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  1. Sprachen-Wirrwarr Chinesisch ist, wenn man es spricht, sehr vielen nützlich, andren nicht. Im Kongo spricht der schwarze Mann Kisuaheli, weil er`s kann. Chinesisch spricht man in Macao zum grünen Tee und zum Kakao. Der Malediver freut sich diebisch, sprichst du ihn an auf Maledivisch. Arabisch spricht man in Dubai, dem Schotten ist das einerlei. Denn der spricht Englisch Tag für Tag, weil er Arabisch gar nicht mag. Arabisch spricht auch fürderhin im Minarett der Muezzin. Für uns klingt dieser Singsang fremd, als hätt´ er sich was eingeklemmt. Für Inder, die einst kolonial, ist Englisch sprechen genial. Man kennt als Sprache dort auch Hindi, Panjabi heißt´s in Rawalpindi. Im Kosovo spricht man Albanisch, in Japan hört man meist Japanisch. Und der, der Laos mal besucht, am besten dort auf Lao flucht. Russisch ist im Russenland als Muttersprache sehr bekannt. Man spricht sie gern, schreibt auch kyrillisch, und mancher Landstrich scheint idyllisch. Was mich an Russland sehr verschreckte, das war die Vielzahl Dialekte. Man spricht mitnichten Bajuwarisch, doch spricht man mancherorts Tatarisch. Tschetschenisch wird -will ich erwähnen- sehr gern gesprochen von Tschetschenen. Und fährst du nach Kalmückien, dann macht Kalmückisch durchaus Sinn. In Bangladesch spricht man Bengali, in Bhutan schwätzt man gern Nepali. Und Urdu brabbelt mancher Mann, weil er´s gelernt, in Pakistan. Der Ayatollah im Iran nutzt Farsi für sein Sprechorgan. Masandarani geht zur Not für ein Gespräch beim Abendbrot. In Panama hörst du meist Spanisch, doch werde deshalb nicht gleich panisch, denn Englisch wird in solchen Landen wie auch Kreolisch gut verstanden. Es scheint mir, Spanisch ist der Clou, man spricht es flüssig in Peru. Und selbst im fernen Paraguay ist man mit Spanisch gut dabei. Derweil man Polnisch spricht in Polen, parliert man auf den Salomonen in Englisch oder Kwara’ae, was ich in Krefeld nicht versteh. Nicht nur Französisch in Lyon und in der schönen Stadt Dijon, die Sprache gilt, das ist bekannt, in Frankreich überall im Land. Auch in Monaco kann man hören, dass Menschen auf Französisch schwören. Das Leben ist dort bunt und heiter, mit Deutsch kommst du da selten weiter. Und lebst du auf den Norfolkinseln, dann musst du dort auf Englisch winseln. Ziehts dich nach Singapur mal hin, parliere flüssig Mandarin. In Österreich, in jedem Fall, versteht man Deutsch fast überall. Das gleiche gilt auch für die Schweiz, drum hat die Schweiz auch ihren Reiz. Und in der Schweiz -das ist genial- ist man recht multilingual. Selbst Italienisch ist besetzt und auch Französisch wird geschwätzt. Im schönen alten Griechenland, wo Herakles die Heimat fand, kommt man mit Griechisch sehr gut an, wenn man es richtig sprechen kann. Schon in der Bibel steht geschrieben, wir sollen unsere Feinde lieben. Wie kann das sein, wie soll das gehen, wenn wir die Menschen nicht verstehen? Von Kirgistan bis hin nach Aachen gibt es ein Wirrwarr fremder Sprachen. Der Turmbau, der dereinst begann, war wohl zu Babel schuld daran. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  2. Das Haus ist schief Du bautest dir ein schönes Haus, doch siehst es vom Garten aus, sitzt das Erschrecken ziemlich tief, denn das Objekt erscheint dir schief. Die Mauern, die die Decke halten, die haben Risse und auch Spalten, so scheint wohl allgemein der Fakt: Das Grundstück, das ist abgesackt! Du hast heut Morgen schon gedacht, dass sich was tat in letzter Nacht. Der Klo-Stuhl rollte, dir zum Schreck, von links dreist in das rechte Eck. Und was dich außerdem erregte, das war das Sideboard, das just fegte an dir vorbei, ganz eklatant, mit lautem Knall vor eine Wand. Der Goldfisch, der an sich recht stumm, schwimmt japsend auf dem Teppich rum. Das Goldfischglas auf einmal kippte, als er an dessen Glaswand tippte. Der Papagei im Vogelbauer ist auch zur Zeit mit Recht sehr sauer, weil sich der Vogelbauer neigte, als er das Goldfischglas beäugte. Des Dackels Futternapf verrutschte, sodass er durch die Diele flutschte. Drum kläfft der Hund, der sonst gemütlich, mit Schaum vorm Mund nur minder friedlich. Du registrierst mit saurer Miene, dass dort am Fenster die Gardine nicht länger hält auf ihrer Stange, denn auch die Stange hält nicht lange. Der Teppichboden, er zeigt Wellen, die Fliesen haben leichte Dellen. Als dann das Abflussrohr gebrochen, hat es nach altem Kot gerochen. Du rufst in Hektik jemand an, der dir zur Statik sagen kann, warum das Mauerwerk verzogen und deine Eingangstür verbogen. Den Statiker, ein Oskar Meyer, erreichst du auf ´ner Abschiedsfeier bei Bier und Schnaps und kalter Ente, denn Oskar Meyer geht in Rente. Der Statiker lallt leicht besoffen: „Sie haben mich hier angetroffen zu einer denkbar schlechten Zeit, doch bin ich morgen früh bereit,… …mir das Desaster zu betrachten, solange müssen Sie noch warten!“ Um 8.00 Uhr früh, wie er’s versprochen, da kam Herr Meyer angekrochen. Den Kater, den er mitgebracht, den lassen wir hier außer Acht. Durch seine Brille, sehr behände, betrachtet er die schiefen Wände. „Mein guter Mann“, lallt der Berater, „Sie leben wohl auf einem Krater. Der Grundstückskauf war nicht gediegen, man hat den Krater wohl verschwiegen! Der Kohleabbau hier vor Ort reißt öfter mal ein Häuschen fort, das auf den Minen ist errichtet, die Stollen sind nicht abgedichtet. Die Stadt zieht sich davon nichts an, da man ja vorher fragen kann! Drum heißt es meist bei dem Geschehen: Gekauft, wie Sie es angesehen!“ So wird, wie wir es alle wissen, der kleine Mann sehr oft beschissen. Man spricht von höherer Gewalt, wenn’s Wohnhaus in den Abgrund knallt. @Copyright -auch der Bilder- Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  3. Fußball Wenn zehn Mann nach dem Leder rennen, dann muss man das wohl Fußball nennen. Der Elfte tut sich nicht hervor, er steht relaxed im Fußballtor. Der Trainer schreit mit Sorgenfalten: „Du musst den Kasten sauber halten!“ So scheint der Torwart doch von Nutzen, er muss das Tor nur richtig putzen. „Das Leder“, so nennt man den Ball, ist rund und darf in keinem Fall in seiner Form dem Ei entsprechen, dies würde dann den Spielfluss schwächen. Will man im Wettstreit Fußball spielen, so zählt es zu den höchsten Zielen, man siegt in eigner Stadionlandschaft gegen eine Auswärtsmannschaft. Drum streiten zweiundzwanzig Knaben, die stets nur einen Fußball haben. Sie laufen hin, sie hechten quer und rempeln oftmals folgenschwer. "Man nennt das Rempeln auch: Ein Foul “, erklärte mir mein Schwager Paul, „den Rempler man vom Spielfeld zieht, wenn er die rote Karte sieht.“ Der Übeltäter schleicht von dannen, derweil die andren Fußballmannen zu neunt noch nach dem Fußball sprinten, mal geht’s nach vorne, mal nach hinten. Das Fußballfeld besteht aus Rasen, auf dem sehr selten Ziegen grasen. Ein jedes Feld das hat vier Ecken, wo insgesamt vier Fahnen stecken. Es kann vielleicht auch mal so sein, dass mancher Kreisligaverein auf einem Rübenacker kickt, der wird mit Fahnen nicht bestückt. Doch wer zur Bundesliga zählt, hat grünen Rasen auserwählt. Dort sind Bereiche aufgemalt, wofür den Platzwart man bezahlt. Damit Verstöße sich nicht türmen, sieht man auch einen Richter stürmen. Ganz gnadenlos sucht er nach Nähe und bleibt stets auf des Balles Höhe. Oft nimmt er eine Pfeife her, sitzt ihm ein Spieler gar zu quer. Dass ihm ein Spielzug nicht gefällt, erfährt man, wenn die Pfeife gellt. Im Mittelkreis wird ungeniert des Spieles Anstoß zelebriert. Den Ball drischt man dann Richtung Tor, doch steht ein Libero davor. Der kümmert sich, weil er es muss, mit Akribie um jeden Schuss, der scheinbar Richtung Tornetz fliegt, damit der Gegner nicht obsiegt. Als Torraum kennt man den Bereich, aus dem man Richtung Feld sogleich den Abstoß mittels Ball besorgt, den man im Toraus ausgeborgt. Am End vom Torraum steht das Tor, dort schießt der Stürmer volles Rohr den Ball hinein, wenn´s sich ergibt. Das Tor als Ziel ist sehr beliebt! Das Feld ist nicht gesäumt von Pinien, es wird begrenzt durch Seitenlinien. Ein Ball, der dort hinüber flutscht, ist in das Seitenaus gerutscht. Ein Handspiel ist recht selten glücklich, im Strafraum ist es nicht sehr schicklich. Ein Strafstoß ist dann das Entgelt, man hofft, dass ihn der Torwart hält. Den Strafstoß nennt man auch Elfmeter, der wird begleitet durch Gezeter. Dies endet unschön im Tumult, doch daran hat der Richter Schuld. Denn nach dem Spiel muss er gestehen: „Ich hab´ die Untat nicht gesehen, ich hab´ nur eine Hand erspäht, die scheinbar Richtung Leder geht.