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Ponorist

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Alle erstellten Inhalte von Ponorist

  1. Herzlichen Dank, liebe @Claudi, den Austausch hier finde ich ganz spaßig und lehrreich. Wir sollten noch ein wenig dabei bleiben, wenn du magst. Das fine ich, offen gesagt, sehr starr und hat für mich nicht sehr viel mit Musik zu tun. Verse auf diese Weise einzuzwängen wirkt auf mich wie ein Herunterrattern steifer Metriken, die man bestenfalls parodieren könnte. In der Musik ist das Metrum, vereinfacht gesagt, die Geschwindigkeit der Dirigentenbewegung oder die Anzahl der Schläge pro Minute, auf die man ein Metronom einstellt. Das ist sehr variabel von sagen wie 40 bis 200 und kann auch, je nach Werk zwischenzeitig schneller oder langsamer werden (dann natürlich ohne Metronom). Vielleicht hat das Metrum der Gedichte eher Ähnlichkeit mit Rhythmus, wobei das gesprochene Wort mit den Freiheiten der Musik unnatürlich wirken würde. Letztlich orientiert es sich wohl an einem natürlichen Redefluss und das verstehe ich jetzt am ehesten als Metrum von Gedichten. Nehmen wir zum Beispiel in der ursprünglichen Fassung der ersten Zeile... Gott hatte den Adam lieb ... in deinem vorgeschlagenen Metrumsschema passt das zweite Wort natürlich nicht in die vermutete Betronungsschablone. In einem musikalischen Rhythmus käme hinter der ersten Silbe "Gott" vielleicht eine kleine Pause oder die erste Silbe wird etwas länger, um eine unnatürliche Betonung zu vermeiden, worauf die folgenden drei Silben "hatte den" etwas schneller, fast wie eine Triole ausgesprochen werden, um den Takt nicht zu sprengen. Aber bleiben wir beim vorgeschlagenen Schema. Gedichte sollten nicht zu musikalisch sein, sonst haben sie zu viel Ähnlichkeit mit Hip-Hop oder Maschinengewehren, und beides ist mir persönlich zuwider. Kommen wir also zur zweiten Strophe: so vergeblich, Liebesmüh’ für die er sich selbst belogen lief er an dem Ufer kühl niemals durch den Regenbogen Ok, der Sinn ändert sich so ein wenig, aber damit kann ich leben. Auf das Bild "vom anderen Ufer" kann ich zugunsten des stärkeren Wortes "niemals" verzichten. Es bleibt ja vage durch die Erwähnung von "Ufer" sogar erhalten. Schematisch würde es nach meiner Einschätzung passen. Was meinst du? VLG Peter
  2. Hallo Delf! Wow, das finde ich echt stark geschrieben und sehr schattenhaft in der Ausrichtung. Es ist über lange Teile des Gedichts sehr unklar, in welche Richtung sich der ich-Erzähler entwickelt. All das wird noch zusätzlich durch eine gewisse grammatische Unschärfe verstärkt - hier und da wirkt es fast gestammelt und fehlerhaft... z.B.: für ihr Jahrtausend sterb im Fall des Falles ...aber dann wird der Satz mit den ersten zwei Wörtern komplett und korrekt - strophenübergreifend, wohl gemerkt. oder: in der wir leben / auch nennt und die hat Fehler, trotzdem ist sie fein!? Das wirkt auf mich fast trunken lallend und passt gut ins Gesamtbild. Am Schluss löst sich der Monolog in einen nahezu hoffnungslosen Frust auf.... Stolz derer, der die nichts haben stolz zu sein. ....ich musste an Haben oder Sein denken und rätsel noch ein Weilchen über die Stelle "...derer, der die...". Da hat der Protagonist wohl schon einen zu viel gehabt, sodass der Kurze vom Tresen mit dem Klaren von oben die Plätze getauscht haben. Sehr klug geschrieben, wie ich finde und eine interessante Perspektive, auch wenn ich mit Nationalbewusstsein, geweige denn -stolz nicht wirklich viel anfangen kann. Hab noch einen schönen Abend und ein schönes Wochenende VLG - Peter
  3. Ok, @Claudi, nennen wir es Wohlklang oder die passende Artikulation. Reine Formenlehre (ich vergleiche sowas immer gerne mit Musik, weil ich mich in dieser Welt sicherer fühle) wäre vielleicht so etwas wie ein Sonett oder was es sonst noch für Gedichtsformen gibt. Doch zurück zum Thema. Wir können es gerne an dieser Stelle mit der ersten Strophe probieren. Die Betonungsfolge wäre gegeben, wenn ich die ersten Zeilen als rhethorische Frage formuliere, woraus sich eine leichte Änderung im weiteren Verlauf ergibt. Hatte Gott den Adam lieb als er ihn allein erschuf? Ganz alleine mit dem Trieb kam er nicht bei seinem Ruf .....so in etwa?
  4. Herzlichen Dank für Eure Kommentare... .... @Ralf T. - einmal mehr hat sich die Vorfreude auf deine Antwortreime gelohnt. Ich mag deinen Klamauk zu jeder Gelegenheit. Und ja, du hast völlig recht mit dem Kneten. Als Ebenbild hat man nicht so viel Auswahl an Vorlagen. Darin steckt ein Dilemma der Selbstverliebtheit. .... @Claudi - ich weiß was du meinst. Und ja, ich lege tatsächlich nicht so wahnsinnig viel Wert auf Formschönheit, Reimschablonen usw., aber zum Silbenzählen neige ich auch nicht. Höchstens achte ich am Zeilenanfang manchmal auf Betonung oder Auftakt, oder wie man das in der Poetensprache nennt. Einen Verschönerungsvorschlag darfst du natürlich trotzdem dalassen. .... @Joshua Coan - nun ja, das Leben mit einer Gummipuppe kann vielleicht schon kompliziert sein, wenn man zu viel von ihr/ihm erwartet. Oh krass, mir wird gerade klar, wie dem Adam das Leben eingehaucht wurde... und ich habe sogar einen Verdacht, wo sich das Ventil dafür befindet. Bildlich macht es absolut Sinn. .... @JoVo - ja, Pantheismus ist auch eine Spielart des Geistes. Warum nicht? Ich persönlich mag die Vorstellung von einer allumfassenden Verbindung und vermeide es, diese Gott zu nennen. Ich nenne sie lieber Verbindung. .... @Darkjuls - vielen Dank für deine Reflexion. Ich weiß auch nicht, warum so vielen Leuten all die Grausamkeiten in der Schrift so heilig sind und diese dann an den Sonntagen so totgeschwiegen werden. Meiner Meinung nach dient der schlechte Katholizismus, gegen den sich der Text satirisch richtet, dem Erhalt eines Machtgefälles, wie schon von Jovo angemerkt. Nichtsdestotrotz kann die Vorstellung von Gott (oder anderen spirituellen Instanzen) eine Ressource sein, sei es als Idealisierung von Bindungspersonen oder die Hoffnung auf ein besseres Dasein irgendwann. Insofern, ja, der Gedanke liegt nahe, dass sich Leute an (letztlich eigene) Ressourcen erinnern, wenn es ihnen gerade nicht so gut geht. Alles Gute und VLG Euer Peter
  5. Ponorist

