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  1. zweitausendvierundachtzig anfang mai aschgrau bis zum horizont manchmal löcher mit blau qualm- und rauchwolken, regen aus ausgebrannten funken durchdringend der gestank von verbranntem in allem überall. im mittelmeerraum dürre macchie und sandwüsten auf vormarsch täglich tausende mit wenigen habseligkeiten auf der flucht in den kühleren norden mitte juni scheunen, felder, gärten geplündert „wasser und brot!“ ihr kampfruf. läden und lagerhäuser längst mit brettern und bohlen zugenagelt tagelange brände in leeren städten mütter erschöpft und verzweifelt. unfassbar leiden und not von kindern. gewalt diebstahl raub und mord als überlebenshilfe anfang juli ozeanpegel steigt rascher als vorherberechnet hafenstädte wie hamburg bremen rotterdam antwerpen und weitere werden evakuiert in diesen tagen stechen die archen aller kontinente in see hissen die segel mit kurs auf „Utopia“ jahrelang hatten die bruderschaften der „Utopia“ auf diese tage hingearbeitet hatten sich vom seelenlosen erwerbskampf abgewandt einfach und bescheiden gelebt hatten einander geschworen in aufrichtigkeit und frieden zu leben konflikte nie mit gewalt zu lösen. In einer generation hatten sie neue formen des zusammenlebens erprobt dem zeitgeist trotzend bauten sie an ihren archen weiter oft verspottet als spinner oder verrückte sammelten rüstzeug für das größte abenteuer ihres lebens alle waren sie überzeugt in diesem jahr würde sich in einem ungeheuren schöpfungsakt in der mitte des weltmeeres aus vulkanischem feuerofen „Utopia“ die insel der hoffnung und des friedens erheben dort würden sie ihr leben nach ihren maximen und gesetzen einrichten, würden tiere, werkzeuge, saatgut und alles notwendige ausladen um endlich mit der arbeit für sich und die gemeinschaft zu beginnen ende august nasa meldet alle archen nähmen jetzt direkt kurs auf die insel nachdem sie eine gewaltige tsunamiwelle überstanden hätten
  2. Carolus

