Träume des LI ziehen 'landeinwärts'. Ein Rückzug, so fasse ich das auf. Ein Rückzug nach innen. Nun, ich hoffe, das LD versteht irgendwann, was es alles falsch macht. Ansonsten wird aus dem Rückzug künftig, unter Umständen, ein ganz realer - Auszug des LI. Eine kleine Anmerkung habe ich noch: Ich bin mir hier nicht sicher, wie ich diese Zeile aufzufassen habe bzw. interpretieren soll. Sie ist mir ein bisschen unklar. Nicht, wenn sie für sich alleine dasteht, aber im Zusammenhang mit dem Folgenden. Für sich allein nehme ich sie irgendwie eher 'wörtlich'. Fasse sie in Richtung 'niederdrücken' auf - dass sich das LI vom LD 'unterdrückt fühlt'. Nehme ich diesen Vers aber im Zusammenhang, Dann 'verstehe' ich sie anders. Dann fasse ich sie eher dahingehend auf, dass das LI seine (nicht realen, sondern 'geistigen') Hände zu einer 'Schale biegt/formt', um die Stille darin tragen zu können. Oder, genauer, ich fasse sie so auf, als ob das LI (nur zur Veranschaulichung so von mir formuliert) sagt: "Ich könnte deine Stille tragen, wenn ich meine Hände zu einer Schale biege." Was mich zur Schlußfolgerung führt, dass das LI die Stille des LD 'nicht ertragen kann'. Ist diese, ich nenne sie mal so, 'Dualität', die sich in diesem Vers zeigt, von dir so gewollt oder ergibt sie sich unbeabsichtigt? Ich kann das nicht wissen, deshalb frage ich nach. Die für mich persönlich 'stärksten' (oder intensivsten, je nach Empfindung kann das für jede(n) anders sein) Verse. Deshalb packe ich sie an den Schluss meines Kommentars. Ein starkes/intensives Bild. Keine 'Tiefe' - Oberflächlichkeit des LD. Dessen Himmel nicht der Himmel des LI ist, das wird für mich hier klar. Und dann - frostüberzogen. Eiskalt, denn es braucht Minusgrade, damit etwas mit Frost überzogen sein kann. Ein 'starkes Stück' (nicht missverstehen - im wortwörtlichen Sinn!), das ich hier lesen durfte (womit das Ganze gemeint ist). LG, Anonyma
  14. Hallo AlexPee (witziger Nickname, nebenbei), hier tue ich mich ein wenig schwer. Das liegt daran, dass es hier nicht um eine Möglichkeit, die Dinge zu sehen, geht. Sondern damit eine, wie soll ich es am besten ausdrücken, 'Feststellung' getroffen wird. Auch wenn diese Wörter hier nicht geschrieben stehen, stehen sie in meiner Gedankenwelt trotzdem da: 'Nur, wer' und 'immer' zwischen 'Kleinsten' und 'das Größte'. Das hat den Charakter von etwas, meinem Empfinden nach, zu 'Absoluten'. Wer im Kleinsten das Größte sehen kann, vermag sich die Bescheidenheit zu bewahren. 'sehen kann' - diese kleine Änderung würde eine 'Wahlmöglichkeit' bieten und damit 'Perspektiven eröffnen'. Denn genau darauf kommt es ja in der Bedeutung deines Aphorismus an: Auf die Sichtweise, die Perspektive, die Art und Weise, wie wir die Dinge sehen - wollen, möchten, können. Wir 'haben die Wahl' uns zu 'entscheiden'. Aber, um das festzuhalten: Es ist ein guter Aphorismus, lediglich mit einer etwas 'schwierigen Stelle' in der Ausführung/Umsetzung. Gerne gelesen! LG, Anonyma
  15. Hallo Schmuddelkind, eine Trennung. Ich empfinde dabei, auch wenn das nicht 'geschrieben steht', das Gefühl, es hat sich um eine 'sanfte' Trennung gehandelt. Damit meine ich, eine 'friedliche', in der Hinsicht, dass sich mir hier ein LI zeigt, das nicht den Charakter oder das 'Wesen' als Natur hat, die dann zum 'Rosenkrieg' geführt hätte. Für mich spricht hier ein Träumer. Mir gefällt aber tatsächlich hier die zweite Strophe besser als die erste (was nicht heißt, dass mir die erste Strophe nicht gefällt, damit es kein Missverständnis gibt). Und das, obwohl ich mit dem letzten Vers kurz eine kleine 'Verständigungsschwierigkeit' hatte. Das, erkannte ich, lag am Wort 'unsrem' und an dessen Verbindung (als 'Sinneinheit') mit 'tristen'. Unsrem tristen. Ich dachte dann darüber nach und ich glaube, ich fand meine Deutung dafür. Das LI, so interpretiere ich es, hat die Trennung nicht verwunden - und daher emotional auch noch nicht vollzogen. Für mich befindet sich das LI also