“ Beim Einwurf ist man nicht verstimmt, wenn man dafür die Hände nimmt. Ansonsten spielt man mit den Füßen, das ist beim Fußball zu begrüßen! Ich weiß, wie´s funktioniert beim Kegeln, doch seltsam sind die Fußballregeln. Ein Abseits, sag ich unverdrossen, hat sich bis jetzt mir nicht erschlossen. Auch hat es mich stets sehr erschreckt, sagt man: „Der Spieler wird gedeckt“. Das ist doch wirklich kein Gebaren, man soll den Schweinkram sich ersparen! Mir reichen schon die kurzen Hosen, in denen man in vielen Posen sich oftmals fasst in seinen Schritt, bevor man vor das Leder tritt. Zur Halbzeit gibt es eine Pause, dann gibt es eine Brettljause in der Kabine für die Knaben, die keine eigne Brotzeit haben. Recht ausgeruht ist man bereit für Halbzeit 2 in diesem Fight. Man kann gestärkt den Fußball treten, wobei die Fans nicht selten beten. Sie hoffen, dass das eigne Team in Ruhe und nicht ungestüm das Spiel für sich zum Guten wendet und dieses mit ´nem Sieg beendet. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil (Bildmaterial: lizenzfreies Pixabay - Fotomontagen: Melda-Sabine Fischer)
  4. Hier steppt der Bär...! Es steppt der Bär in manchen Ländern, oft steppt er auch in Staatsgewändern. Dann zieht ein dümmlicher Minister recht dilettantisch die Register. Zum Beispiel gab es da die Maut, die hat er letztlich arg versaut. Für´s Fehlverhalten zahlt sodann, wie´s immer ist, der kleine Mann. Es steppt der Bär im Nachgewand, weil er nicht seinen Nachttopf fand. Er muss beim Suchen sich recht schinden, doch ist der Nachttopf nicht zu finden. Im Dunkeln tritt er ins Gefäß, das war nicht wirklich zweckgemäß. Nun steppt er wütend durch den Raum, er hofft, das alles sei ein Traum. Die Kuh will keine Kuh mehr sein, viel lieber wäre sie ein Schwein. Der Bauer ruft: „Welch ein Malheur, ich glaube gar, hier steppt der Bär!“ Es steppt der Bär an Bahngeleisen, er würde wirklich gern verreisen. Doch kommt sein Zug dort niemals an, drum schimpft er auf die Bundesbahn. Es steppt der Bär am Ballermann dann säuft er meist, so viel er kann. Er säuft oft Tage, sogar Wochen und hat sich meist am Strand erbrochen. Auf mancher Party steppt der Bär, nimmt er sich von den Drogen her. Dann steppt der Bär total im Rausch, vergnügt sich auch im Partnertausch. Auch steppt der Bär in Chatrooms Weiten, dort kann er sehr viel Müll verbreiten. Er chattet dort recht anonym per ausgedachtem Pseudonym. In Netzen, die sozial man heißt, er ebenfalls mit Mist entgleist. Der Bär steppt dort ganz unverhohlen mit nazinahen Scheißparolen. Es steppt der Bär beim Influencen, sein Schwachsinn kennt dort keine Grenzen. Er zeigt mit Filmchen ungeniert, wie man sich sein Gesicht beschmiert. Die Werbung zahlt noch für den Mist, er glättet, was schon faltig ist. Die Lippen scheinen aufgequollen, er hätte Botox meiden sollen. Es steppt der Bär in Kirchenräumen, weil es die Priester oft versäumen, sich zu besinnen, wer sie sind, vergreifen sich an manchem Kind. Es steppte einst der EURO-Bär und nahm sich unsre DM her. Doch denke ich ganz ungelogen, der Bär hat uns sehr dreist betrogen. Für 8,00 Mark gab´s ein Jägerschnitzel, das war für mich ein Gaumenkitzel. Für Euro 16,00 kriegst Du´s heute, der Bär macht steppend fette Beute. Im Regenwald da steppt der Bär, nimmt er sich eine Säge her. So wird der Wald flugs ausgeweidet, egal, ob unser Klima leidet. Auf vielen Bühnen steppt der Bär, ihn zu erkennen ist nicht schwer. Das Chaos tobt, wo er erscheint, er ist des Anstands ärgster Feind. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  5. Ein Internetforum (…oder „Die Sucht im Netz“) Ein Drang, der packt Dich oft mit Wucht, man nennt ihn auch die Forum-Sucht. Du sitzt dann zwischen Tag und Traum, ganz virtuell im Forum-Raum. Du liest von allen das Geschreibsel und fühlst Dich wie ein Überbleibsel, dass nachts noch vor dem Bildschirm hockt und seine Wirklichkeit verzockt. Das Pseudonym Der smarte Otto, der postet just sein Lebensmotto. Das muss ich mir noch einverleiben, solang will ich noch sitzen bleiben. Grad schreibt auch noch Der Kölsche Wicht ein leicht erotisches Gedicht. Das lese ich in aller Ruh, dann klappe ich den Laptop zu. Doch sein Gedicht klingt zu sexistisch, das scheint mir wenig realistisch. Mir liegt Romantik und Gefühl, das Machohafte klingt recht kühl. Ich will ihm dies noch reflektieren und mich dabei auch nicht genieren, ihm anzudeuten, was nicht schicklich, drauf sperrt er mich ganz augenblicklich. Die Uhr schlägt mittlerweile drei, in Bälde ist die Nacht vorbei. Ich schreib nun selber ein Gedicht, mag man es lesen oder nicht. Ich schwärme von der Macht der Liebe und vom Erwachen starker Triebe, vom Schmusen, Küssen und vom Sex mit meinem längst entfleuchten Ex. Jetzt ist es vier und ich muss gähnen, doch will ich im Gedicht erwähnen, das Forum sei jetzt mein Ersatz und statt des Ex mein größter Schatz. Das Forum hat mich sehr geschlaucht, drum bin ich dann ins Bett getaucht. Um sieben spricht der Nachttisch-Wecker: „Steh endlich auf, Du Foren-Checker!“ Ich gönne mir erst einen Tee, bevor ich in das Forum seh. Mein letztes Posting wird gezeigt, doch wurde es noch nicht geliked. Es gibt auch keinen Kommentar, ob´s gut, vielleicht auch mäßig war. Ich lechze nach des Lesers Gunst, doch ignoriert man meine Kunst. So hocke ich noch immer hier, derweil ich auf den Bildschirm stier. Ich haue eifrig in die Tasten, das Forum ist kein Ort zum Rasten! Ich schreibe fleißig Kommentare und lobe stets aufs Wunderbare die Texte, die die Andren schrieben und sich wie ich die Zeit vertrieben. Die Uhr schlägt Mitternacht soeben, ich will noch schnell zehn Likes vergeben. Doch das Gedicht, was ich jüngst schrieb, noch immer ohne Feedback blieb. Den Text zu pushen ist vergebens; ich frag mich nach dem Sinn des Strebens, den Beifall andrer einzusammeln und virtuell hier rum zu gammeln. Dort vor der Haustür tobt das Leben, drum will ich mich jetzt schnell erheben. Die Sucht soll mich nicht weiter stressen, ich hab´ hier lang genug gesessen. Ich bin dann mal weg! @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  6. Melda-Sabine Fischer

    Fastfood

