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Claudi

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Alle erstellten Inhalte von Claudi

  1. Claudi

    Perseiden

    Hast du hier schon mal reingeschaut? Der Faden ist recht lang geworden. Das hat aber den Vorteil, dass du auch aus den Antworten der Teilnehmer lernen kannst. Und wenn du nicht alles lesen willst, könntest du dich ja auf meine Beiträge konzentrieren, in denen ich alle Grundlagen erkläre. Natürlich nur, wenn du Lust hast.
  2. Claudi

    Perseiden

    Hallo Zorri, dieses Reimgedicht lässt sich gut rhythmisch lesen, obwohl es nicht regelmäßig metrisch geordnet ist. Es gibt hier aber, wie beim Knittelvers, fürs Ohr eine zuverlässige Konstante, sodass man beim Lesen nicht aus der Kurve geschleudert wird. Du hast in jeder Verszeile genau fünf betonte Silben und in jedem Vers ist genau eine Senkung mit zwei Silben besetzt (das heißt, nur jeweils einmal sitzen zwischen zwei betonten Silben zwei unbetonte): So schön, der Blick in der Nacht, ich seh die Sterne, mit stummen Galaxien in weiter Ferne. Seh viele kleine und große Funken sprießen, die einen Lichterregen über uns gießen. Dies scheint durch Zufall so entstanden zu sein? Hier klingen jedenfalls auch die Reime, weil das Ohr einen Rhythmus finden kann. Schön! LG Claudi
  3. Hallo ihr Lieben, Hanna, Josina, Perry, das ist ja eine Überraschung, dass das alte Ding so viel Resonanz gefunden hat. Ich hatte schon überlegt, ob ich es einstellen soll. Es gehört zu einer Serie von fünf Gedichten, in denen Städte- bzw. Ländernamen verballhornt werden, und war im Entstehungsjahr 2001 weit weniger erfolgreich als seine Schwester Hyderabad. Ich staune vor allem, wie sehr euch offenbar die sinnliche Komponente, die ich beim Schreiben gar nicht auf dem Schirm hatte, angesprochen hat. Gedichte sind ja immer klüger als die Autorin! Schön, dass ich durch eure Rückmeldungen jetzt noch etwas Neues in meinen Versen entdecken dufte! Ja, der Wortspiel-Reim ist unrein. Darauf basiert ja das ganze Gedicht, schon deswegen war er nicht zu vermeiden. Im Humorgedicht vermeide ich die unreinen Reime aber auch generell nicht so strikt wie in ernsthaften Gedichten. Da darf es gerne etwas schräg klingen. Und hier wäre er ja sogar als Stilmittel geeignet, um die enttäuschte Erwartung zu unterstreichen. Dafür kann man die unreinen Reime, finde ich, gut gebrauchen. Habt vielen Dank für eure Kommentare! Danke auch an alle Liker:innen! LG Claudi
  4. Claudi

    Teheran

    Ach, käme ich in Teheran an eine Tasse Tee heran, ich würd sie so genüsslich schlürfen, wie's nur die Teheraner dürfen. Kaum glückt es mir mit Zähneknirschen, mich an den Tee heranzupirschen (die Backentaschen voll Gebäck), was sehe ich? Der Tee ist weg! Da heißt es wieder kauen, kauen und in die leere Tasse schauen; denn leider kommt in Teheran der Tee nicht aus dem Wasserhahn.
  5. Claudi

    Überfälle

    Aber bitte übertreibe es nicht damit. Solange wir unseren Button "für alle Likes bedanken" nicht zurück haben, bedanke ich mich einmal im Verlauf des Fadens pauschal für alle Likes. Dass einige Mitglieder einen regelrechten Kult veranstalten, bei dem man kaum noch den Unterschied zwischen "Dank für Kommentar" und "Dank für Like" erkennen kann, finde ich sehr bedenklich. Ich like tatsächlich nur Werke, die mich wirklich vom Hocker reißen. Den "gefällt mir"-Smiley verwende ich nur, wenn Lernende handwerklich sauber gearbeitet haben. Ich vergebe meine Likes vor allem für Textarbeit, wann immer ich sie sehe. DAS ist mir viel wichtiger. Und ich freue mich sehr, dass es langsam etwas mehr wird. 😄
  6. Claudi

