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  1. 11.11., Karneval, Fasching, Fastelovend Es macht sich ungefragt stets breit die schöne, fünfte Jahreszeit. Bis Aschermittwoch wird geschlemmt, der Alkohol fließt ungehemmt. Am 11.11. mit viel Spaß, entsprang der Hoppeditz* dem Fass, in dem er stumm ein Jahr verbrachte, wo er nur schlief und selten lachte. *Symbolfigur im rheinischen Karneval Doch jetzt nahm er ganz ohne Zorn das Zeitgeschehen auf das Korn. Politiker die kriegten Dresche und guckten dumm nur aus der Wäsche. Denn dort im Reichstag, in Berlin, da sitzen viele Narren drin. Und für Gesetze mit viel Pfusch gibt es vom Volk auch keinen Tusch. Zuvor gab es ´ne kleine Pause, es kam das Christkindlein nach Hause. Doch nach Sylvester wird dann heiter, der Prinz gekürt, dann geht es weiter. Bevor man Ostern sucht nach Eiern, will vor dem Fasten man noch feiern. Dann läuft so Vieles aus den Bahnen, wie’s früher war bei den Germanen. Man treibt mit Macht den Winter aus, geht man nur im Kostüm hinaus. Die Mama wird dann zum Vampir, der Papa geht als Großwesir. In Düsseldorf mit viel Radau da rufen Narren laut „Helau“. Statt „Mama, Papa“ ruft im Schlaf in Köln das Baby schon „Alaaf“. In Mönchengladbach ruft dann wohl ein jeder Narr ganz laut „Halt Pohl“. Am Neckar gar, da ruft man froh zur Fasenacht „Narri-Narro“. Im Karneval auf jeden Fall hat jeder Narr ´nen Riesenknall. Man läuft mit Trööt* und Trömmelchen und einem Hut mit Bömmelchen**. *Trompete **Glöckchen Und mancher Orts, da gibt’s sogar ein frisch gekürtes Prinzenpaar. Im Rheinland (in den Kölner Ecken) regiert das Dreigestirn die Jecken. Der Prinz, der Bauer und die Perle (das ist die Jungfrau) - alles Kerle! Die ziehen dann von Saal zu Saal mit ´nem Gefolge großer Zahl. Auf jeder Sitzung gibt es dann nen Büttenstar, der reden kann. Der trägt versiert und mit Humor nicht selten alte Witze vor. War gut der Witz spielt auf die Schnelle gekonnt ´nen Tusch die Blaskapelle. Doch fehlt der Tusch, will ich erwähnen, dann war der Witz bestimmt zum Gähnen. Ein Tanzmariechen, ganz schön mollig, schwingt ihre Stempel. Das wirkt drollig! Der Offizier der Garde schwitzt, wenn sie auf seinen Schultern sitzt. Im Elferrat der Präsident, begrüßt die Promis, die er kennt. Die sitzen vorne und sie strahlen, denn Eintritt mussten sie nicht zahlen. Altweiberfastnacht auf der Straß‘, da geben Möhne richtig Gas. Das sind auf alt getrimmte Weiber, sie geh’n den Männern an die Leiber. Zum Rosenmontag dann die Narren auf Wagen durch die Straßen karren, die bunt beklebt an allen Seiten geräuschvoll durch die Straßen gleiten. Man wirft Pralinen, Schokoküsse und mancher Narr der wirft auch Nüsse. Es regnet Dosenbier und Wurst, denn von der Wurst da kriegt man Durst. Auch unser Prinz der ist jetzt selig, nur die Prinzessin ist krakeelig*. Es flog zurück aus dem Gedränge ne Fleischwurst aus der Menschenmenge… *laut schimpfen … die gradewegs auf’s Kleid ihr schwebte, als an der Wurst schon Senf dran klebte. Als ihr der Prinz ´nen Schnaps einschenkt, da hat es sich schnell eingerenkt. Der Rosenmontag -keine Frage- ist Höhepunkt der tollen Tage. Der Dienstag drauf, das ist bekannt, wird dann der Hoppeditz verbrannt. Am Aschermittwoch auf dem Tisch gibt es für Narren nur noch Fisch. Auch gibt es nichts mehr aus der Flasche, nur noch ein Kreuz, das ist aus Asche. @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  2. Willik55

    Kleine Winterzeit..

    Eisblumen im Fenster am Morgen zu sehen, der Atem der Nacht lässt sie so entstehen, die Luft der Dunkelheit schmeckt sehr kalt, Natur zeigt sich jetzt als winterliche Gestalt, ein Geruch von Holz zieht durch die Gassen, graue Wolken die Schornsteine verlassen, Spuren im Schnee auf den Straßen zu sehen, lustig, wie langsam die Menschen jetzt gehen, Bäume entzücken mit ihrem weißen Farben, das Eis auf dem Teich als des Winter Gaben, helle Kinderstimmen lassen Freude vermuten, beim tanzenden Lauf über gefrorene Fluten, musikalische Klänge und des Glühwein Duft, laden ein zum verweilen trotz frostiger Luft, manch einer schnell durch den Tag hastet, Daheim lieber vor dem warmen Ofen rastet, Kälte und Schnee ist nicht für jeden gedacht, in den Bergen es vielen noch Spaß macht, von den Tieren ist jetzt nicht viel zu sehen, sie schlafen, bis die Blumen wieder stehen, was soll man sagen zu dieser Jahreszeit, bald hat der Frühling andere Farben bereit..
  3. Melda-Sabine Fischer

    Beschimpfungen

    Beschimpfungen Du Blödmann klingt nicht sehr apart, auch Arschgesicht scheint etwas hart. Sehr unschön ist auch Sackgesicht, was Gottes Schöpfung nicht entspricht. Der Herrgott wird uns dafür tadeln, die Schöpfung negativ zu adeln. Auch wird er Missgeburt nicht schätzen und könnte ihn zutiefst entsetzen. Ein Mistkerl, für die Damenwelt, ist der, der kein Versprechen hält, weil er nicht treu zu Hause blieb und es mit mancher Tussi trieb. Als Tussi man die Frau betitelt, die unbedarft und unvermittelt, die Welt nur oberflächlich sieht, egal, was um sie rum geschieht. „Du Urschel“ heißt man eine Frau, die töricht ist und selten schlau. Ein Blondchen kann im Allgemeinen, sehr klug sein und nur blöd erscheinen. „Du Bastard“, scheint mir gar zu krass und zeugt von jeder Menge Hass. Man muss sein Mundwerk schnellstens zügeln, die Zwietracht, sie ist auszubügeln. Der Schisser ist mit sich im Zwist, weil er sehr oft recht ängstlich ist. Er zweifelt, zögert, zaudert, stockt, was seinen Tatendrang nur blockt. Als Abschaum schimpft man Zeitgenossen, die auf den Plätzen und in Gossen recht asozial die Welt bekleiden und jede Arbeit tunlichst meiden. Doch sei hier eines klargestellt, egal, was man von ihnen hält, bevor man schimpft soll man ergründen, warum sie sich im Tief befinden. Man schimpft sonst den als Ignorant, der schnell ein falsches Urteil fand. Auch kann man ihn, der es nicht checkt, ganz einfach nennen: Unbeleckt. Den Deppen, den wohl alle kennen, kann man als Trottel auch benennen. "Du Idiot!" klingt auch nicht prima und schafft mitunter schlechtes Klima. Die Nervensäge ist ein Typ, den hat man nur sehr selten lieb. Er ist so lästig wie die Mücken, solch Plagegeist kann nicht entzücken. Die Labertasche mag uns nerven, er will mit Worten um sich werfen. Man möchte ihm den Mund verkleistern, denn sein Geschwätz kann nicht begeistern. Ein Lump ist meist recht niederträchtig, sein Treiben ist zudem verdächtig. Wenn er Dein Gut und Geld begehrt, ist dieser Mensch nicht ehrenwert. Man kann ihn auch als Gauner schelten, weil für ihn keine Regeln gelten. Auch Schuft ist hier bei uns im Land für ihn als Schimpfwort wohlbekannt. „Du Tölpel“ nennt man den Kollegen, der ungeschickt auf allen Wegen mit jedem Ding, das er vollführt, durch krassen Misserfolg brilliert. Ein Vollhorst ist ein Mensch sodann, der wenig weiß und auch nichts kann. Als Hohlbrot wird ihn mancher kennen und manchmal auch als Honk benennen. Hanswurst kann man zuweilen hören von Menschen, die Marotten stören. Er will jedoch zu allen Zeiten, nur witzig sein und Spaß verbreiten. Ist jemand dünn und lang gewachsen, dann machen manche Menschen Faxen. „Du Lauch“ tönt´s dann aus allen Kehlen, von spottbereiten Lästerseelen. Ein Pflaumenaugust ist ein Mann, mit dem man nicht gut feiern kann. Die eigne Meinung ist ihm fremd, er langweilt meist und ist gehemmt. Die Schimpfbegriffe, die benannt, sind zweifelsfrei recht provokant. Es gibt von ihnen Hunderte, was mich doch sehr verwunderte. Drum sage ich in aller Eil, es gibt noch einen zweiten Teil. Den werde ich demnächst verdichten, dann will ich Euch erneut berichten. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  4. Liedgut - Natur pur Man weiß, der Jäger aus Kurpfalz stinkt oft sehr modrig aus dem Hals. Und wenn er durch die Wälder streift, so manches Reh die Flucht ergreift. Im Wald und auf der Heide schminkt sich mit großer Freude die Waldfee ohne Hös´chen mit Creme aus ihrem Dös´chen. Auf einem Baum ein Kuckuck saß, der Raupen grad zu Mittag fraß derweil die Wildsau an der Eiche sich kratzte, dass der Juckreiz weiche. Kuckuck, Kuckuck rufts aus dem Wald, doch hat der Förster nicht geschnallt, dass just der Uhu ungeniert den Ruf des Kuckucks imitiert. Der Kuckuck und der Esel verirrten sich nach Wesel. Jetzt steh´n sie auf dem Rathausflur und fluchen laut in einer Tour. Es blies ein Jäger in sein Horn, doch trank er vorher einen Korn. Er trank vielleicht auch derer vier, nun läuft er schwankend durchs Revier. Ein kleines Häs´chen in der Grube sucht dringend eine warme Stube. Es will nicht mehr im Erdloch hocken mit Hasenfüßen ohne Socken. Die Vogelhochzeit zweier Geier erfolgt am Samstag ohne Feier. Sie wurde ganz abrupt storniert, weil jetzt die Grippe stark grassiert. Eia popeia, was raschelt im Stroh? Das ist ein Kaninchen, das ekelt sich so. Ein Igel, der hat -ganz ohne Gewissen- vor einer Minute aufs Strohbett geschissen. „Fuchs, Du hast die Gans gestohlen!