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  1. Carolus

    Ungebetene Gäste

    Ungebetene Gäste Sie kommen und gehen, ungefragt, laden sich ungeniert selber ein, behaupten, wir müssten schon lange Freunde sein. Ohne Disziplin fangen sie an zu disputieren, fallen einander ins Wort, als würden sie Zeit verlieren. Einer doziert von Sorgen für übermorgen, ein andrer Europas Liebesleben sei nicht mehr zu retten, auch nicht mit deutschen Federbetten. Sie genieren sich nicht dem Gegenüber Ins Gesicht zu sagen, er sei ein Funzellicht, ein hirnverbrannter Ignorant, wir könnten das Abendland nicht vor dem Untergang bewahren, wir alle fahren Tag für Tag den Karren mit dem Globus näher an die Wand. Verwundert höre ich mir dies Gequassel an. Plötzlich wird mir klar, wie einfältig und dumm: Das ist eine Mixtur aus meinem Medienkonsum. Ich bin nicht mehr mein eigner Herr im Haus. Entschlossen reiß ich Fenster und Türen auf. Kurzerhand werf ich sie alle raus. Rasch lauf ich in den Wald. Sie rennen hinterher, doch beim ersten Anstieg geht ihnen die Puste aus. Sie warten, bis ich wieder zu Haus. Dann fängt die Geschichte von vorne an. Ich überleg`: Was mach ich bloß? Wie werde ich die ungebetnen Gäste los? Morgen besuch ich meinen Seelenberater: Ich glaub, ich leid an einem Medienkater.
  2. Karfreitagsklage Schwanke, tappe wie betrunken hin und her, weiß nicht wie und was. Ohne Antrieb, ohne Ziel starre ich zum Fenster raus, sehe tags manches Gespenst, das sich in meinen Kopf verirrt. Seit sie gegangen, kenn ich mich in mir nicht mehr aus, fühl mich nicht in unsrer Wohnung, fühl mich nirgends mehr zu Haus. Fühl mich, ohne sie, verlassen, fremd, selbst unter angenehmen Leuten. Leer ihr Bett, ihr Kleiderschrank gefüllt. Im Flur ihr Daunenanorak und Wintermantel noch und meine Seele nur ein dunkles Loch. Käm` sie zurück, behutsam würd` sie es mit Zartheit füllen, würd` meine Schultern mit dem Mantel ihrer Zuneigung umhüllen. Bin meinen kleinen Tod beim Abschied längst gestorben, Doch lebt, was uns verbindet. In meiner Not kann dies allein mir helfen. Den Strauß voll weißer Rosen, den ich gekauft, würd` ich ihr gerne als ein Zeichen meiner Sehsucht senden. Nur weiß ich nicht, wohin mich wenden, dorthin, wo ihr Geist und ihre Seele immer auf mich warten.
  3. Vom Schicksal geschlagen Wenn einer ohne Schuld vom Schicksal in einen Abgrund gestoßen, wo Dornen, niemals Rosen zwischen Steinen ranken, wo seine Schreie höhnisch sich an Echowänden brechen, wo die Verzweiflung wie Schlangengift sein Herz angreift, wo schluchzend, schreiend er sich schlägt, die angestaute Wut heraus zu prügeln, wo schließlich ihn sein Körper zum Schlafen niederzwingt, dann gleicht dies einem Aufschub vor schmerzerfülltem Ende aller Qualen. Wenn er nach seelenfinstrer Nacht benommen wieder zu sich kommt, die Sonnenwärme auf den Händen spürt, der Melodie der Amsel vor dem Fenster lauscht, der erste Krokus ihn mit einem Postgelb grüßt, dann heißt das Leben ihn erneut willkommen. Ihm bleibt, zu tragen einen unersetzlichen Verlust und sich zu freuen, wenn ein Frühling auch in ihm aufblüht.
  4. Die Würdigung des Schneeglöckchens Dich, Schneeglöckchen, Botin des Wandels, will ich ehren. Einen Weg durchs Leben lehrst du mich. Des Frühlings bedürftig verzehren wir unsere Kräfte in der Kälte der Welt. Du aber widerstrebst bitterer Temperatur, machst dich auf aus dunklem Grund, strebst empor zu Licht und Wärme. Tapfer durchbrichst du Eis und Schnee. In edlem Weiß, befreit von Unreinem, richtest du dich auf zwischen Eiskristallen, einigen grünen Halmen. Dein Blütenkelch neigt achtsam sich zu Mutter Erde,trotzt Wetterkapriolen. Du spürst, Kräfte ohnegleichen werden Sonnenwärme vom Himmel holen, damit für Dich, für mich und alle anderen, ein Frühling prallen Lebens werde.
  5. Carolus

