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WeisserRabe

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  1. WeisserRabe

    Schimmer der verlorenen Hoffnung

    Glühend manifestierten sich die blühenden und jubilierendenStrahlen in dem vorbeiziehenden Sommerwind, welcher so lebensaufgeweckt inseinen geöffneten Rachen rauschte und wohlwollend in ihm verbleiben wollte.Voll von Blüten erschien der Augenblick, der aber doch zu hetzend und kaltweiter zog um in der Vergangenheit zu rasten. Farbenlichter übertrumpften diemonotonen Gräser, die vorher vor Blässe nur so strotzten. Doch nun öffnete sichdie Welt in diesem frohen Taumel der Lust und stolzer Hoffnung. Wahrlich einTriumph des Guten, Wahren und Schönen. So angekettet sein Herz doch vorher zusein schien, so vertrieben wirkten nun die marternden Lasten und seine Tatzenkrallten sich willig in den nahrhaften Boden. „Erfülle mich doch du Schein deshohen Lichts. Sei kein Trug, kein Wahn oder gar ein zu herzerwärmender Traum,der doch nur nach dem Aufwachen die Enttäuschung in sich trägt. Wehe duscheidest von mir, wie mein Glück zuvor. Gib mir Kraft, du Lebenslicht, pflanzedich in meinem Kern und strebe danach auszubrechen, sowie die hohe Sonne imkühlen Himmelblau sich durch die ergrauten Wolken kämpft.“ So dachte das kleineWesen vor sich hin, bevor es sich verlor in diesen wärmenden Gedanken, dietrotz seines Flehens nicht bei ihm verweilten. In seinem Trieb nach solch einerVollkommenheit baute sich in seinem Wahn die belebende Vorstellung weiterhinauf, bis dieses Licht doch von den zuziehenden Vorhängen des Schreckensermattet wurde und sich vor ihm verschloss. Stille zog ein und die Farbenprachtverwelkte mit dem Eintritt der pochenden Dunkelheit, die wie ein geschlagenerWindstoß ihn drängte seine Augen aufzuschlagen. Und was er sah und spürte galtder grausamen Realität, die seine vorangegangenen Illusionen zermahlte. Nunübernahm wieder die ungezügelte Rohheit sein Gemüt, welches sich auf dasnächste Opfer richtete. Der vergangene Frühling wich aus seinen Gedanken undzurück blieben nur die aufkommende Kälte, sowie die düstere Kältesteppe, diesich vor ihm wie ein Hort der Finsternis auftat. Nun merkte er, dass Blut seineZähne befleckte. Das fremde Blut türmte sich auf seinen gefletschten Beißernund trieb seine ungezügelte Wildheit und seinen maßlosen Durst nach frischemLebenssaft an. Sein Knurren zerfiel im aufbäumenden Wind, der sich in seinstruppiges, graues Fell biss und an ihm zerrte. Rastlos hechtete der Wolf durchdie düstere Tundra, die in diesem Winter von der Vergänglichkeit geprägt war.Sein Zorn und seine Gier nach süßem Fleisch schien in ihm aufzublühen undgewannen die Übermacht über seinen Trieb. Ein Funkeln in seinen Augen, seinbeständiges Geheul, sein lustvolles Reißen. Und dennoch ein einsamer Wolf, dersuchend und strebend durch die Wälder hastete auf der ewiglichen Suche nachseiner Erlösung. Seine weite Zunge streckte er dem Schneewind entgegen. DasBlut gefror, doch seine scharfen und nahezu blitzenden Krallen gruben sichimmer tiefe in die kalte Erde, und zerschnitt die Erdbrocken. Durst und Hungerdurchzogen seine angestrengten Fasern, doch der Glaube in ihm erlosch nicht.Weiter sprang er mit seinen alten Knochen von Hügel zum Tale, ruhelos undweiter suchend. Voll von Tötungssucht und Hass rannte er schließlich auf einehell erleuchtete Lichtung. Die Schwärze verging, doch nicht seine ungezügelteWut, und sein Blutdurst dämmerte weiter in ihm. Ein Lichtstrahl traf ihn undvertrieb all das Grau in diesen Wäldern. Winselnd rollte er zurück und vollVerwunderung blickte er nun vorsichtig auf. Was für eine mächtige Gestalt diesnur sein konnte? Die Schritte des majestätischen Tieres wirkten wie leichtesKlopfen in seinem Gehör. Ganz nah an ihm dran. Es drang in ihm ein, kehrteseine Instinkte und sie erloschen. Weiter blickte er gespannt, immer noch vonHunger und Durst geplagt, in die hell erleuchtete Lichtung hinein. Wahrlich,was sah er dort nur. Ein stämmiger, glorreicher Hirsch trat aus dem Licht.Aufbäumend und mächtig manifestierte er sich triumphal vor ihm. Die grünenAugen stachen dem Wolf in sein zerrissnes Herz. Der unschuldige Blick, wielähmte er ihn? Erleichterung setzte ein, keine Schwäche oder Schmerz. EtwasHeilsames erfüllte seine zerspaltete und schwarze Seele und verscheuchte dieGier danach etwas zu töten, obwohl so etwas Wehrloses vor ihm stand. DieseGestalt füllte und leerte ihn gleichzeitig. Es durchströmte ihn wie ein klarerWasserfall. Das weiche, braune Fell und der heilende Blick vergruben sich inihm, als seien sie schlagartig verbunden. Nun weinte der Wolf los. Nicht ausTrauer, sondern da er eine Art Erlösung gefunden hatte. „Was bist du nur“,fragte er so leicht, dass er glaubte, der Hirsch höre es nicht. „Ich.“, sprachder Hirsch. „Ich bin die Hoffnung.“ Ein leichtes Lächeln machte sich auf seinemGesicht breit, bevor der Wolf im grellen Licht verschwand. „Und ich war dieAngst,“ flüsterte er noch kaum hörbar aus dem Licht hervor, bevor es ihnendgültig verschlang.
  2. WeisserRabe

    Lichtschein

    ja stimmt. Danke für den Hinweis. Ich muss mich noch was zurechtfinden
  3. WeisserRabe

    Lichtschein

    Bin ich zu einem Gemälde des Leids geworden? Ein lebloses Antlitz welches man schnell vergisst? Es raubt mir den Atem, willkürlich, schutzlos, eigennützig. Gefangen in dem Sturm meiner zutiefst mit Pein und Last getränkten Seele greife ich dennoch nach der aufragenden Sonne auf meinem Erdball, die das Sternenzelt in ein schimmerndes Rot tränkt? Flammen schießen auf, verschlingen die Dunkelheit und leiten in eine aufgehellte Dämmerung, die so erfüllt zu sein scheint, so rein, unverblümt und vollkommen. Strahlen kräftigen sich, brechen durch und pinseln das düstere Tal mit Wärme, Geborgenheit und leichtem Glück. Oh, du Lebenslicht, labe dich an meinem Körper, ergötze dich an meinem stillen Gemüt, vervollständige mein Schicksal. Ich nehme dich auf und lass es in mir aufgehen wie ein gefallener Stern vom Himmelblau. Ja, und vielleicht bist du dieses Licht? Vielleicht bist du diese Kraft, die in mir aufgeht. Denn ich wundere mich immer, da ich den Himmel sehen kann wenn ich dir in die Augen schaue.
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