Zum Inhalt springen

Claudi

Moderation
  • Gesamte Inhalte

    1.010
  • Benutzer seit

Alle erstellten Inhalte von Claudi

  1. Sehr interessant, lieber Athmos. Begründen hättest du deine Vorliebe für die Originalfassung gar nicht müssen. Aber es ist dennoch spannend zu erfahren, wie du hier denkst. Zwischen sehnen und ersehnen besteht für mich kein Unterschied. Mir scheint, dass das Sehnen doch noch nicht ganz das richtige Wort ist, wenn du das Bedürfnis hast, es durch das fehlende Reflexivpronomen abzuschwächen. Eine weitere Möglichkeit wäre noch, "sehnen" und "träumen" zu tauschen: Ach Funkelstern, ach Mondjuwel! Befreit vom Denken, von Vernunft, erträum ich die Zusammenkunft. Geh ich in meinem Sehnen (Wünschen) fehl? Das ist jetzt aber nur Spielerei, auf die du nicht näher eingehen musst. Auf rationaler Basis lässt sich so eine persönliche Vorliebe sowieso nur schwer vermitteln. Es ist vollkommen okay, wenn du momentan nichts ändern möchtest. Der erwähnte Abstand zum Text stellt sich meist auch nicht so schnell, sondern erst nach einigen Wochen ein. Lass dir Zeit! Es geht ja hier nicht um gravierende Fehler. Es ist nur eine Nuance. LG Claudi
  2. Hallo Athmos, das ist dir sprachlich und rhythmisch sehr schön gelungen! Kompliment! Für S2 V3 hätte ich noch einen Pinselstrich in Blau beizusteuern: Ach Funkelstern, ach Mondjuwel! Befreit vom Denken, von Vernunft ersehn ich die Zusammenkunft. Geh' ich in meinen Träumen fehl? Dann wäre es metrisch deutlicher und die Grammatik korrekt. LG Claudi
  3. Wie entsteht "Sprachgefühl"? Gemeint ist eigentlich nur eine Sicherheit im Sprachgebrauch. Wer viel falsche Grammatik zu hören bekommt und selbst spricht, fühlt sich in seinen Formulierungen wohl und sicher. Wer viel Richtiges zu hören bekommt und in Zweifelsfällen immer sofort nachschlägt, bekommt Sicherheit in der richtigen Anwendung. So viel zum "Gefühl". 😃 "Seitdem" wird immer zusammengeschrieben, wenn es als Konjunktion einen Nebensatz einleitet, wie in deinem Beispiel: "Seitdem du da bist ..." Hier könnte man auch sagen: "Seit du da bist ..." Immer wenn man "seitdem" durch ein einfaches "seit" ersetzen kann, wird es zusammengeschrieben. Anders ist es, wenn es z.B. heißt: "Seit dem Gewitter traue ich mich nicht mehr raus". Dann ist "dem" nur der Artikel zu Gewitter, also ein separates Wort. LG Claudi
  4. Hallo Thomas, da ist dir ein hübsches Gedicht aus der Feder geflossen, das sich rhythmisch wunderbar liest! Ich habe nur ein paar winzige Mäkeleien. Meintest du in V8 wirklich "für mich"? der Schwermut für mich pflückte Ich hätte hier lieber ein "von mir" gelesen, da du die "erlösende Kraft" ja in der ersten Strophe schon angesprochen hattest. Hier müsste "seitdem" zusammengeschrieben werden: seit dem du da bist, hat das Glück Und die Zeichensetzung ist nicht einheitlich. Es sieht so aus, als wolltest du die Satzzeichen am Zeilenende grundsätzlich weglassen. Das kann man machen, aber dann überall. Einige Kommas sind auch verrutscht, d.h. es steht ein Leerzeichen davor. Und dort, wo ein gedachter Punkt oder ein Fragezeichen steht, müsstest du groß weiterschreiben? Das sind wirklich nur Kleinigkeiten. Das Gedicht hat dieses bisschen Kosmetik aber auf jeden Fall verdient! LG Claudi
