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WF Heiko Thiele

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Alle erstellten Inhalte von WF Heiko Thiele

  1. Wie konnte ich jemals nur denken, die Gram sei stärker als Liebe? Nur Liebe hält warm! Und fehlt es an Liebe, das weiß ich gewiß, wird leicht man verhungern, wie ohne Gebiß. Das Schöne ist schön nur, wenn man es nicht zu oft, zu sehr, zu dominant genießt. Denn auch wenn das Schöne weiterhin schön bleibt, so weicht das Bewundern mitunter dem Mißfallen. LG Heiko PS.: Übrigens, ausdruckstark dein Jemals!
  2. WF Heiko Thiele

    Corona, Corona

    ( nach „Corrine Corrina " von Roger Graham und Wilbur Sweatman [1918], sowie Ray Peterson ) Goodbye Corona, hart ist die Zeit. Doch nun ist wieder es mal soweit. Ich will dich nicht und du bleibst aus. Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, kein Wiederseh'n. Es war in China. Weit weg von hier. Auf einem Markte, viel Wildgetier, kam da ein Virus von einer Maus. Corona, Corona, Corona, Corona Corona, Corona, da war’s gescheh‘n. Von nun an ging es ganz furchtbar zu. Die ganze Welt war erkrankt im Nu. Einziger Schutz scheint, man bleibt zuhaus. Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, auf Abstand steh‘n. Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, Corona, du mußt nun geh’n! Hast lang uns gepeinigt und wir versteh’n: Ändern wir uns jetzt, gibt’s kein Wiederseh’n. [2020]
  3. Danke euch beiden für die lieben Kommentare, Vorschläge und Erweiterungen.
  4. Hi, Budenbesitzer oder Budist oder schlicht und einfach @Ponorist! Zunächst danke für deinen "Rückkommentar" wegen der "Hände". Kann ich nachvollziehen. Was mir beim Lesen deiner o.g. Zeilen sofort ins Auge fiel: siehe Zitat ---> das hat aber bereits Heinz Erhardt getan, das mit der Made. Schade!
  5. Ein einzig Haar, das stand mal stumm und einsam um sich selbst herum. Die andern Haare, schon seit Jahren, sind still aus ihrer Haut gefahren. Und ob nun Regen fiel, ob Sonne, dem einen Haar war’s keine Wonne. Es konnt’ sich biegen, konnt' sich strecken; auf kahler Haut gibt’s kein Verstecken. Wie hätte es sich gern in Wogen mit all den andern sanft gebogen. Es dacht’ zurück an alte Zeiten; sich dichter Haarschopf tat verbreiten. Als Zierde für den Herrn von Welt es schön gepflegt für wenig Geld. Und selbst zu wilden Knabentagen hat es der Bursche gern getragen. Mal war es kurz, mal fiel es munter bis auf die breiten Schultern runter. Doch diese Tage sind dahin. Nun wallt kein Zopf mehr bis zum Kinn. Und unser Haar muß eingestehen, auch es muß eines Tages gehen. Da hilft kein Jammern und kein Flennen. Man muß es halt beim Namen nennen. Die Dinge nehmen ihren Lauf. Drum nutz die Zeit, geht sie bergauf. Denn bist du oben angekommen, geht’s nur bergab, wird abgenommen. [2003]
  6. Manchmal liegt gerade in dem, was weggelassen wird, das Nonplusultra. ...ber ein "A" kann man immer schenken. Kennst du übrigens den Satz mit den 10 A's? Zitat von einem unbekannten Verfasser: "Alle anfallenden Arbeiten auf andere abschieben. Anschließend ansch... Aber anständig!" @Pegasus @gummibaum : Ich habe übrigens auch mal ein "Letztes-Haar-Gedicht verfaßt. Bis gleich!
  7. ... lieber vermummt als verstummt stop ... Mal was japanisches, das ich nachvollziehen kann.