    Knapp vorbei

    Lieber Sid, dann muss Frau Korinthenkackerin doch nochmal erläuternd eingreifen. Sieht so aus, als wäre die Schriftfarbe tatsächlich ein Rätsel. Schwarz ist der Erzähltext, grün die Rede des Frosches und rot die Rede der Nonne. Vielleicht solltest du einfach alles schwarz machen? Ich fands lustig und hätte die Farbe nicht gebraucht! @Stavanger Uwe, mit den drei auftaktigen Versen habe ich hier kein Problem, weil sie logisch nachvollziehbar verteilt sind. Hier beginnen nur die jeweils ersten Verse der Erzählstrophen mit Auftakt. Es steckt also ein System dahinter. LG Claudi
  7. Claudi

    Naturtalent

    Ne, von Verbrechen war ja keine Rede. Nur von der Verhältnismäßigkeit der beiden nicht ganz idealen Varianten, die wir beide offenbar sehr unterschiedlich gewichten. Ist doch interessant! Dafür haben wir ja das Forum. 😉
  8. Claudi

    Naturtalent

    Lieber Uwe, sicher, dir muss es auch gefallen. Mich würde die Dopplung weit weniger stören als die falsche Grammatik. Wenn es mein Gedicht wäre, würde ich evtl. auf die Postkarte verzichten und dafür von beiden Orten etwas mitbringen. Dann ginge es ohne Dopplung, z.B.: Er war nun mal zum Urlauber geboren und brachte uns in jungen Vorschuljahren bereits xXx mit von den Azoren und Muscheln mit dem Sand der Balearen. LG Claudi
  9. Claudi

    Vielschreiberei

    Du verwendest halt fast nur Kommas und ganz selten mal einen Punkt. Dann sieht das schnell nach viel aus. Überzählige Kommas sind mir bei dir noch nicht aufgefallen, eher fehlende. Vor allem aber fehlen fast immer das Fragezeichen nach einer Frage und das Ausrufezeichen nach der Befehlsform bzw. einem Ausruf.
  10. Claudi

    Überfälle

    Ja, das hatte ich nicht gleich kapiert und den Platzhalter erst später gedeutet. Er war wohl gleichzeitig für Tat- und Ab- gedacht? Das war schon ein ausgeklügeltes Konzept. Nur für die Leserschaft etwas kompliziert. Ja, das ist verständlich. Immerhin ist es nicht hingeschludert und metrisch ohne Fehl und Tadel. Und die Doppeldeutigkeit des Überfallens hast du stimmig eingebaut. Da merkt man schon, dass da ein durchdachter Plan und Herzblut drinstecken. Deswegen kriegt es von mir ein Herz. @asphaltfee Vielleicht warst du ja zu Tränen gerührt, liebe Fee? Anderenfalls hättest du das Traurig-Emoji wahrscheinlich begründet? LG Claudi
  11. Claudi

    Überfälle

    Moin Marvin, ne, also so schlimm zum Weinen finde ich es jetzt nicht. Schon gar nicht für ein Anfängergedicht. Aber ein bisschen altbacken, vor allem der Wilhelm-Busch-artige "zuvöhr"-Reim. Warum "zuvör" eigentlich mit h? Und Ort kleingeschrieben? Ah, das mit dem Platzhalter hatte ich nicht gleich kapiert. Hm, wenn du das Ganze etwas straffen könntest, würde ich ich es wahrscheinlich lustig finden. Dann könnte vielleicht die altkluge Einleitungsstrophe entfallen? Die steht da ja nur, damit das "zuvör" einen Sinn hat? Den Namensvetter finde ich aber süß! Nichts für ungut. Ich hätte es lieber etwas frischer! Aber da es anscheinend schon sehr alt ist, könnte ich verstehen, wenn du es so lässt. Dann ab in die Mottenkiste und über die ersten Schritte geschmunzelt! 😄 LG Claudi
  12. Claudi

