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DerSeelenDichter

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Beiträge erstellt von DerSeelenDichter

  1. Hallo Loui.Lou,

     

    ich muss zugeben, dass ich von dem Werk weniger angetan bin, als Jinu. Warum, das werde ich versuchen zu erläutern. Sollten meine Worte hart sein, so bitte ich dich, es nicht persönlich zu nehmen - letztlich versuche ich eine Hilfe zu sein.

     

    Also, was gibt es an dem Werk auszusetzen:

    Es ist ein reines Zusammenschmeißen von Gedanken und Gefühlen, in der Hoffnung, dass dabei etwas lesbares entsteht. So werden leider keine guten Gedichte geschrieben. Natürlich solltest du alles, was du aufschreiben möchtest, auch notieren und für dich persönlich in ungekürzter Form. Dieser Rohmasse an Gefühlen in Wörtern ausgedrückt Reime zu verpassen macht jedoch nicht kein Gedicht. Versuch eine einzelne Idee aus dem ganzen herauszuziehen und erstmal damit zu arbeiten. Wenn du Liebeskummer hast oder Wut, dann sag es am besten nicht wörtlich. Versuch zu untersuchen, wie sich das anfühlt, womit es vergleichbar ist, was es für eine tiefere Bedeutung haben könnte. Aus dem Gefühlschaos das Bedeutende oder das Lächerliche herauszuarbeiten - das macht am Ende ein gutes Gedicht aus. Dies ist dir hier leider nicht gelungen.

     

    Lieben Gruß,

    DerSeelendichter

  2. Hallo liebe Jinu,

     

    zuerst einmal herzlich Willkommen im Forum - es ist zwar nicht dein erster Beitrag, aber mein erster Kommentar zu deinen Werken.

     

    Man merkt, dass du dich in deiner Dichtkunst von Tolkien inspirieren ließest. Mir gefallen die sehr malerischen und idyllischen Bilder, die du trotz einer eher trüben Stimmung verwendest. Leider verliert sich zunehmend der Wanderliedcharakter, den man von Tolkien gewohnt ist - und der hier meiner Meinung nach sehr gut passen würde - da die Verse in den letzten Strophen weniger Silben haben, als die ersten Strophen. Ebenso gibt es Schwankungen im Metrum, die den Fluss stören. Im Großen und Ganzen verdient das Werk eine Überarbeitung, um das volle Potential zu entfalten, das darin wohnt. Ich hoffe, ich konnte helfen.

     

    Lieben Gruß,

    DerSeelendichter

  3. Erstrahle, oh Laternenpracht,

    Dein Glanz soll ewig glimmen!

    Denn dunkle Stunden sind erwacht,

    Die alle Lichter dimmen.

     

    Kontrastlos liegt der Himmel nun,

    Als wäre nichts da oben,

    Als hätt' das Denken und das Tun

    Sich selber aufgehoben.

     

    Man taumelt, trotz der Lichter, blind

    Durch Zeiten und durch Räume,

    Die selber Silhouetten sind

    Der wahren Lebensträume.

     

    Und doch, erstrahl, Laternenpracht,

    Du bist zwar schwach, doch wichtig.

    Man sieht nicht viel in dieser Nacht,

    Das bisschen aber richtig.

    • Schön 1
  4. Der Christus trägt die Haare offen.

    Er hängt am Kreuz und sie an ihm.

    Sein Antlitz wirkt gekränkt, betroffen,

    Wo bleiben seine Cherubim?

     

    Jetzt spricht er seine letzten Worte,

    Vergebung strömt aus seinem Mund,

    Doch als ich seine Hand durchbohrte,

    Da tat ich meine Botschaft kund.

     

    Genau - ich habe Gott getötet,

    Mit eig'nen Händen noch dazu,

    Jetzt trauert bis der Mond errötet,

    Doch lasst mich mit dem Scheiß in Ruh!

    • Gefällt mir 1
  5. Halli hallo! Nach einigen Monaten Auszeit bin ich mal wieder hier unterwegs und möchte einige Ergebnisse meines wirren Verstandes mit euch teilen. Diesmal mit modernem Titel und nicht ganz so modernen Reimen.

     

    Wir waren ins Gespräch versunken,

    Ich kam dir näher, Stück für Stück,

    Von deinem Wort und Geist betrunken,

    Doch du gingst einen Schritt zurück.