  8. Das passiert, wenn ein Barhocker auf einem Barhocker hockt. Und auch wenn das heute immer weniger wird, geschieht es doch hin und wieder, daß in einer Bar ein Barzahler bar bezahlt. Bar jeder Kreditkarte. Und früher ging das sogar mal mit einem Barcheck. Solange er nicht barfüßig erschienen ist. Neulich habe ich übrigens ebenfalls mit Bargeld an der Kasse einer Barkasse bezahlt. PS.: Ich hoffe, meine Ausschweifungen waren nicht alle bar jeder Vernunft. LG Heiko
  9. Es sei besonders die Satire so scharf und spitz wie's Horn der Stiere. Denn grad bei dieser Art Humor kommt öfters auch ein Spiegel vor. Nur wer den Spaß nicht kann genießen, liegt schneller unter harten Füßen, als er sich dieses hat gedacht. Drum schätze hoch des Dichters Macht. Ich wollte eigentlich nur den ersten Reim als Kommentar geben, doch dann lief es mal wieder automatisch aus meinen Fingerspitzen. LG, Heiko
  10. Ich hätte wohl eher geschrieben: "Wir falten die Zweige ..." oder auch "... die Blätter ..." LG Heiko
  11. Du meinst also in etwa so, als ob "ein Weggefährte weggefahren" ist? Oder speziell bei deinem Beispiel: "Wenn es mit der Wurst dauert, dann ist es eine Dauerwurst." Da gab es in der DDR ein Künstlerpaar. Herricht und Preil. Die haben auch immer so Wortspielereien vorgeführt. Z.B. "Mit Wasser kann man die Obstbäume sprengen. Besonders wenn es Granatäpfel sind." Dir auch nen schönen Abend. LG Heiko
  12. Ich nähe mir einen Knopf an die Backe und hänge ein Klavier dran.
  13. Äh!?! - Ich glaube, das ist Grimme-Preis-verdächtig. Vielleicht aber auch so: Der Fleischer sagte: "Es dauert länger." Worauf sie klagte: "Ich hab's gewußt. Der hat vom Saufen voll den Hänger und ich muß kaufen Spatzenbrust." LG Heiko
  14. WF Heiko Thiele

    Viraler Genuß

    Sprach ein Virus zu dem andern: „Laß uns nach Europa wandern. Denn dort können wir uns feiern, anstatt hier herum zu eiern. Nach der kurzen Lock-Down-Pause gibt’s dort wieder manche Sause und wir können uns bei weitem nun noch besser ganz ausbreiten. Mußten wir Dank Abstand fasten, ach, was wir die Masken haßten, haben wir jetzt wieder Leute, die uns helfen. Reichlich Beute!“ Doch es warnt ihn der Kollege: „Menschen denken nicht so schräge, daß man sie kann leicht verschaukeln, ihnen Sicherheit vorgaukeln. Zum Gemeinwohl werden schaffen sie die besten Abwehrwaffen gegen unsereins im Ganzen. Wo auch wir uns dort verschanzen. Mir scheint’s besser, ganz im Kleinen, als pandemisch zu erscheinen, fern der Straßen, tief in Ecken, maßvoll im Busch zu verstecken.“ „Da kennst du die Menschen schlecht. Denen ist nur Zuwachs recht. Treten sie auch auf in Horden, schätzen sie nur eigne Pforten. Erst wenn die, die’s Sagen haben, merken an dem eignem Magen, daß man sollte etwas ändern, geht’s voran in manchen Ländern. Das heißt nicht, daß alle Wesen, fegen mit dem gleichen Besen. Solang Bürger sich genieren, kann uns bessres nicht passieren.“ [2020]
  15. Ich habe es jetzt erst gelesen, bin aber genauso erfreut, wie ich es wäre, hätte ich es eher lesen können. Schluß jetzt mit dem Geschwafel!!! Nonplusultra: 1A! Vieles haben ja schon meine Vor-"schreiber" geschrieben. Nur eines: Deine Art, altes wieder neu auferstehen zu lassen gefällt mir sehr gut. Die Werke der Klassiker zeichen sich shcließlich auch dadurch aus, daß gut gemachte Adaptionen immer auch einen kleinen Schatz in sich bedeuten. Will sagen, große Kunst gestattet, daß sich auch die "Kinder" und "Enkel" künstlerisch auszeichenen können. Und das ist dir hiermit meines Erachtens sehr gut gelungen. Zumal es meinem eigenen Lyrikgebrauch sehr nahe kommt. Frei: "Hier darf ich sein - hier darf ich's lesen!" LG Heiko @gummibaum
