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lauRa

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  1. lauRa

    Nicht wirklich gut

    - Vielleicht solltet ihr zuerst meine anderen Texte lesen, um diesen besser verstehen zu können - Mir geht’s nicht wirklich gut, aber für schlecht nicht schlecht genug. An manchen Tagen denke ich nicht daran, es ist zu lange her, das Erinnern fällt mir meistens auch sehr schwer. Die Puzzle in meinem Kopf ergeben oft keinen Sinn. Und dann, ganz plötzlich taucht ein Randstück auf, das passt da irgendwie wieder hin. Es kann ein Geräusch sein, ein Geruch oder ein Satz und wie aus dem Nichts, hast du wieder deinen Platz. Deinen Platz in meinem Kopf, auch in meinem Herzen. Denn selbst, wenn ich dich hasse verursachst du in meiner Brust unglaubliche Schmerzen. Aber hasse ich dich? Oder ist es noch Angst? Ist es Wut auf mich selbst, die du mir noch abverlangst? In manchen Momenten bist du mir unendlich fern, spielst keine Rolle, so wie es eben sein sollte. Und dann kommen wieder Gedanken und Gefühle, die ich so nie haben wollte. Ich behaupte jeder, der etwas erlebt, braucht etwas, das für all das Verarbeiten steht. Es war eine Kiste, in der war alles drin, all die Gedanken und Briefe, da ergab vieles Sinn. Ich packte sie aus, wenn ich nicht mehr wusste wie es genau war. Anwaltsschreiben, E-Mails, deine Briefe, die Bilder – sie waren alle noch da. Diese Kiste war so klein, es gab mir Hoffnung, denn es passte nicht viel hinein. Ich trug sie bei mir, um mich zu mahnen, zu erinnern und mehr über uns zu erfahren. Und wenn ich nicht weiter wusste, schrieb ich hinein, sie war bestimmt für mich allein. Dann traf ich diesen neuen Mann, von dem ich wirklich dachte, dass er es jetzt sein kann. Und er verlangte die Box zu verbrennen, neu anzufangen, mich einfach leicht von allem zu trennen. Noch während die Flammen flackerten hoffte ich auf einen Neuanfang. Nicht mal eine Woche später machte er Schluss, weil er nicht damit umgehen kann. Jetzt sitze ich hier alleine. Mir geht's nicht wirklich gut, aber für schlecht eben auch nicht schlecht genug. - Jetzt gibt es da draußen zwei Menschen. Der Eine, der mir alles antat, der, der mein Leben für immer beeinflussen wird. Und der andere Mensch, dem ich alles anvertraute, nach langem Überlegen, der mir versprach alles würde gut werden, der mir meine Box nahm und mich dann verließ, meine intimste Seite kenne lernte und mich bestätigt darin, dass man diese nicht preisgeben sollte.
  2. Definitiv ist Selbstmitleid ein großer Teil meines Empfindens, aber für mich ein Schritt in die richtige Richtung, da mir klar wurde, dass ich nicht Schuld bin. Wenn aus Schuldgefühlen Selbstmitleid wird, ist das ein großer Fortschritt. Dazu muss ich noch sagen, dass das Gefühl der Resignation schon deutlich weniger geworden ist. Die Texte begleiten mein Leben schon einige Jahre und erst jetzt habe ich sie veröffentlicht. Ich habe der Hoffnung viel Platz in meinem Leben eingeräumt, auch wenn ich natürlich immer einen Teil dieser Gefühle, die ich im Text zum Ausdruck zu bringen versuche, bei mir tragen werde. Danke für euer Feedback!
  3. Ich hätte meine Freunde behalten. Jedenfalls ein paar Jahre. Ich hätte gefeiert. Nicht immer mit Grund, doch einige Male. Ich hätte Jungs getroffen. Ich hätte sie geküsst, jedes Wochenende einen anderen Kerl und es wäre nichts dabei gewesen. Und sie hätten sich vielleicht in mich verliebt, haufenweise hätte ich Nachrichten von ihnen gelesen. Ich hätte mein Abi locker mit 'ner 2 statt gerade so geschafft, danach hätte ich gefeiert, hätte mit Tränen in den Augen trotzdem zum Abschied gelacht. Ich hätte mir einige Narben erspart und ich hätte keinen Schmerz erlebt, der Schmerz, den ich gehabt hätte, der hätte sich nach einer Woche wieder gelegt. Ich hätte noch einen Moment Kind sein dürfen, noch einen Wimpernschlag, bevor die große Welt alles von mir nimmt. Ein Leben ohne Sorgen – das war wohl nicht für mich bestimmt. Ich hätte nicht die ganze Zeit vergeudet. Nicht zwei Jahre in der Hölle, nicht den Weg daraus. Nicht die langsamen Schritte in Richtung zuhause. Ich hätte nicht müssen die Zeit mit meinem Bruder verpassen. Meinem Ein und Alles, ich hätte ihn nie verlassen. Und ich hätte anderen Menschen nicht weh getan. Nicht einen Moment daran gedacht, nicht einen Moment mit Wut und mit Rache verbracht. Und ich stehe nun hier, bin ein gebrochener Mensch. Mein Herz ist erfroren, für andere und für mich selbst. Und ich fühle so oft, dass ich nichts fühle. Und dann fühle ich Schmerzen den Schmerzen gegenüber und ich fühle