    Frühlingsahnen

    Frühlingsahnen Weiß nicht, wie mir zumut`in diesen Tagen. Unruhig lauf ich hin und her, will vieles gleich auf einmal wagen. Verflixt, ich konzentrier mich schwer. Möcht``wirbelnd mit den Meisen in Pirouetten um einander kreisen, nicht mehr am Wetterhimmel mäkeln, den ersten Krokus auf der Wiese küssen, mich in der Sonnenwärme räkeln und morgen nicht zu früh aufstehen müssen. Ein warmer Wind streift um die Tür, als wolle er diskret mir sagen: "Kehr raus den Staub aus Wintertagen, entrümple deinen Seelenplunder, verlass dein Haus, geh zur Natur, dort warten Wunder über Wunder!" Doch unverhofft ein Schreck: ein „Ach! Verdammt! O, weh!“ Der Wetterdienst meldet für morgen: Temperatursturz, Sturm und Schnee.
  6. Über Anschauungen Man mag die Menschenwelt durch rote, braune, grüne, gelbe, auch durch teuere Modebrillen sehen und meinen, sie zu kennen. Oft wird dies in die Irre gehen, denn solche Sicht kann nie vor bunter Wirklichkeit bestehen. Bevor die Nacht anbricht und Tagesillusionen im Dunkel schwinden, durchläuft das Licht auf seinem Weg die Skalen aller Farben. Vergiss den steten Wandel nicht, wenn eine andre, unbekannte Welt in deine Seele strahlt.
  7. Carolus

    Frühling mit dem blauen Band

    Frühling mit dem blauen Band zieht durch das Land, wo sonst noch Winter war. Unbestreitbar liegt auf der Hand, was an Ursachen dahinter. Wer denkt auch schon, dass er ein Teil davon. Wunderbar, Heizungskosten zu sparen, die am Explodieren waren. Gut und schön, zu Hause, bei der Arbeit weniger zu frieren, kein mühsam verdientes Geld an Energiekonzerne zu verlieren. In Mörikes poetischen Harfenton mischt sich schon profanes Kassenklingeln, Jeder muss sein Scherflein bringen, jeder wird ein Klageliedchen singen, wenn die Klimarechnung fällig wird. So wahr wie Fluss und Tal der Ahr.
  8. Ein Engel der Finsternis streift unerkannt durch die Nächte, zeichnet Brandmale des Schreckens auf schlafende Stirnen. Ohnmächtig spüren Erwachende Urteil und verbleibende Zeit, sträuben, stemmen sich mit Macht und Verstand dagegen, bis irgendwann ihr Widerstand in sich zusammenfällt. Doch Seele und Geist träumen sich hinter die Grenzen erdgebundenen Daseins, verwandeln ein Ende mit Schrecken in einen Neubeginn von unbegrenzten Möglichkeiten, verstehen sich mit Blick zum Sternenzelt als Teile einer zeitlosen Welt.
  9. Carolus