  16. Tja, ich kann da auch mal wieder nicht so recht mich in meinem Gedankengut wiederfinden. Manchmal tu ich mich schwer, mich mit gewissen Stilformen anzufreunden. Vielleicht ist's mein "naiver" Realismus, der jene Geisterwelten nicht erfassen kann und so auch diese Formen der Lyrik nicht für sich umzusetzen versteht? Metapher hin, Metapher her. Ich brauche immer eine gewisse Richtschnur. Auch ist das oft scheinbar frei gewählte Auslassen der Interpunktion ein Holperstein für mein Verstehen des Gedichtes. Weshalb steht da ein Komma und weswegen dort nicht? Aber sind nur so meine Gedanken zu einem Gedicht (stellvertretend), welches mir zu früher Stunde der Schlaflosigkeit entgegentrat. LG an euch alle, Heiko
  17. Ein nettes, kleines, aber nicht minder einfühlsames Gedicht, welches auf gleiche Weise das Herz erfreut, wie es auch eine solche Kerze vermag. Viel gesagt, mit wenigen einfachen Worten. Dennoch möchte ich ein paar Fragen los werden. Nicht nur, weil es mitten in der Nacht ist und ich nicht schlafen kann, trotz Wochenende. Die fehlende Zeichensetzung, wie ich sie hier oft im Forum finde, soll hier wohl die Konzentration aufs Einfache und dennoch schwergewichtige der Aussage ziehen? Wie auch die permanente Kleinschreibung? Daß das einzige Komma falsch ( "... licht ,das ..." ) sitzt, nehme ich mal als Tippfehler. Weswegen allerdings überhaupt? Weil das, was sonst mit Hilfe der Zeilenendes gebrochen wird, hier in der Zeile stattfindet? Ich nehme das alles mal als gewollte Stilmittel, welche mir noch nicht so ganz aufgehen. Nichts destoweniger, wie eingangs beschrieben, ein schönes Gedicht. LG Heiko
  18. Danke Horst! Mit meinem "bliebe doch nichts leer." meine ich wirklich, daß alles "natürliche" auch ohne den Menschen existieren, gefüllt würde. Klar, hinterläßt er seinen Fingerabdruck und das meistens nicht in Guten. Doch auch ohne ihn wäre es nicht um die Natur schlechter gestellt. Bei deiner Version (ausgeschrieben): "bliebe es doch nicht leer", wäre es auf dieses "es" begrenzt. Und das scheint mir zu wenig. LG Heiko Und an alle anderen auch einen schönen Dankesgruß!
  19. Ja, @Carlos, es scheint so zu serin: Sobald eine Kreatur anfängt zu denken, denkt sie falsch! Doch kann man denn nicht auch anders denken? Bei allem Zerstörerischem haben wir doch auch was konstruktives geschaffen. Sonst könnten wir uns hier wohl nicht so unterhalten. Es gibt also immer " 2 Wege aus Auswahl " , und dabei fällt mir eine Szene aus so einer Horrorpersiflage ein: Das Mädel rennt vor ihrem Mörder weg und trifft auf einen Wegweiser, rechts -> Rettung / links -> Tod. Was meinst du, wohin sie gerannt ist? Danke dir für deinen Kommentar. LG Heiko
  20. Siehe, Menschlein, diese Erde ist nicht nur für dich gemacht. Weder Sterne, Licht bei Tage, noch die Dunkelheit der Nacht. Nicht der Hauch von einem Winde, Tropfen in dem tiefen Meer, Sand und Steine in der Wüste. Wärst du nicht, blieb doch nichts leer. Pflanzen, Tiere und Mikroben gingen ihren eignen Lauf. Nur du scheinst dich abzuheben; nimmst den Absturz blind in Kauf. [2019]
  21. Ein schönes Liebesgedicht, wobei ich nicht gerade auf den Boten aus dem Jenseits zurückgegriffen hätte. Das assoziiere ich zu sehr mit dem Dahinscheiden. Aber das kann jeder halten wie ein Dachdecker. Hinzukommend bin ich der Meinung, wir hier unten auf unserer alten Mutter Erde können uns doch bestimmt auch ohne himmlischen Zuspruch ineinander verlieben und es uns unsagbar schön machen. Auch wenn das zur Zeit in sehr weite Ferne gerückt zu sein scheint. Persönlich jedenfall habe ich da zu Hause keine Probleme, mit meiner Liebsten die Liebe auszuleben. LG Heiko
  22. Oh, natürlich. So einfach und doch zu übersehen. Asche auf mein Haupt! Danke, LG, Heiko
  23. Wohl dem/der, dem/der solche Verse gewidmet sind. Selbst wenn mir als zu oftmals pragmatisch Denkenden nicht alle Gleichnisse bewußt sind, so fühle ich doch die gewaltige Aussagekraft deiner Symbolik und der daraus erwachsenden Zugewandtheit. LG Heiko