  5. Das hat @Endeavour freundlicherweise schon übernommen. Es gibt natürlich Grenzfälle, in denen mehrere Betonungen möglich sind. Wenn man sich Mühe gibt, kann man auch meist aus dem Gewohnheitsmetrum schließen, was gemeint ist. Dieses "wohlwollende" Lesen ist aber eigentlich nicht Sinn der Sache. Idealerweise sollten die Silben so deutlich gesetzt werden, dass es keine Missverständnisse gibt. Der Pflanzenvers zum Beispiel ist wegen des "all" nicht sehr deutlich: wo all meine Pflanzen warten, Man kann sich zwar denken, dass du es nicht betont haben wolltest, aber unbetont klingt es unnatürlich. Bessere Varianten wären: wo schon meine Pflanzen warten wo bereits die ... alle meine Pflanzen warten "Salat" und "jedoch" werden auf der zweiten Silbe betont. Deswegen lassen sich die beiden fett dargestellten Verse auch mit Wohlwollen nicht richtig lesen. Bei wer kriecht hier herum? Steht das Vers sehr ungünstig in der Senkung. Diesen Vers kann man wie von dir gewollt lesen, aber es klingt nicht natürlich. Deswegen hatte ich eine Frage daraus gemacht: kriecht hier wer herum? Hier steht das Verb auf der Hebung. Das ist das Wichtigste. Zwischen "hier" und "wer" ist der Betonungsunterschied nicht so groß. Die kann man beim Lesen leicht aufgrund ihrer Stellung einordnen. Am besten liest du die Verse nochmal laut. Kannst du den Unterschied heraushören? LG Claudi
  6. Moin Delf, ein hübsch verspieltes Ding, das mir nach der Überarbeitung nun auch gefallen mag. Ich ahne, was Carolus an der dritten Strophe stört. Das passende Pronomen zu Herz ist "ihm", "ihr" ist hier falsch: Doch hätt es mich hinfortgezogen vom Tanzen mit den Schmetterlingen, zu meinem Herz wär ich geflogen ihr Flügelstaubmagie zu bringen. Man könnte für Herz ein weibliches Wort wählen, z.B. "zur Liebsten wäre ich geflogen", aber ich habe eine bessere Idee. Warum keine persönliche Ansprache? Dann würde es noch lebendiger wirken: Doch hätt es mich hinfortgezogen vom Tanzen mit den Schmetterlingen, zu dir, mein Herz, wär ich geflogen, dir Flügelstaubmagie zu bringen. LG Claudi
  7. Ja, vielleicht mag ja noch jemand was zum Handwerk sagen. Aus rein inhaltlichen Kommentaren lässt sich nun mal nichts lernen. Ich kennzeichne jetzt nur die metrisch etwas verwackelten Verse blau. Falls sich niemand mehr dazu meldet, kann ich sie auch gerne ixen. Ich will starten in den Garten, wo all meine Pflanzen warten, will sie gießen, dass sie sprießen und mein Glück genießen. Ach O Schreck, kahler Fleck, Salatpflanzen - alle weg! Mach mich krumm, guck ganz dumm, wer kriecht hier herum? Tränenflut, kalte Wut packt mich, „ach ihr Teufelsbrut!“ die Natur zeigt mir nur eine Schleimerspur Jedem Tier, hier bei mir gebe ich sehr gern Quartier, Schleimer jedoch hinterm Haus fliegen hochkant raus. LG Claudi
  8. Hallo Pegasus, ah, du hast die Kretiker wieder rausgeholt und das Hänschen-Motiv nochmal mit durchgängigen Binnenreimen probiert. Die erste Strophe fällt etwas aus dem Rahmen. Das ist nicht schlimm, nur hätte ich dann wahrscheinlich versucht, diese Variante fest ins Konzept einzubinden und trochäische und kretische Strophen abzuwechseln. Metrisch sind da noch ein paar Würmer drin und auch stilistisch ließe sich da noch etwas feilen. Ich fummle einfach mal ein bisschen, ohne die einzelnen Änderungen zu begründen und bin gespannt, ob du bzw. jemand aus der Runde eine Verbesserung heraushört: In den Garten will ich starten, alle meine Pflanzen warten. Will sie gießen, dass sie sprießen, und mein Glück genießen. Ach du Schreck, kahler Fleck – Hilfe, der Salat ist weg! Schaue dumm, mach mich krumm: "Kriecht hier wer herum?" Tränenflut, kalte Wut packt mich: „Ach, ihr Teufelsbrut!“ Die Natur zeigt mir nur eine Schleimerspur. Jedem Tier hier bei mir geb ich gerne ein Quartier, Schleimer aber hinterm Haus fliegen hochkant raus. Besonders auffällig war der Salatvers. Den würde ich auf jeden Fall ändern. Das muss natürlich nicht meine Variante sein. Ich gebe nur Anregungen. LG Claudi
  9. Claudi