noch immer mitten in der 'Verarbeitungs- und Aufarbeitungsphase'. Und,um das auch zu erwähnen: Abendstillen ist ein sehr schöner Begriff! Er erzählt mir viel, von den Tagen, an denen (vielleicht) Beruf und Alltag für gedankliche Ablenkung sorgen. Wenn aber das LI abends alleine zuhause ist, dann ist es - still. Diese beiden Verse sagen mir am meisten zu. Sie 'charakterisieren' das LI und machen es für mich (im übertragenen Sinne) 'greifbar und real'. Verließ das LD das LI unter Umständen sogar genau deswegen? Suchte sich einen Realisten statt des Träumers? Da bieten sich mir beim 'Weiterdenken' viele Möglichkeiten, was der Trennung vorausging. Und, wie du sicher inzwischen weißt, schätze ich das sehr. Verdeutlicht wird das hier. Denn bei 'solange er von seinen spricht' entsteht damit ein Widerspruch - wäre der neue Partner ebenfalls ein Träumer, würde das nicht passen. Aber - es passt eben doch. Weil das die Sicht des LI ist, das Bild, die Vorstellung, die das LI vom neuen Partner hat - was nicht der Realität entsprechen muss. Ihr eben auch widersprechen kann. Wirklich sehr schön und in der Kürze trotzdem sehr vielfältig, mit viel Freiraum, was du hier geschrieben hast. In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch diesen Vers in Strophe eins erwähnen: Sonst. Auch das ist für mich ein Hinweis, dass das LI 'noch nicht fertig mit der Tatsache der Trennung ist'. Sonst stünde hier 'einst'. Denke ich mir. (Hier hatte ich leider irgendwie verschusselt, den Vers (Strophe 1, Vers 3) als Zitat einzufügen und leider kann ich die Zitierfunktion beim Korrigieren nicht mehr nutzen, es wird automatisch in einen neuen Beitrag eingefügt. Also hier bitte 'Strophe 1, Vers 3, Zitat' hindenken: wie ein Versprechen zugedacht,) Wie ein Versprechen. Das vielleicht gar nicht das LD gab. Sondern das LI sich selbst gab - weil es sich das so erträumte. Denn dem Versprechen folgt hier: Zugedacht. Das kann ich im übertragenen Sinn verstehen - aber auch wörtlich nehmen. Manchmal, da sind - Worte aber auch einfach nicht genug. Vielleicht 'scheiterte' es daran? Erfüllung (seitens des LD) - nur in der Vorstellung (des LI)? Es war mir wieder eine echte Freude, Schmuddelkind! LG, Anonyma
  16. Hallo Sternwanderer, der Kiebitz, der 'Gaukler der Lüfte', ist zwar kein großartiger Sänger. Aber so schlimm nun auch wieder nicht. Verschiedene Baustellen: - der Nestbau von Vögeln - DER NESTBAU VON MENSCHEN Ich nutzte die Tatsachen, dass der Kiebitz zum einen einen besonderen Balzgesang hat, beim Balzflug, also im Flug 'singt' und 'akrobatische Kunstücke' dabei vollführt (gaukeln) sowie den Umstand, dass er unter anderem auch auf Feuchtwiesen etc. (Ried) beheimatet ist. Und zum anderen, dass wir Menschen uns auch Nester bauen, die wir Häuser nennen - und einen Höllenlärm dabei verursachen. Der Kiebitz ist auch ein Zugvogel, von dem es tatsächlich immer wieder einige Exemplare sogar bis nach Grönland verschlägt. Zu Beginn beim Schreiben hatte ich die Idee, dann stand dort erst mal der Sperling als 'Platzhalter' im 'Gedichtkonzept'. Aber ich änderte einiges andere,, änderte dann nochmal und nochmal - und stellte dann fest: Ich brauche unbedingt einen passenderen Vogel! Ich recherchierte also und fand den Kiebitz, der perfekt passte und so den 'Witz' sowie die Pointe dabei möglich machte. Fand ich auch wirklich sehr nett von ihm, sich, freiwillig und unbezahlt, zur Verfügung zu stellen! Den 'Ursprung' der Idee, den fand ich, als ich zufällig davon las, dass Vögel in Städten höhere Tonlagen benutzen - weil unsere Städte so laut sind und höhere Töne dann eher noch eine Chance haben, gehört zu werden. Der Rest kam dann von einer Baustelle in meiner Nähe, die lautstark darauf bestand, auch 'mitmachen' zu wollen. (Deshalb verwendete ich auch die Stichworte 'Vogel/Mensch/Hausbau/Lautstärke', da ich hoffte, dem auch von mir für durchaus möglich betrachteten 'Irrtum' vorbeugen zu können.) Aber bitte, denk dir dir nichts dabei - denn diese