    Abend am Bodensee

    Abend am Bodensee Am Abend sinkt der Wind mit sanftem Flügelschlag vom Hinterland hinab zum See, lässt sich am Ufer in alten Ulmen zu Rast und Atemholen nieder. Mit rauschendem Lächeln begrüßen ihn die tagesmüden Blätter. Selbst die Zitterespen wollen mit raschelnden Fächern nicht zurückstehen. Sternblüten von Holunderbüschen, beige und schwer, neigen sich indes dem Wasser entgegen, als wollten sie von dessen Wellengekräusel gestreichelt werden. Schon betritt der scheidende Dirigent des Tages die Bühne, verneigt sich langsam und bedächtig vor dem ehrfürchtigem Publikum, bevor er am Pult den Taktstock erhebt. Silbern blitzen, blinken Töne übers Wasser, trennen und vereinigen sich wieder zu flimmerndem Spiel in unendlich vielen Varianten. „Nicht genug!“ meinen Komponist und Dirigent. Mit Zauberkraft, mit der Magie neuer Tonschöpfung verwandeln sie das Presto blinkender Silbertöne in einem furiosem Klanggemälde in reines, gleißendes Gold, bevor es im Wasser verhallend, noch zuckend verklingt. Alle Romantiker sind hell entzückt, klicken (!) stehend Ovationen, während der Dirigent - sich verneigend - hinter dem Wolkenvorhang entschwindet.
  3. Tagesgedanken eines Piloten Am frühen Morgen durchstoße ich die Wolkendecke meines unbewussten Nachtflugs, stelle den Autopiloten ab und beende den Blindflug nächtlicher Gedanken. Die Kraft der Morgensonne weckt meine Lebensgeister, beleuchtet meine Startbahn. alle Baulichkeiten ringsum erstehen neu in meinem Blickfeld, auch das Gebäude mit der Kaffeebar. Gleichzeitig betankt die Sonne die Kollektoren meiner Flügel mit frischer Energie. Daten von Route und Kurs meines Tagesfluges habe ich eingegeben. Bereit bin ich zu neuem Start, fliege auf Sicht versuche Böen, Turbulenzen abzuwettern, bis ich mit sinkender Sonne am Ort meiner Liebsten lande, den Autopiloten einschalte und meine Gedanken ihrem nächtlichen Blindfug überlasse.
  4. In den Katakomben meiner Seele liegen Jahrzehnte an Erinnerungen begraben. Abgelegt und beigesetzt, sobald Mitspielende aus meinem Leben verschwunden. Diese mögen in Frieden ruhen. Manches Mal steig ich hinunter in die nachtdunklen Gewölbe, geleitet vom Licht meiner Stirnlampe. Dort findet sich alles, wie geschehen zu damaliger Zeit. Die ältesten Kammern beginnen hinten, tief unten mit meiner Kindheit. Sie bewahren plötzlich so viele Bilder wie Wettsegeln von Rindenschiffchen mit Blättern, ein Baumhaus mit Strickleiter, zappelnde Flusskrebse im Eimer, angeschwärztes Stockbrot am Feuer. kostenloses Sonnensilber auf dem Wasser. Hier könnt ich wie einst als Kind Stunden in den Einzelheiten verweilen, doch die Zeit flieht, muss mich beeilen. Die Gegenwart holt mich ein: „Um vier muss ich beim Zahnarzt sein!“
  5. Anrufung an höchster Stelle Soll ich euch gemeinsam „Herrscherin“ und „Herrscher“ nennen? Oder besser „Mutter und Vater der Natur“? Vielleicht auch „Schöpferin“ und „Schöpfer“? Anfang und Ende seid ihr, gewährt uns in allen Dingen die Freiheit, zu lieben und zu hassen, die Erde, euer Geschenk an uns, unzerstört den Späteren zu hinterlassen. Nicht Menschen wären wir, versuchten wir nicht immer wieder, aus eignem Nutzen und Bequemlichkeit Teile eurer Erde auszuplündern, danach als karge Wüsten zurückzulassen. Wenn eure Winde, Hitze, Stürme, starker Regen über Kontinente fegen, treffen sie zu Wasser und zu Land auf alle Lebewesen, auch auf Menschen, die mit Herz und Hand ein Leben lang gemahnt, gekämpft. „Herrin“ oder „Herr“ sind wir nicht, eher wie Töpfer, die das Gefäß „Erde“ auf ihrer Scheibe drehen und formen. Habt` Nachsicht und Erbarmen, wenn unsere Schale in eurem Ofen beim Brennen zerfällt. Am Ende bleibt ihr noch immer „Mutter und Vater“ unserer Welt.
  6. Frühlingserwachen einer Knospe Als Knospe fühl ich mich geschützt im Kelch des dunklen Blätterschirms. Doch seit geraumer Zeit spür ich, dass sich so manches wandelt. Schlafe kürzer, schmecke ungewohnten Erdgeruch. In meiner Kapsel wird mir öfter schon zu warm. Aus dunklem Erdreich steigen Wellen sanfter Energie, bahnen sich den Weg zu mir, durch Stamm, durch Ast und Zweig. In allen Zellen, Fasern rieselt, kribbelt es. Wie von selbst dehnen sich Blütenblätter. Ich drücke sie mit aller Kraft gegen den Widerstand der Knospenhülle. Ein Ruck noch - und ich hab’s geschafft! Kühlender Regen auf blühender Haut. Sonnenwärme sie trocknet. Köstlich, der junge, aromareiche Duft über umgepflügten Feldern! Mein Herz:beginnt zu tanzen, Bin neu verliebt in das verrückte Leben In aller Pracht entfalt`ich jetzt mein blütenweißes Hochzeitskleid.
  7. Carolus

