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Carlos

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  1. Carlos

    Dass du so plötzlich…

    Japanisch hin oder her (sämtliche Bezeichnungen sind für mich ohne Bedeutung) ich finde dein Gedicht sehr gelungen. Beim Lesen des ersten Verses dachte ich spontan an einen Todesfall, dann dachte ich, vielleicht ein abruptes Weggehen infolge eines Streits und so weiter. Mit dem Schluss überrascht du und erfreust den intelligenten Leser. Liebe Grüße Carlos
  2. Mir auch. (Ich wollte Oilenspiegel im Wortkargheit übertreffen) 😎 Auch wenn man nie so was selbst gesehen hat, kann man sich, anhand deiner trefflichen Verse, ein Bild machen, lieber Perry. Wirklich meisterhaft. Liebe Grüße Carlos
  3. Herzlichen Dank liebe Sternwanderer, ich habe sofort deine Empfehlungen in die Tat umgesetzt. Dabei habe ich "aus der Tasse" gestrichen, den meistens trinkt man ja den Kaffee, in einem Café, aus solchen Dingen. Nochmals vielen Dank liebe Sternwanderer. Ich hoffe, du konntest dich ein wenig amüsieren über meinen literarischen Versuch. Wenn ich einen Leser zum schmunzeln bringen kann, bin ich glücklich. Danke auch dir, cher Ference.
  4. Carlos

    Ospina

    Er saß zum ersten Mal in diesem Café, in dieser Stadt. Abwesend trank er den schwarzen Kaffee, den Blick über die verkehrsreiche, laute Straße zum gegenüber liegenden Park gerichtet, wo zwei große, überdimensionale nackte Männer neben großen, überdimensionalen Pferde standen, im Begriff, sie zu besteigen. Er wusste nicht, dass sie Kopien aus Paris waren, die man in einem Vorhof des Louvre besichtigen kann. Die Haltung der Männer erinnert an Helden der Antike, hier von den schnell vorbeigehenden Einheimischen ignoriert. Eigentlich ist Ospina, in diesem Moment, der Einzige, der sie wahrnimmt. Später wird auch er, wie alle anderen, blind laufen, aber dieser erste Eindruck in dieser Stadt wird er nie vergessen, das erzählte er mir einige Jahre später. Es ertönte Musik aus einer, im Eingang des Cafés stehenden Musicbox, die hier die Einheimischen "Rocola" nennen. Erkannte er die Melodie? Der Kellner, der eigentlich wie ein normaler Mensch aussah, ich meine, genau wie die Passanten, ohne die Allüren europäischer Kellner, ging zu einem Tisch, wo seit zehn Minuten ein Pärchen geduldig wartete. Wahrscheinlich hatte der junge Mann das Lied ausgewählt, ein Lied, das normalerweise nie in solchen Musik-Maschinen zu finden war, "Ne me quitte pas". Ob sie Franzosen waren, vom Namen des Cafés, Montreal, angezogen? Wie kam man in dieser Gegend auf so einen Namen? Niemand hat sich diese Frage gestellt, auch Ospina (so hieß der junge Mann, der zum ersten Mal hier war) nicht. Es gibt Sachen, die man wahrnimmt und akzeptiert wie sie sind, ohne Vor- oder Hintergedanken. Der Kellner brachte zwei große Tassen mit heißem Wasser, in die man die auf jedem Tisch stehende Kaffeessenz eingießen konnte. Auch ein Behälter mit Zucker war da. Keine Milch. Um 18 Uhr, innerhalb weniger Minuten, wurde es dunkel. Männer und Pferde verschwanden, wurden aber gleich, mit einer anderen Aura, wieder gesehen, dank des Lichts von großen runden Kugeln, noch etwas, das sich für immer in Ospinas Gedächtnis einprägte. Ospina gehörte zu der Menschensorte, die nie ohne einen schwerwiegenden Grund weinen. Ein Film, bei dem ich damals geweint hatte, ließ ihn vollkommen kalt, eine Verfilmung von "The heart is a lonely hunter", dem Roman von Carson McCullers. Erst viele Jahre später erfuhr ich, dass Carson McCullers eine Frau war. Als zwanzigjährige schrieb sie dieses, in den Südstaaten spielende Drama. Schon mit fünfzig starb sie, von Rheuma geplagt und am Ende im Rollstuhl, aber immer mit einem Liebesleben, das mich an Frida Kahlo denken lässt, obwohl diese war, in der Hinsicht, unübertrefflich, sie verführte sogar den in Mexico im Exil lebenden Trotsky, obwohl sie ans Bett gefesselt war. Ich las den Roman von Carson McCullers, eine ziemlich verworrene Geschichte. Die Hollywood Drehbuchautoren wissen, wie sie die Herzen erreichen können. Es geht um eine unerwiderte Liebe, weil die Frau erst im Nachhinein erfährt, dass der Taubstumme sie geliebt hatte. Ospina winkte dem Kellner und bezahlte, zum ersten Mal in einer fremden Währung.
  5. Carlos