“, ruft Witwe Bolte unverhohlen. „Ich lass mich aber gar nicht stressen, ich kann auch Frikadellen essen.“ Maikäfer flieg, so heißt eine Weise, doch geht jener Käfer nie mehr auf die Reise. Er hatte den Flug auf das Grillgut gelenkt und hat sich dabei seine Flügel versengt. "Wär´ ich ein Vögelein, flög ich zu Dir und setzte mich friedlich an Dein Klavier. Ich spielte für Dich, um Dich zu berauschen, doch lehnst Du es ab, dem Geklimper zu lauschen." Widewidewenne heißt meine Puthenne, doch was ich nicht weiß und auch nicht erkenne, wann will dieses Vieh, denk ich grad verwegen, nun endlich einmal das Frühstücksei legen. Alle meine Entchen, sang meine Tante, sie ist meine einzige Anverwandte. Die gute ist 80 und etwas dement, das Lied ist das letzte, das sie noch kennt. Alle Vögel sind schon da, sang allzu gerne die Großmama. Doch Opa hat stets unverdrossen die Vögel einfach abgeschossen. Denn diese Vögel waren Tauben, die ihm die letzten Nerven rauben, wenn sie ihm auf sein Haupthaar kacken, mit vollem Darm und dicken Backen. Wenn jemand die Natur besingt und dies nach altem Liedgut klingt, so magst du dich daran ergötzen, es kann dich aber auch entsetzen. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  5. Das Klopapier Ein Vorgang sei hier kurz glossiert, der alle Menschen int’ressiert: „Wie krieg ich nach dem Abführ-Zauber den Hintern wieder richtig sauber?“ Im Lauf der Zeit erfuhr die Handlung ne mat’rial-bezog‘ne Wandlung. Schon Obelix nahm bei Bedarf den Hinkelstein, doch der war scharf. Neandertaler waren mutig, sie rieben sich den Popo blutig mit Zweigen von monströsen Linden, um sich danach im Schmerz zu winden. Die Zeitung war vor vielen Jahren beliebt für solch‘ „Geschäftsgebaren“. Ein „Bild“-Gespräch mit Adenauer war so für’n Arsch und kurzer Dauer. Das Klopapier heut‘, wenn man´s hat, reißt mancher ab stets Blatt für Blatt. Nach dem Geschäft bringt es behände die Schweinerei zum saub‘ren Ende. Die Arten gibt es wirklich massig, von bunt geblümt bis duftig-rassig. Doch für den Po nur eins ist richtig: der Typus „lagig“ wäre wichtig! Mit einer Lage, wie du weißt, beim Wischen meist das Blatt zerreißt. Schon hast du trotz der vielen Mühe am Finger stets die braune Brühe. Recycling-Rollen -wenig fest-, hernach, da findest du den Rest nicht am Papier, nicht an den Wänden, das Meiste klebt dir an den Händen. Auch zwei der Lagen sind nicht selig, beim Wischen werden die nur mehlig. Sie fallen gleich als Flusen nieder und am Gesäß da juckt es wieder. Bei dreifach-lagig wird’s genüsslich, der Wischvorgang, er wird ersprießlich. Die Hämorrhoiden sind verschont, da im Papier ein Weichkern wohnt. Auch 4-fach wird noch gern genommen, man kann’s im Supermarkt bekommen. Für dies Papier gilt drum der Zweck: „Mit einem Wisch ist alles weg!“. Doch 5 der Lagen ist „too much“, die zu erwerben wäre Quatsch. Denn dieser Spaß ist nicht geheuer, das Wischen wird zum Abenteuer. Dir fehlt ganz einfach das Gefühl mit solch einem Papiergeknüll. Du meinst, du hättest Handschuh‘ an, womit man nicht gut wischen kann. Man sollte hier auch noch beleuchten, ob’s richtig ist, kurz vorzufeuchten. Ein Feuchttuch ist für mich frappierend, weil es den After nur verschmierend. Die Technik sei noch zu beschreiben, nichts soll am Ende offen bleiben. Controller reißen von der Rolle nur Einzelblätter zwecks Kontrolle. Ein jeder Vorgang wird addiert, das Endergebnis wird notiert. Im Supermarkt macht der dann kess bei Blatt-Zahl-Differenzen Stress. Der Schöngeist zieht sich gern putzmunter von einer Rolle 10 Blatt runter, die wird (mit leichtem Störverhalten) er säuberlich zusammenfalten. Er fertigt flugs noch ein Gedicht, die vielen Fliegen stört das nicht. So hockt er stundenlang entblößt, wobei er dabei gerne döst. Der Klo-Chaot braucht halbe Rollen und geht damit meist in die Vollen. Er knüllt’s Papier zu einem Knäuel und findet dieses Dings noch geil. Nichts am Papiere ist ihm heilig, denn dieser Mensch hat’s meistens eilig. So bleiben nach dem Abführ-Feste an seinem Po auch meistens Reste. Ein Exemplar nicht zu vergessen, den Typen halt‘ ich für besessen, dem eingefleischten Masochist ein Sandpapier das Größte ist. Zum harten Stuhl, meist unter Schmerzen, nutzt er im Dunkeln, nur bei Kerzen, das Sandpapier mit rauster Fläche. Die Schleimhaut zahlt dabei die Zeche. Hier komm‘ ich aber schnell zum Schluss, weil ich noch etwas wischen muss. Drum will ich Euch nicht weiter stressen. Ich hab‘ hier lang genug gesessen! @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  6. Melda-Sabine Fischer

    Im Wartezimmer

    Im Wartezimmer Wenn die Wehwehchen werden schlimmer, dann setz‘ ich mich ins Wartezimmer. Ich lauf zum Doktor schnellen Beines, der ist ein Arzt für „Allgemeines“. Ich bin dort wöchentlich 5 Stunden, da hocken meist die gleichen Kunden. Zum Beispiel sitzt da oft Herr Wehr, den quälen Flatulenzen sehr. Solange er sie unterdrückt, sind die Patienten hoch beglückt. Doch wenn die Winde ihm entfleuchen, fängt selbst sein Dackel an zu keuchen. Da sitzt die Putzfrau Hilde Schmidt, ist etwas taub und kriegt nichts mit. Weil sie schwer hört, fragt sie verstohlen: „Ach könnten Sie das wiederholen?“ Herr Wehr schreit: „Es scheint nicht verkehrt, Sie kauften sich ein Hörgerät!“ „Ich hatte eins“, hört man sie lallen, „das ist mir nachts ins Klo gefallen!“ Herr Wehr, der schüttelt nur den Kopf: „Dann nehmen Sie doch einen Topf, in den Sie künftig nächtens strullern, dann kann nichts in den Abfluss kullern!“ Frau Bolte stöhnt ob ihrer Rente, weil sie sich nichts mehr leisten könnte. Selbst ein Gebiss sei nicht mehr drin, ihr Lebensstandard sei dahin. „Die Zähne wollte ich mir borgen bei unsrem Pastor heute Morgen, doch musste er für alle Alten noch erst die Morgenmesse halten.“ Zum Arzt hat er -wie abgemacht- die Zähne noch vorbeigebracht. Dann geht er wieder -sehr verlegen-, erteilt uns vorher noch den Segen. Der Bankdirektor August Liebig will nicht mehr warten und wird kiebig, weil als Patient privater Kasse das Warten er von Grund auf hasse. Es mault von links der Metzger Urmel: „Sie haben wohl was an der Murmel, auch ich will hier nicht Wurzeln treiben, ich muss noch eine Sau entleiben!“ Frau Schneiderhahn -tief dekolletiert- ist an der Oper engagiert, sie singt ´ne Arie aus Tiefland, die Stimmung ist nun auf dem Tiefstand. „Ach“, trällert sie entrückt, „Ihr Lieben, dies Stück, das müsste ich noch üben, denn neulich kamen ungelogen statt Rosen, Gurken angeflogen. Rechts in der Ecke hockt Frau Manger mit ihrer Tochter, die ist schwanger. Sie hatte es mit Meyers Jobst zu wild getrieben hinterm Obst. „Die heut’ge Jugend“, spricht Frau Bolte, „ist nicht mehr so, wie sie sein sollte. Man kannte früher keine Pille, wir schmusten nur in aller Stille.“ Der Apotheker Josef Pflicht spricht schmerzverzerrt -denn er hat Gicht-: „Die Jugend (Pflicht sitzt an der Tür) hat fürs Verhüten kein Gespür!“ Frau Schneiderhahn jetzt intoniert ein Wiegenlied -was leicht pikiert-: „Das ist von Brahms, Du liebe Güte, der kannte keine Lümmel-Tüte.“ Ein jedes Sonderangebot, das kennt Adele Morgenrot : „Bei Netto haben sie jetzt Fisch zum halben Preis, doch nicht ganz frisch. Bei C&A, da gibt es Mieder, die gibt’s in Rot und auch in Flieder.“ Der Metzger Urmel meint: „Oh Graus, im Mieder säh‘ ich neckisch aus.“ Herr Wehr -weil alle andren lachten-: „Sie können ja im Mieder schlachten, die Sau wird sich bestimmt nicht wehren, wenn Sie sie in Dessous betören!“ Ich sitze schmunzelnd in der Mitte, die Schwester ruft: „Der Nächste bitte!“ Obwohl ich weiß, jetzt bin ich dran, da lasse ich Herrn Liebig ran. Der Bankdirektor hat’s ja eilig, mir ist das Wartezimmer heilig, hör‘ lieber zu, notier mir alles, das Leben bietet so viel Pralles. Ich lausche gerne den Geschichten, vielleicht hilft mir das ja beim dichten!? Mein Krankheitsbild ist eh besonders, es ähnelt dem des Hypochonders. @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  7. Melda-Sabine Fischer

    Ein dickes Ding!

