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Selen

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Alle erstellten Inhalte von Selen

  1. Selen

    Windspiel

    In den unzähligen Meilen der toten Schatten, die mein Leben krönten, weilte ich mit geschlossenen Augen vor den Toren meiner Hölle. Die Scherben meiner Spiegelselbst geben meine Seele nur in Splittern wieder, laufen an einigen Stellen zusammen und lassen mich mit der Angst vor mir zurück. Ein Licht geht mir auf, der Wind hat gesprochen, wieder schreit er deinen Namen, haucht ihn zwischen die Grenzen der Zeit und lässt ihn dort zu finden, für die, die ihn suchen. Seit Jahrtausenden stehe ich nun hier, im eisigen Tal der Sinne, rufe deinen Namen erneut, doch habe ich ihn schon lange vergessen. Meine Furcht bleibt verzweifelt zurück, vernarrt in den Wind, doch der Wind bin ich - für immer ... und immer
  2. Selen

    Selen

    Kapitel 1: Saiten der Stille Ich schreibe. Keine Geschichte, keinen Roman, keine Liebe, keine Blüte. Man könnte es Poesie nennen, doch ich halte das nicht für ratsam. Dies ist eine Sammlung von Fragen, Antworten, Hass... und vielleicht ein bißchen Charme. Meine Karten sind aufgedeckt, also spreche ich mit rastlosem Gewissen, ist doch die Furcht vor mir selbst die größte, die ich kenne. Das Holz, meine Rinde, ist schwach geworden; die Kerben in meinem Fleisch reißen an meinem Leben. Also? Was habe ich zu verlieren? Alles & Nichts. Klingt das paradox? "Wie viel Wert trägt ein Leben?" Würde ich diese Frage an eine der glasigen Marionetten wenden, die unser Leben kontrollieren, dann wäre ich überrascht keinen festen Preis zu hören. Kein Leben trägt Wert, nichts ist bezahlbar, die einzige Währung ist Liebe. Ich liebe, was ich nicht verstehe, ich hasse, was ich nicht verstehe... klingelts? Das Problem ist, dass ich meiner eigenen Philosophie in einem bestimmten Punkt nicht zustimmen kann. Mir fehlt die Liebe zu mir selbst. Wie kann ich mit reinem Gewissen alles um mich herum lieben, nur mich selbst nicht? In mir steckt die Seele eines Löwen, doch der Löwe hat das Brüllen vergessen. Er fiel vor langer Zeit in ein langes Schweigen. Ich bin jetzt ... eher mit einer Eule zu vergleichen. Ich beobachte viel & bin nur Nachts aktiv. ... Die Flasche ist leer. Auf ihrem Boden tummeln sich nur noch einige Kippen, die sich langsam entscheiden eine Symbiose mit dem Bier einzugehen, in dem sie schwimmen. Sollte ich das notieren? "Die natürliche Intelligenz von Tabak." In meinem Kopf spielt sich das Szenario einer Karriere als Fantasy-Autor ab: Eine Reise durch die lange Fahrt auf der Malboroad. Mein Schädel kocht, mein Hirn sollte langsam gar sein... Schmeckt mein Hirn eigentlich? Sollte mich einmal jemand verspeisen, hoffe ich, dass mir dieser Jemand einen Brief... eher eine Art mehrdimensionale Postkarte über sein Festmahl ins Nirwana schickt. Der Ozean ruft mich wieder. Immer, wenn ich versuche mir ewiges Leben vorzustellen, denke ich an das Wasser. Es hat keinen Anfang, kein Ende. Das Blut in unseren Adern & auf ihrer Haut. 750g Mandarinen. Die Gläser, die meinen Augen die Freiheit geraubt haben, spiegeln einen zarten Schimmer meiner eigenen Abneigung, die mir liebevoll entgegenkotzt. Ein Sturm aus hackenden Beilen fickt mein Gehirn & starrt zügellos in meine Augen, beißt mir in die Kehle & lässt mich in der Sülze meines Selbstmitleids zugrunde gehen. Die Häuser sind vorbei gezogen, die Industrie ist verendet. Es ist der übliche, klischeehafte Tanz. Gut & Böse, Schwarz & Weiß, Bla & Bla. Das Problem ist, dass das Klischee in jeder Hinsicht Recht behält. Seit Sunden stehe ich kurz vor dem Abgrund & warte darauf, dass jemand hinter mir auftaucht ud mich hinein wirft. Feigheit ist ein Segen... und ein Fluch. Das Spiel zwischen Leben & Tod ist schon bald entschieden. Der Traum bleibt ein Traum, doch sobald wir ihn bemerken werden wir aufwachen. Ich fülle das Glas erneut auf & schließe das erste Kapitel ab. Der Löwe geht fürs Erste schlafen. Kapitel 2: Der Sohn des Morgens Selig sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Ich beiße in die Feige & koste mein Unwissen, falle in das zarte Licht des Donners, schmecke die Tränen meiner Selbst, der Morgen hat begonnen. Die Wolken schreiben eine graue Welt und spucken mir die Essenz des Lebens förmlich entgegen. Die Strähnen der Vergangenheit zerschneiden den Faden & suchen mir die Stirn zu bieten. Der Tisch ist gedeckt. Das Kind in mir hat begonnen zu schreien. Ich muss wieder & wieder seine Gestalt annehmen, lieben & leben. Nichts wird mich noch aufhalten, der Tag ist bald. Die Strahlen, die ersten Strahlen der Sonne sind gekommen, ist der Himmel noch von einem trüben Saum bedeckt. Wir jagen die Magie wie ein Raubtier im Beutezug, streiten das Wort der Söhne des Sturmes ab und verlieren uns im Glauben an das Wissen. Der Sohn ist bereit ein Opfer zu bringen, der Verrat war geplant. Ich will büßen. Ich warte nur auf den Moment; ich warte, warte & warte...
  3. Selen