    Feuerbraut

    Guten Tag Marcel, dein Gedicht hat etwas episches, nein, altbibliches an sich, das mich an die feurigen Reden der Propheten erinnert. Liebe Grüße Carlos
  6. Ich schließe mich Herberts und Ferences Meinungen, liebe Juls.
  7. Geld ist an sich eine geniale Erfindung, sonst wären wir immer noch auf das Tauschen von Waren angewiesen. Und das Geld selbst wird immer abstrakter, man braucht nicht mehr Unmengen von Geldscheinen mit sich zu schleppen. Es geht eigentlich um den Wert, welches durch den Geldbetrag repräsentiert wird. Dass wissen wir ja. Und sich über die Macht des Geldes zu beklagen ist nichts Neues, gestern las ich in dem "Anaeis", von Vergil: "Quid non mortalia pectora cogis, aura sacra fames!" Vergil beklagt sich über die Goldgier, welche die Menschen zu Übeltaten verleitet. Im spanischen Raum sind solche Klagen viel häufiger als in der germanischen Nachwelt. Eines der bekanntesten Gedichten von Quevedo, genau so wichtig wie Cervantes, trägt den Titel: "Poderoso caballero es Don Dinero", "Ein mächtiger Edelmann ist das Geld". Es geht heute, nach wie vor, um die ungerechte Verteilung dieses Zahlungsmittels. Dass die meisten Menschen sich, offen oder insgeheim sich wünschen, so viel wie möglich davon zu haben wird bezeugt durch die Existenz der Lotterie: Die Lotterie ist nur möglich durch die Goldgier der Menschen. Trotz alledem, lieber Rudolf, dein Aphorismus ist genial.
  8. Hi Lucia, ich glaube, du erzählst uns hier, sehr durch die Blumen, eine Liebesgeschichte... Ein junger Mann, der seine Liebe verlässt und, woanders, eine neue Liebe sucht. Wahrscheinlich liege ich daneben, aber ich bin sicher, dass es um Liebe und Beziehungen geht, wobei "Sunrise 🌅 sinnbildlich zu verstehen ist. Liebe Grüße Carlos
  9. "In welches Fenster er einsteigen wird, weiß man vorher nie". Hiermit sollte das Gedicht enden. Der Nazarener in einem Gedicht über Katzen und Hunde wirkt befremdend. Auch das mit Nietzsche verwirrt den Leser. Einen schönen Tag wünsche ich dir liebe Hera.
  10. Ein wunderbares Gedicht, lieber Carolus. Nur der allerletzte Vers mag nicht, mich ganz zu überzeugen. Vielleicht weil es, zu der reinen Lyrik davor, zu alltäglich, fast wissenschaftlich daher kommt. Liebe Grüße Carlos
  11. Als ich das Gedicht las, dachte ich, es handle sich um eine Metapher, aber nein, es war ein echtes Tier, von dem Abschied genommen wurde. So zart kann nur eine Frau schreiben. Lass dich ruhig weiter von solchen Bildern inspirieren, liebe Uschi. Liebe Grüße Carlos
  12. Oh liebe Juls, deine Worte gehen runter wie Öl. So früh am Morgen mit so einem Lob konfrontiert zu werden ist fast eine Herausforderung. Ich musste deinen Kommentar gleich zweimal lesen, denn du schreibst so gut, dass es Spaß macht, zu lesen. Das lässt sich nicht erlernen, gute Dichter schreiben spontan, aus dem Bauch, ohne an irgendwelche Regeln zu denken. So schreibst du, frei und spontan. Liebe Grüße Carlos
  13. Ich habe Rilkes gesammelte Werke, Prosa und Dichtung, in einem Band, der 822 Seiten umfasst. Ich habe ihn immer in meiner Nähe. Alles habe ich mehr als ein Mal gelesen. Was mir besonders gefällt, habe ich markiert. Ich sehe eine Entwicklung in seiner Lyrik, von seinen frühen Gedichten bis zu den bekanntesten, großartigsten wie "Morgue", Römische Fontäne" und, soll ich das extra erwähnen?, "Der Panther" und "Das Karussell". Ich verehre ihn nicht minder als du, liebe Uschi. Seine Prosastücke, aus der Zeit wo er in Paris Sekretär von Rodin war, gefallen mir auch sehr gut. Wie gesagt, Gedichte in denen er sich mit Themen aus dem Alten Testament beschäftigt, sagen mir nicht viel zu. Es gibt viele Anthologien von Rilkes Gedichte, in denen seine besten Gedichte vorkommen. Letztendlich ist es Geschmackssache, eine Frage des Geschmacks der Person, die, nach ihrem Kriterium, die besten aussucht, was dem Publikum gezeigt wird. Betrachte bitte meine Äußerungen bloß als das, was es ist: Eine Meinung. Liebe Grüße Carlos
  14. Ich sehe es wie Heiko, liebe Uschi. Nicht ALLE Gedichte von Rilke sind Meisterwerke. Etwa zwei Drittel sind zu religiös, zu mystisch.
  15. Vielen Dank lieber Perry für deinen Kommentar, es tut mir immer gut von dir zu hören. Liebe Grüße Carlos
  16. Es hat eine mitreißende Kraft.
