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  1. horstgrosse2

    Der Ruf

    Hat viele Jährchen auf dem Buckel. Demzufolge ist die Metrik wie ein Gemüseeintopf. Sorry. Der Ruf Gebrochen, die Macht eines Tabus, entflohen nach Eden, nur die Sonne sah zu. Wir hatten beide die Grenze gesehen, du und ich, was war mit uns geschehen. Du hast mich angezogen, verzaubert und verrückt gemacht, jetzt steh ich neben mir, das hatte es gebracht. Ich war von Sinnen, Emotionen spielten verrückt, schwebte im Himmel, war benebelt vom Glück. Die Wiesen, die Wälder, die Städte, die Seen, sie lagen uns zu Füßen, aber du, du musstest ja gehen. Ein Traum aus Gefühlen, Verständnis und Harmonie jetzt bin ich verlassen, verstehen werde ich das nie. Der Ruf nach Wärme wird nicht mehr gehört, kein Echo, keine Regung, nur Schweigen, was alles zerstört. Gedanken und Gefühle waren einmal eins, dann kam der Winter, jetzt ist alles vereist. Vielleicht war sie zu groß, zu unberechenbar die Gefahr, aber es war es Wert, ein Märchen wurde wahr. Und gibt es keine Gefühle mehr, auch wenn es mich zerreißt, ich gebe nicht eine Sekunde her. Nichts kann mich retten, so sollte es wohl sein und mein Ruf nach Liebe geht über in ein Schreien. War es Wahrheit, war es Spiel, oder war es ein Traum, alles bleibt ein Rätsel, erfahren werde ich es kaum.
  2. letztes jahr traf ich einen arbeitskollegen aus zeiten in denen sich jeden monatsanfang die abbuchungen noch an der gehaltsüberweisung satt fressen konnten wir begegneten uns in einer gasse hinterm dom er suchte in einem abfallkorb nach verwertbarem ich gab ihm eine mehrwegflasche dazu ne verbeulte bierdose schweigend gingen wir auf den geharkten wegen entlang des fürstlichen parks rochen an den schmiede eisernen blüten verabschiedeten uns aristokratisch
  3. Der Sinn hat den Sinn, sich zu besinnen. Denn hätte nicht der Sinn den Sinn, sich zu besinnen, dann hätte der Sinn überhaupt keinen Sinn. Der Zweck hat den Zweck, den Zweck zu bezwecken. Denn hätte nicht der Zweck den Zweck, den Zweck zu bezwecken, dann hätte der Zweck überhaupt keinen Zweck. Der Grund hat den Grund, den Grund zu begründen. Denn hätte nicht der Grund den Grund, den Grund zu begründen, dann hätte der Grund überhaupt keinen Grund. Die Absicht hat die Absicht, die Absicht zu beabsichtigen. Denn hätte nicht die Absicht die Absicht, die Absicht zu beabsichtigen, dann hätte die Absicht überhaupt keine Absicht. Es sagte der Teufel zu einem Teufel, geh doch zum Teufel. Da sagt der Teufel, ich tu keinen Teufel. Denn tät ich als Teufel doch einen Teufel, dann wäre vom Teufel alles beim Teufel.
  4. Gibt es Herbst auch in Gedanken, wenn die Säfte nicht mehr fließen, sich der Einsicht gar verschließen? Weist das Alter uns in Schranken? Leben wir von der Erfahrung eines bunten Blätterreigens? War ich zur Vermehrung eigens auf der Welt - nur für die Paarung? Suchend bring ich meine Zeilen über Tinte zu Papier, Klimpertöne am Klavier flüchten, wollen nicht verweilen. Dabei sollt' es Großes werden, Sollen sollt' es und nicht Sein! Mehr fiel mir dazu nicht ein, für den Abdruck hier auf Erden? Während sich die Jahre lichten, leb ich noch von großen Träumen ganz entblättert auf den Bäumen, nackt als Affe und will dichten.
  5. Manches Schicksal ist so schwer Du willst leben nimmermehr Der Gedanke ist fatal Denn es ändert nicht die Qual Die in deinem Herzen steht Weil die Qual dort weiter lebt Stell dir mal ein Zimmer vor Und dann gehst du durch ein Tor In das nächste Zimmer rein Was wird mit Gedanken sein? Ja, sie sind noch alle da Die dich quälen unsagbar Darum tu nicht diesen Schritt Denn Gedanken gehen mit Geschrieben am 13.12.2020 ("dass du leben willst nicht mehr" war Original = Inversion geändert)
  6. Ein tiefer Schlaf ist uns gegeben, und selten nur löst ein Erwachen ihn auf, uns wirklicher zu machen. Wir blinzeln in ein andres Leben. Wie hell es ist, wie wild und mächtig, und scheu versuchen wir zu bleiben, doch eh wir uns die Augen reiben, wird unsre Seele schwer und nächtig. Sie bauscht die Zweifel, sich zu betten, und die befreiend weiten Räume verschleiern sich und bilden Träume und legen uns erneut in Ketten…