    Vielschreiberei

    Ja, liebe Rosa, wie ich sehe, hast du dich fürs Spielzimmer entschieden. Auch wenn du dir dort "Antworten jeder Art" wünschst, werden vermutlich eher Antwortgedichte gepostet werden. Wenn du etwas ausführlicher kommentieren würdest, was du dort vorhast, wäre es für Besucher wahrscheinlich einladender. Zu deinem Gedicht hat Sid ja schon einiges gesagt. Den Rechtschreibfehler hast du korrigiert und auch die zweite Hälfte von Sids Vorschlag übernommen. An der verdrehten Satzstellung hat sich damit noch nichts geändert. Könnte aber sein, dass du die erste Vershälfte mein wacher Geist voll Themen ist, einfach vergessen hast zu korrigieren. Du hast du mal ein anderes Metrum ausprobiert, das finde ich gut! Die wesentlich längeren Verszeilen (7-hebig) lassen viel Spielraum bis zum nächsten Reim und die Reime sind weniger dominant. Probiere ruhig weitere Varianten aus. Ganz zu Anfang hattest du mal ein interessantes Reimschema im Jambus, das an das Limerickschema erinnerte. Das fand ich sehr spannend! Hier stimmt die Grammatik nicht: Sag, wer von euch die Lösung hat, so richtig abzuschalten, Weil mit "euch" mehrere Leute angesprochen sind, müsste es vorne "sagt" heißen. Hier fehlt das Fragezeichen: wer hat den einen Trick parat, die Wirren zu entfalten? Hier nach Apollo ein Komma: Apollon, hilf, du Gott der schönen Künste und des Lichtes, und auch ein Ausrufezeichen nach Licht, spätestens aber am Ende des Schlussverses (der übrigens als einziger 8-hebig ist, Absicht?), wäre gut. Ansonsten gibt es von meiner Seite nichts zu meckern. Du hast das Handwerkszeug parat und brauchst im Grunde keine Anleitung mehr. Es sind nur immer wieder kleine Unachtsamkeiten, die du nicht bemerkst. Wie wäre es, wenn du dir eine Checkliste machst, auf welche Details du beim nächsten Mal achten möchtest? Die könnte z.B. in deinem Übungsfaden stehen und du könntest immer darauf zugreifen. Alles auf einmal im Kopf zu behalten und anzuwenden, ist vielleicht noch etwas viel verlangt? Das wird aber mit der Zeit Routine. Ganz groß auf dieser Liste würde ich dann den Punkt "Satzzeichen" vermerken. Seit ich dich bei deinem "Liebermann" darauf angesprochen hatte, scheinst du ihnen nach wie vor nicht viel Beachtung zu schenken. LG Claudi
  13. Claudi