    Ein dickes Ding! Als ich grad vor dem Fenster hing, erblickte ich „Ein dickes Ding“. Der Nachbarshund, Herrn Maiers Mops, kackt auf den Gehweg einen Klops. Nicht, dass Herr Maier sich flugs bückte und einen Kacka-Beutel zückte. Ich sah wie er schnell weiterging, dies fand ich doch ein „Ein dickes Ding!“ Man avisiert mir ein Paket, weil´s so in einer E-Mail steht. Auf einer Nachricht war zu lesen, ich wäre nicht daheim gewesen. Der Hermes-Mann, ein rechter Schlingel, benutzte einfach nicht die Klingel, die vorbildlich am Eingang hing, das ist ja wohl „Ein dickes Ding!“ Mein Patensohn, Sven-Kevin Schmitz, hält jede Arbeit für nen Witz. Die Stütze, die das Amt ihm blecht, kommt seiner Faulheit grade recht. „Was ich verdiene ungelernt, ist von der Stütze weit entfernt.“ Die Haltung ist „Ein dickes Ding!“ Ich wünsche, dass man Hirn ihm bring. Es stehen mit gespannten Mienen meist lüstern hinter den Gardinen Gestalten, die mit frohem Grinsen und Wollust durch ihr Fernglas linsen. So spähen sie Frau Weber aus, die vis à vis in ihrem Haus es morgens mit dem Postmann treibt, wobei der Vorhang offen bleibt. Sein „dickes Ding“ will keiner sehen, auch die nicht, die am Fenster stehen. Drum legen sie das Fernglas nieder und spannen dann erst abends wieder. Es kam ein blauer Brief ins Haus, verursacht durch den Schüler Klaus. Die Eltern lasen was geschrieben und sind nicht wirklich ruhig geblieben. „Ein dickes Ding!“ ist dieser Brief, ist das, was Vater Egon rief. „Die Sache ist, gar keine Frage, für Dich, mein Sohn, die schlimmste Lage.“ „Latein ´ne 5, in Deutsch ´ne 6“, ruft nun die Mutter sehr perplex, „Dein Handy wird jetzt weggeschlossen!“ „Ein Dickes Ding!“, schreit Klaus verdrossen. Mein Chef, er findet Gendern grausig, denn das Ergebnis sei meist lausig. Er trotzt dem neuen Sprachverhalten und will das alte beibehalten: „Kund*innen, sagt nur der, der spinnt. Was ist, wenn alle draußen sind? Kund*außen scheint mir schizophren, den Blödsinn kann ich nicht versteh´n!“ Es hat ihn keineswegs pikiert bei seinem Vortrag ungeniert, den Genderstern zu unterschlagen. „Ein Dickes Ding!“ kann ich nur sagen. „Ein dickes Ding!“, rief auch Pilatus, „was ist denn dieses Menschen Status? Die Sache scheint mir wenig schlüssig, ein Urteil das ist überflüssig!“ Auch Jesus rief: „Ein dickes Ding!“ als er halbnackt am Kreuze hing. „Ich möchte hier nicht hängend dösen, ich muss doch noch die Welt erlösen!“ Der Pastor rief: „Ein Dickes Ding!“, als er so durch die Kirche ging. Er hat den Augen nicht getraut, man hat die Orgel ihm geklaut. Der Papst, der mit dem Herrgott plaudert und jetzt ob seiner Zukunft zaudert, der jammert laut und sehr erschöpft, als hätte man in jäh geköpft: „Ein dickes Ding!“ rief drum der Papst, „dass Du mir diesen Job hier gabst, der Menschheit Tun ist wirklich heikel, versetz mich doch nach Wanne-Eickel!“ „Ein dickes Ding!“ rief auch das Wiesel, ein Kleintier aus der Glasstadt Zwiesel, als es im Bus grad Nüsse fraß und neben ihm ein Nilpferd saß. Die Verse hier sind sehr obskur, der Leser fragt: „Was schreibt die nur?“ „Ein dickes Ding“ denk ich zuweilen, sind diese und auch andre Zeilen. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  8. Chaos zum Jahreswechsel (...ein Tatsachenbericht) Das alte Jahr, es geht zu Ende, doch hat das Chaos noch behände ein paarmal kräftig zugeschlagen, besonders in den letzten Tagen. Beim Nachbarn war sehr ungeniert ein Gasbehälter explodiert. Der Brand, der daraufhin entstand, erzeugte eine Feuerwand,… …die sich zu uns herüber schlich, die Hitze, sie war fürchterlich. Die Bäume brannten, Funken flogen, es herrschte Panik -ungelogen-. Per „112“ kam schnell daher mit Wasserschlauch die Feuerwehr. Mit flottem „C-Rohr“, sehr gewitzt, hat sie das Feuer ausgespritzt. Das war noch einmal gut gegangen, doch wie es schon die Eltern sangen: "Ein Unglück kommt niemals allein, es bindet Dir noch mehr ans Bein!" Der Ofen, der zum Backen nützlich, war explodiert und barg entsetzlich verschmortes Rehragout im Rohr, das Ganze kam mir seltsam vor. Das Backblech schien immens verbogen, die Sicherung war rausgeflogen. Zum Glück, da heizten noch die Platten, weil sie ´nen eignen Stromkreis hatten. Die Wasserpumpe, die im Keller das Wasser pumpt, damit es schneller in den Kanal sich flugs verdrückt, hat noch das Zeitliche erblickt. Jetzt steht der Keller unter Wasser, nach jedem Waschvorgang wird‘s nasser, man hofft, es lässt sich bald beheben, weil sonst demnächst dort Karpfen leben. Mein Passwort hat man auch gehackt, sich in mein Konto eingecheckt. Drauf hat der Hacker ungeniert sich 1.000 Euro transferiert. Und dann, am Tag vor Nikolaus, setzt noch die Spülmaschine aus. Der Wellensittich dreist entflieht, weil es ihn in die Freiheit zieht. Damit mir fast der Kragen platzt, hat man mein Auto noch verkratzt beim Parken -völlig ungeschickt-, der Fahrer hat sich schnell verdrückt. Ich hoffe, mit der Jahreswende hat solches Chaos nun ein Ende. Das Alte Jahr wird beigesetzt, nur meine Hoffnung stirbt zuletzt. @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  9. Englisch für Anfänger (Begriffe in Lautsprache, Übersetzung mit Hilfe von gleichlautenden Klammerzahlen) Wenn Englisch spiek (1) Du, ist das praktisch, denn meistens, ja da kannst Du faktisch Dich durch Dein Sprechen (1) auf den Reisen als durchaus wortgewandt erweisen. Auf dieser Welt, in vielen Staaten, wird meistens Englisch angeraten. Für die Gespräche (auch mit Indern) lehrt man die Sprache schon den Kindern. Du planst in London ´nen Besuch (2), der wisit (2) wird Dir nicht zum Fluch, wenn Dir Dein Englisch dienlich ist und Du stets weißt, wo Du grad bist. Es weiß sogar die alte Sphinx, in England dreif ju better (3) links, denn fährst Du rechts, so kann es sein, in front (4) fährt Dir ein car (5) hinein. (3 fährst du besser), (4 vorne, 5 Auto) In Buckingham, dort im Palast, da träumt der Charles ganz ohne Hast von ´nem Europa ohne Exit (6) und hadert mit dem Fluch des Brexit. (6 Ausgang) Es zog zum Pälless (7) einst zur Quien (8), ne große Schar Touristen hin, und war die Königin (8) an Bord, dann wehte der Royal Standard (9) dort. (7 Palast – Buckingham-Palast) (9 Flagge der britischen Könige) Ju känn not djast (10) den King besuchen zu Früchtetee und Marmorkuchen, denn Du musst Sir or (11) Lady sein, sonst kommst Du nicht ins Schloss hinein. (10 du kannst nicht einfach…), (11 oder) Denn von King Charles mit großen Ohren, der adlig und auch hochgeboren, gibt es ansonsten einen Rüffel und hie gets ängry (12) wie ein Büffel. (12 er wird wütend) Sein Consort Wife (13) ihn stören darf, auf die war er schon immer scharf. Sie heißt Camilla, ist recht knittrig und wirkt zuweilen etwas zittrig. (13 Königsgemahlin) Bist Du in London for e oueil (14), mach’ nur schön sloly (15), keine Eil, denn Du musst wisit se old Tauer (16), sän ju will afterwörds bie (17) schlauer. (14 für eine Weile, 15 langsam), (16 den alten Tower von London besuchen) (17 dann wirst du hinterher schlauer sein) Bist Du dann hangri (18) unterwegs, bestell Dir einmal „Hämm änd Eggs“ (19). Mit Schinken und mit Spiegelei (19) ist dann Dein Kohldampf schnell vorbei. (18 hungrig) Es geht auch „Fisch and Chips“ (19) bestimmt, was auch der King