    Die Liebe des Herrn

    Die Liebe des Herrn Gott hatte den Adam lieb als er ihn allein erschuf doch alleien mit dem Trieb kam er nicht bei seinem Ruf so vergeblich, Liebesmüh’ für die er sich selbst belogen lief dieser am Ufer kühl nicht über den Regenbogen zornig, trotzig und erbost gab er ihm die Eva dann und zu seinem eig’nen Trost quälte er die Welt fortan Kriege, Dürre, Hungersnot ja, so steht es noch geschrieben Krankheit, Elend und der Tod sind ihnen zum Dank geblieben dass die Nachkommen anbeten nur Ihn, der die Welt erlöst von seiner verschmähten Liebe die er in den Abgrund stößt und so ist’s bis heute Brauch wen des Herrn Liebe befällt und von oben predigt auch heimlich einen Adam hält sei dieser auch abgeneigt gibt es dafür kein Erbarmen wie die Liebe des Herrn zeigt ist dies Gottes Wille – Amen (Aus der Reihe „Despektierlichkeiten und Pamphlete wider dem malignen Katholizismus“ zum Sonntag LAETARE, auch schwarzer Sonntag genannt, ANNO DOMINI MMXXIV, zu dem sich leider keine Kantate des guten alten Johann Sebastian aufspielt. Schade.)
  6. Hallo @Fehyla, die Wortwahl "schneeiges Grab" finde ich wirklich gut getroffen. Hieraus - aus der Mitte des Textes - entsteht eine neue Geschichte, die von der Schmelze handelt, die das Ungesagte immer wieder sichtbar macht. Es geht auch nicht anders, denn unter dem Schneeigen ist der Grund hart gefroren, unbeweglich; es ist unmöglich, es für immer und für jede(n) zu verbergen. Auch schön finde ich die spontane Assoziation mit dem Sprichwort "unbeschriebenes Blatt" im Sinne von Unschuld oder Unauffälligkeit. Es drängt sich der Verdacht auf, als wenn das Blatt nur vordergründig weiß, aber möglicherweise umseitig sehr wohl beschrieben ist. Herzlichen Dank für die Inspiration und alles Gute. VLG Peter
  7. Ponorist