    Fastfood Was man sich in den Schlund reinpfropft und was danach den Darm verstopft, das nennt man Fastfood, wie ihr wisst, weil man es meist ganz eilig isst. Denn oftmals hat man keine Zeit und ist nur allzu gern bereit, sich diesen Papp-Fraß rein zu ziehen, statt sich des Kochens zu bemühen. Die Zugehfrau, Maria Moll, die findet Fastfood auch nicht toll. Ihr Mann, der hat beim Mittagessen die Papp-Verpackung mitgefressen. „Nun war es so, dass Moll nicht nüchtern“, gesteht Frau Moll mir nachher schüchtern. „Die mundgerechte Papp-Bezwingung erzeugte eine Darmverschlingung.“ Das Fastfood hilft nicht beim Diäten, man platzt sehr bald aus allen Nähten, denn diese Flut an Kalorien hat nie ein Kleidungsstück verziehen. Die Jugend schwört auf Fastfood-Fraß, sie isst mit Lust und auch mit Spaß. So klärt sich auch ein Missgeschick, denn viele Teens, die sind zu dick. So sind Pommes Frites nicht adäquat, wenn man sie oft als Mahlzeit hat. Zuviel an Fett macht keinen Sinn, man denke an Cholesterin! Bei Herrn Kentucky von Fried Chicken, da lass ich mich erst gar nicht blicken, denn dessen dicke Grillpanade erzeugt mir Krämpfe in der Wade. Nicht nur der Burger von Herrn King, auch ist der FishMac nicht mein Ding. Und auch Herrn Maggies Tütensuppe ist zweifellos mir ziemlich Schnuppe. Selbst Oetkers Pizza Ristorante ich aus dem Tiefkühlschrank verbannte, denn die Verdauung spielte Lotto und es gewann der „flotte Otto“. Auch Frau Erasco kann mich mal, die Eintopfsuppen sind ´ne Qual. Mit Erbsen, Bohnen und auch Linsen kann nurmehr noch mein Reizdarm grinsen. Von Hengstenberg das Sauerkraut hat wohl mein Magen schlecht verdaut. Es wich mit brausendem Gelärm des Nachts die Luft aus dem Gedärm. Was mich noch neulich irritierte, war was Noname mir präsentierte. Ich fand zum Fisch in Curry-Soße zwei Angelhaken in der Dose. Ich meide fortan jetzt Konserven, die ich gehortet als Reserven. Ich will nun stets in allen Wochen nur noch recht frisches Essen kochen. Denn Fastfood, denke ich vermessen, ist weit entfernt von gutem Essen! Drum sind des Fastfood Wortes Fetzen mit „Fast ein Essen!“ gleich zu setzen. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  7. Richtik geschriben? Die Fähler, die entsteh‘n beim Schreiben, die sollten tunlichst unterbleiben. Ein Duden kann da unterstüzen, ein Kochbuch, wird da wenig nüzen. Gar mancher, der sieht seine Stärken bei dem Geschreibsel in den Werken, die man soziale Netze nennt, der Inteleckt bleibt abstinent. Man schreibt dort meist sehr anonüm und schaut beim Schreiben gar nicht hin, sodass der Text vor Felern strotzt, man hätte besser hingeglotzt! Es gibt auch solche, die daneben den ganzen Tag am Händy kleben, sie sind ganz heiß drauf, Whats zu äppen und texten Mist, als wär‘n sie Deppen. Man lernt das Schreiben in der Schuhle, dort hockt man Jahre auf dem Stuhle, um zu erlernen, was man braucht, auch wenn sehr oft der Schädel raucht. Ein Schüler sollte, wenn er schreibt, schon zeigen, dass was hängen bleipt, doch mancher scheint nicht viel zu wissen, sein Schreibstiel wirkt wie hingeschissen. Wenn sich ein solcher dann bewirpt, der Job mit der Bewerbung stirbt. Und auch der Läbenslauf wirkt öde, der Kandidad scheint reichlich blöde. So hat der Aspirant kein Glück, der Personalchef schreibt zurück: „Ihr Schreibstil hat uns sehr betrübt, drum haben wir Sie ausgesiebt!“ Die Eltern sollten Vorbild sein, so stellt sich dann ein Schriftbild ein, was dann am Ende makellos, der Endeffekt wär‘ grandios. Nun gut, es gibt auch manche Lährer, die keine Rechtschreipformverehrer sie krizeln Formeln an die Tafel, das ist dann mehr Chämie-Geschwafel. Ich schaute jüngst beim „Fritten-Hein“ mal wieder auf ´nen Imbiss rein, dort steh‘n die Speisen -sehr gedrängt- auf einem Schild, das aufgehänkt. Man liest dort „Kotzelett mit Piltze“, da steht auch was von „Schweinesültze mit Rämmolade, reich verziert“, und „Frihkadelen, heiß frittiert“. Wir kriegen auch ein Wochenblatt, das sonntags man im Kasten hat. Man hat für das, was man berichtet, wohl Leckastheniker verflichtet: Was viele Trauernde vergeigen sind oft die Todesfallanzeigen: Auch was ein Paar zur Hochzeit schreibt, mir Tränen in die Augen treibt: In unsrem schönen Gotteshaus hing jüngst ein weißer Zettel aus: Und neulich noch, am Opernhaus, hing ein Plakat im Fenster aus: Richtik schreiben scheint nicht „in“, so schmiert man einfach etwas hin, ich rate, nochmal drauf zu stieren und es bewusst zu kontrollieren. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  8. Verse ohne Sinn (Fisch und Fleisch) Es jammerte der Zitteraal: „Das Zittern ist mir eine Qual. Die Angst an sich ist mir so fremd, wie von Prinz Charles das Unterhemd!“ Hingegen klagt der Kabeljau: „Mir fehlt noch eine Kabelfrau. Vielleicht lässt diese sich erweichen, mir kleine Kabelchen zu laichen.“ Im Grill-Imbiss sprach jüngst ein Schnitzel: „Ein Thema bringt mir Nervenkitzel: Gewährt man mir vielleicht die Gnade und kleidet mich in Ei-Panade?“ Das Rindersteak, es meint verwegen: „Mir kommt es völlig ungelegen, wenn man mich medium begehrt und nicht auch mal "well done" verzehrt.“ Der Octopus im weiten Meer, den stören seine Arme sehr. Denn acht davon sind ihm zu viel, er ist damit nicht sehr agil. Ein Brathuhn brutzelt in der Röhre. Nicht, dass es das nun wirklich störe, doch schmerzt das Fett auf seinen Poren, es bliebe lieber eingefroren. In Königsberg schrie jüngst ein Klops: „Ich wär´ viel lieber jetzt ein Mops. Statt hier mit Kapern rum zu gammeln, will lieber ich ´ne Möpsin rammeln.“ Ein Butt verirrte sich ins Watt, er ist ein Fisch und äußerst platt. Ein Seehund hat ihn aufgefressen, der hatte auch im Watt gesessen. Es quengelte im Meer der Dorsch: „Der Buntbarsch ist mir viel zu forsch. Kaum sieht der eine Bachforelle, dann macht er gleich die große Welle.“ Ein Goldfisch schwimmt in seinem Glas, ihm macht das Schwimmen keinen Spaß. Wenn er nach links und rechts sich wendet, die Glaswand jäh den Schwung beendet. Zwei Guppys haben es da leichter, ihr Wasser ist zwar nicht viel feuchter, doch ihr Gefäß hat Fluidum, denn es ist ein Aquarium. Es spürte jüngst die Rindsroulade ein Stechen in der linken Wade. Der Koch, er hat ihr unverdrossen ne Nadel durch den Leib geschossen. Der Krebs, der eine Muschel sucht, nicht selten tief im Wasser flucht. Ein Nebenbuhler sitzt schon drinnen und trägt das Muschel-Haus von hinnen. Der Blauwal sprach zum Vetter Hai: „Mein lieber Hai, bist Du dabei, wenn wir, um unser Meer zu hüten, am Samstag sammeln Plastiktüten?“ Das Cordon-Bleu, gefüllt mit Käse, schreit lauthals nach der Mayonnaise. Jetzt wird es ohne sie verzehrt, drauf hat es sich nie mehr beschwert. Die Rinderleber hat indessen ganz still am Tellerrand gesessen. Sie hofft -belegt mit Apfelringen-, man möge ihr auch Zwiebeln bringen. Die Weihnachtsgans ist sehr apathisch, die Knödel sind ihr zu quadratisch. Sie sind sehr bissfest und nicht fluffig, und auch das Rotkraut stinkt recht muffig. Ein gut gewürzter Schweinebauch gart schwitzend in ´nem Bratenschlauch. Der Rest vom Schwein, der findet´s schaurig, denn ohne Bauch lebt´s sich sehr traurig. Im Grunde weiß ich es ja nie, für was schlägt meine Sympathie? Ist es das Fleisch? Ist es der Fisch? Die Hauptsach´ ist, das Zeug ist frisch. Hast Du nach beidem kein Verlangen, dann bist Du wohl „vegan“ gefangen. Ich kann Dir dann nur dazu raten, trink Sojamilch, friss Tofubraten! @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  9. Dekadent (ausschweifend, degeneriert, überfeinert, übersättigt, verdorben, verfallen, verkommen, zügellos) Ein Mensch, der auf der Straße pennt, erscheint uns oft als dekadent. Warum´s so ist, tut er nicht kund, drum kennt man nicht den Hintergrund. Der Milliardär, er protzt hingegen, sein Reichtum käme ihm gelegen. Er feiert jeden Abend Feste, sehr dekadent sind auch die Gäste. ***** Ein Butterstück wird ungeniert in einer Wanne präsentiert. Als Fettfleck ist es sehr präsent, doch scheint´s als „Kunstwerk“ dekadent. Sehr dekadent scheint auch ein Bild, denn das Geschehen wirkt recht wild. Recht schamlos sieht man nackte Nonnen, die koksend sich am Sandstrand sonnen. ***** Die Speisen mittels Thermomix erstellt man köstlich und recht fix. Man überfeinert auch die Rippchen zu feinem Mus als Eingangssüppchen. Ich bin dem Thermomix verfallen, er ist der beste Koch von allen. Recht dekadent gesteh ich ein: „Ich möchte nie mehr ohne sein!“ ***** Zur Party, die der Stadtrat schmiss, gab es im Abendblatt Verriss: „Die Orgie war dekadent !“ Vom Stadtrat hat man sich getrennt. Der Redakteur zählt zu den Frommen, das Ganze schien ihm zu verkommen. „Ein Stadtrat hat nicht auszuschweifen, dies muss der Rat der Stadt begreifen!