zum Nachtmahl nimmt. Das ist ein Backfisch (19) gut frittiert, nebst Fritten (19) wird das Vieh serviert. Du kannst auch gern ein ssändwitsch (20) mampfen und so bei fiet (21) durch London stampfen. Mit dieser gut belegten Schnitte (20) gehst Du zu Fuß (21) durch Londons Mitte. Dort findest Du bestimmt ´nen Papp (22), wenn Du recht ssörsti (23) und auch schlapp. Mäick sär en bräick und drink en peint (24) dann bist Du schnell des Papp-Wirts Freund. (22 englische Kneipe, 23 durstig) (24 mach dort eine Pause, trinke ein Glas englischen Bieres) (24 568ml Messeinheit für ein Glas Bier in England) Um London schneller zu erkunden, erkläre ich Dir unumwunden, wirst Du viel sehen mit ´nem bass (25), im Dabbeldecker (26) kriegst du Spaß. (25 Bus), (26 englischer Bus mit Oberdeck) Du kannst auch mit ´nem Häcknie dreifen (27), im Taxi auf pedestriens (28) pfeifen, die sich durch Londons ssitie (29) schälen und sich danach mit Hornhaut quälen. (27 englisches Taxi fahren, 28 Fußgänger, 29 Innenstadt - Zentrum von London) Doch stehst Du mehr auf Andergraund (30), dann fährst Du mit der U-Bahn raund (31). Das Ding heißt Tjub (30) und die ist fix, nur ssit ju in (32), dann siehst Du nix. (30 englische U-Bahn), (31 umher, rundherum, 32 sitzt du drin) Ouil ju sen sliep sen go tu bed (33), tumorroo (34) wird es wieder spät. Nimmst Du ein bräckfest (35) nach ´nem Schauer (36), dann geht’s Dir besser auf die Dauer. (33 willst du dann schlafen, geh ins Bett) (34 morgen, 35 Frühstück, 36 Dusche) Zum Frühstück nimmst Du Skrämbelt Eggs (37), das gibt Dir pauer (38) unterwegs, dazu ´ne schöne kapp of tie (39), der koffie (40 ) ist ´ne schlimme Brüh‘. (37 Rühreier, 38 Kraft), (39 Tasse Tee, 40 Kaffee) Häv ju sen ssien se Parlement (41) und Hors Gards (42), die ein jeder kennt, dann luck ät tschäindjing of se gards (43), das ist ´ne speschel keind of arts (44). (41 hast du dann das Parlament in Westminster gesehen) (42 Quartier der berittenen Wache der britischen Armee) (43 sieh dir den Wachwechsel an), (44 besondere Art von Kunst) Hast Du dann finischt (45) Deine Reise, umfängt Dich in besond‘rer Weise ein stilles sens of sätisfäktschen (46), denn London bietet lawlie äktschen (47). (45 beendet), (46 Gefühl der Zufriedenheit) (47 schöne Abwechselung) Du hoffst, dass der Premier-Minister mimt nie mehr einen Show-Philister, weil er sein Volk mit „Brexit“ nervte, was dessen Spaltung noch verschärfte. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  10. Melda-Sabine Fischer

    Nervige Werbung

    Nervige Werbung Die Werbung geht mir auf die Nerven, denn man versucht mir einzuschärfen, ich solle dies und das erstehen und gleich einmal zu NETTO gehen. Auch zu REAL schickt man mich hin, denn einmal hin, wär‘ alles drin. Wenn ich das höre, muss ich motzen, zu viel an Werbung ist zum Kotzen. Auch soll ich stets nach jedem Essen den RAMAZZOTTI nicht vergessen. Ich soll auch FRISCHES VELTINS schlucken, dann kann mich Ärger nicht mehr jucken. Könnt ich die Nachbarn nicht mehr sehn, wenn nackend sie am Fenster steh’n, mit SIDOLIN wär eins zwei drei mein Fenster schnell zum Spannen frei. Der HORNBACH-Baumarkt will nicht ruh’n, es gäbe immer was zu tun, und auch das BAUHAUS macht mich krank. Ich brauche keinen Werkzeugschrank! Stets im TV, zur Abendzeit, hält man Produkte gern bereit, die mir bei ach so mancher Pein im Alltag würden hilfreich sein. Man drängt mich lästig hin und wieder zu dem Erwerb von einem Mieder, denn nur das Mieder von TRIUMPH drückt mir mein Fett bis in den Strumpf. Beim Stuhlgang bliebe oft was kleben, nach Juckreiz sollte man nicht streben, das Leben wär‘ noch mal so leicht, wischt man sich schnell mit HAKLE-FEUCHT. Für Keime, die ich nicht besitze, wär‘ LISTERINE wirklich Spitze, damit soll spülen ich den Mund, dann wär mein Zahnfleisch nicht mehr wund. Und NEUREXAN bei schlechtem Schlummer bewahre mich vor diesem Kummer. Mit ANTISTAX für meine Venen soll ich die Venenwände dehnen. Auch redet man mir ständig ein, mein Kopf wird ohne Schmerzen sein, benutzte ich THOMAPYRIN, der Schmerz wär dann im Nu dahin. Selbst für "die Dritten“ gäb´ es Halt, wenn man für KUKIDENT bezahlt. Das Werbefernsehn ignoriert, dass kein Gebiss mein Mundwerk ziert. Zum Epilieren rät Herr Braun, ich soll dem SILKEPIL vertrau’n. Das Körperhaar sei unumwunden mitsamt der Haut sofort verschwunden. Auch kümmert man mit hohler Phrase sich penetrant um meine Blase, denn GRANUFINK mit trocknem Hopfen lässt den Urin nicht wahllos tropfen. Ja früher war die Werbung witzig und mein Gemüt nur wenig hitzig, wenn von HB der kleine Mann gezeigt hat, dass er fliegen kann. Und sie war wirklich originell, die nette Frau von ARIEL. Als Klementine, sehr bekannt, warb sie dezent und stets galant. Auch MEISTER PROPPER kam noch gut, er trug trotz Glatze nie ´nen Hut. Man konnte mit Humor begaffen die lustigen TOYOTA-Affen. Nun prangt am Briefkasten ein Schild, das zeigt, ich bin nicht mehr gewillt, zukünftig Werbung zu erhalten, man soll doch diesen Mist behalten! Den Fernseher stell ich auf stumm, dann guckt der Werbe-Fuzzi dumm. Ich mach jetzt ein paar Fakten-Checks und schreibe selber Werbegags: @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  11. Schlager-Oldies (…oder „Der Zug nach Nirgendwo“) Es fährt ein Zug nach Nirgendwo, *1 doch wollte ich nach Gütersloh. Hier ist mir alles unbekannt in dem verdammten Niemandsland. *1 gesungen von Christian Anders (1972) Der kleine Prinz ist auch nicht hier, *2 der sitzt in Gütersloh beim Bier. Er mied den Zug nach Nirgendwo, drum säuft er jetzt in Gütersloh. *2 gesungen von Bernd Clüver (1973) Ein Schiff wird kommen, jemand flennte, *3 doch ist das eine Zeitungsente. Im Nirgendwo, da ist kein Strand, drum fehlt hier auch die Waterkant. *3 gesungen von Lale Andersen (1959) Mit 17 hat man noch Träume. *4 Das ginge klar, doch ich versäume, hier irgendwo im Bett zu liegen, im Nirgendwo ist keins zu kriegen. *4 gesungen von Peggy March (1965) Ein Bett im Kornfeld wäre schön, *5 ein Feld ist Nirgendwo zu sehn. Es scheint, dass der „Mallorca-König“ vom Nirgendwo kennt viel zu wenig. *5 gesungen von Jürgen Drews (1975) Die kleine Kneipe, die besungen, *6 scheint auch dem Nirgendwo entsprungen. Der Sänger, denke ich beklommen, hat wohl den falschen Zug genommen. *6 gesungen von Peter Alexander (1976) Ein Stern, der Deinen Namen trägt, *7 sich hier am Himmel auch nicht regt. Wahrscheinlich glänzt der irgendwo, doch nicht bei mir im Nirgendwo. *7 gesungen von DJ Ötzi, Nik P. (2007) 17 Jahr blondes Haar *8 klingt zwar als Oldie wunderbar, doch hat die Maid (ich bin geknickt) man nie im Nirgendwo erblickt. *8 gesungen von Udo Jürgens (1965) In Mendocino wär´ ich froh, *9 doch steh ich jetzt im Nirgendwo. Ich wär´ viel lieber jetzt in Sachsen, dort wo die schönen Mädchen wachsen. *9 gesungen von Michael Holm (1969) Der Banjo-Boy hat schon gewusst, *10 im Nirgendwo, da herrscht der Frust. Drum hat sein Banjo er genommen und ist nach Dänemark geschwommen. *10 gesungen von Jan und Kjeld (1959 - Gesangsduo aus Dänemark) Rote Lippen soll man küssen, *11 doch wird man dazu wissen müssen, dass der „Cliff Richard“ irgendwo die Lippen küsst, nicht Nirgendwo. *11 gesungen von Cliff Richard (1963) Küsse unterm Regenbogen *12 scheinen mir doch recht verlogen. Denn hier verdurstet schon das Vieh, im Nirgendwo da regnets nie. *12 gesungen von Manuela (1965) Zwei kleine Italiener, *13 die hatten nur ´nen Zehner. Sie wollten hier das Geld versaufen, doch kann man Nirgendwo was kaufen. *13 gesungen von Conny Froboess (1962) Liebeskummer lohnt sich nicht, *14 der Zugbegleiter zu mir spricht, „ob mit der eignen oder Ex gibt es im Nirgendwo Null Sex!