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Sylvester

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Alle erstellten Inhalte von Sylvester

  1. Sylvester

    Der verhinderte Denker

    Ich glaubte jüngst, ich führt' ein Denkerleben, erdachte manche kühnen Theorien, kaum jemals nachzurechnen – und es schien: ein großer Geist sollt' sich alsbald erheben. Da stellt die Gattin heut' die leise Frage: Ob es denn da noch jemand and'res gibt ? Ob ich sie eigentlich und je geliebt ? Es gibt nur eins zu tun in dieser Lage … Eh sich Gedankenformen willig mischen, kommt mir die eheliche Pflicht dazwischen. (Ein Nachteil selbstgewählter Zweisamkeit) Ich säh' mich gern in edler Denkerpose, doch oft genug platzt mir die Denkerhose. Mein Weib gibt gern mir dann das Spottgeleit. 24.07.2013
  2. Sylvester

    Ehrensachen

    Der Boden so schwarz wie ein gähnender Rachen die Fremde so grau und der Himmel zu blass Sie reisen zu Fuß und er trägt ihre Koffer am Tag ihrer Ankunft am Morgen der Zukunft die Reise war schwierig es gab nichts zu essen am Tag ihrer Ankunft Das Haus ist umgeben von schmierigen Straßen die Heimat ist fern und die Sterne sind klein Die Arbeit ist schwer und er zahlt ihre Gelder nach Haus zu den Tanten den Vettern zuhause er hat es versprochen er zahlt es im Ganzen nach Haus zu den Tanten Ein wichtiger Mann hats gesagt und so wollen sie's halten sie werden nicht fragen die Fremde zwingt alles ins Schweigen fernab der Heimat die Frage des Blutes er hat es versprochen Die Klinge sie blitzt von dem funkelnden Mondlicht ergriffen das Opfer der Schmerz währt nur kurz Verräter bezahlen mit eigenem Blute zur Rache der Schande er hat es geschworen die Frage der Ehre er zahlt sie im Ganzen zur Rache der Schande Verscharrt tief im Wald unter wissender Erde die schweigende Runde entschlossen wie Stein Die Kälte der Fremde versteinerte Mienen zur finstersten Stunde sie hatten geschworen gelungene Rache sie tilgte die Schande zur finstersten Stunde Ein wichtiger Mann hats gesagt und sie sollen nicht grübeln sie sollen nicht zweifeln der Bruder er schwört ihnen Rache fernab der Heimat die Frage der Rache sie hatten versprochen Die Zeit naht die Kinder sie kommen ins Alter sie lernen zu schweigen sie dürfen nicht raus Sie haben zu folgen sie sollen sich fügen es steht in den Büchern sie sollen sich ducken so steht es geschrieben so soll es geschehen es steht in den Büchern Der Sohn soll ins Wasser ins eiskalte Wasser soll springen soll schwimmen das Wasser ist kalt Er springt in das Wasser er kriegt keine Luft mehr die Tochter versprochen entferntem Verwandten sie kommt in das Alter so soll es geschehen die Tochter versprochen Ein wichtiger Mann hats gesagt und sie sollen nicht spielen sie sollen nicht feiern die Mutter sie trägt einen Schleier fernab der Heimat die Frage der Ehre er hat es versprochen Die Zeit geht dahin wie ein fliehender Schatten die Heimat ist hell und der Himmel ganz weit. Sie reisen zu Fuß und sie tragen die Koffer am Tag ihrer Ankunft am Mittag der Zukunft die Reise war leicht und es gab viel zu essen am Tag ihrer Ankunft Der Ort der Begegnung der Bräutigam wartet die Sonne brennt nieder der Bruder tritt vor Der Schmerz währt nur kurz vor dem Haus seiner Tanten er hat es versprochen die Klinge gestoßen vor all den Verwandten ins Herz seines Schwagers der Schwester versprochen Ein wichtiger Mann hats gesagt und sie durften nicht spielen sie sollten nicht feiern die Schwester sie trägt einen Schleier Dort in der Heimat die Frage des Hasses er hat es versprochen 30.10.2005
  3. Hallo FantaSyEx, freut mich, Dein Lob für meinen kleinen Text. So eine Beziehung ist sicher ein ständiger Kampf, den man erst mit dem Aufgeben verliert. Da geht's heiß her, und lässt einen nicht kalt. Aber es lohnt sich jeden Tag neu. Gruß, SC
  4. Das wäre schön, aber ein Abhängiger ist immer gefährdet, selbst wenn er/sie schon lange nicht mehr der Sucht nachgegeben hat. Gut formuliert. Man muss sich immer die negativen Konsequenzen vor Augen halten, bis man's "kapiert" hat. Dein Text ist ein Aufruf zum Durchhalten. Das imponiert mir. Gruß, SC
  5. Sylvester

