dem geheimnisvollen Dunkeln eines Waldes sah ich mich zugeneigt, ganz in der Nähe meines Lagerplatzes. Je tiefer ich in den Wald hinein drang, umso mehr umfing mich eine tiefe Traurigkeit, ein Gefühl der Unvollständigkeit. Als hätte ich stets zu wenig gelebt und als könnte man mit etwas Glück erst dann befinden, man habe das Leben ausgeschöpft, wenn man den Tod vor Augen hat. Dann aber erinnerte ich mich an das Gefühl des wahren Lebens, an das unwirkliche Glück, das einem das Schicksal nur für einen einzigen Augenblick vergönnt und sogleich lichtete sich der Wald. Da sah ich also zwischen dem Blattwerk hindurch, durch das große Fenster und vom Grün der Wand eingerahmt - sie!
Wie in der Abkehr von der Gegenwart streichelte sie die Katze, die sich auf dem Fensterbrett immer wieder in ihren Blick zu stehlen versuchte, während Sanny gedankenverloren in die Ferne blickte. Mir war, als blickte sie durch alle Träume hindurch zu mir. Ein Wetterleuchten künftiger Nostalgie fuhr mir durch die Seele und ehe ich mich versah, stand ich in ihrem Türrahmen. Gerade konnte ich sie noch in ihrer ganzen Schönheit sehen, woran sie umso mehr gewann, da sie nichts erwartet hatte und daher mit ganzem Ausdruck nur dem Leben an sich verbunden war, da schloss sich die Tür. Auch meine Beteuerung, ich wolle nur ein paar Worte da lassen, konnte sie nicht zur Umkehr bewegen. Zwar wusste ich nicht, was ich gesagt hätte, doch ist mir gewiss, dass sie im Angesicht der Wahrheit wieder zu ihrer wahren Empfindung gefunden hätte. Je länger sie jedoch schwieg, desto aussichtsloser wurde dies. Und umso dringender musste ich sie sehen. Alles lief also darauf hinaus, dass Ablehnung die Nähe verhindert, die diese Ablehnung durchbrochen hätte. Mit einem Male empfand ich wieder all den Schmerz einer Welt, die sich selbst nicht genügen kann und der ich mithin mein Leben nicht anvertraut hätte, wäre mir die Wahl gewesen.
Noch einige Zeit pochte ich an die Tür, erklärte mich, entschuldigte mich, flehte, setzte mich, stand wieder auf, ging auf dem Treppenabsatz hin und her und musste doch schließlich einsehen, dass ich vom Leben ausgesperrt bin.
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