  7. In der Bank Kommst du hinein in deine Bank ist alles strukturiert und schlank. Du findest alles schnell, mein Freund, man hilft dir gern am Info-Point. Das hört sich schick an, ist modern, man hört doch Anglizismen gern! Viel schlimmer wär’s, sagt man auf Denglisch: „Welcome you Kunde, we quatsch‘ Englisch.“ Vor Jahren noch ging Opa Walter ganz einfach und direkt zum Schalter. Moderner rief ein Bänker-Wesen: „Ach, kommen Sie doch hier zum Tresen!“ So hat halt vieles sich gewandelt, obwohl es sich noch immer handelt um altbekannte Bankgeschäfte, besorgt durch kompetente Kräfte. In meiner Volksbank auf dem Land, da findet man `ne Info-Wand. Dort steht vermerkt in nettem Ton: „Wir bitten hier um Diskretion!“ Die Wand sehr deutlich zu mir spricht: „Bis hierhin darfst Du, weiter nicht! Der Kunde, der vor Dir am Point, wird, wenn du mithörst, nicht Dein Freund!“ Was nützt die Nachricht, wenn pikiert rechts vor mir lauthals lamentiert die Service-Kraft mit einem Kunden, der dort platziert mit seinen Hunden,… …zwei Dackel auf sehr kleinen Füßen, die sind recht unruhig, weil sie müssen. Mit Beinchen, die schon angewinkelt, wird nun die Info-Wand bepinkelt. Ich bleibe fern mit Augenmaß, sonst pinkeln die mich auch noch nass. Derweil erklärt mein Vordermann, dass er zur Zeit nicht zahlen kann. Er zeigt ein Schreiben -irritiert-, aus dem er wütend rezitiert: „Sie sind mit Ihren Monatsraten zweimal in den Verzug geraten!“ Der Kunde links, ein Johann Maut, ist nicht diskret und auch sehr laut. Er will, was das Geschrei beweist, dass man für ihn was überweist: „Da meine Frau sich kürzlich trennte, da fordert sie jetzt Alimente für unsren Buben, unsren Malte, weil sie das Geld für ihn verwalte. Ich bitte Sie, bezahl‘n Sie schnell vierhundert Euro auf der Stell‘ von meinem Konto ganz versiert, bevor sie mich noch mehr traktiert.“ Die Service-Kraft meint: „Bitte sehr, wie ist die IBAN, lieber Herr? Und geben Sie den BIC-Code an, damit ich’s überweisen kann!“ „Die IBAN-Nummer kenn‘ ich nicht“, verärgert er zur Bankfrau spricht. „Und auch der BIC-Code ist mir fremd, wie von der Queen das Unterhemd.“ Am Info-Point der nächste Kunde bin plötzlich ich; aus diesem Grunde nimmt Service-Kraft Elise Pann sich meiner Sache freundlich an. Ich sage ihr mit breitem Grinsen: „Für’s Festgeld hätt‘ ich gern mehr Zinsen!“ „Verehrter Kunde“, sagt Elise, „das ist schlecht möglich bei der Krise,… …die momentan das Land beschleicht, die Zinsstruktur ist aufgeweicht! Für Ihr Vermögen ist Herr Kater der fachlich bessere Berater. Nur, dass er krank zu Hause weilt, ein Zinsschock hat ihn jäh ereilt.“ Schnell hat sie, wie sie’s mir versprochen, ein Vorstandstreffen abgesprochen. Der Vorstand, ein gewisser Pudrig, empfängt mich prompt, doch wirkt er schludrig, denn auf dem Schreibtisch türmt sich auf ein Akten-Berg und obendrauf… …ein Wirrwarr von diversen Zetteln, die festgeklebt um Durchsicht betteln. „Sie hatten“, sagt er, „eine Frage zu Ihrer festen Geldanlage? Mit Zinsen gibt es ein Problem, das ist für Sie nicht angenehm! Der Markt geht wirklich in die Binsen, es ist die Zeit der Niedrigzinsen. Als Vorstand würd‘ ich mich nicht grämen, wenn Sie ´nen Dispokredit nähmen, denn dann versprech‘ ich frank und frei, Sie sind mit 12 Prozent dabei! Auch können Sie bis Allerheiligen sich an `nem Immo-Fond beteiligen: In Dänemark, am Großen Belt, da werden Luxus-Iglus aufgestellt. Die sind gedacht für Indianer und holländische Caravaner. Das bringt Prozente durch die Miete, in etwa 20 als Rendite.“ Mein Blick ist starr und wirkt entgleist, wobei dies wieder mal beweist: „Die Bank hält uns für dumme Kälber, verarschen können wir uns selber!“ Ein Schaudern zieht durch alle Poren, ich habe schon mal Geld verloren mit Hundehütten in Sizilien, die galten auch als Immobilien. Ich reagiere jetzt sehr prompt, auch wenn’s Herrn Pudrig nicht bekommt. Ich spiele Feuerwehr, denn pronto, da lösche ich mit Frust mein Konto. Von der Geschichte die Moral: „Ein Angebot ist dann fatal, wenn es nur einem Partner nützt, der and’re in die Pleite flitzt.“ @Copyright Melda-Sabine Fischer inkl. Bilder für Buch 2 (BoD-Verlag): "Das Wahre Leben – Der Wahnsinn geht weiter"
  8. Federtanz

