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Miserabelle

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Beiträge erstellt von Miserabelle

  1.  

     

    Mit jedem Schritt ging ich eine Meile weit in die blaue Nacht. Der Spätzug , mit seinen matt beleuchteten Waggons, fuhr durch das  lange Tal, bevor er mit seinen Geschichten dem Mondschein folgte.

    Im Schatten einer alten Scheune schmiegte ich mich in die Stille und versuchte nicht an Schafe zu denken, als bereits die ersten mit Schwung über den Horizont sprangen. Ohne weiter nachzudenken ließ ich mich zwischen die Tiere fallen, nutzte den vorhandenen Zwischenraum und tauchte in die taglose Tiefe. Mein Name jedoch war wohl eingeschlafen. Nicht wissend wo ich geblieben war, wartete er am Rand der Zeit auf mich.

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  2. Hallo onegin,

     

    da wäre ich ohne deinen Hinweis nicht drauf gekommen und es waren vor allem diese beiden Strophen ...

     

     

    Abends kommen

    die munteren Haselmäuse

    auf ein Spielchen Mau-Mau vorbei

     

    Und dem Bären setze ich

    zwei Eimer Honig

    und drei Maß Bier vor

     

    ... die  in meinen  Augen der  Ernsthaftigkeit  den Wind aus den Segeln genommen haben und es ironisch haben wirken lassen und es kam mir  uneinheitlich vor.

     

    Mit dem neuen Rahmen sieht es nun ganz anders aus und es gefällt mir so wie es ist.

     

    LG,

    Mi

     

     

     

     

     

  3. Ja, das stimmt.  "Der Wal"  fordert eher zur Deutung auf. Da entstehen Fragen, u.a. auch:  Ist der weiße Wal ein Bote? Was hat es mit "ihm" auf sich?

    Mit dem unbestimmten Artikel "entsteht" eher ein sanftes Abtauchen in die Grenzenlosigkeit.

     

     

     

     

     

     

  4. Hallo Onegin,

     

    das kann ich mir sehr gut vorstellen. 

     

    Das entstehende Bild ist über den  Strandhafer und das Sandmeer  sehr frisch und deutlich.

     

    Wenn es nur um dieses Bild (für mich mit surrealistischen Zwischentönen) gehen soll, würde ich "ein  weißer Wal" anstatt "der weiße Wal" nehmen. Andererseits spielt das auch gar keine Rolle. Wer sagt denn, dass es (k)ein Pottwal ist. Wie Begriffe lösen  ja auch Wolken unterschiedliche "Geschichten"  aus. 

     

    Wie auch immer, ein gelungenes Mini!

     

    LG,

    Mi

     

     

  5.  

    Hallo onegin,



     

    das gefällt mir auch sehr.


     

    Ein deutlich surrealistisches Haiku. Hier wird alles auf den Kopf gestellt und es ist auch nicht "ein weißer Wal", sondern "der weiße Wal", was Mobby Dick durchs Bild schwimmen lässt und den Vollmond, der Nachts die Wolken hell erleuchtet. In Anbetracht des Romanes kann sich im Nachhall einiges entfalten, was die ruhige Oberfläche des Bildes durchbricht.

     

    LG,

    Mi

     

  6. Hallo Nesselröschen, Pegasus, Ferdi, Gaukelwort,

     

    vielen Dank für eure Gedanken und Assoziationen zu dem Textlein.

    Ich freue mich über eure Resonanz.

     

    Stimmt, eine große Maus hätte sicher die ganze Nacht gefressen. Ein treffliches Argument, Gaukel.

     

    Für mich ist " klein" zudem eine Art Kosefom und es unterstreicht auch eine gewisse Unbeirrbarkeit.

     

    LG,

    Mi

  7. Hallo Carlos, Di, Oilenspiegen und Lé,

     

    ich freue mich, dass ihr vorbeischaut und (teilweise) dem Winzling  etwas abgewinnen konntet.

     

    Was die Maus betrifft, Lé, ist die konkrete Bezeichnung der Haselmaus zwar ein Mehrdeutigkeitsdämpfer, aber sie wollte unbedingt in das Haiku.

     

    Über das "klein" lässt sich streiten. In meinen Augen gibt es dem Haiku auch eine spielerische Note mit.

     

    Mit bestem Dank für euren Besuch,

    Mi 

     

  8. vor einer Stunde schrieb Létranger:

    Soll sich auch niemand einen Kommentar schuldig fühlen ;-).

     

     

     

     

    Finde ich auch. Für mich war es auch mehr eine Gelegenheit, etwas zu den "Likes" zu sagen.