    Erste Fäden

    Im fliegenden Fall schwebt der Patriarch über die Zeugnisse der kalten Gipfel & lässt sich in die Welt zwischen Welten zerren. Wie waghalsig. Auf neuen Pfaden bleibt er kälter als jede Pfote, die man ihm entgegenhielt & jeder Traum, der ihm in den Sinn kam. Die neue Zeit hat begonnen, nur fehlt uns die Zeit um sie zu erkennen. Der Patriarch schält ab, fällt, blickt in die Schatten und schließt seine verworrenen Augen für immer. Das Licht der Nacht hat ihn geblendet & die Fäden des Tages werden ihn zurückbringen, Sohn der Monde. Alles steht auf dem Kopf, Worte fließen in den Äther, endlich erhält die Wölfin meinen Brief: Monde, Monde, Schatten, siehe Liebe, Liebe, fallend Fall Vergiss ihn nicht, den Wind Denn ich bin der Wind.
  4. Selen

    Erste Fäden

    Kalt, warm, schwarz, grau. Die Fäden verschieben sich, sie erzählen eine neue Geschichte. Ein zweites Buch hat sich geöffnet, seine Seiten bleiben für immer weiß. Es spricht von einer neuen Welt, fließt in die kargen Tränen der toten Äste und bleibt vage, für immer. Zurück in der dunklen Kammer tausender Träumer, Liebender und Gefallener – wir sind alle gleich, ich kenne jedes Gesicht. Ich suche nach meinem Ende, nicht nach meinem Ursprung. Ich habe es nur vergessen, richtig? Abermals, nein, das aller erste Mal in meinem Leben denke ich zurück an dich, greife nach deinen Händen und ziehe mich aus dem Grab, das ich selbst schaufelte, um mich darin zu winden. Als ich das Sonnenlicht erblicke, interessieren mich nur deine Augen, denn sie gaben mir das Leben. Wir laufen, nein wir fliehen, weg von hier. Noch immer schwach, habe ich meinen Körper doch so lange Zeit vergessen, ziehst du mich, doch meine Kraft kehrt zurück. Zwei. Wir erreichen den Gipfel, fallen, und stehen gemeinsam auf. Solange wir uns an den Händen fassen, kann uns nichts passieren, egal durch welche Höllen wir schreiten müssen... "Nun? Öffnest du deine Augen endlich? Du bist der Mond, hast du das vergessen?" Und du bist die Sonne. Meine Tode hatten eine Bedeutung für das Jetzt. Ich bin in der Lage zu verändern, fehlt mir nichts weiter als ein Vers, der von deinen Lippen tropft. Mach mich krank, der Wahnsinn in mir zerreißt sich innerlich für dich. Das Ende meiner Herrschaft hat begonnen. Habe ich doch so viel von der alten Bärin gelernt, verbrenne ich unsere gemeinsame Luft – die Zeit des Lernens ist zuende, was folgt ist die Tat. Ich bin bereit für die Wölfe.
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