    Der euch umwirbt

    Hallo Corazon, das ist ja schon das zweite Mal, dass Du diesen Text am Wickel hast Diesmal findest Du freundliche Worte, aber ich stehe dazu, was ich an anderer Stelle bereits dazu gesagt hatte: Der Text war ein Schnellschuss - und gehört im Grunde ab auf den Müll. Mit Deinem Vorschlag "Der Sonnen Schönste bet' ich an" hast Du vermutlich recht, es klingt besser, rettet aber den Text als Ganzes nicht mehr. Gruß, SC
  6. Sylvester

    Umlaufbahn

    Was hält mich, frage ich mich selbst, noch auf der Bahn, die dich umkreist, da du mir in den Rücken fällst und blindlings jedes Band zerreißt ? Es ist das Feuer, das dich frisst und mich dir Rücksicht zollen lässt Der Orkus, der tief in dir ist Mein Wegfall gäbe dir den Rest So variiere ich Distanz und nehme Wut und Hass in Kauf Ich lasse walten die Kulanz, und deinem Ausbruch seinen Lauf Doch wissen lasse ich dich auch: Trotz aller Trauer, Schmach und Gram: Wenn wieder aller Zorn verraucht, kreis‘ ich auf deiner Umlaufbahn 08.09.2003
  7. Hallo OnceUpon..., danke für deinen Kommentar. Die Schüttelreime waren erst gar nicht beabsichtigt, haben sich erst beim Schreiben eingestellt und dann fast verselbständigt. Das "goss" ist um des Reimes willen entstanden (Schloss, Ross). Es sticht etwas heraus, das ist zwar ein netter Nebeneffekt, war aber keine Absicht. Gruß, SC
  8. Sylvester

    Kein Ludernest

    Kein Ludernest Grob gesagt lungern Ungarn ungern hungernd im Finstern vor den hintersten Fenstern. Denn Budapest ist keinesfalls ein Ludernest, es ist im besten Augenblick dem Aug' ein Fest. Der Rest der Welt, aus Ost und West, kommt als Tourist - verlässt nur ungern Budapest. Ach, an der Donau Auen, erschauernd in den lauen Lüften des September würd' ich so gern erbauen ein zauberhaftes Schloss für Männer und für Frauen aus aller Herren Länder Ich weiß noch wie es goss (Das geht noch bis November) Ich komm' zurück, wenn man mich lässt - und sei's auf einem Ross ! 28.09.2012 (Bitte verschieben, hab's aus Versehen in die Schattenwelt gepostet)
  9. Sylvester

    Sommerliche Impression

    Hallo Antigone, danke für Deinen Kommentar. Das ganze Jahr lang Sommer wäre schön, aber ein kleiner Teil sollte für eine beschauliche Winterlandschaft reserviert bleiben. Gruß, SC
  10. Sylvester

    Woher und wohin ?

    Ungefähr wähnen wir Herkunft, ungewiss ahnen Bestimmung. Im Lichtwurf allein gibt uns Gegenwart Wege vor, beleuchtet zu kurz uns’ren Lebenspfad: Spuren bloß. Rastlos erobern wir Gipfel ohne den Abgrund zu kennen.
  11. Sylvester

    Aus Z macht A

    Ob unter Odins Schätzen Silberlöffel waren, mit denen die Raben die Weisheit fraßen ? Thors Hammerschlägen ging zuckendes Blendwerk voraus. Ein zorniger Wind zauste der Wolkendecke Daunen. Auf Midgards hoffenden Gründen zerplatzten junge Hunde. Der Weberknechte triefendes Gespinst eroberte vergessenes Geäst. Das jüngste Thing befahl: Fällt den Yggdrasil ! Auf dass aus dessen Ende ein neuer Anfang werde. 07.08.2012
  12. Sylvester

