Zum Inhalt springen

Tobuma

Autor
  • Gesamte Inhalte

    420
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von Tobuma

  1. Liebe Ilona, Ein sehr schönes, herzerwärmendes Gedicht. Wer könnte dieser Idylle wiedersprechen, scheint es doch so als sei der Flamingo ein echter "Paradiesvogel", den wir geschundenen Erdenmenschen um die Leichtigkeit seiner Existenz, die sich schon in seinem Äußeren und seiner angenehmen Farbe zeigt, beneiden. Was ich mich nur frage ist, ob der Flamingo das aus seiner Sicht auch so sieht? Schade,daß wir ihn nicht befragen können.Deshalb müssen wir wohl bei dem Stereotyp bleiben. Habe letztes Jahr welche auf Curacao gesehen, die dort bei lokal miesem Wetter leider nicht so glücklich aussahen,wie die Touristen, die sie mit Begeisterung fotografiert haben. Ich übrigens auch. Ganz liebe Grüße Tobuma
  2. Liebe Juls, Mir gefällt, wie du Sachen auf den Punkt bringen kannst.Mir gefällt, dass du Gedanken anderer aufgreifen, sinnvoll erweitern und zusätzlich klären kannst.Das ist eine seltene Fähigkeit in einer Welt, in der die meisten Menschen nur auf sich und ihre eigene, oft enge Sichtweise begrenzt sind. Liebe Grüße am späten Abend Thomas
  3. Liebe Ilona, Danke für dein Interesse,das aus meiner Sicht eher den Seeleuten als den freiwilligen Helfern geltensollte. Für sie versuchen wir einen "Freiraum" in einem Club (Seamens Club) zu schaffen, in dem sie sich wie zuhause fühlen können und echte Enspannung möglich ist : Einfach nur sitzen und dösen /Handy Sendungen aus der Heimat anhören / mit ihren Familien und ihren Kindern sprechen/mit Seeleuten von anderen Schiffen oder mit uns parlieren/Billard oderGitarre spielen/Nachrichten aus aller Welt oder aus ihrer Heimat am Fernsehen anschauen/oder ihre Lieblingsmusik hören/ein Bierchen trinken oder gemeinsam Essen (Pizzadienst o.ä.) Wir wechseln Geld Dollars in Euro damit sie im Supermarkt einkaufen können und fahren sie auch kostenlos dahin, haben selbst ein kleines Angebot von Alltagsgegenständen, die sie auch im Club kaufen können,wir sammeln Kleidung,damit sie, wenn sie aus warmen Zonen der Erde kommen, nicht erfrieren, wenn ihre Schiffe im Winter in nordische Zonen, Norwegen, Finnland, Wladiwostock, St. Petersburg fahren, wir besorgen Ärzte oder Impfung, wenn das erforderlich ist. Wir profitieren als Betreuer natürlich davon, weil wir dadurch echte Kontakte zu Menschen aus aller Welt haben : Philippinos, Inder,Russen,Bulgaren,Türken,Chinesen, Vietnamesen.Menschen aus Myamar, Panamesen,Ukrainer,Taiwanesen, um nur einige zu nennen. Wir hören, wenn wir wollen und ihr Vertrauen gewinnen, ihre Reisegeschichten, ihre Nöte auf See , ihre Familienprobleme oder Probleme in der Crew oder zum Captain, Glaubens, Erziehungs - oder Eheprobleme, Entwicklungen positiver oder negativer Art in ihren Heimatländern usw. Und wir erleben spontane Dankbarkeit und Freundschaft, weil wir sie ernst nehmen und jeder bei uns das sein kann, was er will, solange er sich an die Spielregeln des gegenseitigen Respekts hält. Deshalb gibt es bei uns auch keine Rangunterschiede. Der Captain oder Steuermann wird genauso behandelt, wie der einfache Seemann.Wenn er das nicht akzeptieren will, machen wir von unserem Hausrecht Gebrauch,was ich allerdings bisher nur einmal erlebt habe. Das wäre für heute ein kleiner Überblick. Wenn ich meinen nächsten "Take in" auf unserer Platform freihabe, werde ich einen Text zur Situation der Seeleute in der heutigen Zeit einstellen, weil es für uns alle wichtig ist, zu verstehen, welche Bedeutung ihre Arbeit für jeden von uns hat, und später, von Zeit zu Zeit, irgendeine der bisher schon mehr als fünfzig "Individualgeschichten" mit Erlebnissen im Club, einstreuen die ich als "Small Talk" Kurzgeschichten niedergeschrieben und festgehalten habe. Danke für deine Nachfrage, die es mir ermöglicht auf die Situation der Seeleute aufmerksam zu machen. Sei für heute abend herzlich gegrüßt Tobuma
  4. "Predige anderen nichts, was du nicht selber tust, oder zu tun bereit bist."
  5. Hallo liebe Juls und lieber Carlos, Danke für eure interessanten Gedanken und die positiven Reaktionen. Auf den ersten Blick war Herr Gaus wohl ein guter Beamter, auch wenn er sich in einigen Fällen anmaßte, das Gesetz nach seinem Gusto zu interpretieren und sei es nur, weil er sich kein Haus leisten konnte oder wollte. Seine Grundeinstellung "mein Geld" widersprach natürlich auch der Aussage, wir seien eigentlich nur Ausführungsorgane und hätten keine Verantwortung für die getroffenen Entscheidungen . Aus der Nummer würde ich ihn wohl nicht rauslassen, weil das Gesetz ja einen rechtlichen Leistungsanspruch vorsieht und der Bearbeiter nur prüfen muss, ob die Voraussetzungen dafür gegeben sind.Deswegen ist es auch nicht so toll, "Kunden" unnötig warten zu lassen, die mitten in einem Bauprojekt stecken,das wesentlich von der Fremdfinanzierung abhängt. Juls würde ich auf jeden Fall darin zustimmen, dass man mit den Mitteln vernünftig umgehen muss und die "Kunden" vor Fehlern = Überschuldung schützen sollte.Da hat er sicher einen wichtigen Punkt getroffen, der meist übersehen wird. Hat man sich erstmal in ein Objekt (neues Haus) verliebt, verliert man sehr schnell das Gefühl für das Machbare und Sinnvolle. Ich habe jedenfalls in dem Praktikum ne Menge gelernt und als Schüler schon begriffen, daß Arbeit einen Eigenwert hat, was manche nicht begreifen bis sie 80 sind. Danke nochmal und liebe Grüße Thomas
  6. Tobuma