    Gedichtanalyse

    Hi Doscho, ich fange mal hinten an und muss sagen, dass ich nicht den Eindruck hatte, Marvin würde dich mit dem LI gleichsetzen. Ich verstehe seinen Kommentar inhaltlich und sehe das LI auch recht störrisch. Ich glaube, es liegt daran, dass die Argumentation uns einfach zu oft im realen Austausch hier begegnet. Inwieweit einiges auch tendenziell auf dich zutrifft, kannst nur du selbst sagen. Du schreibst, dies ist dein erstes Gedicht und ich entnehme deinem Kommentar, dass du dich noch nicht allzu lange mit dem Schreiben von Reimgedichten beschäftigst. Für ein Erstlingswerk hast du dich jedenfalls nicht blamiert. Wenn da nicht noch Luft nach oben wäre, müsste ich mich fürchten. Es ist ja vollkommen normal, dass man ein Handwerk nicht im Handumdrehen perfekt beherrschen kann und eine Menge Übung dazu gehört. Was Marvin meint, ist wohl eher, dass Leute wie dein LI schon jahrelang schreiben und sich kein Tüpfelchen mehr weiterentwickeln, weil sie schon für die bloße Tatsache, etwas zusammengereimt zu haben, gelobt werden. Den Eindruck habe ich bei dir als Autor nun gar nicht. Die Frage ist: Würdest du konkret an diesem Gedicht arbeiten wollen? Dass es, gemessen am Inhalt, etwas lang geworden ist, hast du ja selbst schon gemerkt. Andererseits sollten es schon drei Strophen sein, damit das kreative Reimschema richtig zum Tragen kommt. Wie sieht es mit dem Metrum aus? Sind dir die kleinen Macken inzwischen bewusst? Möchtest du evtl. wegen des Erinnerungswerts nicht mehr dran rühren? Oder möglicherweise noch nicht, weil es noch zu frisch ist? Hier haben wir übrigens einen interessanten Diskussionsfaden zum Thema Textkritik. LG Claudi
  14. Hallo Vogelflug, ich hätte den Text auch eher als Satire gesehen, genau wie Josh hier auch als Autor seine Meinung kundtut. Von moderativer Bevormundung kann ich in seinem Beitrag nichts erkennen. Außerdem hätte er das Thema dann ja wohl verschoben. Aber von mir kriegst du es jetzt moderativ: Bitte halte dich an unsere Netiquette! Poeten.de möchte sich bewusst von den sozialen Netzwerken abheben. Hier grüßen wir uns noch ganz altmodisch beim Betreten eines Raumes. LG Claudi
  15. Hi Josh, hier muss die Naturwissenschaftlerin sich mal einmischen. Wenn zwei Atome eine Verbindung eingehen, ist es ein chemischer Prozess. Die lassen sich mit physikalischen Methoden dann nicht mehr trennen. "Chemische Liebe" klänge aber doof. Wie wäre es mit: "Wenn die Chemie stimmt ..." oder ähnlich? LG Claudi
  16. Hi Doscho, eine schöne, originelle Idee, hier den Wald sprechen zu lassen. Ich mag das! Allerdings frage ich mich, warum der erste Vers des Einleitungs-Couplets so aus dem Metrum läuft. Ein anderes Metrum oder auch einen Prosasatz könnte ich mir zur Unterscheidung von der Waldrede durchaus vorstellen. Da du aber den zweiten Vers genau wie die Waldverse vierhebig jambisch gewählt hast und ebenfalls reimst, fände ich es besser, auch den ersten Vers hier metrisch anzupassen, z.B.: Hey, Leute, hört! Der Wald erzählt Hey, hört mal zu! ... Ihr Lieben, lauscht! ... Zum besseren Kontrast könntest du die Einleitungsverse evtl. kursiv darstellen? Richtig knuffig finde ich hier den unreinen Reim Bagger - Macker! Eigentlich mag ich keine unreinen Reime, finde aber, dass sie ein hervorragendes Stilmittel sind, um inhaltliche Unstimmigkeiten zu unterstreichen. Und das trifft ja hier genau zu. Super! LG Claudi
  17. Hi Doscho, was du hier meinst, ist das Metrum (= Versmaß). Metrik ist die Verslehre oder auch Lehre von den Versmaßen. Der Begriff wird hier im Forum leider oft falsch verwendet. Gut, man weiß beim Lesen meist, dass das Metrum gemeint ist. Aber bevor es sich noch weitere Mitglieder angewöhnen, wollte ich einfach mal wieder anmerken, wie es richtig heißt. LG Claudi
  18. Haha, lieber Cornelius, der nützliche Hinweis kommt für diesen Wanderer offenbar zu spät! Jetzt bin ich jedenfalls bestens vorbereitet und hatte dabei auch noch großes Lesevergnügen! 😄 LG Claudi
  19. Gut, sprich ruhig noch eine Weile mit dir! Oft ist es sogar ratsam, etwas Distanz zu sehr frischen Texten zu gewinnen. Von der Klammer würde ich dir allerdings dringend abraten, falls das eine ernsthafte Option sein sollte. Als Leserin fühle ich mich von solchen erklärenden Zusätzen regelmäßig genervt. Du solltest wirklich eine Entscheidung für oder gegen das Füllwort "wirklich" treffen. LG Claudi