    Vergissmeinnicht

    Der leise Wind zupft sanft an den Gardinen Sie schlummert tief und ruht sich endlich aus Und vor dem Hause rosten Eisenschienen Ihr Sohn spielt ganz versunken auf dem Gleise Die Nacht war elend lang, die Arbeit hart Nun klappern Schlüssel in dem Treppenhaus Sie träumt von einer schönen weiten Reise und während sie von Strand und Sonne träumt, hat schon das Kind die Flaschen weggeräumt und sieht ihr fremd beim Schlafen zu, erstarrt Es hörte, wenn es auch nichts hören sollte, das Treiben deutlich in der langen Nacht und konnt' nicht schlafen, wenn es dies auch wollte Es sah die Männer mit den großen Scheinen Hinterm Vorhang spielten sie in Mutters Bett Und gingen gut bedient morgens um acht Sie grüßten grinsend noch den müden Kleinen und pfiffen beim Heruntergeh'n ein Lied als Muttern schon die Spiegeleier briet Der Vater damals war nicht halb so nett Doch fragt sich, wo er abgeblieben ist Nie kannst Du sicher sein, mein gutes Kind, dass Deine Mutter abends wiederkehrt Vielleicht, wie manche Dinge nun mal sind, wär' sie inzwischen lieber ungestört und ließ' den ganzen ungewollten Mist auf einer weiten Reise hinter sich Das Kind, erstarrt, denkt bang „Vergiss mein' nicht !“ 03.08.2012
  13. Sylvester

    Wehrhaft

    Mit tausend Augen die Feinde zu erschrecken schlägt der Pfau sein Rad 03.08.2012
  14. Sylvester

    Verhun(d)zt

    Dem Menschen zu gefallen, geschaffen wider die Natur: kupiert, kastriert, gequält und überzüchtet. Wärst Du beizeiten doch vorm Joch geflüchtet, o arme Hundekreatur, Du treueste von allen ! 01.08.2012
  15. Sylvester

    Juliromanze

    Wer kennt von früher nicht das Treiben: man wirft sich heiße Blicke zu, will weder nah, noch ferne bleiben, findet am Abend keine Ruh'. Kaum schleichen Worte aus dem Munde, doch, eines Tages, kommt die Zeit, und irgendwann kommt auch die Stunde, da man alleine ist zu zweit. Liebreiz nestelt an Reißverschlüssen. In brühenklarer Sonnenflut verstockt bei feuchten, groben Küssen das allzu kecke Sommerblut. Was man zuvor gelesen hatte, ist zum Vergessen, und perplex merkt man: es ist nur eine platte Übung. So viel zum Thema Sex. Was zu erwähnen wäre, bliebe: ihr Haar, das auf die Zunge fällt. Das erste mal, die erste Liebe hat man sich anders vorgestellt. 27.07.2012
  16. Hallo Romeo1992, Dein Text fängt an mit "wer nur hofft ... wird enttäuscht". Für mich ist das der einzige gelungene Vers. Du beschreibst dann noch, dass zum Hoffen auch das Handeln nötig ist, damit sich die Hoffnung erfüllt (wohl wahr) aber in Form von Aussagesätzen, nicht "verdichtet". Ich rede nicht, davon, dass sich hier etwas reimen müsste, sondern davon, dass Dein Text (mit Ausnahme der ersten Zeile) wie Prosa rüberkommt, nicht wie Poesie. Vielleicht überarbeitest Du den Text noch mal, falls nicht, dann eben viel Erfolg mit dem nächsten Text . Gruß, SC
  17. Sylvester

    Sommerliche Impression

    Der Sommer zeigt sich heute Schlendergang der grünberockten Frau fragt mit Blicken unentschlossen von seiner besten Seite Kinder spielen Entenwesen und Schmetterlinge auf der Flucht Es schwingen durch die milden Lüfte Fontänen bilden Wasser- spiele Wassermusik von Händel fehlt edle Parfums und Herrendüfte Ein Stückchen Regenbogen färbt den feuchten Schleier Hitze wälzt sich, auch die Greisen Laut rotiert in hoher Luft ein Helikopter störend gehen auf Gedankenreisen 24.07.2012
  18. Der Erdkreis sitzt am Morgen zu Gericht Wie wir der Schlafsucht frönen dürfen, lebt länger kaum, was keine Sprache spricht Das tageweise Immerblau erfreut nicht matte Tauben Es kümmert Schwäne nicht mein Kummer entfaltet und entzündet Sinn denn Hamster kennen keinen Witz nur bleicher Träume bittrer Schlummer bleibt ohne Stolz und unvergessen Die Menschenhorden im Gedränge wollen nicht Doppel-Popel horten Doch schleimt der Geist der grauen Menge in strengen, scheel gesetzten Worten aus eines toten Mannes Haus 24.07.2012
  19. Hallo macu, das ist ja mal etwas, wofür ich mich begeistern kann, die nordische Mythologie. Das Reimschema ist nicht ganz einheitlich, z.B. vieles und dieses = kein Reim / Lage und schlage = Reim. Auch das Metrum ist uneinheitlich. Dennoch wiegt der Inhalt die handwerklichen Mängel auf. Gehe ich recht in der Annahme, dass das lyrische Ich Odin ist (der mit Loki Blutsbruderschaft schloss) ? Gruß, SC
  20. Sylvester

    ZU SPÄT !