     

    Dann sagtest du so halb ironisch,

    Als ob es selbstverständlich wär,

    Das alles sei ja nur platonisch

    Du fändest mich bloß nett, nicht mehr,

     

    Wir hätten zwar verwandte Seelen

    - Du wüsstest selber nicht warum,

    Doch irgendetwas würde fehlen

    - Und jede Regung wurde stumm.

     

    Zuletzt blieb nur ein Schulterzucken,

    Man hat's ja tausend Mal gehört.

    Mein Wesen gleicht wohl einem Jucken,

    Das jeden Keim der Liebe stört.

  6. Hallo rupert,

     

    es ist eine Mischung aus allem möglichem. Einerseits ist es das Experementieren mit neuen Formen oder eben Nichtformen, andererseits auch ein Teil meiner Gefühle über mein Schreiben an sich. Manchmal hängt mir eben der Jambus wie ein zu oft verspeistes Laibgericht zum Halse raus.^^ Wo das alles hinführt, werden wir noch sehen. ;-)

  7. Um ehrlich zu sein, ist der Mittelpunkt dieser Geschichte eine Frau. Meine Bekanntschaft mit ihr war für mich sehr wertvoll, da ich in ihr tatsächlich diesen Windhauch hörte, der den Sturm in mir zum Stillstand bringen konnte. Ihr zu Ehren wollte ich ein Werk verfassen. Als diese Strophe bereits geschrieben war, legte ich es erstmal zurück. Im Laufe der nächsten Tage merkte ich, wie weit entfernt sie wirklich von mir war und vor allem wurde mir ihre Unerreichbarkeit bewusst. Zurück blieb nur die Erinnerung an dieses Gefühl und das kleine Gedicht als sein Zeugnis.

     

    Lieben Gruß

    DerSeelendichter

  8. Hallo Kiumara,

     

    es freut mich sehr, dass dir mein Werk so gefällt. Da ich zur Zeit in der Klausurenphase stecke und kaum Zeit habe, fasse ich mich kurz. Sollten weiterhin Unklarheiten bestehen, werde ich schnellstmöglich darauf eingehen. ;-)

     

    Meine größte literarische Inspiration liegt vermutlich bei Hermann Hesse. Ich versuchte auszudrücken, dass der sogenannte "Sinn des Lebens" nicht greifbar ist. Über unsere Träume, woher sie auch immer stammen mögen, über Gedanken und Gefühle können wir jedoch im Leben etwas höheres und größeres erahnen. Das Glück ist sozusagen nicht im Traum, sondern durch das Träumen greifbar gemacht. So ist zumindest mein Gedanke.

     

    Lieben Gruß

    DerSeelendichter

  9. an bildern

    sattgefressen

    sitze ich

    und presse

    einen gedankenhaufen

    in reim und form,

    feststellend,

    dass ein stück bukowski

    unverdaut durchkam.

     

    da kommt auch schon

    die schwester,

    um meinen hintern

    abzuwischen.

     

    das papier

    konnte sie

    als souvenir

    behalten

  10. Hmm, ja.. mir war schon beim Schreiben klar, dass das Wort problematisch sein würde. Es ist auch schwierig zu beschreiben, was ich damit ausdrücken wollte... denn dass es gewissermaßen ein Kategorienfehler ist, erkenne ich auch. Einerseits wollte ich dem Stein Leben einhauchen. Er sollte etwas wildes und fremdes an sich haben, etwas, mit dem man sich nicht vertraut macht, aufgrund seiner Härte und Kälte. Niemand erahnt ein Herz in einem Stein. Ich saß bestimmt eine halbe Stunde allein an dieser Formulierung und mir ist kein passenderes Wort eingefallen. Vielleicht hast du ja eine Idee. Aber möglicherweise ist es auch in Ordnung so.

  11. Ein träger Dunst erfüllt die Hallen,

    Man hört, wie Nieselregen tropft

    Und zaghaft an die Fenster klopft,

    Um nicht der Welt ins Wort zu fallen.

     

    Nur sanft bedeckt die kühle Nässe

    Den rauhen, ungezähmten Stein

    Und stillt den schweren Durst nach Sein,

    Gefolgt von warmer Sonnenblässe.