    Das Salz

    Hallo Juls, schöner Vergleich. Insbesondere ist Salz eine Zutat, die alle Suppen gemeinsam haben. Das schafft einen größtmöglichen Horizont. Mein erster Gedanke aber war: auf die Dosis kommt es an. Es gibt Menschen, die sind zu viel Salz und machen das Leben ungenießbar, andere sind zu wenig Salz, da braucht es noch mehr so Salzleute, um das Leben zu genießen. Und dann kommt vielleicht wieder eine(r) mit zu viel.... ach, es ist ein ewiges auf und ab. Wer ist eigentlich das Wasser? Hab einen schönen Abend, VLG Peter
  8. Wow, jetzt geht's aber ab hier. Zu dem Gedicht bin ich bei dem Gedanken gekommen, dass der katholische Pfarrer bei der Vergabe der Hostien immer gesagt hat: "der Leib Christi". Ich hab das als Kind (bis etwa 12 war ich durchaus gern katholisch) immer so hin genommen und dachte, es wäre eine Art Nachmachritual vom letzten Abendmahl. Dann aber erfuhr ich eines Tages, viele Jahre später, dass dies bei den Katholiken keineswegs im übertragenden Sinne gemeint ist. Nein, das Dogma gibt vor, man solle glauben, das Brot wandele sich tatsächlich in Fleisch, auch wenn man etwas anderes sieht. So spielte sich eine lustige Szene in meinem Kopf ab. Ich, inzwischen seit vielen Jahren erklärter und passionierter Vegetarier wäre fiktiver Weise wieder katholisch, hole mir sonntags meine Hostie ab, und gerate in einen Gewissenskonflikt, der in einer konfliktreichen Diskussion mit dem klerikalen Bodenpersonal endet, während die Schlange hinter mir stöhnt. Boah, dieser Spinner wieder... Die Empörung verstehe ich unterdessen nicht, hab ich doch extra als Fußnote vermerkt, dass sich das Pamphlet allein gegen den bösen Katholizismus wendet. Die Guten werden ganz sicher mit dem heiligen Schwert in der Hand ins Walhalla einkehren. So war es doch, oder? Habt 1000 Dank für die rege Beteiligung. VLG Euer Peter
  9. Hallo Delf, das ist ein witzreicher Aspekt der Redewendung "sein Kreuz tragen". Kurz und bündig und mit dieser satire-eigenen Ambivalenz. Gerne mehr davon. Alles Gute und VLG Peter
  10. Vielen Dank, @Alter Wein was wäre Satire ohne Lacher und Empörung...? 😉 VLG Peter
  11. Hallo @Fehyla, zwar geht aus deinem Gedicht nicht hervor, welchen Aspekt von Freiheit du aussprichst, interessant aber bleibt, dass am Ende durch die Wortwahl "geschwängert" und noch mehr durch den Passiv "wurde [...] geschwängert" noch etwas Drittes hinzu kommt. Das regt bei mir die Phantasie an. Vielen Dank für den Impuls und alles Gute VLG Peter
  12. Habt Dank, ihr lieben Leut', @Joshua Coan, @JoVo, @Ralf T., für Eure Kommentare. Ja, es ist wahr, symbolisch betrachtet ist das alles fein, für die, die sowas mögen und sich dadurch irgendwie verbunden fühlen. Wer könnte es ihnen verdenken? Doch den katholischen "Glauben" muss man sich dann doch im wahrsten Sinne des Wortes auf der Zunge zergehen lassen, lehnt sie doch den symbolischen Charakter weitgehend ab und beharrt auf der tatsächlichen Wandlung der Substanzen entgegen der sinnlichen Wahrnehmung. Dies schlug sich im Mittelalter und später in der Reformation im so genannten Abendmahlsstreit nieder und ist selbst heute noch in der ökumenischen Bewegung ein wunder Punkt. Herzlichen Dank auch @Dionysos von Enno und @Alexander für die Likes. Alles Gute und VLG Euer Peter
  13. Hallo @EndiansLied, dein Gedicht hat den Kern im Hier und Jetzt wirklich gut getroffen. Im Grunde sind es nicht einmal Geschichten, die wir erfunden haben, sondern solche, die uns - über uns - erzählt wurden. Wir nehmen sie wahr, da wir nur schwer falschnehmen können und beladen den Geist mit scheinbar kohärenten Stützen, bis sich ein schlüssiges Bild ohne Widersprüche ergibt und wir Angst haben, ohne diese Stützen umzukippen. Und wie so oft bei Angst, sind all das Vorstellungen über Gegebenheiten, die nie eingetroffen sind. Ich danke dir für dein Mut machendes Gedicht. Alles Gute und VLG Peter
  14. ....und des Flammingo Konkurrenz in seiner kalten Residenz schaffte es nicht mal mit Tricks bis 50 Grad wie ein Fön - nix... so wuchs über die alten Mythen um die manch Legenden blühten ein warmer Schleier von Humor da sonst der alte Vogel fror vielleicht war's wirklich so gewesen hab Dank, @Ralf T., hab's gern gelesen bleib humorvoll, wie du bist es grüßt dich lieb der @Ponorist
  15. Ponorist

