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Nefarius

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  1. Es stand ein Baum vor meinem Haus. Schaute von außen in mein Fenster hinaus. Meine Welt die kannt' er nicht. Kannt' nicht Pflicht, nicht Angst, nicht mich. Seine Welt verstand ich kaum, war ich schließlich selbst kein Baum. So stand er da und ich stand dort. Zwischen uns nur Glas, nicht Wort. Eines Morgens dacht' ich dann, das ich ihn nicht mehr sehen kann. Ich war es Leid das stehte Raten, keine Straßen und kein Zaun, ich sah immer nur den Baum. Er sollte gehn' doch konnt nicht laufen also musst' Ich ihm die Beine kaufen. Und so kam es dass er ward gefällt, von starken Männern, gegen Geld. Er war ruhig, es war laut, ich hatt's mir nichtmal angeschaut. Ein Jahr verging, kein grünes Blatt. Der Sommer fand auch ohne statt. Ein Jahr verging, kein Blätterfall. Kein Gelb, kein Rot, nur Grau überall. Der Winter war kalt, auch ohne Baum. Er blieb dennoch bei mir, heizte den Raum. Und als ich so da saß, das Fenster nun leer, begriff ich: Mein Baum, du fehlst mir doch sehr.
  2. Nefarius

    Ein Regentag

    Der Regen klopfte zuerst nur zaghaft an mein Schlafzimmerfenster. Verschiedene Gedanken weckten mich aus der Ruhe zurück in die Welt. Ich ging auf meinen Balkon. Mir fiel kaum auf wie angenehm die Luft war. Mit der ersten Zigarette schien alles auf Anfang gesetzt. Der Regen war nun lauter als der Klang des eigenen Atems. Ich schloss die Balkontür. Langsam begannen immer mehr Tropfen an die Fenster der Wohnung zu klopfen. Die Kaffeemaschine, der gedämpfte Klang der Straßen, ein Radio und die Katze die ungeduldig nach Frühstück verlangte. Der Regen waren nun kaum lauter als ein Musikstück, das zu leise war um seiner tatsächlichen Schönheit gerecht zu werden. Ich bemerke das ich aufgewacht war. Eine Dusche. Meine Gedanken befinden sich im Stillstand. Die Zeilen dieses Gedichtes ziehen sich immer schleppender über virtuelles Papier. Als würde ich meinen eigenen Worten beim sterben zusehen. Keine Ruhe. Eine Werbeanzeige unterbricht ein Lied im Nebenzimmer. Noch eine gute Zeile. Ein Abschluss. Sag etwas über den Regen. Erzähl! Berichte! Drei schnelle Tricks online geld zu verdienen, ein schreiendes Kind, der Wasserhahn in der Küche, der Ofen. Umluft. Frühstück? Die Mikrowelle ist fertig, jemand niest. Die Katze hat ihr Spielzeug gefunden, ein lustig klingelnder Ball. Plastik auf Parkett. Der Hund navigiert hastig die Fliesen um seine Freude über irgendetwas auszudrücken. Ich vergesse was mich vergessen lässt. Alles bricht zusammen als ich die Kontrolle über meine Gedanken zurück erlange. Ein Gefühl von Klarheit als ich bemerke dass es aufgehört hat zu regnen.
  3. Ich betrat einst einen Raum, voller Boxen und Kartons. Grau-Blau seine Wände, nur ein Anfang, nie ein Ende. Und dennoch färbten Hoffnung und Neugier mein Bewusstsein bunt. Wie Neonfarben leuchteten all' die Möglichkeiten. Metaphorische Einheit. Ich begann mir die Freiheit kaum auszumalen, da hatte eine der Boxen mein Intresse geweckt. Ein Rechteckiger Quader, versteckt zwischen Quadraten. Ich haderte mit mir. Quadratisch waren die noch unbenutzten Kartonpappen einfach in diesem Raum vergessen. War dies gerecht? Ich wollte ich hätte ihnen einen Sinn geben können als ich plötzlich und wie benommen auf all die anderen Kartons starren musste. Ein Feuerwerk aus Möglichkeiten. Nicht zu gestalten, zu erhalten war der Sinn. Unbehagen füllte mich, wie in der Nacht ein schlechter Traum. Angst und Gier und dieser Raum. Neugierig nahm meine Netzhaut jeden Tropfen Neon auf. Dabei blieben die Wände Blau-Grau. Doch... wurden sie heller? Genau! Immer schneller, immer heller, diese Wände werden mich verschlingen! Bin ich dann nur eine Box? Ein Karton? Ein Ding von Dingen?! Ich begreife! Ich erblinde! Die Welt formt sich zum Hirngespinst! Ich... ergreife eine Klinke? Verlass den Raum, finde mich selbst mit leeren Händen. Bin zu dir wie Fass zu Tinte. Ich ergreif' dich, du ertränkst mich.
  4. Hi, Ich habe lange überlegt was ich darauf antworten sollte. Letztendlich finde ich dass die Meinung des Künstlers auch nur eine Interpretation von vielen ist. Ich möchte aber natürlich auch keine Non-Antwort geben Für mich waren diese Halluzinationen keine tatsächlich vorhandenen Dinge sondern nur ein Weg um zu beschreiben wie aus komplexen Themen/Situationen/Lebensumständen ("Dreidimensionale Probleme") 'einfache' (und somit unverständliche) Probleme entstehen. Also eine Metapher für Sinnverfall. Danke für deinen Kommentar. ~Nefarius
  5. Hexagonale Spiralen erwachsen, wie aus dem Nichts, wie aus dem Dunkel das Licht und beginnen Bilder zu malen. Sie sind in der Vielfalt ihrer Zahl kaum zu unterscheiden.Ich wache im Schatten des Raums, wie sie wachsen, aus den Nuancen meiner Leiden. Wie Seidengespinn schließen sie im Zentrum des Raums einen Kreis. Zweidimensional, frei von Konvention, sticht mir ihr Ganzes wie feines Glas in den Augen. Ein ganzheitliches Gefühl. Ganz zögerlich, wie in einem kindlichen Spiel, erlöst mich meine Neugierde von deren Bann und es beginnt die Suche nach dem Versteck. Ganz scheu versuchen sie ihre Geheimnisse, die Vollendung ihrer Dimensionen, vor mir zu verbergen. Ein Kreis sitzt nun in meinem Zimmer und täglich schaue ich ihn an um jeden Tag mit der Frage zu beginnen: Kann man eigentlich hinter etwas Zweidimensionales schauen?
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