  24. Wenn sich im Winter Welten zieren, Dank Eis und Schnee die Menschen frieren Und darum sich in warmen Zimmern, Anstatt bei Hagelschlag zu wimmern, Oder bei hellem Sonnenscheine Am Strand, im Park oder alleine Im eignen Garten auf der Matte, Soweit man hat ein wenig Schatte, Ein gutes Buch hervor zu nehmen, Braucht niemand sich deshalb zu schämen. Wenn dann man kann noch jenes sagen, Daß anders als in unsren Tagen Statt seichtes etwas mit viel Tiefe Den Leser zu dem Buche riefe, Worin er findet kluge Sachen, Vielleicht sogar zum selber machen, Entspannung in den Taten findet, Wovon des Buches Held verkündet, Von Helden aus der Welten Weiten, Denn die gibt‘s dort zu allen Zeiten. Ob es die Wahrheit ist, ob Märchen, Ob’s einer ist oder ein Pärchen Von dem man hören kann und lesen, Das was vor langer Zeit gewesen, Mag mir doch ganz egal erscheinen, Wenn wir uns nur darüber einen, Daß alles das was ich erdachte, Worüber ich mir Mühe machte, Ist für den Leser hier geschrieben; Mag er mich hassen oder lieben. Nun denn, lest was ich hier berichte Aus einer früheren Geschichte, Als noch die Römer sind gezogen Von Gallien her im breiten Bogen Über den Rhein, das Land zu fassen, Somit Germanen nicht zu lassen, Was diese als die Heimat nannten, Weil sie nun mal nichts andres kannten Und auch nicht jene großen Städte, Auf die kein Rom verzichtet hätte. Tiberius errang mit Siegen Ein Land mit Mücken und mit Fliegen Und mit viel Wald und mit viel Mooren Genau wo dort Armin geboren Und wo er aufwuchs als des Fürsten Segimers Sohn mußt er nicht dürsten Oder gar hungern dort im Lande, Auch wuchs er auf mit dem Verstande, Der durch Erziehung wird erblühen, Wenn er durch fremdes muß einst ziehen. Das ganz genau geschah dem Knaben, Weil Römer wollten Geiseln haben, Diese nach Rom man letztlich brachte Und aus Germanen Römer machte, Sie so so manches Können lehrte Und schließlich selbst das Wissen mehrte, Wie anders als in Wald und Heide Zurecht kam auf der neuen Seite Man vielerorts an fremden Flüssen, Hat alles Armin lernen müssen. Was heute Spanien heißt, was Franken Gab stets Gelegenheit zu zanken Mit vielen einheimischen Leuten, Die sich beileibe nicht erfreuten Daran daß man sie nun erkannte Als Provinziale sie benannte, Tribute sie nun zahlen mußten, Auch wenn sie selbst nicht einmal wußten, Wie sie sich nun ernähren sollten; Besatzer stets bei Verzug grollten. Dies Grollen machte Armin stärker, Auch wenn er sah, daß jener Ärger, Einzig erwuchs aus Volkes Leiden, Hielt er sich noch zurück bescheiden Und machte sich bald einen Namen, So das die Höheren drauf kamen, Ihn etwas mehr zu protegieren, Damit man ihn nicht wird verlieren, Sobald es die Gelegenheiten Ergeben in Germaniens Weiten. Das war im Jahre sechs und sieben, Als es die Römer übertrieben Mit ihrer Gier nach mehr Provinzen, Manch armes Dorf ging in die Binsen, Vor allem weil des Varus Leute Erhofften sich manch fette Beute Von rechts des Rheines zu erraffen, Um diese dann nach Haus zu schaffen, Ohne dabei daran zu denken, Wie manchmal die Geschicke lenken. Als ein Führer der Germanentruppe Innerhalb der Vielvölkersuppe Versah Arminius nun Aufgaben, Die ihm manch Aug geöffnet haben Und die Gedanken in ihm reifen, Zum Mittel der Gewalt zu greifen, Um neuen Vorstoß zu verhindern Weil Römer ungern überwintern Im düsteren und feuchtem Kalten, Selbst wenn die Bürger deshalb schalten. Und weil selbst Varus, der Statthalter, Dem Wetter floh, in seinem Alter, Zogen nach Westen drei Legionen, Um dort gemütlicher zu wohnen, Als dies rechtsrheinisch möglich wäre, Vergnügen bricht Soldatenehre, Und kamen dabei an manch Hügeln Vorbei und mußten sich sehr zügeln Noch schneller als sonst durchzureisen, Als