    Festhalten

    Hallo Endeavour, wenn man sich Grundkenntnisse angeeignet, viel geübt, immer wieder gefeilt und bereits eine gewisse Routine entwickelt hat, kann man sich durchaus erlauben, auch mal spontan ein Gedicht "hinzuwerfen". Dir ist das hier für meinen Geschmack gut gelungen. Wenn man noch nicht so weit ist, rate ich unbedingt zur Feile! Wenigstens die ganz grobe sollte am Anfang ausgiebig zum Einsatz kommen. Wenn dann nichts Brauchbares mehr übrig bleibt, auf keinen Fall das Handtuch werfen, sondern einfach den Müll entsorgen und (mit nun etwas mehr Erfahrung) nochmal neu beginnen und nochmal und nochmal, bis irgendwann genug für die feine Feile übrig bleibt. 😄 LG Claudi
  10. Das kannst du selbst ändern, lieber Cornelius. Klicke einfach die drei Punkte rechts im schwarzen Balken über dem Beitrag an. Dann bekommst du das Menü zum Bearbeiten und weiterer Optionen angezeigt. LG Claudi
  11. Dieser Vers war ja schon richtig im Takt. Jetzt hast du einen weiteren amphibrachischen Fuß (gemeinsam) hineingebracht, womit er immer noch im Takt ist. Kann man machen. Ich hätte es gelassen, weil amphibrachische Verse auch vierhebig schon zum Leiern neigen, ganz zu schweigen von fünfhebigen. Der eigentlichen Problemlösung, nämlich der Korrektur der Verse, die nicht im Takt laufen, bist du dabei noch nicht näher gekommen. Versuche am besten mal, bei der ersten Strophe zu bleiben und mach nicht zu viel auf einmal. V2 und V3 beginnen z.B. immer noch betont. Ich glaube, der Lerneffekt wäre größer, wenn du bei jedem Schritt beschreiben würdest, welchen Plan du verfolgst und was du mit der Änderung zu erreichen glaubst. Ich zeige mal kurz, wie V1 sich jambisch lesen würde: Wir sehn das Gleiche und wir sehn doch nichts, xXxXxXxXxX Das klingt nach Sonett! Dies nur zum Vergleich fürs Ohr. Du kannst den Text aber trotzdem weiter als Übung für die amphibrachischen Verse verwenden. LG Claudi
  12. Hallo Cornelius, sei willkommen in unserer Runde! Mit diesen lustigen, flott gereimten Versen hast du einen tollen Einstand gegeben! Da werde ich gleich gierig auf mehr! 😁 In diesem Vers: durch den Oesophagus wandern, würde ich wegen des Metrums evtl. überlegen, zu Speiseröhre zu wechseln. Muss aber nicht unbedingt sein. Die seltsame Betonung von Oesophagus bringt ja noch eine Portion Komik mit hinein. Jedenfalls hast du mich hier bestens unterhalten und ich war gerne zu Gast! LG Claudi