“ *14 gesungen von Siw Malmkvist (1964) Tanze Samba mit mir *15 sang einst ein Jüngling am Klavier. Doch gibt es hier -auch an Silvester- im Nirgendwo kein Tanzorchester. *15 gesungen von Rex Gildo (1977) Jenseits von Eden sang der „Nino“, *16 in meinem Kopf entsteht ein Kino. Wenn ich das Nirgendwo besehe, so scheint´s, dass ich im Jenseits stehe. *16 gesungen von Nino de Angelo (1983) Hohe Berge, sang die „Menke“. *17 Die gibt es nicht, nur eine Senke, die sich durch tristes Ödland windet und dann im Nirgendwo verschwindet. *17 gesungen von Frl. Menke - neue deutsche Welle (1982) Der Knutschfleck, den ich mir erträumt, *18 den hab´ ich irgendwie versäumt. Mein Weib steht jetzt in Gütersloh, ich schmachte hier im Nirgendwo. *18 gesungen von Ixi – neue deutsche Welle (1983) @Copyright Text und Bild: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  12. Die Weihnachtsgans Zum Weihnachtsfest da liebt der Franz ne gut gebaute Weihnachtsgans. Das Tier muss frisch sein, mit viel Schmackes, drum rennt er hin zum Bauern Backes. Der Bauer Backes zeigt ihm barsch das Federvieh im Gänsemarsch. Die Gänse dort, das sind noch viere, sie schnattern vor des Backes Türe. Die Frieda watschelt stets voran, weil, da sie jung, noch watscheln kann. An Alter zählt sie nur ein Jahr, als Festtagsbraten wunderbar. Dahinter stolpert durch den Dreck die alte Berta, die muss weg. Ist 4 Jahr‘ schon und hat auch Dellen, das langt für Gänsefrikadellen. Als Dritte: Gerda, auch sehr nett, geeignet nur für’s Gänsefett. Denn mit 5 Jahren auf den Federn wirkt sie als Braten etwas ledern. Die Vierte hat nur noch 1 Bein, drum hüpft sie meistens hinterdrein. Der Hofhund hatte dienstbeflissen der Klara eines abgebissen. Und trotz Behinderung beim Waten kann sie als Braten gut geraten. Ein halbes Jahr nur alt, die Gute, schlägt sie so manche fette Pute. Der Bauer Backes meint zum Franz: „Nimm Klara doch als Weihnachtsgans. Weil, da ihr fehlt das zweite Bein, lass‘ ich mich auf ´nen Handel ein. Zum Watscheln ist sie ja zu schwach, drum lass ich Dir 5 Euro nach. Ein Schenkel fehlt Dir zwar zum Schmaus, doch gleicht die Brust das wieder aus.“ So wird die Klara auserkoren, der Festtagsbraten ist geboren. Der Backes leiht noch für nach Haus‘ dem Franz flugs einen Rollstuhl aus,... ...den, den der Bauer kurzerhand der Oma Backes schnell entwand. Für Klara wär’s ja ´ne Tortur, den ganzen Weg zu hüpfen nur. Den Vogel (nun im Rollstuhl sitzend) schiebt Franz jetzt auf dem Heimweg schwitzend. Denn durch Morast und nasses Gras macht Rollstuhl schieben keinen Spaß. Zu Hause endlich angekommen, fällt Franz doch etwas arg benommen auf seinen Stuhl am Esstisch nieder, derweil die Gans putzt ihr Gefieder. Nun hat der Franz, der unbeweibt, noch nie ein Federvieh entleibt. Wie stell ich’s an -der Gute grübelt-, dass mir die Gans das nicht verübelt. Die Klara ist ein stolzes Wesen und kann sogar Gedanken lesen. Auch ist der Vogel etwas magisch, kann sprechen, was nicht weiter tragisch. „Du willst mich schlachten, grober Mann? Du weißt nicht, was ich alles kann. Ich beiße Dir in Dein Extrem, das wird für Dich nicht angenehm!“ Der Franz erschrickt ob solcher Rede. Die Gans ist nicht wie eine jede! Der Franz fällt schreckensbleich vom Sitz, wonach die Gans bemerkt recht spitz: „Nun rapple Dich mal wieder auf und komm vom Boden wieder rauf. Ich kann Dir besser nützlich sein, als Braten-Sud mit Gänseklein. Ich kann auch singen, wenn von Nöten; wenn ich wär Du, würd’ mich nicht töten. Ich hüpf’ auch atemlos umher durch jede Nacht im Stadtverkehr. Helene Fischer wird erblassen, würd‘st Du mich doch nur singen lassen.“ So spricht die Gans, die Klara heißt, womit sie ihre Kunst anpreist. Der Franz ist nach wie vor perplex ob diesem komischen Gewächs. Er denkt kurz nach, wirft sich in Falten: „Man sollte diese Gans erhalten!“ Er schnupft sich und fängt an zu lachen: „Ich könnt‘ mir auch ein Goulasch machen zum heil’gen, weihnachtlichen Feste; ich hab noch tiefgefror’ne Reste.“ Erleichtert -möcht‘ ich noch erwähnen- schaut Klara auf mit Freudentränen. Sie springt verzückt auf eine Vase und schnäbelt mit des Franzens Nase. Am Heil’gen Abend sieht man Franz mit der gehandicapten Gans, die singend durch die Altstadt hüpft, derweil ihr „Stille Nacht“ entschlüpft. So findet hier in dem Gedichte ein gutes Ende die Geschichte, was in der weihnachtlichen Zeit ein jedes fromme Herz erfreut. Am Jahresanfang sind die Zwei dann auch im Karneval dabei. Dann hebt so manche Katz‘ ihr Schwänzchen, wenn Klara hüpft zu „Heile Gäns’chen“. Von der Geschichte die Moral: „Ein Gänsebraten ist fatal, wenn der Dich anschaut, mit Dir spricht, dann iss den Vogel lieber nicht!“ @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  13. Alle Jahre wieder Bei Schmitz ist jedes Jahr Rabatz, dann flüchtet Schmitzens schwarze Katz. Das Tier, es hasst die Weihnachtslieder, drum sieht man es erst Neujahr wieder. Fürwahr klingt es sehr atonal! Auch singt man laut, was kolossal die Hausbewohner mächtig nervt und deren Weihnachtsfrust verschärft. Zum Beispiel, Herr Professor Kant klopft dann gleich wütend an die Wand. Er wollte friedlich und im Stillen am Weihnachtsbaum gemütlich chillen. Herr Kant, Professor für Physik, hört gerne klassische Musik. Nur was die Schmitzens absolvieren reizt übelst Kantens Nebennieren. Bei Schmitz ist jetzt der Teufel los. Es intonieren klein und groß von Glocken, die nie süßer klingen, Herr Kant muss schwer um Fassung ringen. Und wenn jetzt Heidschi noch Bum-Beid, dann ist im dritten Stock bereit, Frau Müllers Mops dreist mit zu jaulen, um Kant nun vollends zu vergraulen. Jetzt stimmt Frau Müller selbst mit ein ins Weihnachtslied: "Ihr Kinderlein…" Auch "Oh du Fröhliche" klingt grausig, die Sangeskunst ist wirklich lausig. Professor Kant spürt Ohrenschmerz und der Radau schlägt ihm aufs Herz. Jetzt rieselt leise noch der Schnee, er brüht sich einen Kräutertee. Dann stopft er Watte ins Gehör, denn das Gekrächze stört ihn sehr. "Oh Tannenbaum" erklingt nun leiser und Schmitzens werden langsam heiser. Man singt zum Schluss noch "Stille Nacht", das Festspektakel ist vollbracht. Professor Kant hat endlich Ruh und schließt entspannt die Augen zu. Von der Geschichte die Moral: Ein Weihnachtslied wird dann zur Qual, wenn es sehr laut nach Krächzen klingt und schmerzhaft ins Gehör eindringt! @Copyright Text und Bild: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  14. Weihnachtsschmaus Das Weihnachtsfest mit der Verwandtschaft passt wunderbar in jene Landschaft, in der man friedvoll, ausgehungert, vor Oma Marthas Küche lungert. Man kann nur schwerlich es erwarten, dass baldigst jetzt die Gänge starten, die duftend und nicht ungelegen als Hochgenuss die Wampe pflegen. Zum Wein gibt’s immer als Entrée ein Reh-Parfait mit Wiesenklee. Danach vom Wildschwein eine Brühe, so schont man regionale Kühe. Der Onkel Max erklärt dem Paps: „Jetzt trink ich erst mal einen Schnaps, bevor die Gans, die zubereitet, mich mit ´ner Darmkolik begleitet. Mich zwingt das fette Vogelvieh, wie letztes Jahr, sonst in die Knie. Ein Aquavit, der hat den Charme, er schützt den Magen und den Darm.