folgte wer mit glühend Eisen. Arminius hatte unterdessen Die eignen Leute nicht vergessen, Weil er sie heimlich sprechen wollte, Da ganz Germanien Varus grollte, Um sie zu einem Bund zu einen, Von dem man sah bislang noch keinen, Der auch nur konnte ansatzweise Aufhalten jene Römerkreise Die unbegrenzt sich weit ausbreiten, Indem sie raffend vorwärts schreiten. Alsbald versandt man die Nachrichten, Die von Aufständen jetzt berichten Und von vereinzelten Gefahren, Wie es schon vorkam in den Jahren, Die Varus hier im Lande weilte, Drum Armins Truppe abseits eilte Um diese endlich aufzulösen, Damit man weiter könnte dösen In sicherem Wintergefilde; Nur Narren führen was im Schilde. Doch schien man Armin zu bedrängen Mehr als man dachte, aber hängen Ließ man ihn nicht nebst seiner Gruppe, Denn Römern war gewiß nicht schnuppe Was mit Kohorten nun passierte, Wenn mal ein Feind es frech riskierte, Die Legionäre anzugreifen, Was wiederum könnte ausschweifen Zu einem Krieg mit vielen Toten, Wie einst passiert gegen die Goten. So ließ Varus den Troß abschwenken, Ohne dabei daran zu denken, Es könnt sich um ´ne Falle handeln Und alle bald im Jenseits wandeln, Wo in elysischen Gefilden Sich neue Wichtigkeiten bilden, Wo ohne Ansicht der Personen Die Toten beieinander wohnen Und nicht mehr zur Verfügung stehen, Wenn auch Familien noch so flehen. Der Zug zog nun auf engen Pfaden Durchs Unterholz anstatt auf graden Straßen über Felder und Wiesen, Wie ´s grad die Römer sehr genießen, Dem Feinde sich zum Kampf zu stellen, Um dessen Reihen aufzuhellen, Um somit schnell zum Sieg zu kommen; Das alles war ihnen genommen Als sie sich durch die Büsche schlugen Und dabei noch viel Lasten trugen. Das aber war Arminius Wille, Ihnen zu reichen bittre Pille, Durch manche Schlucht hindurch zu zwängen, Um dann von allen beiden Hängen Sie in Gefahr und Tod zu bringen, Damit in Heldenliedern singen Noch spätere Generationen, Die sicher dann in Freiheit wohnen Ohne große Sorgen sich zu machen Und so andre schlimme Sachen. Drei Tage währte jenes Schlachten, Weil die Germanen nicht dran dachten, Den Römern Gnade zu erweisen, In vielen Körpern steckte Eisen Oder es fielen Körperteile Zum Opfer Speer und Schwert und Beile, Die sie gleich großen Keulen schwingen, Damit die Feinde schnell eingingen Vom Jammertal, wo sie erst lebten, Zum Paradies, wo sie nun schwebten. Nun Varus selbst, tat sich entleiben, Und Tacitus ließ Kaiser schreiben, Daß er vermisse drei Legionen, Die körperlos woanders thronen, Wie auch der folgende Cesare Arminius suchen ließ auf Jahre, Ohne selbst eine Spur zu finden, Die sich verlor in fremden Winden, Denen in Rom man wollt nicht trauen Drum tat man einen Limes bauen. Arminius nun, so schreibt die Sage, Erlebte noch so manche Tage Mit unterschiedlichen Erfolgen, Wie auch der Himmel mal viel Wolken Und anderenfalls die Sonne scheinen Läßt, daß man könnte oftmals meinen Die Götter würfeln gar dort oben, Während hier unten Hader toben Und Mißgunst allzeit sich verbreitet, Worunter mancher von uns leidet. Das mußte schließlich unser Recke Erleiden, denn aus dunkler Ecke Sprangen hervor, um ihn zu morden, Gedungene von deren Sorten Sich ebenso zu allen Zeiten Und selbst verwandtschaftlichen Breiten Sich manche Schurken finden lassen, Die ihrerseits nicht wenig hassen, Daß anderen aus der Familie Das Glück beisteht wie eine Lilie. Schaut man nach zwei mal tausend Jahren Zurück, so wird man schnell erfahren, Daß trotz historischem Verklären Soll man die alten Helden ehren, Denn wie sie einst auf ihren Plätzen, So suchen wir heut auch nach Schätzen, Die für den Stand in unsren Welten Nun mal für alle Menschen gelten, Ob leer der Beutel oder volle, Das sollte spielen keine Rolle. [2019]
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