  13. Nun ja, ich schätze, du hast dich an deinem Pianisten-Knittelgedicht orientiert. Für ein Sonett gelten eigentlich strengere Vorgaben. Nach klassischem Vorbild müsste es fünfhebig jambisch sein. Es gibt Spielarten in anderen Metren, aber regelmäßig sind auch die. Ich würde dir empfehlen, noch ein paar Gedichte in alternierenden Metren zu schreiben (Jambus xX oder Trochäus Xx). Das hatte ja prima geklappt. Für den Umgang mit dreisilbigen Versfüßen (Daktylus Xxx, Amphibrachys xXx und Anapäst xxX) fehlt dir, glaube ich noch etwas Routine. Ich mach mal alle Verse blau, die regelmäßig amphibrachisch sind. Alle anderen beginnen entweder betont oder es wechselt sich nicht regelmäßig eine betonte mit zwei unbetonten Silben ab. Wir sehen das Gleiche und sehen doch nichts, xXxxXxxXxxX da wir so hilflos am andern erblinden, und widersprechen dem Dunkel des Lichts, weil wir uns noch im Zweifel befinden. So kalt meine Füße unter der Decke, während du mit Abstand im Schlafe erglühst. Wenn ich dich mit meiner Kälte erwecke, zerstör ich die Träume, um die du dich mühst. Dein Lächeln am Morgen ist noch das verwandte. Und Küsse bewahren die Wärme der Nacht. Doch die Treue, zu der ich mich lauthals bekannte, oder "doch" streichen hat sich ohne Worte davon gemacht. Und da nun kein Grund noch entgegensteht, da ist´s kein Verrat mehr, den man begeht. LG Claudi
  14. Hi Marcel, das ist von der Reimanordnung eigentlich mehr ein Shakespearesonett. Ich würde drei kreuzgereimte Quartette daraus machen und das Schlusscouplet abtrennen: Wir sehen das Gleiche und sehen doch nichts, da wir so hilflos am andern erblinden. Wir widersprechen dem Dunkel des Lichts, weil wir uns in einem Zwiespalt befinden. Meine Füße sind kalt unter der Decke, während du mit Abstand im Schlafe erglühst. Wenn ich dich mit meiner Kälte erwecke, zerstör ich die Träume, um die du dich mühst. Dein Lächeln am Morgen ist noch das verwandte. Deine Küsse bewahren die Wärme der Nacht. Doch die Treue, zu der ich mich lauthals bekannte, hat sich ohne Worte davon gemacht. Und wenn plötzlich kein Grund noch entgegensteht, dann ist´s kein Verrat mehr, den man begeht. Metrisch ist es allerdings noch stark überarbeitungsbedürftig. Ich hab mal die betonten Silben eingezeichnet. Manche Verse lassen sich ganz gut vierhebig amphibrachisch lesen. Ich schätze mal, dass du das angestrebt hast? Einige laufen aber dann völlig aus dem Ruder. Bei einem Sonett, das ja vor allem klingen soll, müsste das Metrum eigentlich sehr sauber sein. Magst du noch ein bisschen dran fummeln? Inhaltlich wäre es ein ansprechender Stoff. LG Claudi
  15. Claudi

    Adieu

    Hallo Endeavour, nö, wieso das? Ich sage nur, dass mir persönlich (bis jetzt) das erste Konzept besser gefallen würde. Vielleicht möchte Pegasus ja lieber mehr Regelmäßigkeit und eine Einteilung in vierzeilige Strophen. Ich glaube nicht, dass andere Meinungen hier überflüssig sind. LG Claudi
  16. Claudi