Angst vor der Angst. Doch habe ich auch resigniert. Ich habe nur ein paar Sommer, die für mich bestimmt sind. Vor mir kommen Jahrmillionen und nach mir werden Jahre kommen. Dazwischen war ein Wimpernschlag, ein winziger Platz für mich bestimmt. Und ich wusste nicht, dass mir ein Mensch das alles, meinen Wimpernschlag, mal nimmt. Und ich bin sauer. Ich könnte kotzen und heulen und schreien und schlagen. Und dann bin ich traurig. Ich würde gerne weinen. Weinen, weil mein Leben vorbei ist. Nicht vorbei im Sinne von physiologisch, biologisch, medizinisch. Mein Leben ist im Kopf vorbei. Ich bin so geprägt, ich bin so tief getroffen und ich habe aufgehört auf etwas zu hoffen. Ich hatte Pläne. Ich wollte alles, wünschte mir viel: die Welt sehen, auf Partys gehen, Sport machen, Tränen lachen, heiraten, Kinder bekommen - doch eine einzige Person hat mir meine Zukunft, meinen Wimpernschlag, genommen. Ich sitze nachts im Bett und warte bis der Schlaf kommt. Oder ich warte bis er kommt. Und irgendwann, da bin ich sicher, steht er vor mir. Und ich hoffe es manchmal, denn die Zeit zu warten macht müder und wenn er kommt will ich nicht schlafen, ich will ihm in die Augen sehen und ich schwöre, ich werde nur mit ihm zusammen gehen. Es war so eine ewige Zeit. In der ich versuchte mich zu retten. In der andere mich versuchten zu befreien aus den Ketten. Und irgendwann dann bin ich frei. Ich bin dann frei und mutig und ich werde tanzen und glücklich sein. Doch bis ich an diesem Punkt bin vergehen wieder die Jahre. Und das sind Jahre die ich in diesem Wimpernschlag einfach nicht habe.
  4. Als ich dich traf, da war ich kaputt - ein Wrack. Verlassen von allen, alleine in dieser unfairen Welt, auf der Suche nach nichts und trotzdem immer irgendwie am Wandeln. Du hast mich gestoppt. Hast mich festgehalten und mir Mut gemacht und wenn ich dich ansah, dann hat mir das einfach alles gebracht. Du holtest mir die Sterne vom Himmel, du sahst mich nur an und ich fragte mich, wie ich dir jemals etwas davon zurück geben kann. Wir waren nie das perfekte Paar, doch in meinen Augen wurde mein Traum von der wahren Liebe wahr. Du warst viel älter und gar nicht mein Typ, doch man sieht über so viel hinweg - erst recht wenn man liebt. Ich konnte dich nie verlieren, weil du in mir gewohnt hast. Ich konnte dich nie hassen, denn mein Herz hatte keine Rast. Und ich wusste was auch immer geschieht: du bist da! Und das war wunderschön. Am Anfang! Und dann einfach viel zu nah. Nach vier Monaten bist du das erste Mal ausgerastet und ich wusste: egal was passiert, meine einzige Angst ist dich zu verlieren! Zwei Wochen später hast du mich das erste mal vergewaltigt und ich wusste nicht, dass es so ist, denn ich glaubte ich liebte dich. Du hieltest mir eine Waffe an die Brust und ich dachte ich würde sterben, doch es war in Ordnung, denn es würde ja in deinen Armen passieren. Du warst überall, du kanntest meine Ängste. Ich versuchte mich zu verstecken, doch du legtest Strecken zurück, 1500 km die längste. 'Ich wär ein Narr, wenn ich es nicht versuche', sagtest du ins Telefon. Ich konnte deine Hände spüren, wie sie mich fassen. Und ich wusste, um von dir los zu kommen, muss ich diese Welt verlassen. 'Ich liebe dich doch über alles', sagtest du und ich wusste: egal wie wir es drehen und wenden, es wird nie – und wenn, dann nicht gut – enden. Ich liebte dich. Ich liebte dich vom Anfang bis zum Ende, doch das Ende das war ich. Du hast mir den Kopf verdreht und mich auf Händen getragen. Dann hast du mich kaputt gemacht und mit genau den gleichen Händen geschlagen. Du redetest mir ein, nie gut genug zu sein. In deinen Augen war ich die Perfektion der Imperfektion und du warst mein Held, fragtest mich ganz klischeemäßig: Wer glaubt dir das schon? Und noch heute träume ich von dir und sehe dein Gesicht und die wahre Liebe, die kenne ich eigentlich gar nicht. Und ich habe Angst mich zu binden und trotzdem auch Angst nie wieder jemanden zu finden. Du hattest mein Herz in der Hand und jetzt bist du weg und ich warte gebannt. Das alles kann doch nicht das Ende sein und wenn es das ist, dann lohnt es sich doch für rein gar nichts? Ich bin voller Trauer und Wut und dennoch weiß ich DU warst nicht gut. Und ich bete, dass ich wieder vertrauen kann und ja, vielleicht kommt eines Tages genau der richtige Mann. Doch ich werde ihm keine Chance geben, denn die eine Chance, die hast du genommen. Und somit bin ich alleine in dieser unfairen Welt Nirgendwo will ich hin und eigentlich bin ich auch nirgendwo hergekommen.
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