    Hallo KLAAS, die besten Gedanken kommen oft auf dem WC. Wie gut, dass es dort meistens auch Papier gibt :mrgreen: Sehr gut skizziert, die Bedrängnis wenn man eine Idee "festhalten" will und an der Tücke des Objekts scheitert. Gruß, SC
  21. Sylvester

    Unverdienter Lohn

    Es ist so schwer an manchem Los zu tragen ; man hatte zeitig doch das Glück bestellt. Doch muss man bitterlich sich nun beklagen, warum nur Schlechtes vor die Füße fällt. Wenn alle Übel dieser Welten plagen und Krankheit durch die müden Glieder gellt, wem, fragt man, ist dies Schicksal wohl geschuldet ? Und ratlos wird des Lebens Pein erduldet. So mag die eine sich in Sekten fliehen, der andre stellt sich an den rechten Rand. Ein dritter hat den seinen nie verziehen und reißt in Fetzen jedes alte Band. Sie alle fühlen sich wie ausgespieen in ein erbarmungsloses schwarzes Land. Ein Leben lang war'n sie der Mühen Wohnung und hoffen immer noch auf die Belohnung. Wenn Ihr belohnt sein wollt, statt darbend wandeln, durchbrecht die Glocke, die Euch niederhält. Nur durch Pragmatik, waches kluges Handeln erreicht man was in dieser kühlen Welt. Es lohnt, mit Trotz dem Glücke anzubandeln, das unverdient euch vor die Füße fällt. Die Welt war immer schon sehr ungerecht und dankte ihren guten Taten schlecht. 22.07.2012
  22. Sylvester

    Ruine

    „Gott sieht alles und bestraft“ so sprachen ihre Alten. Trunkene Götter, mit wankelnder Gunst erzeugten einen demütigen Geist, sie in Ketten zu halten. Schlagende Argumente, für sie nicht neu, blieben ihr auch in der Ehe treu. Im Prügelhagel eines Abends erstarb das Kindergreinen. Als sie zum ersten Mal in ihrem Leben die Engelsstimmen hörte, da hatte sie schon aufgegeben. Sie bleibt für sich, in sich zu sinken ständig gefährdet, in dem Strudel von wirren Ängsten zu ertrinken. Sie nimmt Dich wahr, doch abgewandt, in ihrem inwendigen Seelenland liegt alles in Ruinen ; ihr Verstand steht weltengroß in Brand. Wenn sie Musik hört, muss sie weinen. 20.07.2012
  23. Hallo Chiisette, Du hast es treffend beschrieben: Leider findet man bei der Mehrzahl der Leute Neider und missgünstige Menschen, die zur Schadenfreude neigen. Aber es gibt auch die anderen. Du behältst ein durchgängiges Reimschema bei und verwendest jambische Fünfheber mit abwechselnden weiblichen und männlichen Kadenzen. Technisch einwandfrei, auch die Reime sind ok. Gern gelesen, vielleicht stöbere ich noch mal in Deinen anderen Gedichten. Gruß, SC
  24. Hallo Klaas, vielen Dank, ich werde mich bemühen Gruß, SC
  25. Sylvester

    Ursprünglich

    Wir sind doch alle königlich geboren, von edlem Blut und unschuldig und rein Die große Welt voll Wunder, wir so klein Und Wunder sind wir auch mit allen Poren Im Lauf der Zeit geht Reinheit uns verloren und Unschuld geben wir samt Kindheit drein So wie die Engel könnten wir nicht sein denn wir (v)erwachsen ja zu groben Toren Man kann ein Kind nicht vor dem Reifen retten, das hieß', für immer es an sich zu ketten Es hat schon Sinn, dass wir erwachsen sind Doch darf man Kinderei'n sich auch erlauben, darf auch mal träumen oder Lügen glauben Man bleibt auch älter innerlich halb Kind 19.07.2012
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