    Wer heute fröhlich schläft

    Warmer Sand Palmenrascheln die Blätterschatten tanzen überzeugend still Meeresrauschen auf meiner Haut Ich lege mich so wie ich bin auf dem Horizont Sternenglitzer auf dem Meer in meinen Augen auch Ich will sie schmecken können Rauschen rauschen und der Wind weht durch meine Seele berührt mich endlich rein Kommst du auch? Bin hier jetzt überall
  9. Du malst ein Bild von mir sagst, so soll ich sein, so zahm und brav, ein liebes Tier ganz nach deinem Wunsch geschaffen um dir zu gefallen so willenlos, so klein, so bloß wie Kunst so flüchtig schön für einen Augenblick. So malst du viele Bilder. Ich soll dir Leinwand sein und Farbe jeder Fantasie so dunkelbunt, ganz Haut und Haar so stumm der süße Puppenmund bewahrt die Stücke Glanz für dich. Dann bin ich dein Gemälde deine Schöpfung. So viel - dein -. Du liest die Seele sagst, der Blick sei Schein, so lockend, so tief, so rein wie Sehnsucht so vollkommen wirklich für die Nacht. So soll ich sein. So: dass du jede Kante schleifst mich einpasst in deine Rahmen und stutzt bis dieses Ich ganz deiner Vorstellung entspricht. So handsam hingebogen, so wie ich nie war.
  10. Ich schaue auf mein Spiegelbild, Angewidert starrt es zurück. Was bin ich geworden? Wer? Ich war doch mal gut, Schon Jahre her, jetzt bin ich Dreck. Du bist lange weg. Ich verdiene keine Liebe, Ich verdiene kein Glück, Ich verdiene kein Lächeln. Ich hab nichts davon für mich übrig. Ich verdiene eure Liebe nicht, hört auf. Nein, tuts nicht. Ich selbst kann es nicht. Das Spiegelbild weint - ich lach es aus. Es weint weiter – ich ball‘ die Faust. Doch der Schlag, der es trifft, trifft mich.
  11. Auf meinem Spaziergang durch die Felder rauche ich die letzte Zigarette danach will ich aufhören Schnipse sie mit einem "Und Tschüss!" auf einen großen Strohballen Was für ein schöner Tag heute ist Die Wolken brechen auf Es ist zwar windig aber die Sonne scheint Hinter dem Hügel in der Ferne die roten Türme der kleinen Ortschaft Ein herrlicher Anblick von Licht und Schatten Und dem Mix aus kräftigen Farben Gut gelaunt pfeife ich das Lied Sympathy for the Devil Kurz bevor ich die feste Straße erreiche fährt die Feuerwehr mit drei großen Einsatzwägen an mir vorbei Heute Abend gönne ich mir mal was und werde eine Pizza bestellen Vielleicht kommt Lisa noch vorbei Dann gibt´s Sushi Morgen ist wieder Montag,
  12. Aufgehende Nacht du läufst leise auf diesen morschen Worten bis du dazwischen schweigst das alles erhöre ich Du bist noch im Abenddunkel dunkler werdend ich lasse dich bis ich mich lasse... Bald ruhen deine Blicke hier Weisst du nicht? Weisst du nicht wie schön du lächelst? Wenn ich träume doch noch nicht schlafe im hohen Gras weht ein so klarer Stern bis ich es spüre weiss ich es- Du bist hier More Love, more Empathie
  13. Der Zerbes gießt mir ein vom ungesüßten Mocca am frühen Morgen und auf dem Boden des Ibris ist eingeschlagen die Zahl zwei und ich bin alleine aber er soll mir nur eine Tasse einschenken und sich selber eine, denn ich mag es, wenn er beim Brotschneiden innehält, hinausblickt und trinkt, so als warte er auf eine Antwort aus der Stille. Das Haus mit dem Hirschgeweih ist still wie alles hier. Still wie ich. Still wie die rauschenden Bäume, nur einen Fuß weit entfernt, wo die großen, alten Wälder beginnen. Still wie die Wasseroberfläche der großen Kokel, auf die die ersten Sonnenstrahlen fallen. Still, wie der Beginn. Still, wie meine Stadtwünsche, die so schnell eingeschlafen sind; hypnotisiert im Rhythmus des wiegenden Laubes. Der Zerbes reicht die Emailleschüssel und ich wasche behutsam meine Füße ab von Stadtstaub und Stadtleid, bevor ich in die schweren Stiefel steige, die hier einfach stehen und nichts tun und nicht einmal auf mich warten, wenn der Zerbes sie Jahr für Jahr wieder anfasst, als fasse er sie zum allerersten Male an. Die