“ ***** Die Burg, sie sei doch sehr verfallen, hört man den alten Burggraf lallen. Weil er senil ins Leere stiert, erscheint auch er degeneriert. Sehr dekadent scheint auch sein Diener, ein 90 Jahre alter Wiener. Er kommt vom Heurigen nicht los, drum säuft er völlig zügellos. ***** Der Papst besucht die Reeperbahn, und sieht der Menschen Geilheitswahn. Ihn ekelt die Verkommenheit, die Dekadenz geht ihm zu weit. Fünf „Damen“ wollen ihn umwerben, und seine Heiligkeit verderben. Ne Drag-Queen säuselt: „Na, mein Kleiner, mit einem Pabst, da spielt wohl keiner!?“ ***** Ein Erzbischof, der fand es nett, mit gold´ner Wanne und Klosett. Recht zügellos er residierte, des Luxus` er sich nicht genierte. Er kriegte seinen Hals nicht voll, dies fand der Pabst nicht wirklich toll. Die Dekadenz hat ihn entsetzt, drum hat den Bischof er versetzt. ***** Es stopft ein Mensch in sich hinein 5 Kottelets von einem Schwein, danach frisst er noch munter weiter, die Dekadenz ist Wegbegleiter. Als Sexprotz er im Städtchen wütet, er lehnt es ab, dass er verhütet. „Ich passe auf“, so tönt er groß. Der Mensch ist völlig zügellos. ***** Herr Putin feiert jeden Sieg und überfeinert so den Krieg. Der Mensch, der jetzt im Grabe weilt, mitnichten dessen Pathos teilt. Der Niedergang, den Rom erduldet, war auch der Dekadenz geschuldet. Nie lernt man aus den schlimmen Zeiten. Es fehlen die Bescheidenheiten! @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  10. Hirn Dem Menschen ward ein Hirn gegeben, dies soll im nützlich sein im Leben. Bei dem, der sich des Denkens wehrt scheint diese Nutzung ungeklärt. Bei vielen ist das Hirn intakt, bei andren scheint es abgewrackt durch Alkohol und zu viel Drogen. Dann hat sich das Gehirn verzogen. Wird wer als „hirnlos“ schroff betitelt, weil der zu blöd scheint, barsch bekrittelt, rennt er zum Facharzt unter Fluchen. Der soll sein Hirn gefälligst suchen! Der Neurologe wirkt verstört, dies hat er ja noch nie gehört. Er bringt zum Ausdruck höchst versiert: „Das Hirn ist fest im Kopf fixiert!“ Drum brauche man es nicht zu suchen und müsse auch nicht lauthals fluchen. „Denn Gott, der Herr, der oben weilt, hat jedem Mensch ein Hirn erteilt.“ Doch der, der „hirnlos“ ward genannt, will nun mit Recht aus erster Hand den Hirnverlust recht zügig klären. Das könne man ihm nicht verwehren. Drum sucht er jetzt den Hirn-Erbauer, danach sei er ganz sicher schlauer! Er rennt hinauf zum 1. Stock, dort trifft ihn gleich der nächste Schock. Hier wohnen leider nur zwei Damen, die aus dem fernen China kamen. Er muss wohl weiter aufwärtsstreben, denn hier scheint kein „Herr Gott“ zu leben. Im 2. Stock wohnt ein Herr Wahl, dem ist die Frage scheissegal, ob hier im Haus „Herr Gott“ logiert, wobei er durch den Türspalt stiert: „Im Dritten wohnt ein Herr aus Kamen, doch seine Tür ist ohne Namen. Versuch es dort, lass mich in Ruh! Recht gute Nacht.“ Die Tür knallt zu. Besagter Herr, schon alt und grau, macht sich ob des Begehrens schlau. Er sitzt bei Bienenstich und Wein und bittet den Patient herein. „Was wünschen Sie, mein guter Mann? Ich weiß nicht, ob ich helfen kann.“ „Sind Sie Herr Gott, ich such mein Hirn!?“ Der Alte runzelt seine Stirn. Die Frage muss den Alten stressen, denn wie er heißt, hat er vergessen. Auch tippt er sich an seine Stirn: „Mein guter Mann, was ist ein Hirn?“ Der Alte scheint total verwirrt, doch gibt er sich ganz unbeirrt. Der Gast erklärt ihm unter Schwitzen: „Ein Hirn soll wohl im Kopfe sitzen! Dies ist ein Teil, mit dem man denkt, das Hören und auch Sehen lenkt. Es häuft auch sehr viel Wissen an, befähigt, dass man sprechen kann.“ Der Alte nimmt noch ein Stück Kuchen: „Dann sollten wir den Kopf mal suchen, in dem das Hirn bisher verweilte, aus dem es offenbar enteilte!“ Der Blick des Suchers wirkt verödet, der Alte scheint ihm zu verblödet. „Herr Gott“ ist jener sicher nicht, da er zu viel an Unsinn spricht. Drum steht er auf, entfernt sich leis und denkt sich, dieser Tattergreis scheint „hirnlos“ durch die Welt zu wackeln. „So muss ich jetzt wohl weiter dackeln.“ Der Alte grinst nun unumwunden: „Es scheint, Sie haben es gefunden, das Hirn, dass Sie so sehr begehrten, weil dessen Zweck Sie mir erklärten. Drum brauchen Sie sich nicht zu schämen, noch solche Menschen ernst zu nehmen, die grundlos gerne kritisieren und Sie als „hirnlos“ titulieren.“ Der Herr aus Kamen, der so sprach, nimmt seinen gold´nen Almanach: „Bei diesem Mensch“, schreibt er entzückt, ist mir das Hirn sehr gut geglückt.“ Er nimmt das Klingelschild mit Namen und klebt es an der Türe Rahmen. Dort ist jetzt Jesus Schmidt zu lesen, der einstmals Gott der Herr gewesen. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  11. Melda-Sabine Fischer

    Hä...?

    Hä…? Beim Reden, da entfährt uns jäh, in unsren Sätzen oft ein „Äh…“. Auch macht ein „Mhm…“ und auch ein „Hä...?“ den Dialog zuweilen zäh. Ein „Nee...!“ kann man im Rheinland hören, es gibt auch jene, die drauf schwören, dass man mit „Woll…?“, ganz ungeniert, beim Satzaufbau zum Schluss brilliert. Ein „Wat…?“ geht auch, wenn man erfragt, was hat der Mensch mir grad gesagt. Und auch ein „Odr...?“, das hat Reiz bei einem Redner aus der Schweiz. Der Linguist fragt sich entsetzt, warum man Sprache so verletzt. Er forscht in seinem Sprachlabor, das Ganze kommt ihm Spanisch vor. Doch findet er sehr schnell heraus, dies sieht nach Füllstoff-Hülsen aus, die man beim Sprechen sinnvoll nützt und so das Hirn beim Denken stützt. Es gibt auch „halt…“ in manchem Satz, auch dieses sucht sich seinen Platz, wenn konzentriert man sich besinnt, wie man die Wortwahl weiterspinnt. Es geht auch „Weißte...?“ gut am Ende, damit erzeugt man dann behände für einen Fakt die Qualität, damit´s auch jeder Depp versteht. „Nicht wahr…?“ ist drum genauso nützlich, denn diese Hülse dient grundsätzlich dem selben Zweck wie dieses „Weißte...?“ als Zusatz, der das Wissen speiste. „Aha…“ wär´ hier noch zu erwähnen, das hört sehr häufig man von jenen, die scheinbar Interesse zeigen, doch wünschten sie, du würdest schweigen. „Nicht möglich…“ stößt ins gleiche Horn, man sagt`s am Schluss und niemals vorn. Man zeigt damit dem Sprecher an, dass man ihm das nicht glauben kann. Ich will mich jetzt mitnichten zieren, auch mal ein Beispiel anzuführen. Wohl dem, der ein Exempel hat, der Leser fragt jetzt sicher: „Wat...?“ Ludmilla, 16, trieb es bunt! Der Frauenarzt, er tut ihr kund, dass er ein Embryo erspäh´, es folgte ein verdutztes „Hä…?“ Das Outing quälte sie unsäglich, ihr Lehrer rief abrupt: „Nicht möglich!“ Ihr Bruder, den´s nicht int´ressierte, die Nachricht mit „Aha“ quittierte. Die Eltern reagierten: „Nee...!“, man denkt an Enkel, die in spe recht wild durch einen Essraum toben, der Umstand ist nicht recht zu loben. Die junge Mutter ist ´ne Dreiste, erklärt den Sachverhalt mit „Weißte…?“, plus viermal „halt“ in ihren Sätzen, der Eltern Schreck folgt ein Entsetzen. So sei es stetig unser Streben, sich gutem Satzbau hinzugeben. Doch kann es auch Verzweiflung bringen, wenn wir akut um Worte ringen. „Woll…?“ @Copyright Melda-Sabine Fischer für noch nicht erschienenes Buch 7 (BoD-Verlag): "Das Wahre Leben - Bekloppt ist 88"
  12. Melda-Sabine Fischer

    Im Uhrwald