     

    Sogar der Pfützen Wasserspiegel,

    Auf dem das Sonnenlicht verweilt,

    Das auch die tiefsten Wunden heilt,

    Erscheint als hohes Friedenssiegel.

     

    Verborgen sind des Himmels Bahnen,

    Doch wer zuweilen etwas träumt

    Und nicht den leisen Ruf versäumt,

    Erfährt das Glück im stillen Ahnen.

  12. Ja, ich würde es so lassen. Allerdings ist mir beim nochmaligen Durchlesen ein Kasusfehler aufgefallen, den ich doch bereinigen würde. Es geht um den Satz:

    "und Vorurteile lauschen kann

    der Lieder"

    Es müsste eigentlich "den Liedern" heißen, was jedoch den Reim zerstören würde. Mein Vorschlag wäre:

    "Den Ameisen und Grillen

    und allerlei geflügeltem

    Gefieder,

    das ohne bösen Willen

    lauschte, sang er

    seine Lieder"

    Oder sowas in der Art. ;-)

  13. Hallo Steppenwolf,

    ich habe mir dein Gedicht noch einmal genauer angeschaut. Tatsächlich kann man den Versuch eines sehr komplexen formalen Aufbaus erkennen, der jedoch recht fehlerhaft ist. Ich demonstriere das an der von dir erwähnten ersten Strophe. Verzeih, dass ich mir nicht die Mühe mache, das auf das ganze Gedicht anzuwenden, es wäre für mich im Moment zu umfang reich

     

    x X x X x X x X

    Was ist es nur, welch Ungemach,

    X x X x X x X

    treibt die Menschen jeden Tach' ?

    X x X x X x x X x

    Liegts an meinem eigenen Wesen, <~~ richtig wäre "Liegt's", aber das ist eine Kleinigkeit

    X x x X x x X x

    oder erkennt noch ein jemand,

    x X x X x X x X

    ein Sinn nach Lebens Tellerrand, <~~ "einen", da Akkusativ

    X x X x X x X x X x

    abgesehn der Mär von Wein und Reben? <~~ abgesehen von, das man nicht weglassen darf

     

    Wie du siehst, ist die erste Stophe recht unsauber geschrieben. Das lässt sich natürlich verbessern (zum Beispiel indem du statt "eigenen" "eig'nen" im zweiten Vers schreibst), aber bisher hemmt die Fehlerquote den Lesegenuss.

    Nun zu der angestrebt hohen Komplexität: ich verstehe nicht, wieso du die Form in solch einer Komplexität darstellen wolltest. Meiner Meinung nach erschwert das den Lesefluss ungemein. Dadurch wirkt das Gedicht undynamisch, hin und her geworfen, vor allem aber sehr willkürlich.

     

    Am wichtigsten ist mir nun doch der Inhalt. Am Anfang steht das bereits im Faust bekannte Bemühen um die Erkenntnis des Sinns vom menschlichen Streben. Die Unkenntnis darüber führst du daraufhin aus und das läuft bis zum Schluss. Em Ende kommt ein selbstironischer Schwenker und lässt den Leser damit allein. Möglicherweise hattest du dabei Harry Haller aus dem Steppenwolf im Sinn, der es nicht schafft, sich selbst und die Welt mit Humor zu sehen und daran zugrunde geht. Doch das Gedicht bleibt oberflächlich. Zumindest deutet es nicht darauf hin, dass sich das Lyrische Ich die Frage nach dem Sinn wirklich stellt, da es ihn nur insofern zu betreffen scheint, alsdass sein "armes Hirn in dem Gedankenmeer" versinkt. Es fällt mir schwer es zu beschreiben, was ich meine, aber mir scheint, dass in dem Gedicht zwar Gedanken, jedoch keine Gefühle stecken. Was kümmert es einen Menschen, ob einem Wissenschaftler sein Werk nach dem Tod etwas gebracht hat, der selbst Sinnfragen hegt? Das finde ich zu unpersönlich. Außerdem ist es vielleicht ein Fehler von einem "lyrischen Ich" zu sprechen, da keines vorkommt, sondern nur ein Erzähler. Und dieser Erzähler macht sich darüber scheinbar lustig, jedoch auf eine recht primitive Art und Weise.