    Wasser

    Wasser Leben heißt fließen in einem fort, von der Quelle hin zum Bach, zum Strom, der träg und müd sich in den Ozean ergießt. Still gleiten die Wasser des Lebens eine Weile über dunklen Grund, bis Hindernisse sie zwingen sich aufzubäumen, vorwärts zu drängen, mit schaumweißem Mund, tosend, zischend sich stürzen in unbekannte Tiefen. Aufgetaucht in grüner Gischt wirbeln sie noch eine Weile in ihren Strudeln auf und nieder, bis ihre Girlanden aus gläsernen Bläschen fortschwimmen, zerplatzen wie Illusionen und versinken. Ruhig fließt ihre Reise weiter, bis neue Hindernisse winken.
  8. jenseits der worte wenn der geist hinter den worten entschwindet das schweigen die leere enthüllt kann ungesagtes verstanden die leere gefüllt werden mit allem was uns jenseits der worte verbindet
  9. Nur ein Hauch In eingespielten Rollen tanzen wir ein Leben lang auf Bühnen unsrer zugeteilten Zeit. Jugendfrisch und blühend im Frühling, im Sommer reif an Früchten, erfahren, langsam und bedächtig, wenn es zu Ende geht. Tanzend bewegen wir uns vor dem Vorhang des Unendlichen allein, als Paar, mit Freunden, die Freuden Schmerz und Leiden mit uns teilen. Mit einem Hauch hebt sich der Vorhang einen Augenblick. Ein höherer Wille greift ins Leben ein, hält an die Zeit des Tanzenden. Eben noch verbunden mit dem Atem dieser Welt, liegt er erstarrt am Boden. Ein Wimpernschlag aus andren Dimensionen hat augenblicklich deinen Blick auf diese Welt verändert. Du siehst, wie Eitelkeit mit lärmendem Getöse sich spreizt, aufplustert, von äußren Reizen nährt, gewahrst, wie Liebe still auf ihrem Feld wie Lilien wächst. Mit einem Male weißt du, wo dein Platz auf dieser Erde. Demütig spürst du tiefe Dankbarkeit.
  10. träume trocknen auf der welle der sehnsucht in der unzulänglichkeit von wünschen, die selektiv erfüllt werden, verkümmert der mensch. gedanken ertrinken in endloser liebe, sanduhr gedreht, erlöscht die Illusionen die leidenschaft in licht gehüllt wird geboren. schatten der vergangenheit werden vollständig verblassen, der letzte magere strom des lebens blieb, und eilt, um sich aus dem gedächtnis zu befreien.
  11. Carolus

    Trauer

    Über Trauer Die Lücke, die ihr Tod in seinem Dasein riss, versuchte er mit fremdem Leben rasch zu füllen, glaubte jederzeit bequem zur andren Seite zu gehen. Dort stand er vor verschlossner Türe , vertrat sich die Beine und wartete. Nie sah er sie wieder. Gerissen war ihrer Seelen Draht. Abgestorben der Empfang von Schmerzen, von Mitgefühl und Liebe.
  12. Über Trauer Versuchte er die Lücke, die ihr Tod in seinem Dasein riss, mit fremdem Leben aufzufüllen, könnte er vielleicht bequem zur andren Seite gehen. Dort würde er vor einer fest verschlossnen Türe stehen, würd warten, warten, würd sie nie wieder sehen, denn wenn ihrer Seelen Draht einmal zerrissen, hilft auch kein Smartphone mehr. Dann sind auch Schmerzen, Mitgefühl und Liebe endgültig abgestorben.
  13. Wenn ich weinen möchte schau ich mir das Foto des Babys an welches einhundertachtundzwanzig Stunden nach dem Beben in Syrien und der Türkei aus den Trümmern gerettet wurde Die großen Augen der wache Blick der gleichzeitig zu danken und zu flehen scheint der so viel erzählt und ich verstehe alles und nichts Finde deine Mama wieder wünsche ich irgend einen vertrauten Geruch Stimmen die du kennst und vergiss diese hundertachtundzwanzig Stunden Ich liebe dieses Kind als wäre es das letzte welches je die Welt kennenlernen wird
  14. Eins-Sein Zwischen Himmel und Erde, tanzen wir den Tanz unseres Lebens, winden uns im Auf und Ab, den Schlangen gleich, hin zu Zentren unsrer Energie, bringen beide zum Fließen, bis der Geist tanzend sich bewegt, die Seele sich in Glücksgefühlen wiegt.
  15. Alter Wein