“ Der Opa Fritz, der dieses hört, meint, dass er nur auf Obstbrand schwört. Die Oma meldet sich betroffen: „Es wird gegessen, nicht gesoffen!“ Sie schiebt zur Tafel das Dinett, dort ruht die Gans in ihrem Fett recht friedlich und sehr reich getrüffelt, wobei das Rotkraut seltsam müffelt. Zur Weihnachtstafel trägt Janine (sie ist des Onkels Schwipp-Cousine) die Klöße, die dazu gehören, da freuen sich die Enkelgören. Dazu -geröstet- gibt’s Maronen, die das Gebiss mitnichten schonen. Es wirkt der Opa arg verpeilt, als er das Gänsevieh zerteilt… …mit einer kleinen Nagelschere, drum geht ein jeder Schnitt ins Leere. Die Sippe hat ihn ausgepfiffen, da hat der Opa sich gegriffen… …die Heckenschere aus dem Keller, damit ging das Zerteilen schneller. Um 18.00 Uhr geht’s endlich los, ein jeder schnappt sich einen Kloß. Die Gans -sechs Kilo-, sie reicht knapp, doch kriegt ein jeder etwas ab. Beim Rotkraut, das tatsächlich stinkt, hat die Verwandtschaft abgewinkt. So tat man sich an Klößen gütlich, es blieb trotz knapper Gans recht friedlich, auch gab es reichlich von der Soße, sogar auf Opas Sonntagshose. Der Onkel Max, mit wenig Stil, er startet noch ein blödes Spiel. So wirft gekonnt -mit einer Hand- er die Maronen an die Wand. Es gab noch Pudding zum Dessert, die Tante seufzt: „Ich kann nicht mehr, mein Mieder drückt, die Hose zwickt, ich fühle mich leicht angedickt!“ Es wurde dann noch viel getrunken, der Onkel ist vom Stuhl gesunken, die Tante hat beschwipst gelacht und sich dabei gleich nass gemacht. Der Opa schläft und schnarcht recht friedlich, die Oma ruft: „Ist das gemütlich!“ Die Enkel spielen „Eierlaufen“, derweil die Eltern Glühwein saufen. Man ist zufrieden und recht satt, wohl dem, der eine Oma hat, die ihre Sippschaft um sich schart, wobei sie nicht am Essen spart. Wir blasen jetzt die Kerzen aus, vorbei ist nun der Weihnachtsschmaus. Das Christkindlein hat uns hienieden so manche Kalorie beschieden. Es ist geschafft, der Bauch ist voll, man schaut zurück ganz ohne Groll. Die fette Gans tat uns nicht stressen, die Füllung wurde mitgefressen. @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  15. Der Fluch der Lichterkette Wohl mancher wünscht sich -dat wör‘ nett- am Weihnachtsbaum en Lichterkett‘. Damit, so regt sich an der Tanne in hellem Glanz dat Kind im Manne. Bevor es losgeht mit der Chose, rutscht oft dat Herz dir in die Hose. Wo ist denn bloß die Lichterkett‘? Vielleicht liegt die ja unterm Bett? Doch Fehlalarm - vielleicht im Schränkchen? Vielleicht beim Mops dort unterm Bänkchen? Et wird stets stundenlang jesucht, derweil man nicht sehr christlich flucht. Am Heiljen Abend kurz vor Drei, die Tanne steht, oh wei, oh wei! Zu spät, um in die Stadt zu laufen und noch en neue Kett‘ zu kaufen. Doch kommt dann hurtig ein Gedanke, hin zur Garasch man schnell noch wanke. Beim Motoröl im Werkzeugschrank: Die Kett‘ is da, na Jott sei Dank. Flugs nimmt man dann, wie wunderbar, die Kette noch vom alten Jahr, die nach dem Fest, schnell abjehängt, in irgendein Gelass jezwängt. Doch hat die Kette meistens Knoten, man würd‘ dat Teil am liebsten schroten. Fix wegjeräumt im letzten Jahr weiß man grad heut, wie falsch dat war. Die Kett‘ hat hundertsechzig Birnen, die muss man mit Bedacht entzwirnen. Dat Kabel wird (meist ist es länglich) verteilt im Flur (janz unverfänglich). Doch jenes Kabel ist verwirrt und hat sich zu ´nem Knäuel verirrt. Nach einer Stunde fünfunddreißig hat man’s jeschafft, denn Paps ist fleißig. Jetzt schnell noch einen Kettentest, ob alle Birnen fit fürs Fest. Die Birnchen leuchten hell und fein, als Lohn schenkt man sich einen ein. Denn auf die Leistung schnell ne Schnaps und für’s Jebiss Corega Tabs. Grad‘ heute wollen -ohne Grenzen- Jebiss und Kette festlich glänzen. Nun kommt der Weihnachtsschmuck ins Spiel, der Weihnachtskugeln jibt et viel, dazu noch etwas Engelshaar, Lametta auch -wie’s immer war-. Von Käthe Wohlfahrt noch Figürchen, die Schmückerei wird zum Tortürchen. Noch Schoko-Zeugs und Zuckerstangen, so wird die Tanne volljehangen. Jetzt wird die Lichterkett‘ jenommen, per Leiter dann dä Baum erklommen. Denn bringst du diese Kette an, fängst besser du janz oben an. Danach zehnmal den Baum umrunden, bis du die Kette hast jewunden um jeden Zweig und jeden Ast, auch wenn dir dat partout nicht passt. Die Prozedur, sie war recht kläglich. „Jeschafft!“, doch schwitzt du unerträglich. Derweil umwabern aus der Küche dich wohlbekannte Festjerüche. Die Gattin brät ein Ententier, dat glotzt durch unsre Ofentür. Es bruzzelt friedlich dort im Saft, derweil man’s durch die Tür begafft. Auch die Verwandten -ungeniert- sind froh jelaunt bereits platziert. Die Festtagslaune zu verschlimmern, treten die Blagen aus den Zimmern. Die Smart-Phones fest in ihrer Hand; zum Teufel, wer dies Zeug erfand. Die wollen mit den Dingern spielen und dabei nur auf´s Display schielen. Das Glöckchen klingelt, et wird Zeit, man macht sich just am End‘ bereit, die Lichterkette einzuschalten, es folgt ein banges Innehalten. Denn nunmehr stellt sich jäh heraus: Der Strom is an - de Kett‘ is aus! Gar manchem ging’s schon so, ich wette, dat is der „Fluch der Lichterkette“. Dat Teil, et leuchtet immer dann, wenn man et gar nicht nutzen kann. Doch brauchst du‘s Weihnachten am Baum, is oftmals janz schnell „Aus der Traum!“ Drum wirf die Kette in die Tonne, im nächsten Jahr nimmst du voll Wonne die wohlbekannten Kerzen her. Die brauchen gar nix an Ampere! @Copyright Text und Bild: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  16. Letzte Weihnachtseinkäufe Ein jeder weiß doch wie es ist, es naht in Bälde Jesus Christ. Er ward geboren im Dezember, das ist der Monat nach November! Am vierundzwanzigsten ist Schicht, ein solches Fest vergisst man nicht, denn jeder fromme Christenschopf, der hat das Weihnachtsfest im Kopf. Jedoch ist‘s wie es immer war, es stößt sich meist die Christenschar noch kurz vorm Fest in manchem Laden die Einkaufswagen in die Waden. Du hast den Vorsatz glatt vergessen, dich dieses Jahr mal nicht zu stressen, weil du gehetzt im letzten Jahr, als es schon Heiligabend war. Doch nun erneut bist du vergrätzt, du hast dich wieder mal verschätzt im Ablauf der Dezembertage, der Zeitdruck, er wird nun zur Plage. Nun ist es so in dieser Zeit, da sind auch Hinz und Kunz bereit in Form von jungen wie auch alten, sich in den Läden aufzuhalten. Der Parkplatz ist schon überfüllt und du bist nahezu gewillt, dein Auto -wie in andren Fällen- kurz auf dem Gehweg abzustellen. Die vielen Menschen ärgern dich, sie sind beim Einkauf hinderlich. Es kaufen ein nicht nur die Christen, es gibt auch viele Atheisten… …nebst einer Horde von Muslimen, die heut‘ die Einkaufsmafia mimen. Dies Phänomen ist zu entschleiern, weil die die Weihnacht gar nicht feiern! Gleichwohl, man kann die Menschenmassen kurz vor dem Weihnachtsfest nicht fassen. Sie füllen sich -wie üble Gäste- in Einkaufswagen letzte Reste,… …die just an Waren noch vorhanden und dann in Einkaufstüten landen. Die letzte Gans, ein Rest Gebäck, man schnappt dir‘s vor der Nase weg. Der letzte Karpfen fürs Menü ist dummerweise auch perdü. Der Metzger dir entgegen schnauft: „Rouladen sind jetzt ausverkauft!