     

    Das soll auf keinen Fall ein Angriff sein und ich hoffe, dass du verstehst, was ich meine und wieso ich mit dem Werk so unzufrieden bin.

    Vielleicht lassen sich die Widersprüche auflösen.

     

    Lieben Gruß

    DerSeelendichter

  14. Hallo Chiisette,

     

    dein Werk ist wunderschön, nahezu perfekt. Besonder der Chiasmus "späte Morgensonne/frühes Abendlicht" hat es mir angetan. Umso mehr schmerzt der fehlende Reim am Ende, den ich mir überhaupt nicht erklären kann. Steckt eine Absicht dahinter?

     

    Lieben Gruß

    DerSeelendichter

  15. Keine Zurückhaltung? Dieses Angebot nehm ich gerne wahr.

    Ehrlichgesagt ist das Gedicht eine Fahrradfahrt über Kopfsteinpflaster - sehr holprig und wenig elegant. Ich möchte nicht im einzelnen darauf eingehen, denn wenn du dich etwas mit Metrik beschäftigst, wirst du die Fehler selbst finden. Zudem wirken einige Reime erzwungen.

    Inhaltlich bemüht sich der Text um Tiefe, aber bleibt an der Oberfläche haften, was ich sehr schade finde. Der Ansatz von Selbstironie am Ende ist nur schwach gelungen. Ehrlichgesagt erwarte ich von einem Gedicht über den Sinn des Lebens einfach mehr und ich schätze, dass du auch tiefere Gedanken zu dem Thema hast. Es ist nur schwierig diese literarisch umzusetzen, weshalb dieser Versuch auch seine Daseinsberechtigung hat. Betrachte es als eine wichtige literarische Stufe deiner Entwicklung. Ich freue mich auf mehr und vor allem ausgereiftere Werke.

     

    Lieben Gruß

    DerSeelendichter

  16. Hallo rupert,

     

    ich wage zu behaupten, dass es eines deiner besten Werke ist. Es ist ausgesprochen tief und berührend, mehr sollte man nicht sagen. So geselle ich mich gerne zu den Grillen und Ameisen und lausche.

  17. Sich über Grenzen hinwegzusetzen ist das eine, sie gezielt zu brechen ist etwas ganz anderes. Natürlich kannst du schreiben, wie du es am liebsten hast, aber wenn du mit deinen Texten auch eine Wirkung erzielen willst, dann solltest du wissen, was einem Text eben jene Wirkung auch verleiht. Schließlich gelten die Dichter als Sprachkünstler, was impliziert, dass ein Dichter die Sprache eben gemeistert hat und sie nach seinem Belieben gestaltet. Wenn er hingegen ein Wort auslässt, das syntaktisch notwendig ist, ohne dass es etwas damit ausdrückt - und das tut es in diesem Fall nach meiner Beurteilung nicht, obwohl ich auch bereit bin, mich vom Gegenteil belehren zu lassen - dann ist es ein Zeichen dafür, dass der Dichter die Sprache nicht gemeistert hat und sich nicht vernünftig ausdrücken kann.

    Schließlich zwingt dich auch niemand in Reimen zu dichten oder auf das Metrum zu achten, was oft eben zu solchen faulen Kompromissen führt, wo man einfach nur denkt "dann lass ich das Wort eben weg". Aber wenn du dich auf dieses Terrain begibst, dann kommen eben Leute, wie ich, die von einem Text auch etwas erwarten. Das ist keineswegs böse gemeint, im Gegenteil: es soll dir helfen, die Sprache zu meistern und ihre Feinheiten zu verstehen, damit du dann spielerisch bewusst Akzente setzt, die eine große Wirkung haben können.

     

    Lieben Gruß

    DerSeelendichter

  18. Hallo macu,

     

    das Bild des einsamen Wanderers ist in der Dichtung recht verbreitet und somit in vielen Formen vorzufinden. Deshalb gehe ich nicht ganz unvorbelastet an dein Werk heran.^^ Ich muss sagen, dass die Bilder, die du entwirfst recht stimmungsvoll sind, aber die Form bricht dem Werk das Genick. Metrisch ist es ziemlich durcheinander - da kommt kein Fluss auf, da die unterschiedlichen Rhythmen, die man darin zu erkennen glaubt, den Leser aus der Bahn werfen. Vielleicht würde es dir helfen, wenn du ein wenig in der Metrum-Abteilung rumstöberst und etwas mit x-en arbeitest. Das hilft ein Gespür für den Fluss zu bekommen. Die Reime sind in Ordnung. Manche wirken zwar, als wären sie aus Not entstanden, aber einige sind recht kreativ, wie zB. bedroht-Abendrot. Und ich schätze, dass es im dritten Vers der zweiten Strophe "besungen" heißen muss. Ich hoffe, das war eine Hilfe.