    Glückskeks oder Pechvogel

    Glückskeks oder Pechvogel Ist das Leben mal wirklich toll, und Du bist des Lobes voll, stehst nur auf der Sonnenseite, erschließt sich Dir des Glückes Weite Die Liebe ist klar, Dein Job wunderbar — der Urlaub gebucht, neue Freunde gesucht Du bist ein Glückskeks sagen alle, doch plötzlich steckst Du in der Falle! Über Nacht ist alles vorbei, dem Liebsten bist Du einerlei - Dein Chef hat Dich gefeuert, der Urlaub überteuert So ein Pech sagen die Leute, das Unglück verfolgt Dich heute. Das Auto gibt auch auf den Geist, Dich auf das Fahrrad so verweist So ist eben das Leben, es wird immer Glückskekse geben, auch Pechvögel gibt’s zu Hauf - mal runter, mal rauf, des Lebens Lauf! 03.03.23 © Alter Wein
  16. Metamorphose einer Seele Des Nachts ein Vogel klagt im Dornenstrauch. Hin und wieder nur ein Ton, abgelöst von leisem Wimmern. Dies könnten Töne einer armen Seele sein. Ein unvergessner Schmerz? Stiche von Dornen? Ein Kreuzweg zum Herz? Wie viele Höllenqualen hat sie ertragen, seit ein Feind des Dunkels nach hinterhältigem Kampf sie den Armen ihres Gefährten entriss? Wie tobte der, verfluchte Gott und Götter, bis er von Sinnen ohnmächtig niedersank. Mitfühlend verwandelten sie seine Seele in einen nachtschwarzen Vogel, der im Frühling jeden Tag, am Morgen wie am Abend, der Liebsten in virtuosen Liedern sein Sehnen klagt.
  17. Ein Hilferuf Ihr menschenfreundlichen Geister, zwischen Erde und Himmel! Betroffen bitten wir: „Erbarmt euch derer, die nicht in Frieden leben können!“ Gierig nach Macht und vergänglichen Gütern hecheln andere angeblichem Glück hinterher, vergiften Leben, missachten Geschenke und Schönheit der Natur. Feindselig begegnen sie dem Nächsten, neiden ihm bescheidenes Besitztum. Züge von Suizid kennzeichnen ihr Tun. Täglich fluten Bilder ihrer Unfähigkeit, Probleme des Zusammenlebens mit dem Schwert lösen, durch die Medien. Täglich treiben wir gemeinsam einem Schritt näher einem Abgrund zu. Wer zieht den Stachel aus ihrer Seele? Wer lässt aus Wunden Rosen wachsen? Zu schwach scheinen unsere Kräfte, selbst verschuldetes Verhängnis zu schultern. „Erbarmt euch unser!“
  18. Ich habe gedenkt es wäre einfach für mich ich bekäm Leben geschenkt und dieses spräche pfirsich es ließe mich schweben schön dem Himmel entgegen ich säße auf Wolken läge nicht unter solchen aus denen es regnet das Leben begegnet mir mit voller Wucht hab ´ne Pause gebucht
  19. Vogelflug

    Vornot

    Geburtstag sgeschenk Konzertkarte WAS ZIEHE ICH BLOSZ AN? am passendsten scheint mir barfuß dazu ein rotglänzendes Satin-Betttuch und ein oppulenter Maya-Federschmuck von Fasan und Jaguar 🐆
  20. Vogelflug