    Vernichtend

    Hi Carlos, Eine wirklich schöne Geschichte, die mich an eigene Erfahrungen erinnert. Hatte so im Alter von zehn Jahren einen Onkel, mit dem ich Schach spielte.Leider war er zu gut für mich, so dass ich meist verlor, außer wenn er ein oder zwei Gläser Wein intus hatte. Also sorgte ichdafür, dass meine Mutter eine Flasche Wein auf den Tisch brachte, meine Chance auch häufiger mal zu gewinnen. Manchmal hilft halt nur ein kleiner Trick, um den Gegner entscheidend zu schwächen. Ansonsten glaube ich, dass man Kinder Stück für Stück ans Verlieren gewöhnen muss. Bei meinen Enkeln und mir heißt das,dass man unter Freunden auch mal verlieren kann, was es ihnen leichter macht,mit dem Problem umzugehen.Der Wille immer gewinnen zu wollen ist in einem bestimmten Alter wohl genetisch bedingt und man muss ihnen helfen die nächste Entwicklungsstufe einzuläuten. Aus meiner Sicht gibt es nichts Schlimmeres als Erwachsene, die meinen immer gewinnen zu müssen und Kinder damit völlig demotivieren und ihre Seele verletzen. Liebe Grüsse Thomas
  7. Arbeit macht Sinn Harald Gaus war innerhalb der staatlichen Baufinanzierung der verantwortliche Sachbearbeiter des Finanzierungsbereiches. Ihm wurde ich als Nächstem zugeteilt. Etwa Mitte fünfzig, mit Bauch und Geheimratsecken, war er immer verbindlich und freundlich. Nicht besonders gepflegt, in abgewetzt wirkenden Hemden und einer gerade noch so passenden Strickjacke in beige, hätte man ihn für einen Angestellten einer kleinen Butze halten können. Dabei war er, nach einem abgebrochenen Mathematikstudium, zunächst in der Welt rumgetourt, bis man ihn schließlich für die mittlere Beamtenlaufbahn gewonnen hatte. „Wenn Du den ganzen Dreck der Welt kennengelernt hast, die ja nur an der Oberfläche und auch nur für die Wohlhabenden schön erscheint, weißt Du die Ruhe und Sicherheit eines Jobs, wie ich ihn habe, richtig zu schätzen. Wundere dich nicht über meine Klamotten. Für den, der hier reinkommt und unser Geld haben will, soll der Eindruck entstehen, dass wir selber auch nichts haben und dass wir das, was wir haben, nur ungerne rausrücken. Gibt ja Leute, die denken, wir hätten Geld und Gold im Keller versteckt, das man nur raufholen muss, um es in ein überteuertes Bauprojekt zu stecken. Es gibt einfach zu viele Sozialromantiker, die dem Staat die Verantwortung für ihr Leben zuschieben wollen, statt selbst volles Risiko zu nehmen. Wenn was schiefgeht, soll es nachher der Staat richten. Dabei sind wir alle der Staat und das Geld, das die wolle, nehmen sie jedem Einzelnen von uns weg, so sehe ich das. Denn wir haften dafür mit unseren Steuermitteln. Eigentlich dürften wir nur da einspringen, wo es um echte Not und Armut geht. Meine Aufgabe sollte es sein, die Möglichkeiten, die der Staat bietet für diese Menschen z.B. Familien mit vier und mehr Kindern, die am Markt keine bezahlbare Wohnung finden können, verfügbar zu machen. Aber die Politik kann ja leider nie aufhören, Geschenke zu verteilen, um wiedergewählt zu werden. Ich lebe selbst in einer kleinen Zweizimmerwohnung und soll denen, die meinen, dass der Staat ihnen was schuldet, jetzt einen üppigen Bau finanzieren? Nein mein Freund, selbst wenn Udo, unser Kollege, die Bauentwürfe schon runtergestrippt hat, muss man bei den meisten Bauherren konstatieren, dass sie ziemlich unbedarft in eine Schulden Welt eintreten und gerade begonnen haben, über ihre Verhältnisse zu leben. Deshalb beiße ich mich schon mal in dem einen oder anderen Fall fest, bis es jedem klargeworden ist, dass es bei so einem Bau nicht um „Nitti Grittis“ geht, sondern man in den nächsten 20 bis 30 Jahren noch an den Folgen dieser Entscheidung zu knabbern hat. Philosophisch gesehen bin ich eigentlich so was, wie ein Erziehungspädagoge, der den Finger in die Wunde legt und die Risiken einer Entscheidung deutlich macht.