    Winternacht

    Winternacht Blauer Abend senkt sich nieder auf die schneebedeckte Flur. Bäume, Häuser schreiten wieder in das kalte, tote Dunkel. Menschenlaut verstummt. Die Königin der Nacht verzaubert Schritt für Schritt der Sterne ungeheure Pracht, bis im Himmelsgewölbe ein Gefunkel in unerhörter Klarheit erwacht. Lichter blinken, blitzen auf, fließen in unerklärbar tiefe Sehnsucht ein. Magisch fühlt sich meine Seele angezogen, als ob im Reigen der Lichter sie endlich daheim.
  10. Wie weiter? Das Wasser fließt noch nicht bergauf. Die meisten Bäume stehen noch gerade. Noch hemmen Sterne nicht den Lauf auf ihrem Himmelspfade. Weltweit bröckeln Fassaden, von Häusern, von Generationen bewohnt, jetzt von Baggern platt gemacht, sobald sich ein Abriss zum Investieren lohnt. Adé, du schöner Schein der Welt, wo ausgeblendet oft der dunkle Teil des Lebens, wo verantworten, vertrauen wenig zählt, wo mancher sich verzweifelt fragt, was in hoffnungsarmer Zeit uns bindet, was uns noch hält, was für immer verschwindet. Nimmt man dies alles als gottergeben hin, verliert die eigene Jahrhundertkrise ihren Sinn, denn Schwermut ohne Perspektive heilt keinesfalls die Zweifel deiner Seele, eher ein Kampf um deren Wohlbefinden, damit in dieser düsteren Welt ihr das Himmelslicht nicht fehle.
  11. Die Wende Schon immer lief er ohne Acht an deiner Seite nebenher, von dir naiv als Glück gedacht. Sobald Riskantes folgenlos verblieben, hast du dies leichten Sinns auf deinem Seelenkonto gutgeschrieben. Du denkst, nichts ficht dich an, machbar und positiv erscheint alles, bist willensstark als Mann. Doch irgendwann ein Mächtiger inkognito tritt dir zu nahe, weist dich auf Defizite hin. Davon willst du nichts wissen, suchst Hilfe in Zerstreuung, Ratschlag, Medizin, möchtest auf der Stelle vor deinem Elend fliehen. Auf dich zurückgeworfen, lässt du Ursachen schmerzhafter Verfassung mit allen Mitteln untersuchen, bis die Medizin aus ihrer Wissenssicht nach qualvoll langen Tagen ihr Urteil spricht: Freispruch oder Leiden für den Rest der Lebenszeit.
  12. Carolus

    Der Rucksack

    Der Rucksack Ein altgedienter Rucksack, befreit von Rückenhaft, geht frohgemut auf Wanderschaft. Doch an der Grenze läuft der übermütig Olle in eine Schweizer Zollkontrolle. Die Grenzbeamten, nicht aufgelegt für einen Spaß, verlangen barsch den Reisepaß. Doch der ist leider nicht vorhanden, also nimmt man von Amtes wegen den Rucksack rasch in Haft und Banden. Richtig haben die Beamten schon gesehn: Identität ist das Problem! "Wo kommt der alte Sack wohl her?" Der schweigt, sein Inneres ist leer. Also ist der ein Nirgendwer und außerdem noch staatenlos. "Was machen wir mit solchem Subjekt bloß?" "Mal sehn." Nach langem Hin und Her: "Wir schicken ihn ins Nachbarland zurück, denn mittellose Typen bringen unserm Schwyzerland kein Glück." So schafft man klare Fakten. Der Fall ruht in den Akten.
  13. Geheimnis im unendlichen Blau Du weißt, wann du geboren, nicht, wann dein Dasein endet, niemals bist du verloren, wenn du im „dunklen Drange den rechten Weg“ durchs Leben suchst. Getragen von der Erde, beschirmt vom Firmament, buchst du aufs Konto deiner Seele Zeiten voller Licht und Lebenslust, auch solche mit gnadenlosem Frust. Durch Sinne, Geist und Seele kannst du die Wunder dieser Welt erfassen, kannst im Erkennen und Erfühlen steten Wandels dein Leben ändern und Eigennütziges und Egoistisches für immer lassen. Was du in deinen Lebensjahren an Geist- und Seelenheil erworben, geht nicht verloren, sobald dein Körper abgestorben. Wie der Kokon einer Libelle bleibt er zurück, will wieder Teil der Erde werden, indessen Geist wie Seele, befreit von irdischen Grenzen, ihre Schwingen hoch erheben und mit ihrem Geheimnis im unendlichen Blau entschwinden.
  14. Carolus