    Landleben

    Heut am frühen Morgen ein Moment der Freude. Der Hahn der jungen Nachbarn kräht zur rechten Zeit, genau als ich es brauchte. Ich war schon wach, der Ofen fing zu wärmen an, der rote Schornstein rauchte übers schneebedeckte Dach, der Kaffee lief durchs Sieb, die Frau erschien und war mir lieb, das Krähen war wie - äh - Landsonntagslebensglück? Da zeigt die Frau nach draußen, weil durch des andern Nachbarn Garten wild zwei große Hunde tobten und sprachlich völlig rand-und-band-los durch die Flocken stobten. Der hellere war neu, wir kannten ihn noch nicht. Doch wusste ich Bescheid: er war zur Ehepflicht erworben und gar kein "er", sondern 'ne "sie", gesund und stark und lebensheiß und springlebendig - sprang sie dann mit einem Satz - aufs andre Grundstück zu dem Hahn und zu den Hühnern auch und machte noch die Schafe wild - ein ganz unsonntägliches Bild - und trug mit großem Übermut das eine erst, das nächste dann, und irgendwann auch noch den Hahn im Maul von hier nach dort und wieder fort, wir waren sehr geschockt. Na dann! Die Nachbarn links und rechts geweckt, die einen kamen mit Knüppeln, der andere mit tief gesenktem Blick ... Wir gingen schnell spazieren, denn wisst ihrs nicht? Die zehntausend Schritte pro Tag sind manchmal eine angenehme Pflicht ... Nach einer guten Stund' zurück, stand ein Gruß der Hühner in unser'm Flur: ein Korb, drin frische Eier und die Nachricht vom Tod des Hahns nebst Hühner noch, zweier. Wie freute ich mich im Morgengraun am Krähen des Hahns ... 🐔🐓🐤🐓🐔
  21. Gibt es einen Gott oder bleibt nur ein Sehnen ich suche dich immer noch ein bisschen gelassener nicht wie früher als ich draußen stand vor dem monströsen Bau und andere beneidete, die mit bunten Bildern gingen, Vater. Vater glaubte nie, Mutter verlor ihn irgendwo zwischen den Kindern im Krieg, ich konnte sie verstehen meine Fragen blieben, blieben das Buch mit sieben Siegeln unbeantwortet, obwohl ich las, wuchsen Ängste, wo ich Halt suchte (weil auch ich nicht ohne Sünde) fand ich Drohungen gegen meine Kindeskinder, die ich nie verstand vergebens bleibt ein Sehnen?
  22. Ich kann wieder mitschlurfen den anderen folgen auf staubigen Wegen unter alten Bäumen vorbei an den Steinen mit Namen und Zahlen Ich kann wieder singen im Chor mit denen die kräftig voraus die alten Melodien schmettern aus knarzenden Bänken mit Würmern und Zeitengeruch Ich kann wieder essen von weißen Broten und Scheiben toter Tiere an duftend gedeckten Tischen und ja einen Kaffee nehme ich noch
  23. Die Nachricht Nichts nahm er wahr, nicht die kahlen Zweige des Baumes vor dem Fenster, nicht die Meisen am Futterhäuschen, nicht die die dunkle Seite der Wolken. Durch alles starrte er hindurch, fand weder in seiner Nähe noch in seinem Inneren einen Haltepunkt. Er bemerkte nicht, wie die Dämmerung in das Zimmer kroch. Plötzlich, erschreckend: Schweigen, Dunkelheit ringsum. Keine Scheinwerfer. Menschenleer das Parkett. Ohne sie, ohne ihren Auftritt, leer die Bühne seines Lebens. Sie hat…, ist wortlos gegangen. Für immer? Was das heißen mochte? Für den Rest seines Lebens ohne sie, ohne ihre Stimme, ihr Lächeln, ihre Herzlichkeit ihre Anmut beim Tanzen, ihre Kleidung im Schrank. Schmerzlich der Anblick? Wie weiterleben? Ein Schatten hatte sich über seine Seele gelegt. Tröstendes ließ ihn ungetröstet und einsam zurück.
  24. Vogelflug

    Zeitgeschichte

    1926 Mit Oh! und Ah! und Toll! freuten viele Hausfrauen sich. Worüber denn, worüber nur? Es gab 'ne neue Küche, und fast jeder konnte sie kaufen! Endlich nicht mehr so viel laufen, alles knapp und klug bemessen. Es wurde ihnen vorgerechnet, wie viele Schritte täglich sie vor der Frankfurter Wunderküche unablässig gehen mussten beim Heizen, Schnippeln, Kochen, Anrichten, Geschirrspülen, … Die Moderne erreichte die Frau und schenkte ihr mehr Zeit, sich zu pflegen. Taylorismus – was für ein Segen! Dann Krieg, Hunger, ideologische Wirren (auch Männer können sich mal irren) und schließlich nach allem Ungemach ein Wirtschaftswunder! Der Fleischkonsum brach mit voller Wucht ins Leben. So wurde aus manch hübscher Person mit Papas ehrlich erarbeiteter Kaloriensumme 'ne richtige Wirtschaftswunderwuchtbrumme. Wir drehen am Zeiger der Uhr: 2020 Endlich setzt sich ein Gedanke durch, der unsere Bäuche und Popos ohne Hunger und Alchimie zurück in gesündere Formen bringt: Jeden Tag mindestens zehntausend Schritte und jede*r findet seine seelische Mitte … 🐷
  25. Elend eines düsteren Tages . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . dann, plötzlich, Sonne! die Blüten in dir ziehen Saft und öffnen sich und strahlen und du schaust staunend zu
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