    Im Uhrwald Man weiß bereits seit langem schon, im Uhrwald gibt es manchen Ton, der uns an unsre Ohren dringt und oftmals sehr exotisch klingt. Es gibt dort, wo sich Schlangen häuten, sehr häufig ein bizarres „Läuten“, begleitet durch ein „Tick und Tack“, zuweilen auch ein „Klick und Klack“. Und auch ein Glockenspiel spielt leise im Uhrwald eine schöne Weise. Sehr laut kann man ein „Bimbam“ hören, das Waldgetier lässt sich nicht stören. So stört den Dompfaff auf dem Baum, das „Bimbam“ und das „Tick-Tack“ kaum. Er sorgt sich um die Brut im Ei, der Krach geht ihm am Arsch vorbei. Man hört an einer Silberpappel ein Standuhrwerk mit viel „Gerappel“. Der Stundenzeiger ist gebrochen, das Perpendikel fehlt seit Wochen. Es fristet trostlos, gleich daneben, die Taschenuhr ihr hartes Leben. Einst trug sie ein Premierminister, danach ein Pabst, dann ein Magister. Verzagt klappt sie den Deckel zu, sie findet nicht die rechte Ruh´, die sie im Uhrwald kraftlos sucht, weil nebenan die Schachuhr flucht. Nicht weit hängt eine Kuckucksuhr, doch fehlt vom Kuckuck jede Spur. Der Kuckuck hat sich wohl verpisst, weil ihn die Sanduhr ständig disst. Die Sonnenuhr weilt auf der Wiese und hofft auf eine frische Brise. Sie möchte gern der Sonne trotzen, statt ständig nur hinein zu glotzen. Der Armbanduhr ist es zu warm, sie sucht verzweifelt einen Arm, der sie in Baumes Schatten bringt, bevor der Schweiß ins Uhrwerk dringt. Doch findet sie nur eine Spur von einer alten Eieruhr. Die stand bei Cäsar in der Küche, dem Raum für dessen Wohlgerüche. Ein Chronometer glaubt zu wissen, wie sich zwei Wasseruhren küssen. Drum will er zu „Gefragt - Gejagt“, weil solchen Quatsch man dort erfragt. Der Sanduhr ist dies Wissen Latte, weil jener Sand, den sie einst hatte, im Stundenglas verschwunden ist, was sehr an ihren Nerven frisst. Es läuft ganz ohne einen Halt die Stoppuhr durch den Uhrenwald. Sie will den Weltrekord erringen und damit beste Leistung bringen. Ein Küchentimer denkt bei sich, die Stoppuhr hat wohl einen Stich. Er setzt die Stechuhr in Betrieb als frech gemeinten Seitenhieb. Die Wanduhr und der Uhrenwecker, die halten sich für große Checker. Die Bahnhofsuhr, sie weiß es besser, denn sie verehrt den Höhenmesser. Die Smartwatch, sie läuft autonom, denn hier im Wald gibt´s keinen Strom. Drum kann die Zeitschaltuhr nicht laufen, sie kann den Strom hier nirgends kaufen. Dem Nachbarn geht es ebenso, das ist das Uhrenradio. Es hat schon längst an sich entdeckt, dass es nicht spielt und auch nicht weckt. Im Uhrwald läuft seit Jahren schon die Lebensuhr, ganz ohne Ton. Doch hörst ein Röcheln Du und Schnaufen, dann droht sie bei Dir abzulaufen. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  13. Sommerfreuden - Sommerleiden Es wird jetzt wärmer und die Jugend, sie kleidet sich fern jeder Tugend mit kurzen Shirts, die Wampe blinkt, wobei das Winkfleisch heftig winkt. Mit kurzen Jeans, die Schenkel mollig, das Ganze wirkt doch etwas drollig. Selbst wenn Orangenhaut sie ziert, man kleidet sich recht ungeniert. Der Sommer naht mit heißen Tagen. Auch ich frag mich: „Was soll ich tragen?“ An sich bin ich ja kein Mimöschen, vielleicht geh ich mal ohne Höschen? Dazu ein schönes weißes Top und einen Strohhut auf dem Kopp? Nen Mini gar, sehr knapp bemessen, dies wird den Nachbarn wieder stressen. Denn jener der lugt hin und wieder mit seinem Fernglas durch den Flieder, begleitet durch ein lautes Stöhnen in ekelhaft erregten Tönen. Die Sonne brennt und es ist heiß, drum bietet es, wie jeder weiß, sich an, auch einmal nackt zu sonnen zu meines Nachbarn höchsten Wonnen. Mein Mops liegt hechelnd unterm Strauch und leckt sich schwitzend seinen Bauch. Die Hitze ist ihm viel zu drastisch, er zuckt und windet sich recht spastisch. Die Zecken, die ihn jetzt beglücken, die beißen ihn mit viel Entzücken. Der Mops ist deshalb richtig sauer, derweil der Nachbar auf der Lauer. Und dieser hat wohl unterdessen die Kinderstube glatt vergessen. Er schwenkt nun japsend wie ein Hecht gepaart mit Geilheit sein Gemächt. Von rechts naht jetzt ein schwarzes Hinkel aus schön beblühtem Gartenwinkel. Das pickt den Nachbarn ins Gemächt, worauf der lauthals schreien möcht´. Der Sommer, der uns sehr verzückt, macht ob der Hitze uns verrückt. Der Mensch, sowie die Tiere auch, sie nutzen gern den Wasserschlauch. Denn Wasserkühlung bringt Vergnügen, ob dies im Sitzen oder Liegen. Gar manchem dient ein Plastik-Pool, egal ob lesbisch oder schwul. Die Blumen sind jetzt oft zu wässern, um deren Dasein zu verbessern. Sie würden braun und wollen welken, egal ob Rosen oder Nelken. Der Postmann klingelt, es ist Drei, er schwitzt und hat ´nen Brief dabei. Die Stadt erklärt uns (welch Gebaren!), wir sollten künftig Wasser sparen. Wie soll das gehen bei der Hitze? Der Bürgermeister macht wohl Witze!? Nun ja (denk ich in aller Ruhe), es gibt ja noch die Tiefkühltruhe. Ich setz mich dann mit meinem Steiß in dieses dort vorhand´ne Eis. Gesäumt von Pizzen und Frikandeln, wär´ dies ein adäquates Handeln. Doch kann ich wohl, fällt mir grad ein, mitnichten so gelenkig sein. Drum muss ich diesen Plan verwerfen, der Umstand zerrt an meinen Nerven. Als ich so in die Truhe seh, entdecke ich noch Fischfilet. Schön tiefgefroren, 4 Pakete, garniert mit etwas roter Bete. Die staple ich nun sehr gewitzt, auf einen Stuhl, wo man sonst sitzt. Die Kühlung nimmt dann ihren Lauf, die Hauptsach´ ist, man setzt sich drauf. Doch tropft es jetzt in meine Schuhe, der Fisch kommt wieder in die Truhe. Nach Käpt´n Iglo riecht mein Po, der Stuhlbezug stinkt ebenso. Den Nachbarn hat dies amüsiert, derweil er durch den Flieder stiert. Gleichwohl, es ärgern ihn die Mücken, ja auch der Sommer der hat Tücken! Jetzt schimpft er laut und schreit: „Verdammt!“ Er hat sich sein Gemächt verschrammt am Stacheldraht, der seit Advent sein Grundstück von dem meinen trennt. Verletzt kann er jetzt nur noch keifen, ich kann kein Lachen mir verkneifen. Er rennt ins Haus, drum ist jetzt Ruh´, „Affe tot und Klappe zu“! So kann ich jetzt in Ruhe chillen und kann mir eine Bratwurst grillen. Der Mops, er hat die Wurst gerochen und kommt recht hungrig angekrochen. Wir machen es uns jetzt gemütlich und tun uns an dem Grillgut gütlich mit einem Bier, vielleicht auch mehr. Entspannend ist das Sommerflair. Der Sommerfreuden gibt es viele, zumeist da haben sie zum Ziele, dass man die Kräfte aktiviert, auch wenn wer durch den Flieder stiert. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  14. Damals war’s… Als unlängst ich im Grünen war, da wurde mir ganz plötzlich klar, dass nichts mehr ist, wie ich es kannte, weil mich die Zukunft überrannte. ******** Heute sieht man oft Gestalten, die meist ein Dings in Händen halten auf allen Straßen und an Tischen, wobei sie auf dem Dings rumwischen. Man schreit hinein ganz ungeniert, auch wenn es niemand int´ressiert. Selbst in der Bahn, auch oft im Bus, verbreitet man den größten Stuss. Das nennt man I-Phone oder Handy, dies nutzt mit drei schon Nachbars Mandy. Statt schön mit Puppen brav zu spielen, tut’s Kleinkind schon aufs Handy schielen. Wenn man sich unterhalten wollte, so, dass es keiner hören sollte, dann ging man damals auf die Schnelle zum Telefon in einer Zelle. Dort hing ein Tastentelefon, man hörte erst ´nen freien Ton, wenn man mit Kleingeld es bestückte, worauf der Anruf meistens glückte. Man störte niemand in der Zelle, auf jeden Fall und alle Fälle behielt man seinen Senf für sich, kein lautes Wort nach draußen wich. ******** Die Kaffeemühle seinerzeit war jederzeit per Hand bereit, die Kaffeebohnen klein zu mahlen (eins von den schönen Ritualen!). Der Kaffeefilter war grundsätzlich fürs Kaffeepulver unersetzlich, mit Wasser lief‘s dann in die Kann‘ als Brühgenuss für Frau und Mann. Heut nutzt man einen Automat, der innendrin schon Bohnen hat, das Wasser hinten oder seitlich, die Kaffeebrühe schmeckt nur leidlich. ******** Auch hat die Mode sich gewandelt, wobei es sich noch immer handelt um Röcke, Blusen, Hemden, Hosen, in denen Menschen gerne posen. Bei Jeans jedoch, da wird man stutzig, der neue Look, der ist nicht putzig. Durch Löcher, die hinein gerissen, da wirkt das Beinkleid arg verschlissen. Wir trugen damals Tag für Tag nur Hosen mit meist weitem Schlag, der sich dann übers Schuhwerk legte und so damit die Straßen fegte. ******** Ein mancher schimpft heut anonym, die Wortwahl ist meist ungestüm. Du kannst dem Mobbing nicht entrinnen, der Shitstorm wird verdeckt beginnen. Man nutzt dazu das Internet und hat dafür ´nen Gruppenchat, in dem man im „sozialen“ Rahmen beleidigt unter falschem Namen. Wenn damals man ´ne Wut verspürte, die dann im Magen