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Teenua

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    Clemens Setz

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  1. Mein Gedächtnis hat eine Schmerzensgrenze Deren Koordinaten ich gerne wüsste Denn für mich schwieg der Zug Der sich entfernende Zug in dem er saß Von da an schwiegen Züge für mich aus Pietät Und ich weiss nicht wieso Du sagst es wären nur Ver-/Zerinnerungen dahinter Denn wie jeder weiss können Erinnerungen zerrinnen Und einen blind machen Stattdessen stopfst du mich mit alternativen Erinnerungen aus Doch heute ist der Tag gekommen Der Tag an dem ich nicht mehr Bei dir als Berg auf Echos treffe Ich betrete zusammen mit dir einen neuen Raum Mein Herz hatte mich schon angeschwiegen seit ich denken kann Doch jetzt kommt es wieder in Gang Die Erinnerung erstarrt - sie fühlt sich ertappt Lass uns Erinnerungen jagen gehen Ich bin wie ein neuer Raum Nur dass ich zu meinem Schmerz nicht begehbar bin
  2. Ich bin deine Träne Das weiss ich Regelmässig rinne ich deine Wange herab Wenn ich dich so sehe Will ich wie ein Kind bäuchlings vor deinem (Tränen-)meer liegen und Unruhe in die Oberfläche bringen Fühle ich mich entfremdet denn ich sehe mich selbst Das tränenbefleckte Gesicht könnte ich in der Zukunft sein Die psychischen Unzulänglichkeiten - in den Augen der Gesellschaft - meines Kindes beweinend Doch im Grunde bin ich nur erschrocken - erschrocken über mich selbst Ich zücke den Füller und nach kurzer Zeit macht meine zittrige Hand meinem Briefaufsatz den Garaus Die Tinte macht ihren Tanz im Meer Und ich hoffe sie erreicht dich Dass du weisst dass ich wenigstens probiert habe Mein Inneres zu offenbaren und es dir über das Meer zu schicken Dein Meer das mir Sehnsucht spiegelt Auf dem Gang kommt mir ein Mensch entgegen Ich senke den Blick Und auf dem Boden des Putzeimers sehe ich ein Spiegelgesicht Unsere Blicke legen sich ineinander Bei einem künstlichen Abbild bildet sich keine unsichtbare Brücke zwischen den Augenpaaren Ich bin das künstliche Abbild Künstliche Abbild meiner selbst Vor anderen Ich schliesse die Augen und werde Zeuge einer anderen Lebensgeschichte
  3. Dieses kleine innere Ich Die Wellen meines inneren Tränenmeers rollen immer näher auf mich zu Und ich erhebe instinktiv die Hände und versuche sie abzuwehren Das zweite Seelen-Ich in meinem Körper denkt wohl es muss seine Hände im Nacken verschränken Mir ein unwohles Gefühl im Hals verschaffend Denn dieses kleinere Ich ist mir entgegengesetzt gewendet Aber später werde ich beim Essenstisch meinen Trauerschleier wegziehen als wäre ich ein Torero Ich werde mich nicht zersprechen Ich werde mich nicht zersprechen Denn der elterliche Gedanke an die Nachbarn lässt Wut mir gegenüber hochkommen Was würden sie nur denken? Ich hoffe meine Schweissbäche der Angst nehmen die Rutsche der Sessel-Löwenfüsse Mir ein kurzes Auflachen entlockend Ich bin nicht dort (abgedriftet) wo sich die Leute zu dieser Zeit des Tages befinden Ich lausche auf Geräusche in meiner horizontalen Lage Ich höre das Gekratze am Inneren des Joghurtbechers Der Tisch lässt es knacken/krachen Ich stehe auf und steche in den wunden offenen Punkt der Türe und kralle dabei meine Finger fest um den Schlüssel Ich liege halb sitzend im Bett Mein Bein berührt das kalte Glas das ich achtlos neben mir abstellte und ich erschrecke mich Ich hatte es für deinen gläsernen Fuß gehalten der zu deinem gläsernen Körper gehört Ich hoffe meine Stimme die versucht mich selbst zu beruhigen schafft es bis zum Nachttisch Und verebbt nicht wieder Wie so oft