“ Dabei lachte er mich fröhlich an. Soweit zu seiner Lebens - und Arbeitsphilosophie. „Und jetzt zeige ich Dir mal die Formulare, Rechenformeln und Berechnungstabellen, nach denen man entscheiden muss, ob und welcher Förderbetrag für unsere Kunden vorgeschlagen werden kann. Die dazu gehörigen Verwaltungsverordnungen und Gesetzestexte wirst du mit der Zeit kennen und anwenden lernen. „Learning by doing“ ist mein Prinzip. Erst wirst Du mich unterstützen und mir zuarbeiten. Am Ende wirst Du einfache Finanzierungsanfragen selbstständig durcharbeiten und bis zu einem bestimmten Punkt vorantreiben können, zumindest so viel, dass Du einen gründlichen Einblick über die Aufgaben, Pflichten und Befugnisse meines Bereiches erhältst.“ Das hörte sich außerordentlich interessant an und so begleitete mich Harald Stück für Stück in ein neues Arbeitsgebiet. Das machte ihm sichtlich Spaß, mir aber auch. Die nächste Woche war ich voll beschäftigt, auch wenn wir immer wieder zur Eigenmotivation eine Schnapspause einlegen mussten. Harald machte mich für komplexe Berechnungen mit einem mächtigen Rechenautomaten, der etwa doppelt so breit und doppelt so hoch, wie eine gewöhnliche Schreibmaschine war, vertraut. Der Automat fuhr, um diese Berechnungen auszuführen, ein bewegliches Seitenteil auf einer Führungsschiene, etwa 30 cm, zur Seite hin aus. Dabei entstand durch die komplizierten mechanischen Rechenoperationen ein höllisches Geratter. Es dauerte dann, z.B. bei der Division großer Zahlen, schon mal 2-3 Minuten, bis das Seitenteil in die Normalposition zurückgefahren und der Rechengang beendet war. Elektronik, wie heute, gab es damals nicht, nicht einmal bei Militär und programmierbare Arbeits - und Spielecomputer erst gut ein Jahrzehnt später. Harald zeigte mir seinen persönlichen, kuriosen Verwendungszweck für die Maschine: „Damit Du Deine Ruhe haben und einen Kunden davon abhalten kannst, in Dein Büro zu stürzen,“ sagte er, „stellst Du grundsätzlich, auch wenn Du sie nicht brauchst, eine komplizierte Multiplikations – und Divisionsaufgabe ein. Klopft der Kunde dann an die Tür, drückst Du nur auf den Startknopf der Rechenmaschine und rufst laut: „Bin z.Z. noch voll beschäftigt. Hilft nichts, aber Sie müssen warten, bis das hier abgeschlossen ist, sonst komme ich ja nie zu einem Ende. Ich melde mich sobald ich fertig bin, dann können Sie reinkommen“ Das Rattern der Maschine gibt Dir etwa 5 bis 10 Minuten Zeit, bevor Du Dich mit dem Anliegen des Kunden auseinandersetzen musst. Dieses Mittel wirkt 1 A und macht Eindruck auf die Besucher, die ja von Tag zu Tag hektischer werden. Ich halte mir damit den Rücken frei. Außerdem gib dieser Vorgang unserer Arbeit einen wissenschaftlichen Touch, obwohl wir eigentlich nur als Verwalter von Staatseigentum tätig sind. Wir sind nur Ausführungsorgane, merk Dir das! Deshalb haben wir auch eigentlich keine Verantwortung für unsere Vorschläge oder Korrekturen, sofern sie sich im Rahmen der Vorgaben bewegen. Mit gutem Gewissen, schläft es sich besser.“ Aus: Arbeit macht Sinn. © Thomas W. Bubeck “Buntes Leben“ 2
  8. Hallo Carolus, Sehr dicht und bitter. Für mich ein weiterer Beweis, dass es keinen ausgleichenden Gott gibt, sondern wir allein für die Welt verantwortlich sind , in der wir leben wollen. Gott und Teufel, das wird mir immer klarer, liegt in jedem von uns.Unser Leben ist die permanente Frage, wofür wir uns als Einzelne oder auch als Gemeinschaft entscheiden. Liebe Grüße Tobuma
  9. Liebe Juls, Danke, dass du mich so direkt angesprochen hast! Wäre ich 40 Jahre jünger und nicht schon 50 Jahre glücklich verheiratet, hätte ich mich sicher gemeldet, weil mir deine Gedichte und deine Weltsicht gefallen. Aber im Ernst: in meiner Profession gibt es einen Begriff, der sich "Geheime Intelligenz " nennt und beschreibt, das man auch ohne eigenes, bewußtes Einwirken am Ende das findet, was zu einem gehört und zu dem passt, was einen gerade intensiv beschäftigt. Also, das wäre mein Rat, habe einfach noch etwas Geduld, eine Eigenschaft, die Frauen in der Regel, weil sie gefühlsbetonter als Männer sind, abgeht. Deine Chance kommt noch, da bin ich sicher. Soviele "Blinde" können in deiner Gegend wohl nicht herumlaufen. Liebe Grüße Thomas
  10. Tobuma