Deutung ist, wenn ich die Stichwörter weglasse, durchaus auch richtig. Es gibt keine falsche Auslegung! Und außerdem gibt es ja auch Vögel, auf die deine (erste) Deutung punktgenau zutrifft. Direkt neben mir, das ist schon über drei Jahrzehnte her, aber ich habe es nicht vergessen, schrie bei einem Zoobesuch mal ein Pfauenmännchen los. Ich habe vor Schreck einen Satz in die Luft gemacht, denn a) es war laut, wirklich laut und b) es klang schauderhaft. Nicht umsonst ist beim Pfau die Rede von 'lautem, durchdringenden Schreien' und nicht von 'Rufen' oder 'Singen'. Und, wie ein Youtube-Video zeigte, das ich hier vor Kurzem einstellte, gibt es auch Vögel mit einer mehr als nur erstaunlichen Fähigkeit, Geräusche nahezu perfekt nachzuahmen. Auch Motorsägen. Auch das ist ein Punkt, warum dein - anfänglicher - Irrtum nur zu verständlich ist. Danke für 'amüsant zu lesen' und für deine beiden Kommentare! LG, Anonyma
  17. Hallo Letreo, Upsi. Ich gehe gleich ausbessern. Da hatte ich aber wirklich einen extradicken, blinden Fleck. Ich muss das nämlich auch im (PC-)Original bei mir zu Hause ausbessern, denn ich nutze copy&paste für meine Texte, wenn ich sie hier einstelle. Wie habe ich das bloß nicht gesehen? Danke dafür! Du darfst gerne für dich interpretieren - es ist sehr schön für mich, wenn dir mein Gedicht diesen 'Freiraum' bieten kann. Und ich habe dir zu danken, denn 'Jetzt muss ich weinen' ist wohl das schönste Lob, das ich für dieses Gedicht überhaupt bekommen kann! <---- Freudestrahlsmiley! Vielen, herzlichen Dank! LG, Anonyma
  18. Hallo Matze, keine Sorge, wirklich nur kurz, aber für mich wichtig. Ohne jede Absicht. Denn - wir sind da schon zu zweit. Mir fiel es nämlich auch gar nicht auf. Ich freu mich drauf! Jetzt schon. (Zumindest in Sachen 'Basis-Informationen'.) Ich habe gerade vorhin einen guten, zusammenfassenden Erklärungstext im Web gefunden - gut vor allem deshalb, weil im Text auch erklärt wurde, was Asatru (Asentreue) nicht ist. Ich nicht. Liegt vielleicht daran, dass ich Letzteres bin. Geht mir immer so. Wenn ich etwas Neues, Interessantes und für mich Spannendes zu lernen finde, dann löst das bei mir, wie bei einem kleinen Kind, so etwas wie ein *Jippie-Neu-Prima-Super-mich-mit-Feuereifer-darauf-stürz* aus. Sei also nachsichtig mit mir. Bis dann also, beim nächsten (für mich auch mit ein Lern-)Gedicht. LG, Anonyma
  19. Hallo Berthold, ich habe auch erst gerade eben deine kleine tragisch-komische Romanze gefunden (in der Hinsicht schließe ich mich den vorhergehenden Kommentaren an). Auch ich finde sie ebenso gut gelungen - und allerliebst ist ein Wort, das ich ebenfalls gerne verwenden möchte. Manchmal ist weniger mehr, hier liegt wirklich in der Kürze die Würze, wie die bekannte Redensart ja lautet. Ich persönlich würde bei 'saust' bleiben, mir sagt auch die Alliteration 'Sonne-saust' zu. Zwar bietet 'schleicht' ebenfalls eine 'Fast-Alliteration', aber eben nur fast und würde, also nur persönlich von mir so empfunden, die Wirkung doch etwas schmälern. Sausen assoziiere ich mit 'Feuereifer', was sehr gut zur 'Geschichte' und zur Sonne passt. Mit einem Lächeln und einem Schmunzeln gelesen. Wobei, da fällt mir gerade ein - vielleicht können Sonne und Nacht mal die Abenddämmerung fragen, ob sie ihnen ein Plätzchen freigibt. Dann könnte es vielleicht doch für das eine oder andere kleine Stelldichein reichen? Wenn dazu noch jemand mit dem Namen Phantasie ein bisschen an den Naturgesetzen schraubt und damit nachhilft, könnte das vielleicht, eventuell, so unter Umständen ja doch ... LG, Anonyma
  20. Anonyma

    Verschiedene Baustellen

    Verschiedene Baustellen Ein Kiebitz sang sein Gaukellied, - KNATTER, WRUMM, SPOTZ-SPOTZ, HUP-HUP - er warb um eine Kiebitzmaid, - HÄMMER, BOING, SURR-SURR, PING-PING - mit glänzend-weichem Federkleid, - RATA-TAT, DRÖHN-DRÖHN, BONK-BONK - bot ihr ein Nest, ein Heim im Ried. - ZISCHEL-ZISCH, HEUL-HEUL, KA-BUMM!!! - Der Kiebitz zog nach Grönland um.
