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Lara Preis

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  1. Liebe Sali, vielen Dank für die tolle Rückmeldung! Ganz liebe Grüße Lara Lieber Arturo, auch dir vielen Dank für dein philosophisches Kommentar. Liebe Grüße Lara
  2. Lara Preis

    Lyria

    Das kleine Boot lag einer Nussschale gleich auf der silberglänzenden Oberfläche des völlig zur Ruhe gekommenen Sees. Wie ein riesiger Scheinwerfer stand der Vollmond am Firmament und ließ die imposante Landschaft in einem mystisches Licht erscheinen. Im hohen Bogen warf sie die beiden Ruder über Bord, wodurch eine mögliche Änderung ihres Plans bereits im Keim erstickt wurde. Als Nichtschwimmerin war Ramiza nicht in der Lage, das nach allen Seiten hin nahezu identisch entfernte Ufer zu erreichen. In dieser abgelegenen Gegend lebten höchst wahrscheinlich nur wenige Menschen. Selbst hysterisches Schreien dürfte also reaktionslos in den Weiten der Natur verpuffen. In einem Trainingsanzug gehüllt, wurde das schulterlange kupferne Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Der Handtasche entnahm sie eine Dosette, ließ den Inhalt in ihrem Mund verschwinden und nahm anschließend einen großen Schluck aus einer dort ebenfalls aufbewahrten Wasserflasche. Bereits nach wenigen Minuten setzte die erwünschte Wirkung ein. Ramiza beugte sich über den Rand des Bootes, sah dort unten eine sich öffnende Pforte, die ohne Zweifel der Eingang zum Paradies sein musste. Sehnsüchtig glitt der üppig proportionierte Köper in das kühle Nass hinein. Mit offenem Mund sank sie nach kurzem instinktivgesteuerten Widerstand scheinbar ihrer Erlösung entgegen. Lyria hatte sich heimlich von der Gruppe abgesetzt, um den Anblick des vor ihr liegenden nächtlichen Sees zu genießen. Lange hellblonde bis zum Gesäß reichende Haare rahmten ein makelloses Gesicht, in dem zwei hübsch anzusehende Saphire funkelten. Das kurze am Körper getragene Kleid leuchtete recht schwach in einem dezenten Beige. Völlig unerwartet entdeckte sie mitten auf dem Gewässer eine gewisse Auffälligkeit. Um einen besseren Überblick zu bekommen, breitete die Elfe ihre Flügel aus und näherte sich dem Objekt aus der Luft, das sich schließlich als Boot offenbarte. Was ging dort vor sich? Eine junge Frau ließ sich scheinbar grundlos kopfüber in die Tiefe fallen... „Auch wenn ich hier unerlaubt verweil, muss abwenden drohendes Unheil.“ Fest entschlossen tauchte Lyria ins Wasser ein, um nach endlos erscheinenden Minuten auf den derweil leblosen Körper zu stoßen, der von ihr zuerst an die Oberfläche und dann zurück ins Boot befördert wurde. „Der Himmel möge dir vergeben, doch bitte komm zurück ins Leben!“ Mehrmals drückte die Elfe auf Ramizas Brustkorb, saugte nach regelmäßigen Abständen an dem Mund der rücklings liegenden Frau. Begleitet von reflexartigem Husten, verließ die tödliche Flüssigkeit bereits nach kurzer Zeit Ramizas Lungen, gefolgt vom Wiedereinsetzen der Atmung. „Wo bin ich? Wer bist du?“ Es musste ein Engel sein, gesegnet mit atemberaubender Schönheit, sogar im Zustand völliger Durchnässung. Auf dem zweiten Blick offenbarte sich allerdings nicht das erhoffte Paradies, denn sie befand sich offensichtlich wieder in ihrem Boot. „Bitte bleib bei mir!“ Lyria hatte bereits die Flügel gespreizt, um hinfort zu fliegen, denn ihresgleichen hatte sich bestimmt schon auf die Suche nach der Verschwundenen begeben. „Ich kann doch nicht schwimmen und das Ufer ist so weit weg…“ Dank angenehmer sommerlicher Nachtwärme war die gegenwärtige Situation unerwartet gut zu ertragen. Darüber hinaus bahnte sich wohlige Energie den Weg, direkt aus den Tiefen ihres Herzens kommend, wo gerade etwas unglaublich Angenehmes in Gang gesetzt worden war. Die bleierne Schwere der vergangenen Wochen, gepaart mit scheinbar unkontrollierbaren selbstzerstörerischen Gedanken, all dies wich in diesem Moment einer hoffungsvollen Anziehungskraft. „Werde dich begleiten bis zum Land, denn dein Schicksal lag in meiner Hand.“ Flügel am Körper, in Reimen sprechen? Völlig egal, Hauptsache ihr Gegenüber verschwand nicht in den Weiten der Vollmondnacht. „Woher kommst du eigentlich?“ Wie von Geisterhand hatte sich das Boot langsam in Bewegung gesetzt. „Aus der Elfen wundersamem Reich, wir sind in vielem euch Menschen gleich.“ „Du hast mir das Leben gerettet und darfst mich hier auf keinen Fall allein zurücklassen!“ „Kann nicht bleiben an diesem Orte, wenn es dämmert schließt sich die Pforte.“ Tränen rannen an Ramizas Gesicht entlang. „Das ist nicht fair! Wenn du mich verlässt, dann werde ich es wieder tun!“ „Wir werden stets verbunden bleiben, deine bösen Geister vertreiben.“ Das Ufer kam immer näher und es war wohl nur noch eine Frage von Minuten, bis sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Schweigend schauten sich die beiden Frauen einander liebevoll an. „Nimm an als Geschenk dieses Kleinod, soll dir ein Zeichen sein in der Not.“ Vorsichtig ließ Lyria einen reichlich verzierten silbernen Reif mit rosafarbenem Schmuckstein über den linken Ringfinger ihres Gegenüber gleiten. Ramiza schloss verträumt die Augen, in der Hoffnung, dadurch die Nähe dieses fabelhaften Wesens noch intensiver mit den übrigen Sinnen wahrnehmen zu können… Bereits seit Wochen war sie hier sogenannter Gast und hatte sich eigentlich damit abgefunden, an regelmäßigen Sitzungen mit einem älteren Herrn teilzunehmen. Grüne Augen, umgeben von Sommersprossen, die wohl dosiert im gesamten Gesicht verteilt waren, schauten aus dem Wandspiegel heraus ins Leere. Lustlos wurden nach dem Zähneputzen die roten Haare durchgekämmt. Dies musste genügen, um ein dem Anlass angemessenes Erscheinungsbild abzugeben. Unter der Kontrolle vielfältiger Medikamente stehend, schritt Ramiza geistesabwesend den langen Flur entlang und klopfte schließlich an einer steril wirkenden Tür. „Guten Morgen, mein Name ist Wright…“ Eine junge Frau trat in Erscheinung, etwa in ihrem Alter, in weiß gekleidet mit hellblonden Haaren, die zu einem auffällig langen Zopf geflochten worden waren. Zwei tiefe blaue Augen, hübsches Gesicht, einer Elfe gleich. Die linke Hand dank rosa Edelsteinring aufgehübscht. „Setzen Sie sich doch bitte!“ Ramizas Therapiestunde hatte begonnen, im Hintergrund ein Gemälde, auf dem ein See bei Vollmondnacht zu sehen war…
  3. Lara Preis