  20. Hallo Doscho, auch dir vielen Dank fürs Loben! Ja, solche Klammereinschübe mag ich ganz gerne. Die Klammer sollte allerdings das Gegenteil der von dir wahrgenommenen Unordnung bewirken und zur klareren Strukturierung beitragen. Kann gut sein, dass das beim ersten Lesen so wirkt. Tatsächlich folgen die Gedankengänge einer stringenten logischen Gliederung: 1. Identifizierung des Problems 2. Benennen der Ursache 3. Lösungsidee 1. Runzel, 2. vom Geschmunzel, 3. wird durch Schminken "vertuscht" 1. Haare, 2. verhunzt vom Heraufklettern des Prinzen, 3. Löschen der Funzel Die beiden Probleme Runzel und Haar geben übrigens die (mit kurzem u und langem a gut kontrastierenden) Reimendungen vor. Und die wörtliche Rede wird durch die Phrase "Was tun?" gewissermaßen rhetorisch eingerahmt. Im Gedicht darf das natürlich nicht wie eine wissenschaftliche Abhandlung rüberkommen, und ich bin froh, dass man dem Text die Gehirnakrobatik nicht auf den ersten Blick anmerkt. 😄 Lieber Marvin, du bist einer, der genau hinschaut, weil du natürlich aus eigener Erfahrung weißt, wie die Trickkiste funktioniert! Freut mich sehr, dass du die Arbeit, die in einer durchdachten Gestaltung steckt, erkennst und zu schätzen weißt. Für die meisten Lesenden ist es einfach Blödelei und ich freue mich, wenn ich sie damit unterhalten kann. Aber die Zielgruppe, die ich am allerliebsten erreichen möchte, sind die kritischen Scharfäugigen und Qualitätsbewussten, die sich nicht mit dürftig zusammengeschustertem Klamauk zufrieden geben und wirklich nur dort loben, wo etwas zu loben ist. Danke! LG Claudi
  21. Super! Du hast genau verstanden, worum es geht und deine Überarbeitung lässt sich jetzt schön flüssig lesen. Ich gehe nochmal mit dem Kosmetikpinsel drüber und würde dir gerne noch eine Idee schmackhaft machen: Ich sitz für mich auf meiner Bank, so als wenn ringsum gar nichts wär. als wenn um mich herum nichts wär Da sitz ich noch zwei Schoppen lang, als dann ist meine Flasche leer. dann ist die Flasche leer. Die Änderung in V2 finde ich etwas natürlicher von der Betonung. Die Verkürzung von V4 gefällt mir als Stilmittel, um auch metrisch zu zeigen, dass die Flasche überraschend früh leer ist. Das gleiche könnte man auch im letzten Vers der letzten Strophe machen: Der Himmel ist nun wieder klar, die Sonne spiegelt sich im Glase. Mich drückt nun nicht mehr das, was war, was wirklich drückt, ist meine Blase. Dagegen könnte man einwenden, dass durch das eigentlich überflüssige "wirklich" die Pointe noch um zwei Silben hinausgezögert wird. Auch das wäre ein gutes Argument. Ich persönlich tendiere zur Verkürzung, weil sie auch eine schöne rhythmische Abwechslung zu den vorausgegangenen Versen bietet. Letztlich ist es Geschmackssache und du hast die Wahl. LG Claudi
  22. Gerne doch! Deine ersten beiden Strophen sind sehr schön im alternierenden Metrum "unbetont - betont". Die Verse beginnen immer unbetont und die Silben lassen sich so betonen, dass unbetonte und betonte Silben sich regelmäßig abwechseln. Ich mach die betonten Silben mal fett: Im Garten ist es drückend schwül, Wo ich auf der Terrasse sitze. Der Wein im Glas ist herrlich kühl. So trinke ich und schwitze. V1 und V3 enden mit einer betonten Silbe. Das nennt man männliche Vers-Endung (Kadenz). V2 und V4 enden unbetont, also mit weiblicher Kadenz. Man stellt die betonten Silben auch mit einem großen X und die unbetonten mit einem kleinen x dar. Das macht es einfacher. So sieht also deine erste Strophe in X-Schreibweise aus: xXxXxXxX m xXxXxXxXx w xXxXxXxX m xXxXxXx w Im Westen ziehen Wolken auf. Gleich wird es hier ganz dunkel sein. Ich drehe meine Flasche auf und gieß mir einen Schoppen ein. Die zweite Strophe hat nur männlich endende Verse. Es ist also viermal das gleiche Metrum: xXxXxXxX m Die folgenden Verse ixe ich nur und kennzeichne die unregelmäßigen blau: Ich sitz für mich auf meiner Bank, xXxXxXxX als wenn ringsum gar nichts wär. XxXxXxX beginnt betont So sitz ich noch zwei Schoppen lang, xXxXxXxX dann ist meine Flasche leer. XxXxXxX beginnt betont Der Himmel ist nun wieder klar, xXxXxXxX die Sonne spiegelt sich im Glase. xXxXxXxXx Mich drückt nicht mehr das, was war, xXxxXxX hier fehlt eine betonte S. was wirklich drückt, ist meine Blase. xXxXxXxXx Möchtest du mal selbst versuchen, die drei Stellen zu reparieren? Ich hätte sonst auch Vorschläge dazu. LG Claudi
  23. Claudi

    Biss im Tann

    Lieber Sid, oje, das muss ein bedauerlicher Anblick sein! Ich habe ihn vor mir und mich köstlich amüsiert. 😁 Eine Korinthe habe ich allerdings gefunden: Vor Jahren, ich schlich durch den Tann, xXxxXxxX Das Verb "schlich" lässt sich nach dem mickrigen Personalpronomen auf der Hebungsposition nur mit Brachialgewalt in die Senkung drücken. Eigentlich ist der Vers amphibrachisch. Da es der erste im Gedicht ist, kann man auch noch keinem Gewohnheitsmetrum folgen. Ich schlage vor: Vor Jahren, schleichend durch den Tann, xXxXxXxX Konnte wieder herrlich gackern und noch einen Vers beackern. Unter uns Korinthenkackern: Kannst ihn auf die Narbe tackern! 😉 LG Claudi
  24. Hallo Rüdiger, das ist ein launiges Gedicht so mitten aus dem Leben gegriffen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, würde allerdings noch etwas am Metrum arbeiten, damit es sich wirklich flüssig liest. Hättest du Lust? Dann zeige ich dir gerne die holperigen Stellen und habe bei Bedarf sicher auch ein paar Anregungen. LG Claudi
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