  21. Hallo Matze, so, jetzt bin ich ein bisschen stolz. Dieses Mal brauchte ich deine Ausführungen nicht vor oder währenddessen zu lesen (obwohl ich das natürlich im Anschluss getan habe), sondern konnte tatsächlich dem Gedicht entnehmen, dass es sich hier um Heimdall handelt. Den Wächter der Götter und um die Regenbogenbrücke (Bifröst). Liegt daran, dass ich mittlerweile versucht habe, mich da etwas 'einzulesen.' Unter anderem auch über die neun Mütter (die Riesenschwestern waren) Heimdalls, über Gulltopp, über seine Weisheit und über das Gjallerhorn. Über Yggdrasil, die Weltesche (die den Kosmos verkörpert) und Nidhöggr, Ratatöskr, die vier Hirsche und die beiden Schlangen Goin und Moin, über Urds Brunnen und über Ragnarok, die Götterdämmerung, über die entscheidende Schlacht und den Kampf zwischen Heimdall und Loki. (Japs, schnauf, keuch ) Über die drei Schicksalsnornen und darüber, dass in der nordischen Mythologie (und das finde ich sehr! interessant) nicht nur alleine die Menschen, sondern auch die Götter dem Schicksal unterliegen bzw. eines haben und sogar die Verkörperungen des Schicksals dem Schicksal, also irgendwie, so fasse ich das auf, sich selbst unterliegen. Über Mitgard, Asgard, Utgard und Niflheim. Ich las auch über die Schöpfung des Menschen, über die drei Götter dabei. Und über die Problematik, dass nicht ganz klar ist, inwiefern gerade da, also bei der Schöpfung des Menschen und der 'Schicksalsfrage', christliche Glaubensvorstellungen mit einflossen. Da gibt es, wie ich mitbekam und soweit ich das verstanden habe, einige Unklarheiten und unterschiedliche Meinungen darüber. Gerade auch, was die 'Zahl 3' anbetrifft - (eventueller) Bezug zur Dreieinigkeit etc. Zugleich gilt ja, wie ich dem Gelesen entnahm, auch, dass Heimdall als Vater aller Menschen angesehen wird. Was mich noch mehr verwirrt, wenn ich an die Schöpfung des Menschen durch Odin, Hœnir und Loðurr (Loki?) denke. Für eine Außenstehende ist das wirklich nicht, ähm, räusper, einfach. Da gestehe ich etwas 'Verwirrung' bei mir, weil vieles da für jemanden, der sich gerade erst darüber informiert (wie ich), schwer zu erkennen/verstehen ist. Mal wurden Menschen aus Erde, also Lehm erschaffen, mal aus Bäumen - in einem Fall wurde sogar auf eine Schlingpflanze in diesem Zusammenhang mit hingewiesen. Das macht mir den 'Durchblick' während meines 'Einblicksversuchs' schon ein bisschen schwierig. Aber ich halte mich tapfer! Und, ach ja, worauf ich dich, bevor ich auf das Gedicht selbst eingehe, noch hinweisen wollte: Also, für mich bist du kein Heide. Denn die Bezeichnung Heide stammt aus der christlichen Perspektive, der Name für alle, die keine Anhänger von christlichen Religionen sind oder bzw. keine Anhänger der drei großen, monotheistischen Weltreligionen: Die mosaische, die christliche und die islamische (außerdem ist der Begriff Heide negativ konnotiert, mit einer 'Abwertung' verbunden, historisch, vom Ursprung her). Ich würde vorschlagen, ihr denkt euch einfach selbst einen Namen, eine Bezeichnung aus, das fände ich richtiger und angemessener. Ist aber nur meine privat-persönliche Ansicht, damit möchte ich niemanden beleidigen! Zum Gedicht. Ich finde das Gedicht sehr gut gelungen, in mehrfacher Hinsicht. Zum einen durch die poetische Darstellung und durch die Bilder und zum anderen auch durch die - für mich - erfreuliche Tatsache, dass du viele, wichtige Informationen gibst, ohne dich dabei in zu viele Details zu 'verirren'. Das macht das Lesen und das Erfassen des Inhalts für mich als Leserin sehr angenehm. Besonders gut gefällt mir der Übergang, das Erwachen aus dem Traum, der nicht zum ersten Mal geträumt wurde, wenn ich das richtig verstehe. Das Erwachen - und nicht dazu gekommen, die Frage zu stellen, um die es geht. Sehr schön auch der Kontrast zwischen dem 'Traumflug' und dem 'schwer wie ein Stein zurück ins Bett fallen'. Das Gedicht endet mit der ersten Silbe des Namens eben des Gottes, um den es geht. Auch das fiel mir - positiv - auf. Wirklich sehr gerne gelesen und dabei die (für mich immer) gute Gelegenheit genutzt, um dazu zu lernen. LG, Anonyma