kalte Herbstluft zieht durch den Raum. Das Feuer im Kachelofen spielt mit den orangefarbenen Sonnenstrahlen. Ich muss meine frisch gewaschenen Füße für das, was ich vorhabe, in schweren, alten Lederstiefeln spüren. Ich nehme die Stiefel hoch und begutachte sie. Ihre Narben, ihre Moränen, ihre Risse und unverheilten Wunden. Der Zerbes bringt ein kaltes Glas mit Gletschwerwasser und ich trinke langsam und mit dem kleinen Rest wasche ich mir die Augen, bis sie ganz klar sind; klar wie das Wasser auf der spiegelnden Stille der großen Kokel. Ich trete hinaus in den Morgen und mit dem ersten Windhauch, der mich streift, erfüllt mich das Pneuma des Waldes und etwas in mir seufzt, weil es sich erinnert. Ich bin es nicht. Ich bin es doch. Ich bin es auch. Am Rand der Stadt, bei den "drei Schwestern" finde ich meinen Stecken, den ich Jahr für Jahr hier einfach anlehne und ich warte auf ihn, wo immer ich gerade bin, als habe ich nichts besseres zu tun, als eines Tages wieder zu ihm zurückzukehren. Und mit nackten Füßen, in schweren Wanderstiefeln voller Narben, betrete ich wieder die Karpaten. Ich gehe hindurch zwischen den großen Ameisenhügeln und entlang der moosigen Gräser und Farne zwischen den Bäumen des Urwalds und das Knacken von altem Holz und das mühsamer werdende Atmen und das Flüchten einer nahen Rotte durchschneiden die Stille des Waldes. So stellt sich mein Ich das erste Erwachen der Vernunft vor: Das Hinzutreten von etwas, das die Stille teilt und er-kennt, er-innert. Erkenntnis, Erinnerung. Mit unseren Händen und Füßen voran be-greifen wir Welt. Manchmal öffnet sich der Wald wie diese moosbewachsene Lichtung bei den Eichen. Hier nun streife ich die schweren Stiefel ab, krempele die Hose sehr weit hoch und betrete mit nackten Füßen den Moosteppich und schließe die Augen, atme aus. Vorsichtig taste ich mich vorwärts, den Boden unter meinen Füßen erspürend. Und mit jedem Schritt erspüren meine Füße die Textur des Bodens, die Tiefe der Wurzeln, die Weite der unterirdischen Geflechte und wie von selbst finden meine Füße die Unebenheiten im Meer aus gleichförmigem und doch niemals gleichem Moos und mit geschlossenen Augen knie ich nieder und rieche durch das Farn und das Gras den Trüffel und grabe ihn nur mit meiner Nase und den nackten Händen vorsichtig, ganz vorsichtig aus seinem symbiotischen Traum mit dem Baum.
  14. Schau mich nicht so an aus deinem kleinen, nassen Auge ! Hinterhältig speist du deine Seifenlauge In meine ungewaschenen Hände Wenn ich mich arglos von dir wende wirst Du mich ewiglich dann niederstarren ? oder muss ich in Deinem Seifenblick verweilen? Du dispensutopisches Wesen aus Plastik und Stahl ! Ich werde Deine ganze Seife im Waschbecken verteilen und wenn Du dann spenden willst dann kannst Du mich mal !
  15. Die Zeit Die Zeit ist wie ein unsichtbarer Gegner, sie schreitet unaufhörlich nur voran. Wir können sie nicht hören oder sehen, und doch zieht sie uns gleich in ihren Bann. Der Alltag lässt die Stunden nur so fließen, kein Mensch schaut stets zum Zeiger auf der Uhr. Ganz still folgt jedem Sommer auch ein Winter, das Leben zieht ganz leise seine Spur. So viele Jahre sind bereits vorüber, und viel zu lange merkt man dies doch nicht. Nun zeigt ein kurzer Blick in einen Spiegel, die Zeit steht längst in unserem Gesicht. Wir sollten jede Stunde wirklich nutzen, kein Mensch weiß wie viel Zeit ihm hier noch bleibt. Wie oft verschwendet man sein halbes Leben, weil man sich unnütz nur die Zeit vertreibt. Den Augenblick muss man bewusst genießen, weil jeder Tag doch viel zu wertvoll ist. Die Zeit ist ein Geschenk für unser Leben, dies ist es, was man all zu schnell vergisst. Und so vergehen still und leis die Jahre, und keine Stunde kehrt zu uns zurück. Doch eines Tages trifft uns die Erkenntnis, viel Zeit zu haben ist das größte Glück. © Kerstin Mayer 2021
  16. Perry