rumrotierte, ließ man persönlich jemand wissen, sein Lebenswandel sei beschissen. Das wurde „Aug in Aug“ bereinigt, man hat nicht anonym gesteinigt, und dem, der solches angewandt, gab man versöhnt dann meist die Hand. ******** Die „D-Mark“ kommt mir ins Gedächtnis, der „Euro“ ist heut ihr Vermächtnis. Beim Umtausch lief etwas verkehrt, das Geld scheint nur die Hälfte wert. Nicht immer, aber dann und wann stell ich noch eine Rechnung an, bei der ich denke -ungelogen-, man hat uns irgendwie betrogen. Das Jägerschnitzel -wie du weißt- war damals sehr human bepreist, für D-Mark 8,00 ward es geschlemmt, der heut’ge Preis erscheint mir fremd. Für Euro 16,00 kriegst du’s heute, der Gastronom macht fette Beute. Zum Kurs von damals, ja das weiß ich, ergibt das D-Mark 32,00. Das Ganze mich doch sehr empört, die Rechnung ist doch wohl verkehrt, denn hätte man es fair gewandelt, hätt sich’s um Euro 4,00 gehandelt. So gibt es auch bei Reiselust nicht selten einen Riesenfrust, denn das Hotel hat längst erfasst, dass doppelpreisig besser passt. ******** Ich schlemmte gern ´nen "Negerkuss", das war mein liebster Hochgenuss. Heut findet man ihn nimmermehr, als Schaumkuss kommt er jetzt daher. "Zigeunerschnitzel" waren spitze, man machte niemals schlechte Witze. Als Puszta-Schnitzel kriegt man´s jetzt, hab´ ich beim Essen wen verletzt? Auch "Dicke Bohnen" sind verstorben, sie werden jetzt als "Groß" beworben. Der Umstand macht mich sehr nervös, denn bin ich selber adipös. Ganz leise "Uncle Ben" entwischte, ein Schwarzer, der uns Reis auftischte. Das Foto wurde weg radiert. Hab ich denn wen diskriminiert? Durch Essen wen herabzusetzen und durch Genuss wen zu verletzen, war wirklich niemals mein Begehr, ich widme mich jetzt dem Dessert. ******** Früher sagte man den Blagen, sie müssten stets die Wahrheit sagen, doch heut‘ erkennt man ungeniert, dass nur wer lügt die Welt regiert. Denn alle Trumps auf dieser Welt, die twittern, was das Zeug nur hält für ihren Wahlkampf kecke Lügen, so kann man Wähler dreist betrügen. ******** Auch damals war nicht alles gut, es schreckte uns die „braune Brut“. Die Nazis haben unverdrossen auf Andersdenkende geschossen. Dies Leid ist heute weit entfernt, doch hat man nichts daraus gelernt, denn aktuell, da kann man riechen, wie Nazis aus den Löchern kriechen. Auch wenn die Flyer blau und rot, bin ich noch lange kein Idiot. Das Braune, das stinkt meilenweit, der Irrsinn macht sich wieder breit. Wenn alle Wähler doch bloß wüssten, wie falsch es ist, den Populisten erneut blind hinterher zu laufen wie braun gefärbte Ratten-Haufen. Ein jeder sollte schnell erkennen, dass wir das Blatt nur wenden können ganz ohne Wut und ohne Hass, dann macht die Zukunft doppelt Spaß! ******** @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  15. Melda-Sabine Fischer

    Brimborium

    Brimborium (Synonyme: „Buhei“, „Gedöns“, „Getue“, wirkungsloses Herunterbeten/Herunterleiern“, „Geschiss“, „unnützer Aufwand“, „Rumgemache“, „Gezeter“, „Chi-Chi“, „Gehabe“, „Tamtam“) Der Mensch, er nörgelt oft herum und macht meist ein Brimborium um das, was null und nichtig ist, wobei der Jähzorn ihn zerfrisst. Und auch die Tiere sind nicht dumm, sie kennen das Brimborium. Jedoch das Faultier auf dem Stamm ist stets genervt von dem Tamtam. *** Der Kanzler macht stets viel Buhei um Dinge, die uns einerlei. Sehr unnütz ist sein Aufwand oft, wobei man mehr Substanz erhofft. *** Mit viel Gedöns hat mich gemobbt ein Polizist, der mich gestoppt. Denn Tempo 80 sei nicht ohne in der verkehrsberuhigten Zone. *** Ein Schlossgespenst sitzt auf der Truhe, es stöhnt herum mit viel Getue. Sein Eheweib hat ihn entleibt jetzt spukt es gänzlich unbeweibt. *** Ein Pastor kann bei Hochamtsfeiern die Predigt nur herunterleiern. Wenn wir auch sehr um Gnade flehten, bleibt´s wirkungsloses Runterbeten. Auch dreht beim Hochamt über Stunden der Pastor meist sehr viele Runden um den Altar mit viel Geschiss, vielleicht vermisst er sein Gebiss!? Dann rennt er mit dem Messbuch rum und fertigt ein Brimborium. Er hebt es exaltiert gen Himmel, dazu tönt dreifaches Gebimmel. *** Ein Lehrer schreibt was an die Tafel, er erntet Murmeln und Geschwafel. „Das ist jetzt unnütz“, führt er aus, Ihr holt jetzt Eure Hefte raus!“ Doch bleibt kraft allen Bohnenstrohs des Lehrers Rede wirkungslos. Die Dummheit setzt Proteste frei, das Ganze grenzt an ein Buhei. Trotz aufgeregtem Rumgemache geht es recht missgestimmt zur Sache. Es schreibt sogar der freche Peter den Mathe-Test mit viel Gezeter. *** Es stelzt umher ein blonder Schwabe, mit viel Chi-Chi und viel Gehabe. Er fühlt sich wie ein Mann von Welt im Morgenrock von Lagerfeld. *** Ein Dromedar im Urwald grübelt, ob es der Farn ihm wohl verübelt, wenn es zum Koten ihn benutzt und sich mit dessen Blattwerk putzt. Der Farn hingegen äußert sich, dies Tun sei doch recht ärgerlich. „Dein Wunsch, er stimmt mich wenig heiter, mach kein Geschiss, geh einfach weiter.“ Das Dromedar glaubt, rauszuhören, der Farn wird sich mit Recht empören. So meidet es das Farn-Tamtam und scheißt der Zeder an den Stamm. *** Ich wollte mir hier nicht verwehren, Begrifflichkeiten zu erklären. Doch jetzt ist Schluss, die Zeit ist rum. Es lebe das Brimborium! @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  16. Neckische Phantasien Ich fühl‘ mich manchmal kannibalisch, mein Denken wird dann animalisch. Die Wünsche werden höchst obskur, die Phantasie rutscht aus der Spur: Ich ließe mich gern schwarz bepinseln von Hindus auf den Fidschi-Inseln. Mit Eskimos in roten Socken will ich gern mal im Iglu hocken. Dem Erdogan am Bosporus gäb‘ ich mit Schwung ´nen Pferdekuss. Den Putin will für die Allüren ich furchtbar gerne mal kastrieren. Wenn Kim Jong-Un recht böse guckt, dann hätte ich ihn wild bespuckt, das wär‘ für mich kein großes Drama, denn ich wär‘ gern ein dummes Lama. Als Vampir will ich Nazis beißen, nen Haufen auf die Rechten scheißen. Politiker, die mich verdrießen, will ich mit Nilpferdkot beschießen. Es wär für mich auch ein Pläsier, wär‘ ich im Zoo ein Gürteltier, dann würde ich mit Menschenaffen die Zoobesucher blöd begaffen. Ich wär auch gern ein Krokodil, das glotzt meist faul und tut nicht viel, so wie ein Faultier auf ´nem Ast, das regt sich nur, wenn es ihm passt. Ich würd‘ mich gerne mal betrinken und ungewaschen richtig stinken. Dem Chef möcht‘ ich die Meinung geigen und ihm den Stinkefinger zeigen. Ich will auch auf den Mars rauf fliegen und von ´nem Mars-Mann Aliens kriegen. Den Mann im Mond will ich besuchen mit Apfelmus und Reibekuchen. Ich möcht‘ im Stadtpark Männer jagen, um sie nach einem Date zu fragen. Wenn sie dann lüstern mich umfassen, würd‘ ich sie einfach stehen lassen. Auch möchte ich auf einem Besen ganz nackig tanzen für Chinesen, mit Tarzan durch den Urwald streifen, ihm keck an die Liane greifen. Ich möcht‘ mich gerne mal vergessen und mit George Clooney Kekse essen. Für Bohlen würd‘ ich Schlager singen, die mich in die TOP15 bringen. Ich wär‘ auch Fakir furchtbar gern, dann ist mein Rücken nicht so fern, und ich kann nachts, statt auf Matratzen, mich mittels Nagelbett schön kratzen. Doch diese Wünsche, wie Ihr’s ahnt, sind mit dem Leben nicht verzahnt. Ich sag den Alten, wie den Jungen: „Sie sind der Phantasie entsprungen!“ @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  17. Wer weiß denn sowas? Sehr penetrant stellt man mir Fragen: Warum nur plärren kreischend Blagen? Wie kommt es, dass im Zorn man bebt und dass ein Mensch nicht endlos lebt? Wer weiß denn sowas, denkt mein Ich, wieso fragt man dies grade mich? Ich bin mitnichten Philosoph und halte mich an sich für doof. Mein Chef, der will mich provozieren und fragt: „Was heißt denn emittieren?“ „Wer weiß denn sowas?“, mir entfährt, „wenn ich was sag, ist´s doch verkehrt.“ Warum sieht eine Langschwanzmaus ganz anders als ein Nilpferd aus? „Wer weiß denn sowas?