  22. Anonyma

    Am Anfang

    Hallo Carry, ich dachte am Ende der ersten Strophe unwillkürlich an das Sprichwort: Glück und Glas, wie leicht bricht das. Hier zeigt sich mir erneut, warum ich es für so wichtig halte, auch auf die Bedeutung jedes einzelnen Wortes zu achten. In Strophe eins ist es das kleine Wort 'war'. Denn das sagt mir: Es ist nicht mehr. Wie Carlos schrieb, hast du hier sehr schöne 'Bilder' gestaltet, eine schöne Metaphorik eröffnet sich mir beim Lesen: Diese beiden Zeilen möchte ich gerne besonders hervorheben. Hier erzeugst du eine Verbindung zwischen 'Anfang und Ende', zwischen 'früher/damals' und 'jetzt'. Blaue Träume - eine Metapher für 'zu leicht genommen'. Himmelblau - der blaue Himmel - so war es. Was bleibt, ist ein Glas - gefüllt mit 'Relikten der Vergangenheit', Erinnerungen. Vielleicht war der Himmel zu blau. Wurden Gefühle zu leicht genommen. Aber - sie werden weiterhin aufbewahrt. Auch solche Erinnerungen können schön sein - wichtig ist dafür der 'zeitliche Abstand', der zu einer anderen Sichtweise führt. Ich habe mir sehr gerne die Bilder hier betrachtet! LG, Anonyma
  23. Hallo alterwein, ich schließe mich Letreo und Lichtsammlerin an. Auch ich kenne solche Phasen - und das Gefühl, nicht zu Bett gehen zu wollen. Um sich nicht schon wieder ruhelos von einer Seite auf die andere zu drehen. Ich habe eine Vermutung - wenn es keine körperlichen Ursachen hat. 'Schlaflose Zeiten' erlebe ich bei mir immer dann, wenn ich mich 'belastet' fühle. Wenn mir zu viel im Kopf herumgeht und -kreist, das mir keine Ruhe lässt und so verhindert, dass ich 'abschalten' kann. Dann führt ein Gedanke zum nächsten und trotz des starken Müdigkeitsgefühls kann ich nicht einschlafen. Und ja, auch ich bin, wenn das länger anhält, dann regelrecht 'wütend'. Leider kann ich keinen 'Rat geben', obwohl ich mir wünschte, ich könnte - um zu helfen, da ich weiß, wie das ist. Ich kann nur - vielleicht - sagen, was zumindest mir dabei doch geholfen hat: Nicht an den Schlaf zu denken. Ihn nicht erzwingen zu wollen. Also ging ich, ganz bewusst, mit dem Gedanken ins Bett: Dann schlafe ich eben nicht! Dann ruhe ich mich einfach nur aus. Und denke mir einen 'Tagtraum' aus, 'erdenke' mir eine Art 'geistigen (Kino-)Film' und beschäftige meine Gedanken damit. Es klappte nicht sofort, aber nach einiger Zeit passierte es dann - ich war so vom 'Grübeln' abgelenkt durch das bewusste Ausdenken von 'Filmszenen', dass ich - mittendrin einschlief. Und immer, wenn ich jetzt merke, dass ich nicht 'abschalten' kann, dann - lenke ich mich damit 'vom Herumschwirren von zu vielen Gedanken im Kopf' ab. Funktioniert, wie ich bemerkte, immer besser, je mehr 'Übung' ich damit habe. Natürlich kann ich nicht sagen, ob das ein 'Mittel' ist, das auch anderen helfen kann. Vielleicht ist es auch nur ein Mittel für mich. Aber ich wollte es trotzdem gerne erwähnen - denn schaden kann es ja nicht. Jedenfalls wünsche auch ich dir, dass du bald wieder tief und erholsam schlafen kannst! Wie in Märchen - 'zu den Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat', wünsche ich es dir. LG, Anonyma
  24. Hallo Carlos, Hölderlin, der Turmbewohner. Diese Intention hatte ich beim Schreiben nicht - zumindest nicht bewusst. Aber da ich eben schon sehr, sehr viel und sehr viel Verschiedenes gelesen habe, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, was sich mein Unterbewusstsein so alles ausdenkt und auch nicht, woher es immer alles nimmt. Es gibt ja auch die unbewusste Erinnerung. Jetzt, wo du es erwähnst, kann auch ich Anklänge daran 'sehen'. Zu weit hergeholt ist das nicht. Denn das LI versteckt sich hier vor dem Tag, dem harten, brüllenden Tag. Sieht die Nacht als Befreiung, ja, Erlösung. Ein Feind-Freund-Bild. Hölderlins 'geistige Entrücktheit', die manche auch als geistige Verwirrung und manche als Wahnsinn betrachteten. Er 'schloss sich aus', schloss sich weg von der Welt. Was nicht verwunderlich