    Adieu

    Ui, da hast du jetzt aber sehr viel geändert. Mal schauen, was die anderen Mitlesenden meinen. Mit gefiel die alte Fassung besser. Die letzte Srtophe ist mir jetzt zu erklärend. Die war vorher frecher und pointierter. Auch dass die kretischen Füße dort jetzt gänzlich fehlen, finde ich schade. Mit "zu lang" meinte ich: länger als deine erste Fassung. Die war mir noch nicht zu lang. Und dass der Dreiheber nicht vollkommen regelmäßig auftauchte, sondern nur an zwei exponierten Stellen, fand ich eher vorteilhaft. Von der Form würde ich also gerne nochmal zurückgehen. Aber es ist dein Gedicht. Die Entscheidung liegt bei dir. LG Claudi
  17. Hi Marcel, das ging ja fix! Super sauberer vierhebiger Jambus! Dann wird es vermutlich mit allen alternierenden Maßen klappen. Sprachlich bist du sowieso auf einem hohen Niveau und (ganz wichtig): Du versuchst nicht, wie es leider häufig zu lesen ist, durch Satzverstümmelung Reime mit Gewalt zu erzwingen. Da können wir uns jetzt alle auf tolle Reimgedichte von dir freuen. Ich bin sehr angetan! LG Claudi
  18. Claudi

    Adieu

    Moin Horst, Wachtelschlag ist ein Trivialname, guckst du "kretischer Vers". Ja, hast das Metrum richtig gehört. LG Claudi
  19. Claudi