  17. Alles hat seine Grenzen, ich finde es gut, dass ihr den Wagen nicht ausgeräumt habt.
  18. Merci cher Ference, vielen Dank für deine Worte auf Französisch, wie ich sehe, du kannst die Sprache sehr gut. Alles klingt irgendwie neu, irgendwie besser in einer fremden Sprache, ne c'est pas ? In Europa, heutzutage sowieso, kann man, wenn man will, multilingual kommunizieren. Thanks again mon ami. Es tut mir leid um die Lichtung, liebe Sternwanderer. Jetzt lebt sie in deiner Erinnerung. Vielen Dank für deine Rückmeldung. Herzlichen Dank auch an euch Melda, Donna, Herbert.
  19. Dein Kommentar gefällt mir eben so sehr wie meine Zeilen. Du gibst einen tiefen Einblick in eine oberflächlich gewordene Stadt. In der jedoch du noch etwas Liebenswertes entdeckst. Vielen Dank liebe Sternwanderer. Oh entschuldige Sternenherz, ich war eben in einer anderen Galaxie! Dir ja gelten meine Worte über deine Stadt. Danke auch dir lieber Herbert.
  20. Jemand sieht zum ersten Mal einen Winkel einer Stadt in der er zum ersten Mal for the very first time ist trinkt langsam (eher ein Vorwand) einen Kaffee nimmt wahr die im Park gegenüber aufgehenden Lichter verliebt sich wie in eine Frau beim ersten Blick in diese Stadt.
  21. Tja, lieber Heiko, ich lese gerade ein Buch, wo oft Wörter mit Doppelpunkt stehen. Das stört mich einfach, optisch, beim Lesen. Und, unabhängig davon, Männer wollen nicht ständig daran erinnert werden, dass es auch Frauen gibt. Wir haben ja im Grunde nichts anders im Kopf. Liebe Grüße Goeth:In
  22. Vielleicht meinst, nein, du meinst andere lieber Thomkrates. Menschen, also, denen es in vieler Hinsicht gut geht und die, trotzdem, unglücklich sind... Jetzt verstehe ich. Davon aber müsste schon ganz schön viele geben. Eigentlich kommen mir unheimlich viele Menschen unzufrieden, ja unglücklich vor. Oder gefüllt von einer falschen, oberflächlichen Fröhlichkeit, wie die jungen Touristen auf Mallorca, Ballermann und so. Wir leben in einer materialistischen,Gottlosen, Ziellosen Konsumgesellschaft. Jemand bezeichnete den modernen Mensch als "ein Genuss Mensch ohne Gefühle". Die moderne Medien haben die Welt in eine Bühne verwandelt. Es gibt nichts geheimnisvolles, mysteriöses mehr. Der Massentourismus hat dazu ganze Länder entwurzelt. Länder die, in erster Linie, für den Tourismus existieren, die immer mehr alles danach richten. Und so weiter. Entschuldige bitte, wenn ich vorhin etwas übereilig dein Gedicht kommentierte. Liebe Grüße Carlos
  23. Lieber Carolus, dein Gedicht ist zwar lyrisch, liest sich aber gleichzeitig fast wie eine Hymne, wie die Ode an die Freude, von Friedrich Schiller. Zwei Sonnen... Wunderbar! Liebe Grüße Carlos
  24. "Freundchen" sagt zu mir meine Freundin, wenn sie mich rügt, was ich ungemein süß finde. Es ist überaus interessant, der ubiquitärer Gebrauch von Diminutiven. Ich gehe davon aus, dass so was in allen Sprachen vorkommt. Auf Spanisch lautet die Verkleinerung von AMIGO (Freund) AMIGUITO, hat aber nicht die leicht negative Konnotation wie "Freundchen". In English "little friend", drückt auch nichts Negatives aus. "Petit ami", auf Französisch, ist der Freund in einer Liebesbeziehung. Mir gefällt das Wort "Freundchen", weil es eine Warnung enthält, eine Vorwarnung, bevor es zum gegenteiligen Begriff übergeht. Ich frage mich lieber Thomkrates, an wen dieses Wort gerichtet ist. Es gibt Millionen von Menschen, die müde von der Arbeit nach Hause zurückkehren und vor dem Fernseher sitzen. Zurück in eine enge Wohnung, geplagt von finanziellen Problemen, von Liebeskummer, von Angst vor der Arbeitslosigkeit, von Mobbing, von Mundgeruch, von unzähligen Krankheiten. In dem Haus, wo ich wohne, leben zwei Menschen, in verschiedenen Wohnungen, die einen aussichtslosen Kampf gegen den Krebs führen. Das Leben mein Freund der meisten Menschen ist ein Täglicher Kampf ums Überleben. Der Mensch, den du in deinem Gedicht anspricht, liest ja keine Bücher, wie du selbst sagst, geschweige denn Gedichte. Also antworte ich dir, stellvertretend für so viele Unglückliche. Liebe Grüße Carlos
  25. Ich hätte fast geschrieben, dachte aber nur daran, es müsste eine Stadt in der Antike, im Grunde gar nicht mehr Existierende, quasi eine mythologische Stadt sein. Vielleicht geisterst du noch in Rom...
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