    Perspektiven

    Perspektiven von grenzenloser Endlichkeit Nebel, milchig dicht, Kein Horizont. Kein Hoffnungslicht. Ein Morgen ohne Sicht? Frost beißt mir in Hände und Gesicht, treibt mich voran auf meinem Weg zum Gipfel. Oben die zarten Schwingen ersten Tageslichts. Allmählich, unaufhaltsam schiebt es sich aus dunkler Tiefe wie von Geisterhand zur Bergeshöhe. Dort flammt es in zartem Rosa auf, färbt Wolken feuerrot, verweilt noch Augenblicke, verblasst, zerfließt in hellem Gelb, bis immer schneller, immer heller, gleißend mit dem hellsten Gelb, die Scheibe des Gestirns Stück für Stück sich schiebt zur Bergesspitze gegenüber. Geblendet schließ ich meine Lider, heb schützend Hände vor die Augen, indes die ersten Sonnenstrahlen durchdringen Haut und Kleidung. Für Augenblicke fühle ich mich jenseits meiner Zeit, umhüllt von grenzenloser Endlichkeit.
  15. Moskauer Nacht Nachts, wenn die Theater geschlossen, Restaurants und Nachtklubs meist zu, zwolf Schläge der Uhr vom Spasski-Turm des Kremls im Dunkel verhallen und nur wenig Autolichter durch die Straßen geistern, zieht ein schier endloser Zug von Toten auf den Kremlmauern vorüber. Tränen aus leeren Augenhöhlen regnen auf die Steine. Schneefall verdeckt die Spuren. In goldenen Sälen hinter dicken Wänden befiehlt einer seinen Generälen: Morden und nochmals Morden im Feindesland an allen Orten. Rubelschecks und Orden gibt’s und Wodka hinterher gegen Kälte, die immer mehr von draußen nach drinnen und von innen nach außen dringt. Jener, der gnadenloses Morden befiehlt, Millionen eine bessere Zukunft stiehlt, liebt die Macht wie besessen. Doch angewidert wendet sich diese ab. In ihrem Blick das Fadenkreuz mit seinem Gesicht, den Finger am Abzug, sobald Fortuna ihren Daumen senkt. Niemals wird der Auftritt der Toten klaglos hinter einem Vorhang der Geschichte enden. Gemordete laden Nacht für Nacht die Last ihrer Klagen Lebenden und Nachkommenden auf Schultern und Rücken, bevor der Tag mit neuem Morden beginnt.
  16. Wandel im Herbst Stürme reißen bunte Blätter von den Zweigen. Wirbelnd tanzt das Blattwerk einen Reigen, bevor es sich zu Humus wandelt. Bäume winden sich, schmucklos, kahl, peitschen mit ihren Ästen einen ergrauten Himmel. Mit ihrem Kampf zerfallen Sommerfreuden in Weiß, in Gelb, vor allem in Rot in einem Augenblick, da ihnen Kälte und Erstarrung droht. Liegen nicht in der Spanne zwischen dem Aufstieg der Sonne, ihrem Zenit und Niedrigstand Zeiten des Blühens, Reifens und Erntens? Enthalten sie nicht jedesmal die Möglichkeit für uns, den Zwiespalt zwischen Schönem und Hässlichen, zwischen Hassen und Lieben zu erfahren? Wachsen wir nicht in vielen Jahren in stetem Wandel weiter, schreiten voran auf einem Weg zu uns, der hinter, der vor uns, der noch in der Zukunft liegt, der uns die Chance gibt, Übles zu verzeihen, um zuversichtlich neu zu beginnen? Gleich einem Baum, dem in kalter Zeit die Hoffnung vielfach knospet, um im Frühjahr aufzubrechen?
  17. Zwischenbilanz Wer senkte einst vor deinem ersten Schrei dir Lebensglut ins Herz, damit du wärmst, erhitzest, entflammst, verzehrst, was dir das Dasein bietet? Bisweilen fragst du dich, warum du in deinem Leben mit Unverstand vieles verbrannt, aber auch, warum du einen andren Menschen gewonnen, den du nach vielen Jahren immer noch lächelnd umarmen kannst. Vielleicht könntest du so manches überdenken, Entscheidendes anders lenken, mehr Sonnenstrahlen aus Liebe empfangen, auch verschenken. Getrost könntest du irgendwann aus diesem Leben scheiden, wenn Geist und Seele nicht mehr in ihrer Wohnung bleiben und sie zurück zu ihrem Ursprung finden.
  18. Carolus

    Nach unruhiger Nacht...

