Also erstmal einen Gruss eines Neulings an diese community hier ! Ob mein Gedicht - ich weiss nicht einmal, ob es überhaupt eins ist - hier hineinpasst oder nicht, auch das weiss ich nicht. Man könnte es es auch bei Schattenwelt hineintun, so denke ich. Entstanden ist es schon vor einigen Jahren und ich würde gerne einmal ein paar Meinungen dazu auch lesen.
Nun den einfach mal :
DER TOD
Über dem Feste in der Stadt zu schweben
und zu sehen,
wie die Menschen leben, feiern,
hoch in der Dunkelheit, so gleite ich dahin.
Doch mein Auftrag ist es nicht,
zu Sehen oder gar Etwas zu geben,
ich bin der Tod und kann nur nehmen.
Dort, ich habe ihn gesehen,
den alten Mann,
er kann nurnoch ganz langsam gehen,
ihn werde ich jetzt mitmir nehmen.
Seine Schritte sind zwar langsam,
doch sie sind so zielgericht`,
nun, jetzt möcht` ich`s denn doch wissen, was er vorhat,
folge ihm im Dämmerlicht.
Weg von dem Trubel, von dem Feste geht er und hinaus
dort in den Park.
Und ich frag` mich, wohin führt ihn nur sein Weg ?
Dann in dem Park, ein kleiner See
und dort am Ufer, seh ich einen Steg.
Er geht hinauf bis an das Ende, bleibt dort stehn.
Ganz nah nun bin ich bei ihm und auf einmal,
ein seltsames Gefühl, mein dunkles Herz ergreift,
und plötzlich, laut, so spricht er :
„ Hallo Herr Tod, kann dich nicht sehen, weiß aber, daß du bei mir bist.
Du bist schonmal hierher gekommen.
Vor genau nun fünfzig Jahren,
hast die Freundin mir genommen.
Wir war`n verliebt und waren albern, in`s Wasser, kalt, ist sie gefallen.
Ich konnt` auch nicht schwimmen,
ich hör` noch immer ihre Rufe hallen.
Dann endlich, wie nach Stunden, Hilfe kam vor Ort,
man zog sie hoch, aus nassen Krallen,
ein Funken Leben noch in ihr.
Hab` Dich gespührt, Dich angebettelt,
Nimm`mir meine Braut nicht fort !
Nun denn, jetzt ist mein Tag gekommen,
werd` ich mein liebend Herz bald wiedersehen ? „
Und wie ein Blitz, zerreißt die Sperre der Erinnerung,
hör` ihn wie Damals, sein Flehen in der Dämmerung.
Ich brech` den Grundsatz, kann nichtmehr schweigen, spreche laut :
„ Ja, das wirst Du, noch heute Deine Braut wirst Trauen
und die Ewigkeit wird kommen, euch zwei Liebende zu schauen. „
Dann, zwei alte Hände, strecken sich mir zu
und ich ergreif` sie, nehm` ihn mit mir fort,
zu seiner wohlverdienten Ruh`.
Das Gesetz, ich hab`s gebrochen, weil mein Herz aus dunkler Kohle,
nun in Flammen steht und glüht, so sehr.
Weilen auf Erden, dies werde ich nun nimmermehr,
denn hab`zu schweigen einst versprochen,
für mich gibt`s keine Widerkehr.
Hab` vor einer Ewigkeit, diese Bürde angenommen,
im Angesicht des eignen Todes,
um auf die Erd` zurück zu kommen.
Nun denn, so steht die Stunde mir bevor
und zwei Seelen haben Frieden,
treten gemeinsam durch das Tor.