“ Es bleiben nur noch Kohl und Rüben für den Verzehr durch deine Lieben. Du denkst: „Die Heilige Familie, die hatte nicht mal Petersilie!“ Auch kriegt man heute nur sehr schwer die Ingredienzien fürs Dessert. Es scheint, du sparst heut sehr viel Geld, zum Glück gibt es den Lieferheld. 10 Pizzen und dazu Salat, das ist für Weihnachten zwar fad, doch stillt’s den Hunger deiner Sippe vor schön geschmückter Weihnachtskrippe. Jetzt musst du jäh noch daran denken, du wolltest auch noch was verschenken. Die Puppe „Wuschi“ für klein Emma ist nicht mehr da, welch ein Dilemma. Die Spielkonsole für klein Fritz nimmt sich der Pole in Besitz, der vorher die Rouladen nahm. Das passt dir gar nicht in den Kram. „Corega Tabs“ für deinen Schwager sind leider auch nicht mehr auf Lager, für Omas „Eckes Edelkirsch“ gehst du vergebens auf die Pirsch. Der Einkaufsstress hat sich gewaschen, du fährst zurück mit leeren Taschen und siehst -mit süffisantem Kichern- ein Knöllchen hinter deinen Wischern. Von der Geschichte die Moral: „Das Weihnachtsfest wird nicht zur Qual, kaufst Du schon etwas früher ein, es darf auch im September sein!“ @Copyright Text und Bild: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  17. Melda-Sabine Fischer

    Adventkalender

    Adventkalender Adventkalender für die Blagen, verschenkt man vor den Weihnachtstagen. Die Brut ist stets darauf versessen, den Inhalt schnellstens aufzuessen. Doch sollten sie es unterlassen, nicht alle Türchen anzufassen, die sie in ihre Finger kriegen und datumsmäßig später liegen. Zu Kevin sprach der Vater Klein: „Mein lieber Sohn, lass das bloß sein. Du darfst nur eine Tür pro Tag!“ Was Kevin Klein nicht wirklich mag. Als er allein zu Hause weilt, hat ihn die Fresssucht jäh ereilt. Von Nummer zwei bis Heilig Abend sieht man ihn sich am Naschwerk labend. Die Türchen hat er unverdrossen nach dieser Missetat geschlossen, sodass die Eltern nicht gewahren das frevelhafte Naschgebaren. Des andren Tags, da schmerzt sein Bauch und das Gewissen drückt ihn auch. So kriegt er durch die Naschallüren die Strafe körperlich zu spüren. Der Durchfall drückt, der Magen zwickt, die Handlung war sehr ungeschickt. Die Eltern haben längst geahnt, warum sich jenes angebahnt. So sprach der Vater zu dem Sohn: „Das ist des Ungehorsams Lohn! Du musst mit dem Gedanken spielen: Wer nicht hören will muss fühlen!“ @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  18. Dat Weihnachtsbäumchen (rheinische Mundart) Zum Christfest will ein Jedermann en schönes Weichnachtsbäum‘chen han. Mit Kugeln dran, ja dat wör nett, dazu en schöne Lichterkett´. Figürchen noch und Schokolädchen, die hängt man dran am gold‘nen Fädchen. Ja so ´ne Baum, der macht wat her mit viel Lametta kiloschwer. Der Kauf des Baums, ob Tann´, ob Fichte, macht oft die Stimmung schon zunichte. Bei so viel grundverschied‘nen Arten kann man schon mal in Streit geraten. Es gibt die Blau-, die Rote Fichte, d‘rauf schwört dat Helga, uns’re Nichte. Dat Gartencenter „Müller-Spies“ verkauft als Baum gern „Nobilis“. Willst du ´ne Tanne, jib d‘rauf Acht, wat dir am meisten Freude macht. So kannst du en „Normale“ han, jedoch auch eine Nordmann-Tann‘. Hast du dann deine Wahl getroffen, dann quasselt dich dein Frau besoffen. „Mein Hasilein, mein süßer Purzel, wir nehmen nur ´nen Baum mit Wurzel! Mit Wurzel bleibt der länger frisch, ob an der Wand, ob auf dem Tisch. Du machst die Wurzel öfter nass, dann ham‘ mer damit länger Spaß.“ Gehst du zu guter Letzt bezahlen, dann folgen gleich die nächsten Qualen. Du fühlst dich bei dem Preis geschröpft, denn dein Budget dat is erschöpft. Zum Glück, da hat der „Müller-Spies“ en Bäumchen, dat vielleicht wat fies. Rechts in de Eck‘ -ein Blick tut lohnen- da steht ´ne Baum für 10 Euronen. Der is‘ wat klein und auch wat schiefer, man säät dazu wohl „Krüppelkiefer“. Mit diesem Krummling geht‘s nach Haus, dein Weib sieht etwas mürrisch aus. „Bei diesem Baum“, so kreischt sie heiser, „sing‘ ich Oh Tannenbaum wat leiser, den kannste dehnen und auch biegen, den wirste niemals grade kriegen.“ „Nun wart’s doch ab, mein lieber Schatz, der hät doch in de Eck‘ joot Platz. Den richt‘ ich aus, sei nicht so bang, zum Schluss mit der Gardinen-Stang‘. Bring‘ mir schon mal, ich bitte sehr, vom Hund die Badewanne her. Die dient dem Bäumchen als Oase, die fasst mehr Wasser als ´ne Vase.“ In dieser fehlverwandten Wanne, da fristet jetzt die krumme Tanne mehr schlecht als recht, in schiefer Lage, mit ihrer Wurzel ihre Tage. Auch unser Hund, der Ottokar, sieht’s Bäumchen an, denkt: „Wunderbar“, das Hinterbein schon angewinkelt wird das Gehölz kurz angepinkelt. „Pfui Ottokar, nu lass‘ die Tanne, du jehst mit Frauchen in die Wanne, an Lichtmess‘ kriegst du deine wieder, dann sind verstummt die Weihnachtslieder.“ Jetzt wird das Bäumchen noch verziert, mit Weihnachtskugeln aufdrapiert, dann noch Figürchen -jede Menge- als weihnachtliches Glanzgehänge. Wo ist denn jetzt die Lichterkett‘? Bestimmt in der Garasch‘, ich wett‘! Bei Sommerreifen, Blumensamen, fang‘ an ich nach der Kett‘ zu kramen. Verflixt, die Kette bleibt verschwunden, bis zur Bescherung noch 6 Stunden. Zum Baumarkt flugs im Dauerlauf; der hat ja noch bis zwei Uhr auf. Ich hin zum Obi ans Regal, die letzte Kette meiner Wahl seh‘ ich schon aus der Ferne liejen, die will ich unbedingt noch kriejen. Der Metzger Schulze denkt das Gleiche, dat is en Kerl wie eine Eiche. Mit einem Sprung und einem Schrei da hechtet Schulze schon herbei. Doch ich bin schneller im Gedränge und fliege durch die Menschenmenge. Ich pack‘ die Kett‘ und renn‘ zur Kasse, der Schulze folgt mir durch die Masse. Und wütend haut -du glaubst es nicht- der mir die Faust doch ins Gesicht. Die Polizei -herbeigeeilt-, die hat den Schulze eingekeilt. Der Schulze, der sitzt jetzt im Bau, ich schlepp‘ mich heim zu meiner Frau und komme blutend anjekrochen, weil meine Nase ja jebrochen. Jetzt schnell die Kett‘ noch installiert, wobei die Gattin intoniert das Liedgut namens Stille Nacht, derweil die Nase „Aua“ macht. Und die Moral von der Jeschicht‘: „Zum Christfest werdet hektisch nicht, habt ihr kein Bäumchen für die Kammern, ist dat kein Grund laut los zu jammern. Stellt lieber einen Kaktus auf und setzt ´ne Weihrauchkerze drauf. Das Ding zwar klein, jedoch ich wette, man braucht nicht mal ´ne Lichterkette!