    Neuanfang

    unsere Gesichter staubbasiert beschmutzt gebeugte Seelen in lädierter Kleidung einst prächtige Straßen, jetzt Trümmeralleen leidgenährte Rauchschwaden der Besiegten manches Geschöpf völlig sinnlos geopfert eiserner vom Himmel geworfener Tod alles verloren, einander behalten wärmende Glut inmitten trister Asche Gebirge durchquert, Flüsse überwunden gegenseitig bedingungslos getragen rauschende Dunkelheit im welligen Kleid aus ihr emporsteigend der Stern des Lebens zusammengepferchte Schicksalsgemeinschaft schmiege mich eng an deinen starken Körper beinahe gekentert, so kurz vor dem Ziel Land in Sicht, die letzten Meter geschwommen zartes Pflänzlein aus Erinnerungssamen gegossen mit frischen Tränen der Hoffnung mögest im fremden Boden Wurzeln schlagen den Stürmen trotzen, gute Früchte tragen
  4. Liebe Darkjuls, du hast mit klaren Worten ein wichtiges Thema zu Papier gebracht. Das Werk einer authentischen, ehrlichen und mutmaßlich sehr interessanten Frau. Liebe Grüße Lara
  5. stets wenn ich mein trautes Heim verlasse lauern die Blicke anderer Leute zittere, beschleunige, erblasse möchte nicht enden als deren Beute könnte doch eine Elfe erscheinen mir ihren magischen Ring entbehren soll sich mit meinem Finger vereinen Sichtbarkeit ins Gegenteil verkehren am liebsten alle Spiegel abhängen an mir entstellen, was kann verführen durch Rückzug die Außenwelt verdrängen mich selbst dank tiefer Schnitte erspüren vom hellen Scheinwerferlicht heimgesucht weißes Lächeln, angespannter Kiefer reichlich gesegnet und dadurch verflucht schließt eure Augen, dann seht ihr tiefer mehrmals am Tag eine bunte Pille für die Kontrolle zu zahlender Preis im Kopf geglättete Wogen, Stille an mir nagender seelischer Verschleiß gefangen in einem dunklen Verlies stehe entschlossen an des Abgrunds Rand möchte fallen, vielleicht ins Paradies es greift nach mir eine rettende Hand
  6. Liebe Darkjuls, danke für deine Worte. Liebe Grüße Lara
  7. Lieber Dionysos, vielen Dank für die tolle Rückmeldung. Die Thematik des Gedichts ist allerdings nicht von mir persönlich erlebt worden. Liebe Grüße Lara
  8. zwei funkelnde Smaragde, eingebettet in makelloser Symmetrie gerahmt von welligem Kupfer, vollendet durch ihr natürliches Lächeln perfekt ausgewogene Weiblichkeit, ein von vielen begehrter Blickfang leuchtende Hülle mit verdunkeltem Kern unsichtbare Narben unter dünner Haut vereinsamt, obwohl von Menschen umgeben erfolglose Versuche den Schmerz zu betäuben die Vergangenheit, Seele durchbohrender Stachel im grauen Nebel gedeihen trübe Gedanken erwachsener Dominanz ausgeliefert gewesen seine kalten Berührungen, schockgefrorenes Herz einst versiegelte Unschuld gewaltsam aufgebrochen erpresste Verschwiegenheit als Opfer schuldig gefühlt zerstörtes Urvertrauen hast dich endlich von mir finden lassen, geknickte Blume in einem verdorrten Feld versuche mit Liebe Löcher in deine Jahresringe des Verkapselns zu brennen behutsames Nähern auf schmalem Pfad, gemeinsamer Kampf gegen die Vergangenheit in einem Boot hinausgedrängt worden, ungnädiger Ozean des Schicksals beinahe gekentert und qualvoll ertrunken, lange ziellos umhergeirrt zum Ufer gelotst, kein Vergessen, gestützter Neuanfang auf gutem Boden
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