    herbstliche romanze

    verträumt lag ich unter einer birke im gras sie tunkte ihre äste in die abendsonne und dimmte das einfallende licht mit ihren zweigen als mich eine mücke ins ohrläppchen stach fand ich mich an einem lichten ort wieder die bäume hatten gelernt zu gehen trugen die eingeritzten herzen wie tattoos zur schau und umtanzten mich zur sanften windmelodie die birke stülpte mir kussbereit ihren rindenmund entgegen bevor es zum äußersten kam vertrieb ein aufziehender sturm die erotisierten gedanken und ich wachte ernüchtert auf
  17. In der Taverne am Rande der Zeit betrank ich mich mit der Freiheit. Wir tranken auf diese spezielle Einsamkeit von Tönen in einem Akkord und dass sie ja immer zusammen erklängen und doch immer allein und doch eins seien wenn sie zusammen erklängen und gleichzeitig allein. Sie sah so wunderschön sanft und bezaubernd aus in ihrem ozeanisch entgrenzten Kleid. Ihre tiefblauen Augen leuchteten im zeitlos-freien Jahreszeitenschein. Und sie erzählte mir das Märchen von der Wahrheit und ich klebte an jedem Wort. Endlich öffnete sie die Amphore und nun tranken wir von den allerbesten Jahrgängen ! Wir zerschlugen die Ketten, zerrissen den Ablass, traten die Kronen in den Staub. Tanzten durch die Räterepublik, hielten Händchen an den Iden des März. Und es traten zu uns: der Einsiedler und sein Adler und seine Schlange und er sang zu den Klängen. Seine Stimme, ein Flüstern, scharf wie ein Schwert und sausend wie Espenlaub. Und als er endlich zur Flöte griff, lauschten wir alle nur noch seinem Schmerz: "O Mensch! Gib Acht! * Was spricht die tiefe Mitternacht? »Ich schlief, ich schlief –, Aus tiefem Traum bin ich erwacht: – Die Welt ist tief, Und tiefer als der Tag gedacht. Tief ist ihr Weh –, Lust – tiefer noch als Herzeleid: Weh spricht: Vergeh! Doch alle Lust will Ewigkeit –, – will tiefe, tiefe Ewigkeit!" * Friedrich Nietzsche, "Also sprach Zarathustra", das Mitternachtslied Kapitel 12
  18. Ich bin die Muttergottes. Ist auch mancher voll des Spottes, ich reise gern, erscheine viel, auch Medjugorje ist mein Ziel. Ich erschein' dort regelmäßig, denn Wunderglaube ist gefräßig. Sechs Seher machen Dauerdienst, wobei eine ganz ekstatisch grinst. Für den Ort ist das ein Segen, schon der schönen EUROS wegen. Ist denn das ganze ein Betrug? Verdienen kann man jetzt genug!
  19. Klatsch den Mohn ins Feld Den Raps in die Weite Ihr Kleid ist rot beblümt Und aus gelber Seide So steht sie da mit wehendem Haar Der Wind streift Feld und Heide Nun folgt die Pointe vom Gedicht Ich liebe sie aber sie liebt mich nicht