“ @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  19. Adel verpflichtet Wenn Max von Schludrigkeit erwacht, schlief er sehr schlecht meist in der Nacht. Sein blaues Blut beherrscht sein Streben und zwingt den Max als Graf zu leben. Es ruht lädiert in seinen Händen das Ahnenschloss mit feuchten Wänden. Im Traum streift er durch alle Räume, die Konsequenz sind schlechte Träume. Im Rittersaal wächst jetzt das Moos, im Brautgemach ist nichts mehr los, weil jüngst das Bett mit lautem Krach durch morsches Holz zusammenbrach. Und in des Schlosses alter Küche, da gibt es nicht nur Wohlgerüche. Weil dort die Ratten dreist agieren, geht das dem Max sehr an die Nieren. In Mauern, die das Schloss gestalten, da will partout kein Mörtel halten. So bröselt es tagaus, tagein, es ist nicht leicht, ein Graf zu sein. Er erbte auch den Schloss-Geist mit, der jäh verstarb am Pferdetritt. Als Kunibert, der Idiot, war er vom Wahnsinn einst bedroht. Nun spukt er in dem Ahnenschloss und reitet nachts auf jenem Ross, das ihm den Todestritt versetzte, worauf man es zu Tode hetzte. Kein Wunder, wenn dem jungen Grafen mitnichten ein gesundes Schlafen des nächtens ist im Schloss vergönnt, weil auch der Schlossgeist niemals pennt. Sogar das Weib von Kunibert als Geist an Maxens Nerven zerrt. Sie starb erhängt an einer Esche, bekleidet nur mit Unterwäsche. So spukt Sieglinde, die Frigide (sie war zur Lebzeit schizoide), des Nachts dreist durch die Schlosskapelle (einst stand die Esche an der Stelle). Nun ist es an des Maxens Pflichten, das Ahnen-Schloss neu herzurichten. Es raten ihm die Schloss-Gespenster zum Austausch auch der alten Fenster: „Beim Spuken pfeift hindurch der Wind, es sind fast alle Fenster blind. Auch klebt daran der Vogelkot“, mault Kunibert, der Idiot. Wo soll der Graf das Geld besorgen, wer wird die Umbaukosten borgen? Ihm kommt die Volksbank in den Sinn, dort bittet er um ´nen Termin. Der Chef der Bank, ein Vitus Theissen, der rät, das Schloss ganz abzureißen. Die Antwort sei bedauerlich, doch sei der Zustand schauerlich. Er könne ihm, in allen Ehren, die Mittel keineswegs gewähren und fügt noch an, wobei er grinst: „So sparen Sie den Schuldendienst!“ Der Max hört nachts die Geister mahnen, das Schloss mitsamt der Ahnenfahnen nicht einfach sinnlos zu vernichten: „Wer adlig ist, der hat auch Pflichten!“ Und Kunibert, der Idiot, ritt schnurstracks nach dem Abendbrot mit seinem toten Pferd von hinnen, derweil sein Weib spukt auf den Zinnen. Er hat den Bankchef überzeugt, hat nachts sich über ihn gebeugt: „Gibst Du dem Grafen nicht Kredit, so stirbst Du auch am Pferdetritt!“ Dem Bänker klapperten die Zähne, das Pferd streift ihn mit seiner Mähne. Schnell hat er angstvoll zugestimmt, was so des Grafen Sorgen nimmt. Es hat sich wieder mal gezeigt, die Bänker sind doch sehr geneigt, dem Kundenwunsch Tribut zu zollen, weil sie des Nachts gut schlafen wollen. So brachte Kunibert die Wende, das Ganze kam zum guten Ende. Dies hat der Graf mir jüngst berichtet. Wie gut, dass Adel auch verpflichtet! @Copyright Text und Bilder: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  20. Der Mensch verwelkt… Ein Mensch, der einstmals jung an Jahren, muss später gnadenlos erfahren, dass er von Jahr zu Jahr verwelkt und dass die Haut das Fleisch nicht hält. Das Resultat sind tiefe Falten, auch kann das Wasser er nicht halten und selbst der Anus hält nicht dicht, es toben Rheuma sowie Gicht. Wenn man den Po genau beschaut, entdeckt man nun Orangenhaut. Das Lid es zuckt, die Brüste hängen, man kann das Altern nicht verdrängen. Ja, was einst stramm und gut gelungen, wirkt nun verbeult und sehr gedrungen. Ein Bauch stellt sich zuweilen ein, doch kommt ein Unglück nie allein. Die Ohren hören nicht mehr gut, man sieht nur schlecht, was sich so tut. Im Auto fehlt die Achtsamkeit, benötigt wäre Wachsamkeit. Beim Parken ratscht man nebenan, das Auto an vom Nebenmann. Der Führerschein wird abgenommen, das Resultat macht sehr beklommen. Das Hirn zum Denken wird recht träge, das Herz verursacht Zusatzschläge. Vor Jahren war man noch auf Trab, doch machen jetzt die Beine schlapp. Auch schrump´lig wird der Hände Haut und was man gar nicht gut verdaut, ist nun im Antlitz zu entdecken: Von Tag zu Tag mehr Altersflecken. Kurzum, das Leben wird beschwerlich und außerdem wird unentbehrlich ein Hilfsprodukt, das jeder kennt und welches man Rollator nennt. Die Leichtigkeit, sie geht verloren, wohl dem, der trotzdem sich geschworen, zu trotzen der Gebrechlichkeit, denn bis zum Grab ist noch viel Zeit. Man geht zum Tanztee ins Café und gönnt sich ´nen Kamillentee. Auf Sahnetorte wird verzichtet, weil die das Insulin vernichtet. Trotzdem hat man ´ne Menge Spaß und gibt beim Tanzen noch das Gas, was jedem Mensch am Schluss verbleibt, bevor´s ihn zu den Ahnen treibt. Der eine tanzt Rollator-Rock, der andre Cha Cha Cha am Stock. Gar mancher bleibt am Rande sitzen und kann die Zeit zum Quatschen nützen. Man unterhält sich, träumt von gestern und kann jetzt über jene lästern, die derzeit jung und unerfahren. Auch die verwelken in den Jahren. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  21. Liebeskummer eines Gartenzwergs Ein Student aus Heidelberg erwarb jüngst einen Gartenzwerg. Doch hat der Zwerg sehr schlechte Karten, denn der Student hat keinen Garten. Jetzt steht das Teil in seinem Zimmer, man glaubt es nicht, es geht noch schlimmer. Der Zwerg (jetzt auf des Schreibtischs Flächen) fängt plötzlich nächtens an zu sprechen. „Ich will sofort ´nen grünen Garten und nicht auf einem Möbel schmachten. Als Schreibtischzwerg ist’s mir zu öde, auch find‘ ich Nussbaumholz recht blöde.“ Der Zwergen-Eigner, er heißt Fritz, hält just den Umstand für ´nen Witz, dass ihn der Zwerg auf Deutsch anfleht, weil hinten „Made in China“ steht. Der Zwerg erläutert mit Bedacht: „Ich hab´ den Deutschkurs mitgemacht an einer Uni in Shanghai, an Jahren waren es wohl drei. Ich musste auf den Export warten in einem deutschen Botschaftsgarten. In Deutschland gab mir dann IKEA den blöden Namen Knüt Zwörglea. Dort stand ich unter diesem Namen in dem Regal, wo Kunden kramen, mit meiner Zwergen-Ehefrau, genannt Köklunde Zwörgelau. Du hast mich dort zum Kauf erkoren, dadurch hab´ ich die Frau verloren. Weil Du mich nahmst als Einzelstück, zerstörtest Du mein Eheglück. Mein Leben braucht es wieder bunter, drum hol mich von dem Schreibtisch runter und stell mich in ein Blumenbeet, damit mein Liebesleid vergeht!“ Der Studiosus, namens Fritz, rutscht unruhig auf dem Polstersitz: „Ich kann Dir keinen Garten bieten, dann zahlte ich zu hohe Mieten. Ich habe hier nur als Bonbon vor meinem Zimmer den Balkon. Der bietet zwar nicht viel an Raum, doch steht da ein Olivenbaum. Wenn Dich der Umstand nicht pikiert, dann hätte ich Dich deponiert an seinem Topf auf ´nem Podest, dort ist es auch recht winterfest.“ Der Zwerg aus Ton, mit Zipfelmütze, hält diesen Plan für wenig nütze: „Dort seh‘ ich aber weder Blumen, noch spüre ich der Erde Krumen. Hast Du denn keinen Schrebergarten, wo viele meiner Brüder warten mit Schaufeln und mit spitzen Ohren, dort hätte ich auch gern gefroren.“ Der Studiosus äußert heiter: „Ich geb‘ Dich an die Tante weiter. Die Trude hat ´nen Schrebergarten, wo sicher viele Zwerge warten.“ Gesagt, getan. Er packt den Wicht, der sehr verwegen zu ihm spricht, und fährt mit ihm zu Tante Trude, die wohnt nicht weit von Buxtehude. Der Schrebergarten liegt entlegen, es kommt der Zwerg ihr sehr gelegen, da Trude jüngst mit leichter Hand solch einen Gartenzwerg erstand. Das End‘ vom Lied ist wenig schaurig, denn unser Knüt ist nicht mehr traurig. Es schloss sich seine Herzenswunde, im Garten stand sein Weib Köklunde ! @Copyright Text und Bild: Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
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