    Mario 4

    Liebes Nesselröschen, Danke für Deinen treffenden und einfühlsamen Kommentar. Aus dem "Kleinen" ist ein erwachsener Mann geworden, der nach einigen Lernphasen,wo man ihn wirklich schützen musste,heute selbst ein liebevoller Vater und in jeder Hinsicht positiver Mensch geworden ist. Die "Metamorphose" erfordert gerade bei Jungens manchmal eine Menge Geduld, aber die positiven Anlagen und vielleicht auch der erzieherische Einfluss setzen sich am Ende glücklicherweise durch. Liebe Grüße Tobuma
  11. Hi Delf, Ein wirklich hervorragendes kleines Werk, alle Achtung , viel und gut gedacht. Descartes sagt dazu:"Ich denke also bin ich" und führt mit dieser Aussage den Beweis, dassder Mensch überhaupt existiert. Die moderne (nicht die naturwissenschaftlich degenerierte) Psychologie geht davon aus,dass dasDenken oder auch das Bewußtsein eine Formenbildung des Seins ist, die das Leben des Menschen ausmacht und nie zur Ruhe kommt, solange der Mensch lebt. Ich wette, daß es Dir nicht gelingen wird ,mehr als 30 Sekunden Nichts zu denken. Der Gestaltwandel zeigt sich allerdings in unterschiedlichen Verfassungen: im Traum unorganisiert und Chaotisch, Freud sagt, der Traum ist der "Hüter des Schlafes" und meint damit, dass unverarbeitete Tagesreste in eine Form oder Gestalt gebracht werden, in denen die belastenden Emotionen durch Verfremdung ihre Wirkung verlieren und den Schlaf nicht mehr stören können. Die Tagesverfassung dagegen ist bewußt und in der Regel klar in Richtung Nützlichkeit organisiert und setzt das Denken zur Bewältigung der Lebensnotwendigkeiten ein. Herzliche Grüße Tobuma
  12. Tobuma