  4. Gedanken erraten Was machen wir wenn unsere Tintenfässer leer sind Und der Staub nicht von den Tischen gewischt wird Wir schreiben einen Brief an uns selbst in dem wir andere verleugnen Denn jetzt ist nicht die Zeit für Änderungen Aber sie sollte es sein In deiner Welt geben Farben dein Verhalten vor doch warum erkennst du nicht jeder nimmt die Farbe seiner Umwelt an Und das ist der Grund wieso du so geformt wurdest Keiner ist so blind wie der, der nicht sehen will dass wir alle Menschen sind Kann deine Gedanken erraten Sie sind nicht frei, nicht naturgegeben Warum fliesst Hass in deinen Venen Kein Blut ward gesehen Alles umgebende malen Tintenfische in der Angst schwarz an mit der Tinte So bist du auch, bekannt vor kommt mir dein Verhalten Kann deine Gedanken erraten Sie sind nicht frei, nicht naturgegeben
  5. Umgestülpte Lüge Sie ist bei mir Und ich bin ganz bei ihr Ihre psychischen und physischen Schritte und Tritte genau verfolgend Insbesondere Tritte gegen mich Ihre Wahrheiten will ich erfahren Denn Mikroexpressionen lassen sich nicht verlegen - auf den nächsten unbeobachteten Moment Auch sie wird verlegen Ihre Handlungen auf morgen Oder ihr essentielles Buch aus Unachtsamkeit Wenn ich ihr Details aus ihrem Privatleben unterbreite Denn ich kenne sie Kenne sie besser als sie sich selbst Haben Sie sich verlogen? Nein ich habe mich aufrichtig Ich gehöre mir selber und nicht dem Staat Plätschert es aus ihrem lügenden Mund Sie mag es Bücher zu einem Bogen zu spannen Bücher in denen die verschiedenen Verwirrungen des Geistes beschrieben sind Und auf mich abzuzielen Denn ich soll als Umgestülpter meine Zelle wieder verlassen Als jemand dessen verletztes Inneres - dessen Seele - nach außen gestülpt wurde Wobei selbst die Gitterstäbe ihre Zehen einkrullern bei diesen haarsträubenden Worten - Freiraum schaffend Und ich meine Entkommenschance sehe Für sie bedeutet mein Eliminieren - das eines Regierungsgegners - ein Tritt nach oben auf der Karriereleiter Unter den hohen Treppenstufen versteck ich mich als jemand unbedeutendes Eine leicht zu beseitigende Lüge Um aufzusteigen Ich sehe das Zahnrad nach oben steigen wenn ich entlang der Zellwände nach oben sehe Und bin zufrieden Denn das bedeutet ein ins Negative treibende Zahnrad auf der anderen Seite Auf der Seite meines Gegenübers Das heißt ich habe meinen Part getan Ich verbeuge mich vor Würmern, die sich wie ich durch Verfaultes durchfressen Der Unterschied ist jedoch: Da ist nicht nur etwas faules dran - nein - es ist eine ganze kollektive Lüge dieser Staat Auch ich bin eine Lüge Eine lebende Lüge auf zwei Beinen in ihren Augen Bei mir ist es anders Als Sonderfall habe ich nicht schon kurze Beine Ein angeordnetes Kürzen der Beine als Folge versteht sich Also spielen die Wächter mit mir Oh noch ein Zerschuss Sagen sie nach der Kollision der Kugel mit meinem Bein Hab mich wirklich in dich verschossen Wie schade
  6. In der Haut eines anderen Wie kann man diese Tage überhaupt beginnen – wie soll man sie beginnen? Die Tage in denen der Erde nur noch wenig Zeit gegeben wird In denen – von den Obrigkeiten - eine Fortexistenz ausgeschlossen wird Aufgrund der krebsbefallenen Organe In dieser oder jener (Geistes-)Welt Zu der einen haben nur jene Zugang die eingeweiht sind Die wissen dass die Erde vermeintlich keinen Lebenswillen mehr hat Unbekümmertes Leben als Credo versteht sich In der anderen – der Unterwelt Meinen die Leute sich in die Haut der Erde zu stecken Vom Rest werden sie verhöhnt: „Es wird kein letztes Aufbäumen mehr geben!“ Schon lange erschaffen sich emotional Abhängige Gen-Gedoppelte Denn möglich ist es Ein Haar reicht um es zu vollbringen Nachdem sie verlassen wurden Sie können nicht anders denn meistens gibt es Herzklopfen nur noch vor der Krebsvorsorge Doch keiner rechnete mit der Einstufung als Fremdkörper vonseiten der Erde „Eine typische Abstoßreaktion“ sagen die Götter in weiß mit schüttelndem Kopf Die Erde trackt uns auf ihrer Haut wie es die weißen Götter mit den Metastasen auf Röntgenbildern machen Dort wo die Menschen ihr wehtun versucht diese sie unter ihre Haut zu bringen Sie zu begraben durch Fluten und weiteres Um sie symbolisch in ihrer Haut stecken zu lassen Viele die ihr Herz reinwaschen wollen von dunklen Schatten in diesen Tagen Zu Forschungszwecken werden solche Menschen benutzt Von ihren Psychen kann man eine Kopie erstellen so wie es mit Computer-IDs möglich ist Ein Einsetzen in die Köpfe reicht „So löst sich das Problem von selbst“, meinen die Götter in weiß Eine wahre Entlastung Das sind der Erde Eingeweide Das ist ihre wahre Gestalt