“, fragt der Quizzer, der weit entfernt vom Alleswisser. Ihm sind die Fragen auch recht schnurz: Wie schnell verfliegt ein Männerfurz? Wieso, warum klingt manch Gedicht, als wär´ der Dichter nicht ganz dicht? Warum horcht man an der Matratze? Wieso ist vieles für die Katze? Warum heißt es, trotz schlimmer Gicht: „Alte Liebe rostet nicht“. Wo findet man den Stein der Weisen? Warum geht Gulliver auf Reisen? Warum hat Erdogan ´ne Macke? Warum haut Putin auf die Kacke? „Wer weiß denn sowas?“ ist die Frage, die stell ich mir fast alle Tage. Warum hat man nicht unverdrossen den Donald Trump längst weggeschlossen? Auch was ich nicht so recht erkenne, das ist die Frage mit der Henne. War sie es oder gar das Ei, wer war denn wohl zuerst dabei? „Wer weiß denn sowas?“, fragt Frau Müller (ihr Intellekt ist nicht der Knüller). Der Fahrschulprüfer scheint verzagt, er hatte lediglich gefragt: “Wo ist die Bremse, wo das Gas?“, dies macht Frau Müller wenig Spaß. So nutzt sie falsch das Gaspedal, dem Mauerwerk war das egal. Man fragte mich jüngst ungestüm: „Was ist denn wohl ein Akronym?“ „Wer weiß denn sowas?“, sag ich schnell, „ich hasse Schweinkram generell.“ Ich weiß auch nicht, was heißt pandemisch, das klingt mir viel zu akademisch. Ich weiß nur, dass Corona heute geht auf die Jagd nach Menschenbeute. Mich hat es stets auch irritiert, wenn wer was ad absurdum (?) führt. Und auch amorph (?) scheint kurios und tritt in mir das Grauen los. „Wer weiß denn sowas?“ fragt nasal der Schüler Max mit großer Qual. Mit Cosinus (und Tangens auch) fragt man ihn Löcher in den Bauch. Wenn irgendwer was alloziert (?), dann frag ich mich recht ungeniert, was will der Mensch mir damit sagen? „Wer weiß denn sowas?“ muss ich fragen. Es macht mich auch so ziemlich müde die Frage nach der Attitüde (?). „Was weiß denn ich?“, sag ich verstört, „ich hab´ das Wort noch nie gehört!“ Die Frage: Wer wird Millionär? ist, glaub ich, auch für Jauch sehr schwer. „Wer weiß denn sowas?“, ruft der Günther, „ich komm erst nach der Show dahinter!“ Von der Geschichte die Moral, sehr viele Fragen sind ´ne Qual. Doch meistens eine Antwort winkt, trifft man auf niederen Instinkt. So weiß der Mann von Welt Bescheid, warum die Maid im Minikleid mehr Männerblicke auf sich zieht, als die, die man im Sackkleid sieht. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  18. Das Gesicht (…oder „The Face“) Gesichter, derer gibt es viele! Durch sehr gekonnte Mienenspiele, da wollen sie dich wissen lassen, ob sie dich lieben oder hassen. Das Face mit einer runden Form gleicht einem Mondgesicht enorm. Ein Eierkopf ist was Fatales, dann hat das Face etwas Ovales. Zu einem Face gehört ein Mund, der tut dir dies und jenes kund. Auch wächst ´ne Nase im Gesicht, die muss man schnäuzen oder nicht. Man kann auch in der Nase popeln, das machen Männer (...meist in Opeln), wenn sie vor roten Ampeln stehen und ungeduldig Grün erflehen. Am Mund gibt’s links und rechts noch Falten, die dir vom Kinn die Lade halten. Auch Lippen sind am Mund platziert, mit ihnen küsst du sehr versiert. Ein Mund ist oft gespickt mit Zähnen, man zeigt beim Lachen sie und Gähnen. Wenn sie noch weiß sind, ist gewiss, dann zeigt man freudig das Gebiss. Zu Stirn und Wange (...auch zum Kinn), da schaut man gerne einmal hin, wenn Grübchen zieren ein Gesicht. Sind sie am Hintern --> eher nicht! Um Gottes Güte voll zu machen (…der macht ja keine halben Sachen), ziert das Gesicht ein Paar von Augen, die allgemein zum Sehen taugen. Darüber sitzen Augenbrauen, um attraktiver auszuschauen. Der eine steht drauf, sie zu zupfen, ein andrer will sie lieber rupfen. Man kann auch mit den Augen klimpern. Sehr hilfreich sind dazu die Wimpern, die dir am Augendeckel hängen, um Staubpartikel zu verdrängen. Den meisten Menschen angeboren sind seitlich außerdem noch Ohren. Man soll zum Hören sie benutzen und hin und wieder auch mal putzen. Mit dem Gesicht, da kannst du schmunzeln, du kannst damit die Stirne runzeln. Auch schneiden Menschen gern Grimassen, wenn Schelmereien sie erfassen. Man kann das Face auch künstlich wandeln, es lässt mit Botox sich behandeln, doch sieht man danach -welch ein Graus- sehr oft wie aufgequollen aus. Wenn jemand dich sehr dreist belügt und lächelnd hinterrücks betrügt, dann traue seinem Lächeln nicht, der Mensch hat nur ein Arschgesicht! @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  19. Alles Käse ! Man weiß, Madame de Pompadour, die aß am liebsten Romadur, doch König Ludwig fand dies krank, weil sie extrem nach Käse stank. Napoleon gab seinem Heer am liebsten reifen Camembert. Da die Soldaten danach stanken, geriet so mancher Feind ins Wanken. Der Alte Fritz und seine Schwester, die aßen gerne alten Chester, der dann meist in den Zähnen hing, bevor er an zu faulen fing. Der Cheddar ist in England „in“, die Queen sie langte gerne hin. Selbst Charles‘ Camilla kriegt das Zittern, wenn ihre Nüstern Cheddar wittern. Aus Frankreich kommt der Fol Epi, erwärmt den Magen bis ins Knie. Er treibt die Luft bis in den Darm, sein Blähgeruch hat herben Charme. Der Emmentaler aus der Schweiz hat für Spione seinen Reiz. Durch seine Löcher sieht man alles, man schaut hindurch im Fall des Falles. Den Erstgenuss von Gorgonzola bereut der Staatschef aus Angola. Er hat beim Staatsbesuch in Hessen die Plastikpackung mitgefressen. Als er nach Haus‘ zurück gekommen, da war der Zöllner sehr benommen, weil er in dessen Koffer fand nen Handkäs aus dem Hessenland. Der Handkäs (ein Geschenk aus Gießen), der lässt schon grüne Punkte sprießen, auch Harzer Roller, der schon siecht, recht stinkig aus der Tasche kriecht. „Das ist doch Käse“, Josef rief, da er nie mit Maria schlief, „weil jetzt das Christkind auf der Welt, fühlt man als Depp sich hingestellt.“ „Das ist doch Käse“, sagt Herr Schmitz zu seiner Frau im Flugzeugsitz. Da beide Schmitzens etwas dicklich, scheint dieses Sitzen nicht erquicklich. Der Klapptisch, wie ´ne Bogenlampe, hängt schief auf seiner Wohlstandswampe. Was Schmitz am Fliegen vollends hasst, ist wenn der Gurt nicht wirklich passt. Es rief mich jüngst Herr Scholz, mein Boss, der seinen Kaffee grad genoss: „Ich soll den Brief hier unterschreiben? Ich denke mir, das lass ich bleiben! Der Text, den ich soeben lese, mein lieber Mann, der ist doch Käse! Sie haben hier recht ungeniert dem Papst Kondome offeriert. Wir sind zwar top in Gummiwaren, doch das ist kein Geschäftsgebaren! Man hält in Rom uns für Idioten für das, was Sie hier angeboten!“ Den Fliesenleger Oskar Kohn plagt eine tiefe Depression. „Das ist doch Käse“, was hier läuft, „weil meine Gattin nur noch säuft!“ Doch will es ihm nicht ganz gelingen, vom Wohngebäude abzuspringen, denn so ein Sprung nicht wirklich lohnt, wenn man das Erdgeschoss bewohnt. Auch ich gönn‘ Käse ab und zu mir gerne mal von einer Kuh, doch auch von Schafen und von Ziegen schmeckt er als Brot-Belag gediegen. Nur das Gerede mancher Leute, das irritiert mich oft - bis heute. Sie kreischen, lästig wie ´ne Fräse: „Das ganze Leben ist doch Käse!“ Das kann doch nicht am Käse liegen, dass die nichts auf die Reihe kriegen. Was schief läuft, das ist auszuräumen, es lohnt extrem, sich aufzubäumen! @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  20. Melda-Sabine Fischer

    Lecker, Lecker