    Der Leib Christi

    Der Leib Christi ist es was aus Fleisch in Scheiben woran Katholiken glauben sich der Wahrnehmung berauben oder ein Stück Brot für Heiden? - ja? - Welcher Körperteil ist das? Das kann niemand so recht sagen keiner wagte je zu fragen nach dem peinlichen Etwas - ha! - Könnte es ein Wurstbrot sein für die Unentschlossenen von ihnen die sich in dem Buch bedienen wo sich jede Wahrheit reimt? - na? - Nein, ich mag das nicht, und Wein der die Wahrnehmung verzerrt sie zum Doppelbild verkehrt ist ein blutrünstiger Schein - bah! - Ist so wenig Frucht des Lebens wie das Grab mit seiner Leiche. Was, Hochwürden, muss ich beichten? ..für ein Stückchen Obst von Eden. - klar… 😉 (Aus der Reihe „Despektierlichkeiten und Pamphlete wider dem malignen Katholizismus“ anlässlich des morgigen Festes Purificatio Beatae Mariae Virginis, Anno Domini MMXXIV, zu welchem sich die Kantate „Ich habe genug“, BWV 82, aufspielt.)
  16. Hey Delf, ach wie köstlich zu lesen, dein Deppen-Gedicht. Es erinnert mich an das sog. Peter-Prinzip (nach Laurence J. Peter, 1969). Es besagt, dass in einer hierarchischen Struktur jeder dazu neigt, bis zu einer Stufe der Inkompetenz aufzusteigen. Aus diesem Grund ist die Welt von Deppen bevölkert und wird von diesen bestimmt. Bis bald und VLG Peter (...aber nicht der oben genannte)
  17. Originell wie immer, mein lieber Cornelius. Aber an dieser Stelle machte sich ein kleiner Widerspruch breit: steht es nicht geschrieben - "[...] der Tubist im Himmel"? Naja, vielleicht macht er ja auch beides zugleich. Wer weiß das schon? Herzlichen Dank für diesen großen Spaß VLG - Peter
  18. Ponorist