    Nach unruhiger Nacht… durchbricht an diesem Nebeltag die Morgensonne nirgends der Wolken graue Schicht. Ein kaltes Licht, das er nicht mag, streut, kaum dem eigenen Vergessen entronnen, erneut Gedankenfetzen in seinen zerzausten Verstand. Gelähmt steht er am Fenster, suchend wie ein Ertrinkender nach festem Stand, sieht Nässe von den Bäumen tropfen, starrt gedankenverloren einen Haufen angehäufter Blätter an, bis plötzlich dann ein Morgenwunder alles ändert: Sie tritt mit leichten Schritten ein, lächelt, strahlt ihn an, dass er nicht anders kann, als sie mit beiden Armen zu umfassen. Seelenwärme fließt in ihn hinein. Geflohen sind die Sorgengeister. Wie könnt es anders sein? Auf einmal ist er seines Tages Herr und Meister. An diesem Morgen im November bedarf er nicht der Sonne Licht. Voll Lust auf Leben überhäufst er sein strahlendes Wunder mit vielen Küssen.
  19. Klagen? Tanzen? Retten? In Nord und Süd, in Ost und West wortgleich leuchten Menetekel auf: „Zu träg! Zu spät! Zu spät! Zu träg!“ Immer schriller nimmt das Unheil einen unwägbaren Lauf. In den verflossenen Jahren schontet ihr das Klima nie. Drum lasst alle Hoffnung fahren, nichts Gutes verspricht sie. Ihr, die ihr der Schöpfung den Krieg erklärt, sie ausgebeutet und mißhandelt habt, glaubt ihr, sie wird euch verschonen, wenn ihr euch nicht ändert? Apokalyptische Reiter, schneller als die Sieger bei Formel 1, verwüsten Länder mit Wasser und Feuer. Da stehen keine Archen bereit, wenn sie den Spiegel der Meere in neue Höhen peitschen. Wie solchen Verwüstungen entgehen, wenn gleichzeitig neue Kriege entstehen? Klagen, tanzen, retten, was noch zu erhalten ist. Was sonst? Umkehren hilft vielleicht noch, die wunde Seele unsrer Welt in einer letzten Gnadenfrist zu heilen. Schuldig sind stets die anderen. Die aber sind wir!
  20. Carolus

    Ein Blatt rührt mich

    Ein Blatt rührt mich, ich weiß nicht wie, mit roten Adern an, in dessen Mitte noch das Gelb vom Sommer, umflammt von Feuerzungen, die unaufhaltsam es zu Moderasche brennen. Wärme fühl ich in Gedanken an erlosch`ne Feuer, an Sommerkleider, Hitze, bloße Haut, an helle Nächte und Erwachen in Aurora sanften Farben. Ein wildes Widerstreben treibt mich an, nicht wie Aschenmoder zu verenden, treibt mich weiter, im Sommer gesammeltes Holz für neues Glühen zu verwenden. Die frostig winterliche Welt mich niemals lang in ihren Armen hält, eher schon mein Sommerengel, der auch in kalten Stunden mich zu seiner wärmsten Daunendecke wählt.
  21. Carolus

    Frühling im Herbst

    Frühling im Herbst Was hat den Damm aus Mustern und Gewohntem allmählich so zermürbt, dass er dem Druck der Sehnsucht nicht mehr standgehalten? Was überflutet mich mit Wellen ungeahnter Zartheit, entzieht mir Boden unter meinen Füßen, treibt mich in einem Strom von unsagbarem Fühlen in eine andre Welt? Als ob mein Körper eine Feder wär, die vor dem sanften Wind durch`s Land von Seligen hin gleitet, wo kein Gedanke mich bedrückt, kein Leiden schmerzt, wo Stille Gegenwärtiges der Seele näher bringt. Des Herbstes bunte Vielfalt, die Nebelschwaden, ein Blinzeln der Sonne dringen auf mich ein, füllen zeitlos den Augenblick mit unfassbarem Glück. Ich spüre, wie der Atem jener Welt bis in die letzte Zelle dringt. Bin außer mir, weiß nicht, wie mir zumute. Den Frühling im Herbst hat die Gute mit ihren Küssen zum Blühen gebracht.
  22. Carolus

    Einmal noch...