    Lecker, Lecker Ein Hühnerbein mit Zuckerguss, zählt keineswegs zum Hochgenuss. Bei Schoko-Kuss mit Remoulade kennt die Verdauung keine Gnade. Auch ein Parfait von zarter Qualle ist nichts für Leber und für Galle. Es wird den Magen nicht genieren, auch hier mit Macht zu rebellieren. Und liegt vor mir in einer Schüssel vom Elefant kandierter Rüssel, dann ruf ich laut: „Das ess ich nicht, von diesem Fraß krieg ich die Gicht!“ Vom Känguru Frittierter Beutel drängt mir den Ekel bis zum Scheitel. Geschmortes Meerschwein als Ragout ist auch nicht meines Festmahls Clou. Den Milchreis, schön gewürzt mit Zimt, der im Geschirr mit Eisbein schwimmt, kann als Gourmet ich niemals ehren, ich werde mich des Mahls erwehren! Bei Affenhirn, sehr zart gesotten, kann ich nur aus dem Gasthaus trotten. Seh ich glacierte Kudu-Schwänze versagt mein Appetit in Gänze. Mit Rum versetzte Krötenaugen, die nicht einmal als Nachtisch taugen, die lass ich stehen, weil´s mich schüttelt, auch wenn man sie als „zart“ betitelt. Von Schlangenhaut, kurz angebraten, da ist dem Leser abzuraten. Die Haut verbleibt, möcht ich erwähnen, auch andren Tags noch in den Zähnen. Flambiertes Faultier an Risotto beschert mir einen „Flotten Otto“, genau wie Panda überbacken, danach kann ich nur Dünnes kacken. Bei Regenwürmern mariniert mein Appetit sehr schnell gefriert. Ich wünsch mir sehnlichst Speisekarten mit Speisen, die nicht gleich entarten. Doch bringt sautierter Salamander die Auswahl-Wünsche durcheinander. Und auch der Laubfrosch an Garnelen wird mein Gedärm recht schmerzhaft quälen. Genauso ist es mit dem Molch, gespießt auf einen Fischschwanz Dolch. Ich kann auch hier Dir nur versprechen, Du wirst in Kürze jäh erbrechen. Das Steak von einem Gartenigel, gegrillt auf einem Mauerziegel, wird meine Stimmung nicht erheitern, mein Zahnfleisch wird in Bälde eitern. Tarantel kurz sautiert an Sprossen hab´ ich hienieden nie genossen. Von Gartenwespen an Tomaten, hat man mir gleichfalls abgeraten. Den Schmetterling mit Eierschnee auf einem Bett von Erbspüree hab´ ich als Highlight nie geordert, weil es den Gaumen überfordert. Gedämpfte Ratte mit Spinat isst sicher gern der Asiat. Doch muss ich solches mir verbitten, dann lieber Currywurst mit Fritten! Ich kann mich noch so mühsam schinden, dass was ich mag, ist nicht zu finden. Im Schnitzel find´ ich meinen Frieden, Geschmäcker, die sind halt verschieden. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
  21. In der Oper Ins Opernhaus geht Onkel Ferdi, die spielen irgendwas von Verdi. Der Onkel war bisher noch nie da, vielleicht gibt man ja heut‘ Aida !? Des Onkels Wünsche sind recht wahllos, er nähm‘ natürlich auch Don Carlos. „Mir ist es Wurscht“, der Onkel denkt, die Karte wurde ihm geschenkt. Mit weißem Hemd und mit Krawatte und mit ´nem Anzug, den er hatte gekauft zur Hochzeit von Sohn Klaus, will er heut hin zum Opernhaus. Der Onkel ist ein kluger Mann, schafft sich ein Opernglas noch an. Vom ersten Rang in Reihe zehn kann man damit gleich besser sehn‘. Er tritt recht frohgelaunt vors Haus und schreitet Richtung Opernhaus, kauft im Foyer noch ein Programm und kämmt sein Haar noch mittels Kamm. Den Mantel, der ihm etwas knapp, gibt er an jener Theke ab, wo Wichtrud Krause ihn behände dann weghängt bis zum Opernende. Er reiht sich ein in ein Gedränge, das vor ihm strebt in Richtung Ränge, die Treppen rauf -wohl dreißig Stufen-, da hört er hinter sich ein Rufen: „Mein Herr“, ruft lauthals Wichtrud Krause, „ich will nicht warten bis zur Pause. Ihr Opernglas im Mantel steckte, Sie war’n schon weg, als ich’s entdeckte!“ Der Onkel nimmt fünf Euro her, gibt es Frau Krause als Salaire, bedankt sich höflich mit dem Satz: „Dann geh‘ ich mal zu meinem Platz.“ Zum dritten Mal hat es geläutet, was in der Oper wohl bedeutet, die Sänger treten bald hervor und singen dir dann etwas vor. Das Licht erlischt, man hört nur Munkeln: „Die Künstler singen wohl im Dunkeln!?“ Der Vorhang hebt sich, es wird grell, im Rampenlicht steht Wilhelm Tell. „Was macht der Tell denn in Ägypten, der hat bestimmt die falschen Skripten?!“ So wundert sich der Onkel Ferdi: „Das ist doch sicher nicht von Verdi !?“ „Das ist Rossini “, spricht Franz Schmitz, klemmt adipös im Nachbarsitz. Als treuer Opernabonnent Franz Schmitz ein jedes Machwerk kennt. „Das Werk basiert auf Schillers Drama, nur weiß ich nicht, warum ein Lama auf dieser Opernbühne steht, ich hoffe sehr, dass es gleich geht! Das Tier ist nicht des Pudels Kern, ich mag’s gern klassisch, nicht modern! Der Regisseur spinnt meist enorm, gibt er dem Stück ´ne neue Form.“ Abrupt tritt da ein Männerchor aus dunklem Hintergrund hervor, der singt recht laut, aus vollem Hals, das Lied vom Jäger aus Kurpfalz. „Da schimmelt doch die Tortellini, das Lied ist doch nicht von Rossini “, so mosert laut der dicke Schmitz, „dies zu vermischen ist ein Witz!“ Sodann der Tell, ein Bass mit Klasse, durchschreitet eine hohle Gasse. Dort steht ´ne Kuh mit Namen Fury, das Ganze spielt im Kanton Uri. Der Kanton, der liegt in der Schweiz, dies hat den ganz besond´ren Reiz, dass Wilhelm Tell (der Mann hat Nerven!) beginnt, ins Publikum zu werfen… …zehn Ricola mit seinen Händen, doch dabei lässt er’s nicht bewenden. Er schiebt sich, weil es sehr gesund, schnell selbst noch eines in den Schlund. Man sieht ganz deutlich, wie er zuckt, er hat jetzt das Bonbon verschluckt, kann nicht mehr singen, nur noch prusten, fängt an, laut in Schiss-Moll zu husten. Jetzt der bekannte Rütli-Schwur, es singt der Männerchor in Dur als Landvolk, welches unverdrossen erklärt sich so zu Eidgenossen. Im zweiten Akt erscheint Aida mit einer Demo der Pegida und fremdenfeindlichen Parolen, das Publikum fängt an zu johlen. Jetzt links vom Bühnenrand sich schält der Landvogt Gessler, der gequält als Bariton kurz intoniert, dass das Geschehen ihn pikiert. Der Tell, er hätte ihn vergrätzt und in der Ehre schwer verletzt. Tell wollte Gesslers Hut nicht grüßen, drum muss der Tell jetzt dafür büßen. Der Hut, er hing an einer Stange, dem Tell wird plötzlich Angst und Bange. Der Vogt will (was den Tell verdrießt), dass er vom Kopf des Sohnes schießt… …die Frucht, die uns schon mal verdrossen, weil uns das Paradies verschlossen. Der Tell erbittet eine Gnad: „Geht auch ´ne Schüssel Obstsalat?,… …vielleicht tut’s auch `ne Schlangengurke?“ „Nun schieß schon endlich, alter Schurke“, so brüllt der Landvogt, er wird bös‘, auch Onkel Ferdi wird nervös. Im dritten Akt sitzt die Soubrette mit Magen-Darm auf der Toilette; die Intendantin, Martha Kühne, schickt Lohengrin jetzt auf die Bühne. Der singt uns dann -wir sind ganz Ohr- ein Lied von Richard Wagner vor. Sein Schwan wirkt völlig ausgeruht, doch Lohengrin wird ausgebuht. Das Publikum ist jetzt putzmunter, da fällt ein Kronleuchter herunter, man sieht die Scherben weithin spritzen bis dorthin, wo die Geiger sitzen. Das Lama hat verschreckt gezuckt und gleich den Dirigent bespuckt. Drauf hat das Tier sich -ungelogen- schnell hinter‘s Bühnenbild verzogen. Der Sohn vom Tell, mit Namen Walter, singt als Tenor jetzt: „Hör mal Alter, schieß endlich mir geflissentlich vom Kopf das Obst, ich bitte Dich!“ Und Walter reicht dem Vater Tell nun Pfeil und Bogen auf die Schnell‘, dazu ´nen Apfel (Granny Smith), doch Papa Tell hat reichlich Schiss: „Mit Pfeil und Bogen, das wird schwer, habt ihr denn nicht ein Luftgewehr?“ Von rechts, gehüllt in Samt-Gewänder, singt jetzt in Moll ein Holländer,… …den wohl als fliegend jeder kennt: „Komm‘ Tell, mach hin, Du hast Talent. Grad neulich hast Du unverdrossen den Hamlet auch mit links erschossen. Aida muss heut‘ noch nach Nizza, singt als Sopran: „Du kriegst ´ne Pizza, wenn Du jetzt endlich schießbereit, Mensch Tell, mach hin, es wird jetzt Zeit.“ Der Tell, obwohl die Hand ihm zittert, nimmt jetzt den Apfel ganz verbittert, legt sanft ihn auf des Sohnes Schopf, singt in As-Dur: „Ich armer Tropf.“ Ein Schuss, ein Schrei, es ist gelungen, der Apfel ist vom Kopf gesprungen. Der Pfeil, er hat ihn prompt ereilt und in der Mitte durchgeteilt. Man intoniert: „Es ist vollbracht, wir wünschen allen gute Nacht.“ Im ersten Rang, in Reihe zehn, macht man sich auf, nach Haus zu geh‘n. Vier Stunden hat man unversehrt dem Chaos heute zugehört. „Viel zu modern!“, denkt Onkel Ferdi. Im Grab rotiert Giuseppe Verdi. @Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil
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