    Mario 4

    Hi Juls, Eine perfekte Ergänzung,besser hätte man es nicht formulieren können. Ich stimme dir voll zu. Liebe Grüße Thomas
  13. Lieber Peter, liebe Juls, Vielleicht passt der Begriff Herzenswärme auch nicht mehr in unsere Zeit, die von Hektik, Rastlosigkeit und Informationsüberflutung gekennzeichnet ist. Wer kann in diesem mitreißenden Strudel und Trubel noch wirklich Halt finden und mal für Augenblicke innehalten und zu sich selbst finden. Ich bin direkt nach dem Krieg in einem zwar materiell ärmlichen und unsicheren Umfeld aufgewachsen, aber es gab so etwas wie ein gemeinschaftliches Problemverständnis, eine gewisse Bescheidenheit und Demut , weil alle fast alles verloren hatten, die Bereitschaft sich solidarisch zu verhalten, weil man auf die Hilfe anderer angewiesen war . Ich erinnere mich an die Herzenswärme, der Grossmutter meines Freundes, die für alle Probleme, die wir als Kinder hatten, so etwas wie eine Auffangstation war, weil sie Kinder liebte. Dann an eine, was man damals "lediges Fräulein" nannte, unverheiratete Frau, die ihren Sohn , der im Krieg als Flieger über der Ostsee abgeschossen worden war sehr vermisste und in mir so etwas wie einen Sohnersatz sah.Sie strahlte immer, wenn ich sie besuchen kam. Oder eine verheiratete Freundin meiner Mutter, die zu ihrem Bedauern selber keine Kinder bekommen konnte und Spass daran hatte besonders nett und lustig gegenüber "Ersatzkindern" zu sein; die uns als Kindern Wertschätzung und unverholene Liebe entgegenbrachte. Vieles von diesem Grundverständnis ist in dem immer stärker werdenden, auf Ausleben der eigenen Individualität und egoistischer werdenden Zeittrend verloren gegangen. Wie oft hört man verächtlichen Sprüche, wie "das geht mich doch nichts an" oder "sollen doch sehen , wie die damit klar kommen" oder "bleib mir mit deinen Problemen vom Hals, ich hab mit mir selbst genug zu tun". Gefühl, Herz oder Anstand zu zeigen, ist unmodern geworden , stattdessen will jeder "cool", nach außern unerschütterlich sicher und clever sein.Ganz egal um welchen Preis.Mitmenschlichkeit ist da genauso wichtig, wie wenn "in China ein Sack Reis umfällt". Deshalb liegt es sicher nicht an dir Juls, wenn du daran zweifelst, ob du Herzenswärme überhaupt wahrnehmen kannst, sondern eher daran ,dass sie sich mehr und mehr zu verlieren scheint. Danke Peter,daß du das Thema zum Leben erweckt hast! Liebe Grüße Tobuma
  14. Tobuma