ist - die während seines Zwangsaufenthaltes in der damaligen Psychiatrie durchgeführten Behandlungen hätten jeden traumatisiert und haben sicher das genaue Gegenteil einer Besserung bewirkt ... Auch wenn es hier nicht so offensichtlich ist, sondern - dem Inhalt entsprechend - 'versteckt', geht es hier ebenfalls, so wie in 'The circle of life' um Angst. Die hier nicht zu Hass, sondern zur Flucht führt. Und, am Ende, zum 'letzten Ausweg' - wie es Sternwanderer sehr gut erkannt hat - zum Suizid. Ganz genau betrachtet, ist Selbstmord auch eine Form der Gewalt - aber es handelt sich nicht um Gewalt gegenüber anderen, sondern um einen 'Gewaltakt gegen sich selbst'. Das LI kann den 'Tag', die damit verbundene, erzwungene Begegnung mit dem 'Harten' (Menschen) und dem 'Brüllen' (laute Welt, laute Menschen, laute Maschinen) nicht aushalten. Sucht Zuflucht und Schutz in der Nacht. Wenn die meisten Menschen schlafen, die meisten Autos nicht fahren, alles leiser und nicht mehr so 'bedrohlich-gefährlich' wirkt. Die Welt des Tages empfindet das LI nicht nur als bedrohlich, sondern auch als 'hässlich' - richtet den Blick hinauf zum Sternenhimmel, sucht und findet Trost in dessen Schönheit. Ich schrieb in meinem Gedicht 'The circle of life' von Angst, so wie hier. Dort auch in meinen Kommentarantworten vom 'Kampf-oder-Flucht-Reflex'. Dort war das Thema der Kampf - hier ist es die Flucht. Vielen Dank für dein Interesse und deinen Kommentar - und auch dafür, dass du mir Gedanken an Hölderlins Turm mitgebracht hast. LG, Anonyma _____________________________________________________________________________________________________________________________________ Hallo Sternwanderer, ich kann mich nur bei dir bedanken. Es ist schön, dass du in Strophe 3, dem 'zentralen Mittelpunkt' hier im Gedicht, so viel für dich finden konntest. Ich befürchtete sogar ein wenig, dass die 'Struktur' bzw. der 'Aufbau' vielleicht auch den Inhalt 'beeinträchtigen' könnten. Die Enjambements, die Veränderung, die damit verbundene Andeutung auf den 'geistig-emotionalen' Zustand des Lyrischen Ichs. Das scheint, wie mir dein Kommentar aufzeigt, glücklicherweise nicht der Fall zu sein. Daher freue ich mich, wenn ich diesen 'Balanceakt' offenbar gut genug hinbekommen habe. Ja, die Nacht besitzt ihre ganz eigene - manchmal auch durchaus verführerische - Schönheit. Unsere 'Instinkte' lassen uns die Nacht meistens fürchten, das stammt aus Zeiten, in denen die Nacht voller realer Gefahren war - Raubtieren, 'unsichtbaren Gefahren'. Und wir das Licht, das Feuer, nutzten, um uns zu schützen, da unsere menschlichen Augen nachts sehr schlecht oder unter Umständen auch gar nichts sehen können. 'Man weiß nie, was im Dunkeln lauert', könnte man sagen. Trotzdem fühlen wir uns auch von der Nacht angezogen. Sie 'beflügelt' auch unsere Phantasie, kann geheimnisvoll und mystisch sein. Und sie bietet Schutz - in dem Sinne, dass sie auch eine Zuflucht sein kann, für Menschen, die sich vor den sichtbaren Gefahren des Tages fürchten. Flucht, fort von der 'harten Wirklichkeit', in die 'Welt der Träume'. Ja, das Feind-Freund-Bild. Der Tag als Feind - die Nacht als Freund. Das Leben als Feind - der Tod als Freund. Die 'Umkehr im Geiste', was auf den geistig-emotionalen Zustand des LI hinweist. Hier im Gedicht verwende ich das Wort Angst kein einziges Mal. In The circle of life dagegen sehr oft. Dennoch ist sie hier ebenso präsent wie dort. Nur eben anders. Und doch - sie führt zum Tod. Hier und dort. So und so. Anders und doch irgendwie gleich ... Und beides ist gleichermaßen traurig. Sehr poetische Zeilen, die du mir in deinem Kommentar geschenkt hast, ich danke dir! LG, Anonyma