     

    Hm. Der buddhistische  Blick "Form ist Leere und Leere ist Form"  kamen mir auch in den Sinn, mich  beschlich aber das Gefühl, hier liefe es nur  auf die "Leere" hinaus.

     

    Nach deinem Kommentar sieht es wieder etwas anders aus.

     

     

     

    LG,

    Mi

     

     

    • Danke 1
  9. Hallo Lé,

     

    das "liken" ist für mich  eine Art "Anwesenheitsersatz". Manchmal finden sich dann noch Worte dazu, manchmal nicht.

     

    Hier betonst du in dem Spiel von  Agenz und Kommunion das Miteinander und findest dazu ansprechende Bilder. 

     

    Die Betonung durch den  Ausschließlichkeitscharakter von "nur"  stellt aber auch ein Ungleichgewicht her.

     

    LG,

    Mi

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  10. Hallo Serenus,

     

    danke für dein Kommentar und ich stimme dir und Lé zu. Die "Nahrungssonde" schmiegt sich nicht so richtig ein. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich die realen Verankerung schon lösen und den Ballon der "Poésie pure" steigen lassen kann.

     

    Die Aufmerksamkeit ist auf jeden Fall geweckt und ich werde dem nachgehen.

     

     

     

    Hallo Nesselrösschen,

     

    auch dir vielen Dank, für dein Kommentar.

    Ich erinnere mich an ein Gedicht von dir (den Titel weiß ich nicht mehr), das mich damals bei gedichte. com sehr beeindruckt hat. Bei mir stellen sich   manchmal  über längere Zeit keine Worte ein. Nun habe ich angefangen mich u.a. mit Transströmer zu beschäftigen und da gingen wohl ein paar Knoten auf. 

     

    Mit besten Dank für eure Rückmeldungen,

    Mi

     

    • Schön 1
  11.  

     

    Mit deinem Verstummen

     

    streifst du

    durch den Nebelwald

    Geruch von wässrigem Schnee

    über deinen Augen

     

    Gedankenspaliere

    doppelköpfige

    schweigen sich aus

    Schatten geworden

    zwischen den schrillen Töne

    der Magensonde.

     

    manchmal

    reichen sie ins Licht

    deine Blicke

    glanzbetört

    greifen sie nach Linien

     

    manchmal

    flackern sie 

    stochern sie

    ohne Halt

     

    in dunkle

    in schwere Gebilde



     

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  12. Hallo Carlos,

     

     

    nur nebenbei: dein Vergleich mit der Musik hinkt aber schon etwas. 

     

     

    Bei Schreibenden (sprachlich gäbe es bei der Verwendung des substantivierten Partizip "Schreibenden", das hier die geschlechterspezifische Bezeichnung umgeht, etwas zu beanstanden, da ja "Schreibenden" den Umstand eines Menschen bezeichnet, der gerade am Schreiben ist, was er ja nicht ausschließlich tut, aber so ist das eben, wenn der Gebrauch von Sprache grammatikalisch beleuchtet und erforscht werden will) darf das diskursive Denken natürlich die Klappe halten, muss es aber nicht, von daher gibt da keine eindeutige Regel.

     

     

     

    Wie auch immer man das nun hand haben möchte, bin ich  dafür, in Bezug auf das Gendern nicht dogmatisch zu werden.

     

     

    Das machen Sprachverwalter, das ist eine Sache von Beamten. Die kreieren eine Beamtensprache.

     

     

    Ja, für einen offiziellen Gebrauch der Sprache, für Gedichten nicht. Das lässt sich wie alles nicht immer sauber trennen, wie du ja im Laufe meiner Antwort sehen kannst. Da ich keine generalisierte, frei fließende Ärgerbereitschaft in Bezug auf das Gendern entwickelt haben, verwende ich  in manchen Kontexten (die eher sehr selten sind) das große Gender - I . Natürlich entstehen bei Veränderungen von Gewohnheiten und Regeln auch gerne die merkwürdigsten Blüten. Das ist aber, wie bereits erwähnt wurde, nicht Neues.

     

    Wie auch immer:

     

    Kein Mensch kann dich davon abhalten, am Ende deines konkreten Textes nur  "Herr Müller" zu benennen. Das ist deine künstlerische Freiheit.

     

    Ich hätte ja die  seltene Möglichkeit  am Schopf gepackt und den "Müller"  selbstironisch gegendert.

     

    "Was meinen sie Herr / Frau Müllerlnn" 

     

     

    Aber das ist natürlich eine Sache  des Geschmacks und entspräche  nicht deiner Intention.

     

     

     

     

    LG,

    Mi

     

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