    Logik

    Logik wenn ich traurig bin und einsam überdrüssig und gelähmt mutlos, ängstlich, unlebendig unbeweglich und beschämt hat das alles seine Gründe die mir wohl bekannt, als stünde ich noch dort, wo ich schon war ja, es ist schon längst vergangen Danke für die Logik, aber sie fühlt nichts, ist nicht gewahr ändert nichts, ist nur Gelaber dessen, was sie hält gefangen weg mit dir, falsches Konstrukt Geist von morschem Baugerüst unfertig und schon verrostet machst mich bloß damit verrückt werde deine Splitter fühlen und danach die Wunden kühlen wenn du zusammengebrochen anstatt einer guten Seele deren Sehnsucht überdauert unter dir kommt vorgekrochen undemütig vor dir schauert und dann du vernimmst die Leere sie hat dir nichts angetan suhlt sich nicht im wenn-dann-sonst in Kaskaden der Erklärung die sich vor dem Spiegel sonnt keine Schattenseite kennt sich in Selbstliebe verrennt wird nicht wertend niederschauen wahrnehmen, was gerade ist wie im Außen so im Innern ein ewiges Denkmal bauen und sich gern an dich erinnern damit sie niemals vergisst. (aus der Reihe „Das Viele“)
  19. ...als solcher, der die Nase reckte sie in alles hineinsteckte war sein Umfeld stets pikiert und hat ihn so stinkmatisiert ja, so war das wohl gewesen doch gut geschrieben - hab's gern gelesen und dass man hier auch reimen darf dafür hab Dank, mein lieber Ralf 🐵
  20. Hallo @S. Athmos Welakis, vielen Dank für dein kluges wenn auch in Teilen etwas überspitztes Gedicht. Aber das ist als Stilmittel, ähnlich wie bei Satire, ok für mich. Die zitierte Zeile hat mich ein wenig gestört, denn die eigentliche Krise findet ja da statt, wo Flüchtende herkommen. Wenn ein im Vergleich wohlhabendes Land mit recht guten Werten im Demokratie- und Korruptions-Index die Wirklichkeit nicht organisieren kann, so ist dies eine Verwaltungskrise, wie ich es nenne. Die Pointe ist nicht schlecht, der Vergleich hinkt meiner Meinung nach aber ein wenig. Immerhin machen nicht nur Hunde Haufen und diese sind meist alle braun. Wenn es um Ausscheidungen allgemein geht, dann wähle ich Luft, Der Sauerstoff ist ein Abfallprodukt der Photosynthese, soweit ich weiß. Ob ich dadurch jetzt als Grünen-Wähler gelte, sei dahingestellt. Alles Gute und noch einen schönen Abend. VLG Peter
  21. Hallo @Fehyla, die Spannung zwischen Titel und Gedichtstext ist dir wirklich gut gelungen. Es stimmt, Verlust erfährt immer irgendeine Kompensation. So sind die Schwierigkeiten von heute immer auch eine Lösungsfindung von früher. Alles Gute und VLG Peter
  22. Hallo Delf, ja, die letzten beiden Strophen in Klammern sind auch sehr schön, aber sie bilden fast schon ein eigenständiges Gedicht. Interessant ist die versteckte doppelte oder sogar dreifache Verneinung am Schluss. In dieser schenkt Gott dem lyrischen Ich fast das ewige Leben. Man ließt es so, als wolle der Erzähler sein Leben hingeben, da steht aber, er gibt den Tod hin, so ist vielleicht Unsterblichkeit gemeint, der Tod kommt aber im Gewand des kirchlich postulierten ewigen Lebens wieder zurück. Der Leser bleibt also spannend im Unklaren, wie die Geschichte ausgegangen ist. Ich mag die Unschärfe dieser Aussage sehr. VLG - Peter
  23. Hallo @J.W.Waldeck ich lese aus deinen Zeilen einen gewissen Frust über das immer gleiche Gefasel und die Vorhersehbarkeit von Reaktionen. Ok, das ist durchaus nachvollziehbar, aber andererseits auch frei von Lösungsvorschlägen. Meine unmaßgebliche Meinung ist, dass es vermutlich nicht richtig ist, eine schnelle und allumfassende Lösung für alles zu suchen, das haben schon viele versucht. Zum Thema Verbot einer Partei wie der adf (oder wie die heißen) habe ich vor Jahren einmal ein interessantes Statement, damals ging es um ein Verbot der npd, gelesen: in diesem wurde ein Verbot deswegen als wenig effizient kommentiert, da sich eine Organisation im Untergrund viel schlechter beobachten und untergraben ließe, als eine, die sich als offizieller Fangarm einer braunen Kackwurst begreift. Das leuchtete mir irgendwie ein. Wie der Fall hier liegt, bleibt abzuwarten. Ungefährlich scheinen die Machenschaften aber keineswegs zu sein. Es reicht in diesen Tagen wohl nicht aus, nicht-rechts zu sein, sondern ganz klar Anti-rechts. Danke für dein inspirierendes Gedicht und alles Gute. VLG - Peter
  24. Hallo @Carolus, am Ende deiner schönen Parabel musste ich an die japanische Kunst des Kintsugi denken. Da werden Scherben mit einer Goldverbindung zusammengesetzt und so durch ihre Zerbrechlichkeit veredelt. Aber das wäre vielleicht der Stoff für ein anderes Gedicht. Dieses hier gefällt mir so, wie es ist. Herzlichen Dank und VLG Peter
  25. Ponorist

    Lamm Gottes

    Lamm Gottes Im Stall da ist ein Kind geboren jüngster Sproß von seinem Stamm später wurde es geschoren denn es war ein kleines Lamm Wer der Vater war, wusst’ keiner doch es gab einen Verdacht solche Pracht vermag nur einer: Gott hat dieses Kind gemacht! Aus der Ferne kamen Weise opferten ein Schweigegeld dass die Hirten still und leise dies nicht tragen in die Welt Einer hat dann doch geplaudert trunken von der Römer Wein und die Wahrheit schöngezaubert in einen heiligen Schein. (aus der Serie „Despektierlichkeiten und Pamphlete wider dem malignen Katholizismus“ zum II. Sonntag nach Epiphanias Anno Domini MMXXIV, zu welchem der Ohrenschmaus „Mein Gott, wie lang, ach lange“ vom alten Johann Sebastian gereicht wird)
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