  25. Hallo Berthold, im Grunde war mir hier auch der Film als solcher, ich sage mal, 'sekundär wichtig'. Primär ging es mir um den Titel des Films: 'Der König der Löwen' - um die 'Figur' des 'Königs' und des 'Löwen'. Sekundär handelt der Film zum einen über 'Herrschaft' und 'Untertanen'. Löwen sind dort die 'Herrscher', denen sich andere Tiere unterwerfen (im Film 'knien' auch die anderen Tiere). Zum anderen gibt es im Film einen Machtkampf - ein Löwe namens Scar ist der Ansicht, dass nicht der Protagonist Simba der 'wahre bzw. berechtigte' König ist, sondern er. Scar hasst Simba. Aber, da ist noch etwas anderes, wenn man aufmerksam zusieht, im Film erkennbar: Scar fürchtet Simba auch. Daher wählte ich aus mehreren Gründen diesen Titel und dessen (indirekten) 'Untertitel'. (Im Film gibt es zudem ein sehr bekanntes Lied: The circle of life.) Der 'alternative' Titel, 'Teufelskreis', das interpretierst du sehr treffend, so war es auch von mir gedacht. Und es freut mich, wenn das auch so bei dir 'ankam'. Angsterkrankungen - ja. Die Angst vor der Angst. Die Angst vor der Angst 'an sich' - und die Angst vor der 'Angst des Anderen'. Die Angst vor dem, wie du richtig erkennst, 'Neuen, Fremden, Unbekannten'. Die 'Quelle' des Rassismus, unter anderem. Hass ist ein Gefühl, bei dem ich davon überzeugt bin, dass der Ursprung dafür immer in Angst zu finden ist. Auch, als ein Beispiel, in Beziehungen. Wenn ein 'Rosenkrieg' ausbricht - dann gab es davor immer auch Angst. Sei es, Angst, den Partner/die Partnerin zu verlieren; Angst, die 'Sicherheit der Gewohnheit' zu verlieren; Angst davor 'zu verlieren' in Hinsicht auf durchaus auch 'materielle Werte'. Viel Angst - vor dem Krieg, vor einem Krieg. Das ist ja das, wie du beschreibst, Absurde. Widersinnige, in diesem 'Teufelskreis aus Angst und Hass'. Hass ist nichts weiter als die 'Abwehr der Angst'. Eine leider sehr schlechte, wenn man die Auswirkungen bedenkt - eine Methode, Angst zu überwinden, ist, (scheinbare) Stärke aus dem Hass zu beziehen. Hass ist ein sehr starkes Gefühl, das Angst 'überlagern', 'besiegen' kann. Und noch ein ja - Angst und Aggression liegen auch in meinem Erachten dicht beieinander. Der uralte 'Flucht- oder Kampf-Reflex'. Wir Menschen haben Schwierigkeiten, Angst zuzugeben - und vor allem vor uns selbst. Wer möchte schon 'schwach' (und damit 'angreifbar') sein, wer möchte schon befürchten müssen, als 'Feigling' zu gelten? Auch hier - Angst vor der Angst. Hass wird als 'Stärke' und Angst als 'Schwäche' angesehen - das ist leider wirklich so. Und hat daher seine 'Auswirkungen' ... selbst der'Ehrenmord', was steckt hinter ihm? Angst - Angst, an Ansehen zu verlieren; Angst, an Status einzubüßen; Angst davor, seine 'Ehre' zu verlieren; Angst davor, als 'Versager' dazustehen. Interessant sind in diesem Zusammenhang Schopenhauers Ausführungen bezüglich 'Ritter- und Bauernehre'. Ein 'Gewissensproblem', die 'Schuldzuweisung'. Es ist leichter, anderen die Schuld zuzuweisen. 'Rechthaberei' ist oft nur der Versuch, die Angst davor, sich zu irren, sich damit vielleicht das 'Selbstbild' zu 'beschädigen', loszuwerden. Vorurteile fallen, meiner Meinung nach, mit in diesen Bereich. Wenn man sich davor fürchtet, sich zu irren, dann kann man das abwehren, indem man bereits im Vorfeld (Selbst-)Bestätigung sucht und findet. Das Kennenlernen damit 'meidet'. Es ist sehr komplex, so kompliziert wie die menschliche Psyche. Aber es ist - erschreckend, wie fest die Angst uns im 'Würgegriff' hat. Und uns und unser Verhalten nicht nur beeinflusst, sondern auf ganz grundlegender Ebene - bestimmt, weil die Angst so umfassend, so dominant ist. Mein erfreutes Nicken zu deiner Interpretation. Hier hat der Hass die Angst bereits besiegt, der innere Konflikt/Krieg ist bereits gewonnen, die Schlacht ist 'geschlagen'. Widersprüche - gibt es nicht. Weil, was nicht sein darf, auch nicht sein kann, wie ein Sprichwort lautet. Logik und Realität werden 'beiseitegeschoben': 'Das Recht ist auf meiner Seite'. Hier 'wird kein Hehl mehr daraus gemacht', hier werden Hass und Aggression offen gezeigt. Die Bereitschaft zur Gewalt ist jetzt da. Es eskaliert, genau. Zynismus - ja, nein, jein, auch. Aber vor allem eben die Darstellung des Teufelskreises, der Spirale. Die 'Realität' desselben/derselben. 