    Mario 4

    Lieber Herbert, lieber Carlos, Danke sehr für eure offenen Kommentare. Wie soll man andere Menschen lieben können, wenn man selbst keine Liebe erfahren hat. Das Selbstvertrauen, das man für ein gesundes Leben braucht, kann sich nur entwickeln, wenn man sich schon als Kleinkind gut aufgehoben und geborgen fühlt und keinen Angst haben muss, von den Eltern verlassen oder gegenüber den Geschwistern benachteiligt zu werden. Ich glaube, dass man werdenden Eltern Kurse für den Umgang mit Kindern als Pflichtprogramm mit auf den Weg geben müsste, weil viele noch zu jung und unerfahren sind, um sich über die Konsequenzen ihres Verhaltens ihren Kindern gegenüber und deren Auswirkung auf die kindliche Entwicklung bewußt zu sein. Ein Vater hat mir einmal zu dem Thema gesagt. "Warum sollte ich was über Erziehung lernen, ich war doch selber mal ein Kind." Eine wirklich "verrückte" Argumentation! Unabhängig davon sind Kinder in ihrem Charakter natürlich unterschiedlich und haben, selbst wenn sie genügend Zuwendung erfahren haben ,trotzdem manchmal Probleme mit ihrem Leben klarzukommen. Da gibt es keine Patentrezepte. Eltern wissen, wie schwierig es ist, in der Begleitung von Entwicklung das richtige Maß zwischen vorsichtiger Einflussnahme oder völligem Raushalten zu finden.Da braucht es Geduld und das Vertrauen, dass sich das, was man investiert, hat am Ende auch auszahlt. Vor dem Leben schützen kann man seine Kinder leider nicht (vor allem nicht durch Überfürsorglichkeit) man kann nur versuchen, ein guter Begleiter oder Ratgeber auf dem Weg zur Unabhängigkeit zu sein. Danke auch an Pegasus,Anaxi, Hera,Jovo für ihre Likes
  15. Tobuma

    Mario 4

    Mario 4 wenn du so vor mit stehst, möchte ich dich packen, wie die Welle, die im Sommer kraftvoll an mein Knie schlägt du gehst deinen eigenen Weg selbstverständlich und sicher, fast spielerisch biegst du die Halme, die dir den Weg versperren, wenig Aufwand, ohne sie zu knicken und wenn du lachst, so voller Leben, mitreißend offen und ohne Angst, so als ob dir nichts und niemand schaden könnte, schaue ich überwältigt, staune nur, Einwände zerrinnen, unausgesprochen deiner selbst ganz bewusst und klar scheinst du, kennst keinen Hinterhalt, jeden Zipfel Leben, der dir wichtig ist, auskostend, wie jemand, der das Wesentliche von selbst begreift und ich steh nachdenklich, ratlos, scheue mich, die Idylle zu zerstören, drück deinen Blondschopf zärtlich streichelnd dicht an meine Brust, um dich vor der Welt zu schützen © Thomas W. Bubeck
  16. Hallo Elisabetta, Habe das auch schon dreimal erleben müssen und weiss, wie sehr das schmerzt.Und jedesmal merkt man, wie sehr ein solches Wesen in das eigene Leben eingebunden ist und Routineverhalten auslöst, das plötzlich nicht mehr wichtig ist. Liebe Grüsse Tobuma
  17. Hallo Angie, Ein wunderschönes Gedicht, das in irgendwie nostalgischer Weise die Übergangszeit treffend und sehr bildhaft -anschaulich charakterisiert. Liebe Grüße Tobuma
  18. Hallo Phonorist, Es ist gut , daß man Herzenswärme als einmalige menschliche Eigenschaft nur selbst erleben und empfinden kann. Jede sachliche Beschreibung oder wissenschaftliche Untersuchung ginge ins Leere, wie so vieles in derPsychologie, dass sich verbiegen /minimalisieren muss, um dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit gerecht zu werden. Bin deinen Gedanken gerne gefolgt. Liebe Grüße Tobuma
  19. Liebe Juls, Eine wirklich grossartige Beschreibung der Ambivalenz, die der Liebe innewohnt. Dein LI hat es in ganzer Intensität festgehalten: die Bereitschaft zur totalen Hingabe, aber auch die Angst dadurch verschlungen zu werden (Angst vor den eigenen Gefühlen). Es gilt immer eine Balance zu finden, die einen Rest Sicherheit bietet, indem sie zuläßt, dass jemand vorübergehend im anderen aufgeht , ohne dabei seine Eigenständigkeit /Selbstachtung zu verlieren(Nähe und Distanz). Nach meiner Erfahrung glaube ich, dass dieser Prozess bei Männern und Frauen unterschiedlich ist. Bei Männern ist das Festhalten wohl nicht so das Problem, eher das Gefühle zeigen und sich darauf einzulassen, evtl.mitgerissen zu werden oder Verständnis für die Andersartigkeit der Gefühle des Partners zu haben. Wie weit man sich darauf einlassen kann hängt immer von den beteiligten Personen ab. Glücklicherweise sind die Individuen unterschiedlich und manches klärt sich nur, wenn man sich darauf einläßt, selbst wenn man dabei riskieren muss, verletzt zu werden.Natürlich kann es auch gut gehen und dann neue, ermutigende Dimensionen eröffnen. Sei herzlich gegrüßt Thomas
  20. Liebe Hera, Eine beeindruckende Geschichte,einfach und doch so wahr. Mitten aus dem Leben, zeigt wie nahe Lust und Tragik beieinander liegen können.Ist dir in dem lässigen Erzählstil wirklich gut gelungen. Liebe Grüße Tobuma
  21. Tobuma