    Adieu

    Ja, das hatte ich auch so gesehen und deswegen eine Leerzeile eingefügt. Schön wäre der dreihebige Trochäus dann nochmal am Schluss. Vielleicht: Sowieso: Romeo wartet anderswo. LG Claudi
  20. Ja, das ginge auch. Wären noch ein oder zwei andere rein jambische Verse drin, wäre das aber besser. So durchmischt, wie der Rest ist, finde ich die Mischvariante hier passender.
  21. Wie hat mein Stakkato ihn überrascht! Und wie hat ihn mein Scherzo vernichtet! Ich hab noch sein letztes Stöhnen erhascht und flugs zu einem Canto verdichtet. Du siehst, im zweiten Vers wechsele ich die Betonung von "wie", weil wir jetzt daran gewöhnt sind, die Verse unbetont zu beginnen (man nennt es Gewohnheitsmetrum). Man könnte es aber auch anders lesen. Dies ist wirklich eine schwierige Übung für dich! Mit freier Füllung zu arbeiten (= sich nur an der Hebungszahl zu orientieren) ist eigentlich was für Fortgeschrittene. Bei so schwierigen Metren muss man darauf achten, die Silben möglichst eindeutig zu setzen. Besser lesbar wäre sicher eine deutlichere Variante, z.B. und schließlich hat ihn mein Scherzo vernichtet. Die nächste Strophe beginnt mit einem sehr ungünstigen Wort. Überall kann sowohl auf der ersten als auf der dritten sowie auch auf beiden Silben betont werden. Du hast es hier mit doppeltem Auftakt, also vorne zwei unbetonten Silben verwendet. Das ist möglich. Nur haben wir diese Situation sonst in keinem der vorangegangenen Verse, was das Lesen erschwert. Ich würde den Satz umstellen, z.B.: Das (mein) Lied soll überall nun erklingen, in jeder Hütte und jedem Palast. Auch da, wo du wohnst, da soll man es singen, damit einen Grund zum Weinen du hast. Reimsilben sind immer betont! Auf unbetonte Silben kann man nicht reimen. Der Reim soll ja herausklingen.
  22. Silbenzählen ist hier keine geeignete Maßnahme. Hier haben wir ja kein gleichmäßiges Metrum. Aber du hast gut aufgepasst! Ein einsilbiges Adjektiv möchte betont werden und am liebsten auf eine Hebungsposition. Man könnte es zwar zur Not in die Doppelsenkung drücken, aber dem Rhythmus, den wir ja ganz bewusst etwas markanter haben wollen, würde es hier eher schaden.
  23. Hallo Jungs, prima, jetzt sind wir ja schon zu dritt! Lasst uns nochmal einen Schritt zurückgehen und die jeweils vier Hebungen pro Vers abklopfen. Ich habe ja nun schon die betonten Silben in den ersten beiden Strophen fett gemacht und lass jetzt mal die Beine baumeln. Marcel, willst du es mal versuchen? Wenn du noch nicht so weit bist, ist das kein Beinbruch. Es wäre nur gut, eine Rückmeldung zu bekommen, wo wir dich abholen können. Ansonsten können wir die Arbeit ja Alex aufs Auge drücken. 😄 Sanft gefällt mir in dem Honigvers übrigens auch nicht. Überhaupt bin ich keine Freundin von unnötigen Adjektiven. Silbenzählen ist hier keine geeignete Maßnahme. Hier haben wir ja kein gleichmäßiges Metrum. Aber du hast gut aufgepasst! Ein einsilbiges Adjektiv möchte betont werden und am liebsten auf eine Hebungsposition. Man könnte es zwar zur Not in die Doppelsenkung drücken, aber dem Rhythmus, den wir ja ganz bewusst etwas markanter haben wollen, würde es hier eher schaden. Die Überarbeitung der dritten Strophe finde ich gut. Du meintest wahrscheinlich "flugs"? LG Claudi
  24. Hallo Marcel, das finde ich sprachlich und inhaltlich sehr ansprechend! Auch scheinst du ein gutes Rhythmusgefühl zu haben. Rhythmisch lassen sich deine Verse recht gut lesen. Die würde ich so als Knittelverse belassen und nur ganz, ganz wenig dran feilen, damit sie für das Publikum noch etwas lesefreundlicher werden. Ein völlig glattgebügeltes Metrum würde hier vermutlich nur schaden und dem Gedicht einiges von seinem Charme nehmen. Ich zeichne mal in den ersten beiden Strophen die betonten Silben ein: Ich spielte Klavier in nächtlichen Stunden, um dich zu locken, damit du erscheinst, und hab mir dabei die Finger zerschunden, ja, glaubte gewiss, dass du um mich weinst. Mein Blut floss wie Honig über die Tasten und bahnte sich seinen Weg vor dein Haus. Als just die letzten Sterne verblassten, trat einer deiner Verehrer heraus. Das liest sich wunderbar! Wie du siehst, hat jeder Vers genau vier betonte Silben (Hebungssilben). Das ist eine recht grobe, aber zuverlässige Ordnung, an der man sich beim Lesen orientieren kann. Fast alle Verse beginnen unbetont, außer V3, bei dem es etwas unklar ist. Man könnte zwar auch auf "mir" betonen, aber dann klingt es leicht unnatürlich. Mit einem "und" am Versanfang wäre die Unklarheit beseitigt. Möchtest du das mal für die anderen Strophen versuchen? Sollte es nicht klappen, sag gerne Bescheid. Vielleicht haben ja auch noch andere Mitglieder Lust, ein bisschen zu fummeln, z.B. Alex? Wie gesagt, da fehlt gar nicht mehr viel Schliff. Ich bin sehr angetan! LG Claudi
  25. Claudi

    Adieu

    Ja, mit der Zeit kommen einem meist noch bessere Ideen. Auf die Schnelle war das aber schon ziemlich gut! Worauf ich bei solchen Versen von Anfang an achten würde: Wenn du beim ersten Mal beide Kretiker plus zugehörigen trochäischen Vers verreimt hast (also drei Endreime), versuche das möglichst durchzuziehen. Sollte das nicht klappen, würde ich anders ansetzen und alle kretischen Füße unterschiedlich machen, damit es insgesamt einheitlich wirkt. LG Claudi
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.