'Ich töte dich, du tötest mich' - wenn du das jetzt mal, ganz bewusst, 'hintereinander' im Sinne der 'Abfolge/Reihenfolge der Ereignisse' liest (also im Sinne von: Erst tötest du mich, dann töte ich dich) - zeigt sich hier die Absurdität, der Widersinn in dem Ganzen. Das wollte ich gerade damit noch einmal verdeutlichen und hervorheben. Und, oh ja - das ist gruselig! Weil das kein Albtraum ist - sondern die Wirklichkeit. Ja, ich kenne das ebenfalls. Und ich finde es sehr logisch und folgerichtig. Angst-Aggression-Gewalt. Oder, wie in meinem Gedicht, da habe ich zwei Verse hervorgehoben, sie haben eine weibliche Kadenz und dadurch eine Silbe mehr: geboren - bekämpfen. Und, in der Mitte, also zentral, in der letzten Strophe das Töten. Im Sinne von: Im Zentrum, zentral, im Mittelpunkt stehend. Als resultierende Konsequenz. Angst-Aggression-Gewalt, Resultat: Tod. Unmittelbar, dieser Mittelpunkt. Was wiederum in Richtung Widersinn/Widerspruch geht. Ich wählte noch zusätzlich in der Synthese, in den Terzetten (Strophe 3 und 4) den jeweils ersten Vers für einen weiteren Hinweis auf die Widersprüchlichkeit: Lüge - (einzig) wahren. Also eine Art 'Gegenüberstellung' von 'Lüge und Wahrheit'. Angedeutet auch die Notwendigkeit der Erkenntnis dieser, unserer 'Angst-Aggressions'-Mechanismen durch das Fehlen von Reimen in den Quartetten - bis dann in meinem Sonett, Reime in der Synthese auftauchen: Erkannt-verbannt-und dann-von vorne an. Hier 'schuf' ich bewusst einen Zusammenhang mit zweierlei: Mit 'Gefahr erkannt, Gefahr gebannt'. Und mit 'Sich einen Reim darauf machen' - im Sinne von 'verstehen'. Wir müssen damit aufhören, uns selbst ein Feind zu sein. Uns selbst zu bekämpfen. Denn das ist der wahre Grund, warum wir andere bekämpfen. Es wäre so notwendig, nicht nur wichtig, dass wir uns selbst mit all unseren Stärken und Schwächen, erkennen und anerkennen. Angst muss nicht besiegt werden, sondern realisiert. Als das, was sie ist. Dann hätte sie nicht mehr so die 'totale Macht' über uns. Annehmen - nicht bekämpfen. Realisieren - nicht die Realität leugnen oder verbiegen. Damit verbiegen wir uns selbst ... und das kann keine guten Auswirkungen haben. Wie ersichtlich ... Ich muss keine Angst vor meiner Angst haben, diese nicht auf andere 'übertragen', wenn ich mir klar mache, dass diese Angst kein Feind ist. Sondern ein ganz normaler, im Prinzip auch keineswegs ein 'falscher' Überlebensmechanismus. Aber eben auch nur genau das. Wenn ich ehrlich und offen zu mir selbst bin und vor allem vor mir selbst zugebe, dass ich mich bei der Begegnung mit Unbekannten und Fremden 'unsicher fühle', dann wächst die Unsicherheit nicht zur Angst heran. Zu der Befürchtung, was denn womöglich alles vielleicht passieren könnte, wenn. Ich entwaffne mich in dieser Hinsicht tatsächlich selbst - dann sage ich das auch frei und offen, wenn das der Fall ist. Gebe frei und offen zu, dass ich mich unsicher fühle und zu wenig Kenntnisse habe, nichts Genaues weiß, daher auch nicht, wie ich richtig/angemessen reagieren/damit umgehen sollte und bitte auch darum, eventuelle 'Fettnäpfchen', in die ich vielleicht trete, mir ebenso frei und offen mitzuteilen. Kulturelle Unterschiede, unterschiedliche Denkweisen, der Umgang mit Behinderten - wir fühlen uns oft 'unsicher', befürchten, wir könnten etwas 'falsch machen'. Unsere Phantasie, unser Fähigkeit der Voraussicht ist lediglich immer eine reine 'Vermutung'. Kann niemals eine Gewissheit sein. Nehmen wir sie aber als Gewissheit, bekommen wir Ängste. Vernunft muss die Phantasie 'zügeln' - aber dafür muss die Vernunft einen höheren Stellenwert bekommen. Im Moment ist es eben immer noch so, wie es 'immer' war, seit wir 'da sind': Reflexe, Instinkte, Triebe, Emotionen, Gefühle, Verstand - Vernunft. In eben dieser Reihenfolge reagieren und agieren wir. Das ist etwas, bei dem mehr 'Bewusstheit' dringend vonnöten wäre. Damit der 'Stimme der Vernunft' mehr 'gelauscht wird'. Ich danke dir wirklich herzlich, Berthold. Du hast mir einen wunderbaren Kommentar geschrieben! LG, Anonyma
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.