    Intermezzo

    Hallo Pegasus, Das Magische an einer echten Liebesbeziehung macht sie gleichzeitig auch zerbrechlich und angreifbar. Das Sanfte und Leise ist schneller zu zerstören, als uns lieb sein kann.Deshalb sind diese Augenblicke auch wenn man sie irgendwann verliert, wie du richtig feststellst, auch im Nachhinein von hohem Wert. Danke für die Offenlegung deiner persönlichen Empfindung. Liebe Grüße in fortgeschrittener Stunde Thomas
  22. Tobuma

    Intermezzo

    Liebe Juls, Auch wenn die Liebe nicht bleibt, so kann man noch eine Zeit davon zehren und wird als Person bestärkt, es , wenn sich die Gelegenheit bietet, ein weiteres Mal zu versuchen. Man wird dann vielleicht behutsamer und achtsamer im Umgang mit diesem Geschenk und wenn man Glück hat , erlebt man , wie die neue Pflanze kräftiger und strahlender werden kann. Danke für deinen verständnisvollen Kommentar. Lass dich herzlich grüßen Thomas
  23. Tobuma

    Intermezzo

    Lieber Carlos, Die Liebe hat ja immmer etwas Rätselhaftes an sich, vor allem, wenn sie dir , wie in diesem Fall nach einer großen Enttäuschung ,völlig unerwartet, quasi aus dem Nichts, tröstend geschenkt wird. Dem "behutsamen Gesicht am rauhen Stein" (verwundete/verletzte Seele) gelang es, mich den Schmerz vergessen zu lassen, auch wenn die Beziehung nur vorübergehend Bestand hatte. So etwas vergisst man nicht mehr so leicht.Du warst also ganz nahe dran. Danke für deinen schönen Kommentar, verbunden mit dem Wunsch für ein hoffentlich friedlicheres 2023. Da kann einem schon manchmal die Lust am Dichten vergehen,wenn man das alles auf sich wirken läßt, was da so vor sich geht. Dank auch an Herbert Kaiser, Hera Klit, Sternwanderer und Aries für eure positiven Klicks.
  24. Tobuma

    Intermezzo

    Intermezzo Wie ein Wunder öffneten deine Lippen den tanzenden Reigen leichtfertiger Tage erfrischender Regen brachte Vergessen hellte die Schatten verlorener Liebe auf in den Nächten gabst du mir Kraft behutsames Gesicht am rauen Stein bis das Blond deines Körpers im Morgen für immer verlöschte und wir uns trennten © Thomas W. Bubeck
  25. Hallo Juls, Die Aussage in deinem Gedicht betrifft uns alle. Der Trend der Zeit und vor allem die Kindererziehung geht immer mehr in Richtung der totalen Individualisierung.Gerade in der Erziehung werden Kinder durch die Überfürsorglichkeit ihrer Eltern dazu gebracht, nur noch die eigenen Interessen und das eigene Wohlbefinden im Blick zu haben.Die Grenze zum Egoismus/Narzissmus ist dann fließend.Warum sollte ich mich für andere und deren Seelenzustand interessieren, wenn es im Leben doch eigentlich nur um mich und meine Befindlichkeiten und Interessen geht? Der klassische Schöngeist genießt sein Eigeninteresse an Kunst und Kultur, weil es ihm gefällt, sich mit etwas Höherem zu beschäftigen, das ihn auszeichnet. Was die anderen davon halten ist ihm im Gegensatz zu den meisten "Poeten" auf unserer Platform relativ egal, wenn er nur selbst im Rampenlicht stehen kann. Die Bereitschaft in der Seele des Anderen lesen zu wollen, um dadurch neue Aspekte des Lebens kennenzulernen ist sehr eingeschränkt. Denke da an gesellschaftliche Treffen, in denen,wenn du ein dich interessierendes Thema ansprichst , die anderen garnicht zuhören oder einfach darüber hinweggehen, so als wären deine Gedanken Luft oder nicht existent. Dein Gedicht ist eine gekonnte Beschreibung der Situation und beschreibt das, was ich auch oft so fühle. Liebe Grüße am späten Abend Tobuma
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.