  7. Schatten deines Schatten Die Lehrerin droht mit einem Einzelgespräch mit deinem Vater Auf die rote Färbung des Sandes verweisend der sich zu dem Ozean deiner Augen gesellt deine Kiefermuskeln spannen sich an Ich weiss das halt zu regeln wenn mir welche blöd kommen Du wirfst deinen Blick - dein Auge in meine Richtung Ich fange es auf und streichle es - verhake mich beim geschlossenen Fenstergriff der Seele und merke ich muss etwas tun Ich empfinde deinen Mund als ein schwarzes Loch - ein schwarzes Loch im Weltall, in dem nichts reelles zu finden ist einfach nur Leere Des häufigeren schwebt jedoch Zusammengepresster Müll wieder zurück in Richtung der Lehrer und trifft sie langsam gegen die Stirn Sie sind es schon gewöhnt und wischen es weg wie eine Fliege In der Pause machst du weiter wie gehabt - als würdest du die heiße Blondine der Klasse haben Ich beobachte euch aus der Ferne Es stört mich ja sowieso niemand, indem jemand bei mir stünde Ich gehe mit dir nach Hause Wir tauschen verschlüsselte Botschaften aus und wissen dass uns sonst niemand so versteht wie der jeweils andere Da wo sich unser Weg teilt, tue ich so als bemerkte ich den Abgrund nicht, den dein Schatten in die Straße schneidet Zuhause empfängt mich eine gehisste Fahne Sie riecht - stinkt förmlich - nach Frieden und Harmonie Eine kraftlose Hand, die über die Lehne des Sofas lugt, Winkt mir Goodbye Ich befolge und gehe resigniert gesiegelt in mein Zimmer und überbringe die traurige Botschaft an mein Zimmer Dich empfängt wohl ein Künstler, der auf dein Meeresgemälde sieht und sich überlegt wo er noch roten - fleckenhaften - Sand hinzufügen könnte Könnte ich der Schatten deines Schatten sein? Frage ich mich während ich den roten Sand auf deinem Gesicht anblicke und du so tust, als bemerktest du nicht Wir würden ein Rauchgemisch bilden - ein Gefühlsgemisch - von dem Feuer in uns stammend, das mal war Erzürnt entzünde ich es wieder in meinen Träumen Es würde bedeuten, ich würde dir überallhin folgen und wäre immer an deiner Seite Ein Abbild deines schattengleichen Ich
  8. Seiten zu Marmor Und wenn sie ganz unbemalt aufwacht Die Seite die im Tiefschlaf war Wenn ich sie wieder hervorhole Man kann nur von Malereien reden bei der Geschwindigkeit mit der ich die Buchstaben male Sie wurde bewacht von meinen Selbstzweifeln Dann werden all meine Seiten zu Marmor aber ich weiss, dass man sich nicht auf ihm ausruhen kann, es ist ungemütlich Sie werden zu antiken Ausstellungsstücken damit nachfolgende Generationen sich auch noch über meine Untätigkeit lustig machen können In meiner Erinnerung sprach ich zu mir selbst – doch ist das real? Mir selbst gut zu Mir selbst geht’s gut nur zu Zieh meine Texte durch den Dreck Es ist ja nicht so als würde mein Protagonist schon genug leiden Wenn ich mir denke: Muss ich erst eine neue Sprache lernen um Worte aufzuschreiben, die gehört werden von mir selber? Dann weiß ich, dass meine Kritiker mein Haus mit ihrem angebrachten Faden ein Stück näher ziehen Und mir persönlicher kommen Wie kann ich mir nur endlich all die Sachen von der Seele schreiben? Ein Pauspapier wäre da hilfreich da ja sowieso schon mein Wesen mir auf die Haut – meine äußere Hülle – geschrieben steht
  9. Mein Gedicht "Seiten zu Marmor"
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