     

    Lieben Gruß,

    DerSeelendichter

  19. Hallo rupert,

     

    schönes Werk hast du da geschrieben und mich tatsächlich zum Lachen gebracht. Das ist genau mein Humor! Da muss ich auch meiner Vorrednerin zustimmen, der Busch steckt ganz deutlich in den Zeilen drin!

    Eine Sache muss ich allerdings bemängeln: in der Zeile "Bin ich etwa die Caritas?" springt der Jambus zum Trochäus um und das hemmt meiner Meinung nach den Lesefluss und bringt das Gedicht kurz zum Stocken. Ebenso finde ich die Caritas etwas unpassend, aber das ist ja eine Geschmacksfrage. ;-)

     

    Lieben Gruß,

    DerSeelendichter

  20. Hallo Animalation,

     

    vorweg muss ich sagen, dass ich die Verbindung zwischen dem Bibelzitat und deinem Werk nicht so richtig verstehen kann. Was genau möchtest du damit aufzeigen?

     

    Nun zur Form: Dichtung oder Poesie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie formal überstrukturiert ist und sich somit an Kriterien, wie Versmaß, Reime, Metrik oder unzählige weitere hält. Natürlich ist es dem Dichter überlassen, welche formalen Kriterien er erfüllen will. Freie Texte, die nicht formal überstrukturiert sind, bezeichnet man eher als Prosa. Dafür haben wir auch eine eigene Abteilung. Die einzige Form, die ich erkennen kann, ist, dass du nach jedem Satz eine neue Zeile anfängst. Außerdem liest sich der Text wie Prosa, weshalb ich dir rate, solche Texte auch eher unter Prosa zu veröffentlichen.

     

    Inhaltlich kommt meinem Empfinden nach zu wenig Handlung. Du holst weit aus, umschreibst viele kleine Dinge, verlierst jedoch scheinbar das Wesentliche aus den Augen. Die Handlung ertrinkt in der Menge der Regieanweisungen, sodass Die Pointe, dass der Traum endet und es unersichtlich ist, ob das lyrische Ich wirklich allein war, damit untergeht. In der Kürze liegt die Würze. Versuch dich prägnanter auzudrücken und bläh das Szenario nicht künstlich auf. Außerdem wirkt das lyrische Ich zu plastisch. Was fühlt es? Was geht ihm durch den Kopf, während es leblos ganze Jahre vergehen lässt. Wird es älter, reifer, entwickelt es sich? Wenn nein, warum nicht?

     

    Versteh mich nicht falsch, denn manche Momente hast du gut festgehalten, aber du machst nichts aus ihnen. Die Idee ist gut und man kann damit so viel mehr machen. Also lass dich nicht entmutigen und arbeite an der Geschichte.

     

    Gruß

    DerSeelendichter

  21. Hallo Steppenwolf (ich schreibe es mal in langweiliger Form auf),

     

    das erste, was mir am Werk auffiel, war dein großes Bemühen um die Erhaltung der Form. Daran leidet die Syntax, wie dir vielleicht aufgefallen ist. Ausdrücke, wie "dort kalter Rauch auf toten Wegen" hemmen den Lesegenuss ungemein. Darüber hinaus hast du in den ersten beiden Versen der ersten Strophe einen unsauberen Reim. Ebenso liegt der erste Vers im Trochäus vor, während das restliche Gedicht im Jambus geschrieben wurde. Möchtest du damit etwas besonderes ausdrücken? Mir kommt es erstmal wie ein Fehler vor.

    Inhaltlich finde ich das Werk interessant. Es weckt eine trübe Stimmung, uhtermalt jedoch mit bildreicher Sprache einen Hoffnungsschimmer. Wenn du es formal überarbeitest, kann daraus ein gutes Werk werden.

     

    Gruß

    DerSeelendichter

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