  20. Täuschende Ruhe Die unsere Sicht ist leider nicht immer auch die Wirklichkeit weil oft das Wort an manchem Ort flüstert aber dennoch schreit Im tiefen Tal klingt manchesmal einsam hinter Wänden still ein kleiner Laut der sich nicht traut und gehört doch werden will
  21. Er schlief kaum mehr, die Nacht war wie zerrissen, und planlos jagte er durch seinen Tag, hob vieles auf, war kurz darin verbissen und ließ es und verspielte den Ertrag. Er riss sich selbst die Federn aus, zerfetzte, was ihn beflügeln sollte und nicht trug, so war nun alles gut, was ihn verletzte, womit er sein Versagen niederschlug. Sein Anspruch war zuvor zu hoch gewesen, das ließ ihn taumeln, warf ihn aus der Bahn. Erst dann entpuppte sich dies sture Wesen als gänzlich sinnlos, als begehrter Wahn. (aus dem Fundus)
  22. Kerstin Mayer

    Morgenstimmung

    Morgenstimmung An einem Tag ganz früh am Morgen nach einer langen dunklen Nacht. Da ist noch alles Leid verborgen, und ein ganz stilles Glück erwacht. Wenn Mond und Sonne sich erst trafen, und draußen wird es langsam hell. Wenn alle Nachbarn noch tief schlafen, dreht sich die Welt noch nicht so schnell. Wenn selbst die Vögel noch nicht singen, da steh ich gerne zeitig auf. Ich frag, was wird der Tag wohl bringen, und schau ganz still zum Himmel rauf. Ich geh im Garten ein paar Runden, und nicht ein Laut dringt an mein Ohr. Es sind des Tages schönste Stunden, die Welt kommt mir so friedlich vor. Ich spür um mich herum die Stille, ich atme einmal ganz tief ein. Und plötzlich ist da nur ein Wille: genau so müsst‘ es immer sein. © Kerstin Mayer 2021
  23. Ponorist

    Der Jungbrunnen

    Der Jungbrunnen fühle dich wie neu geboren in Gefahr, geblendet, frierend Widerstand von neuen Welten ohne Hüllen raus geschrien bist ein aufgewecktes Kind müde, nur schlaftrunken wach aus den Träumen rausgerissen kehrst nie mehr zur ruhigen Nacht wirst für immer jung geblieben ewig an der Hand geführt und es niemals mehr verstehen worum du dich einst bemüht (Serie „Ambivalenzen“)
  24. Joshua Coan

    Zerbrochen

    Eine Frau besaß Ein Herz aus Glas Mit einem Stein Warf ein Mann es ein Auf meinem Weg sie zu lieben Sind tausend Scherben liegen geblieben
  25. Ein letztes Aufgebot sagt sich der Krieger mit den tausend Wunden. Ein letztes Aufgebot sagt sich Mozart als er das Requiem verfasst. Ein letztes Aufgebot sag ich zu mir als die rote Rose ruhig verwelkt. Der Krieger war ein mutiger heroischer Held, Mozarts Requiem wird von keinem gehasst, doch was ist mit mir? Gehör zu den Hunden.
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