    Einmal noch… Anklänge einer Abschiedssymphonie über nebelfeuchten Sommerträumen. Töne herbstlich süßer Melancholie perlen vom Tau benetzen Bäumen. Von Tag zu Tag mehrt sich das dunkle Moll des Wandels. Doch einmal noch bäumt sich die bunte Welt der Farbenklänge auf in einem einzig letzten Jubelschrei, bevor ein Sturmwind höhnt: Vorbei! Vorbei! Wer möchte nicht in solcher Zeit mit Kranichen nach Süden ziehen, ehe des Herbstes letzte Harmonien vom Wind verweht und welk zur Erde fliehen, wo sie vielleicht noch Hoffnung finden im Nähren neuer Lieder?
  23. Carolus

    Abgestumpft?

    Abgestumpft? Sprengkraft bewegender Worte verpufft in lebensfernem Raum. Die Wirkung, die sie erreichen sollen, berührt die Empfänger kaum. Wen? Was ändern noch unendlich viele Bilder von Tausenden, die von Hungersnot und Krieg entstellt, dahingerafft, die voller Schmerz gezwungen aus ihrer Heimat mit letzter Habe zu gehen, nicht wissen, ob sie durch Almosen oder Hungerlohn den nächsten Tag überstehen? So lange ein Mensch dem anderen als Wolf im Lammfell erscheint, ihn in die Irre führt, belügt, keine Mitleidsträne weint, wenn wehrlos der am Boden liegt, dauert die Verwüstung von innerer und äuß`rer Welt noch weiter an, bis die Zerstörung dann mitleidslosen Raffern in die Augen fällt. Die Last von so viel Seelenleid erschwert den Gang durch eine düst`re Zeit, macht hilflos, ratlos - hoffend noch im Stillen, dass Licht am Horizont für möglichst viele bereit. Bald wird es kälter. Mit Freunden möchte ich, wandernd durch herbstlich bunte Wälder, mich am Spiel von Licht und Farben freuen und frische Energie nach Hause tragen.
  24. Abschiedskonzert belaubter Bäume Über märchenhafte Sommerträume ranken sich die lichten Melodien einer Abschiedssymphonie. Meine Gänsehaut dabei vergess`ich nie. Ein Chor von Engelsstimmen mischt Rot vom Mohn mit Gelb von Ahornblättern. Halme schaukeln im Rhythmus des Windes. Sein Harfensolo lässt mich selig lauschen. Schon fließt im letzten Satz das Moll des Wandels ein. Doch einmal noch rafft sich die Welt der Farbenklänge auf zu einem einzig hellen Jubelschrei. Ach, könnte ich einmal dabei, begleitet von den Tönen meiner Lieblingsfarben, in solcher Zeit von meinen Nächsten gehen! Den Abschied fänd ich schmerzlich grausam, doch wunderschön, bevor die letzten Töne des Oktobers nach der Kadenz verweh`n und welk zur Erde gleitend niedergehn.
  25. Nicht unantastbar scheint die Würde von Menschen im Schatten bürgerlichen Wohlstands, definiert und festgelegt durch einen minimalen Arbeitslohn. Ein reiner Hohn für alle, die von der Peitsche der Inflation, Mieterhöhung, Lebensmittelpreisen, Arbeitslast und Hektik getrieben, im stillen fluchen und die Fäuste ballen. Das sind doch Menschen, denkt man. Arbeiten, essen, schlafen, lieben wie wir, doch viele fühlen sich hier nicht zu Hause, haben sich innerlich längst abgewandt, leben in ihrem Viertel, träumen von besserem Leben und dickem Lottogeld, bauen weiter an ihrer beschränkten Welt, hoffen, dass diese nicht durch Krieg und Krisen demnächst zusammenfällt. Einstmals: „Alle sollen besser leben!“ „Wohlstand für alle!“ - Jetzt: Alles eine Illusion? Alles "reiner Hohn" für viele?
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