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Erster Haiku-Versuch


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Hallo @Schmuddelkind und @Sonja Pistracher,

 

mit Haiku's kenne ich mich auch nicht aus, lediglich auch nur die Silbenzahl. 

Ich habe ein einziges Mal ein Tanka geschrieben (das sind nochmal 2 Zeilen mit je 7 Silben mehr) und mich selber damit für gescheitert erklärt ?‍♀️

Aber immerhin ist dann aus dem für mich gescheiterten Versuch ein Gedicht entstanden. 

Beides werde ich in den nächsten Tagen hier einstellen. 

Ob dieses Haiku gut ist, kann ich leider nicht bewerten, aber ich finde es nett . Man darf ruhig auch was ausprobieren, denn nur so findet man heraus, ob nicht noch weitere Talente in einem schlummern.

Somit @Schmuddelkind, wenn du dich bei deinem Versuch gut gefühlt hast und positives Feedback bekommst, würde ich es öfter probieren. Nur Mut

 

Liebe Grüße euch beiden 

ConnyS 

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Gut erkannt, liebes Schmuddelkind.

 

Dies könnte, mit gaaaaaaaaaaanz viel gutem Willen, unter der Kurzgedichtform Senryu  laufen.

 

Erklärung:

 

In einem Haiku sollte eine Naturbeobachtung verdichtet werden, während es in einem Senryu um Emotionen geht.

 

 

In deinen Zeile lese ich eine Festsellung und dazwischen erahne ich allerhöchstens die Emotion.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

Nachtrag: Genau wie Pissnelke es sagt: es hat erheitert

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vor 23 Minuten schrieb Pissnelke:

Köstlich, wie du hier alles, was nicht in ein Haiku gehört, in die Form 5-7-5  bringst, nach dem Motto: Hauptsache von außen schick. Ich finde es sehr gelungen und habe mich amüsiert.

Ich glaube fast lieber Schmuddi , dass es genauso gemeint war. Ins Schwarze getroffen liebe @Pissnelke würde ich sagen (lächel). 

Sonja 

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Hallo Schmuddelkind,

 

 

sehr humorvoll und ich tendiere ebenfalls dazu, kurz das Etiquett "Senryu" zu zücken, denn Humor kann neben den Blicken in die innere Welt (Gedanken, Emotionen...) des Menschen, wie Sternenwanderer schon sagte,  ein Kriterium für ein S. sein. 

 

Aber unabhängig davon, ob die  Form nun klar hervortritt oder sich doch entzieht, hat dein poetolgisches Kurzgedicht oder Parodie (Claudi) einen erfrischenden Witz.

 

LG,

Mi

 

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Ui, so viele Realtionen zu meinem kleinen Späßchen!:scared:

Das überrascht mich sehr und umso mehr möchte ich euch danken für eure zahlreichen Kommentare.:smile:

 

vor 5 Stunden schrieb Sonja Pistracher:

Die Silbenzahl fünf - sieben - fünf lieber @Schmuddelkind wäre wohl als erste Voraussetzung durchaus gelungen. Aber wir haben im Forum ja nun zum Glück Profis, die das ganz genau wissen. Bin gespannt, was sie dazu sagen.

Die ließen sich ja auch nicht lange bitten.:wink:

Ja, liebe Sonja, die äußere Form ist hier das Einzige, das dem Haiku gerecht wird, wodurch die Selbstreferentialität des Gedichts zum Selbstspott wird.

 

vor 5 Stunden schrieb ConnyS:

Ich habe ein einziges Mal ein Tanka geschrieben (das sind nochmal 2 Zeilen mit je 7 Silben mehr) und mich selber damit für gescheitert erklärt

Diese ganzen japanischen Gedichtformen sind auch sehr schwer umzusetzen, liebe Conny, weil sie gar nicht für die deutsche Sprache konzipiert wurden. Das ist ja das Blöde an Literatur und insbesondere an Gedichten: Den Inhalt kann man vielleicht übersetzen, aber man kann den Klang nicht in eine andere Sprache herüberretten. Wer nie Shakespeare auf englisch gelesen hat, versteht deshalb nur das Wesentliche, aber er hört eben nicht, wie Shakespeare klingt.

 

Bei japanischen Gedichten ist dies um ein Vielfaches unzureichender, weil es in der japanischen Sprache keine Betonungen gibt (jedenfalls keine lexikalische Betonung). Daher kann das Konzept des Haikus nur auf japanisch seine eigentümliche Wirkung entfalten. Im Deutschen können wir nur versuchen, die Regeln des Haikus, Senryus etc. zu übertragen und etwas zu erzeugen, das der ursprünglichen Idee nicht möglichst weit entfernt ist.

 

Da haben Leute wie Rilke etc. (und auch die begabten zeitgenössischen Haiku-Dichter, auch in den Foren) meinen größten Respekt, dass sie diese Form im Deutschen auf eine Weise beherrschen, die auch klanglich überzeugt, auch wenn es nie das japanische Haiku ersetzen könnte. Dies geht wohl jedoch nur durch eine delikate Balance aus Flucht und Zwang.

 

vor 5 Stunden schrieb ConnyS:

Ob dieses Haiku gut ist, kann ich leider nicht bewerten, aber ich finde es nett . Man darf ruhig auch was ausprobieren, denn nur so findet man heraus, ob nicht noch weitere Talente in einem schlummern.

Gut ist dieses Haiku nicht - das war wohl der Witz an der Sache. Vor knapp 10 Jahren habe ich mich an einer Reihe von Haikus versucht, die im Unterschied zu diesem ernst gemeint waren, darunter auch ein paar, mit denen ich ganz zufrieden war. Es hat mir damals Spaß gemacht, diese Form zu entdecken, habe aber dann irgendwann für mich entschieden, dass ich dieses delikate Gleichgewicht in anderen Gedichtformen eher finde.

 

vor 5 Stunden schrieb Sternwanderer:

Dies könnte, mit gaaaaaaaaaaanz viel gutem Willen, unter der Kurzgedichtform Senryu  laufen.

Das wäre es wohl tatsächlich eher. Der Titel "erster Haiku-Versuch" ist daher wohl perfekt gewählt, liebe Sternwanderer, weil er das Scheitern impliziert.

 

vor 5 Stunden schrieb MythonPonty:

@Schmuddelkind - ich habe dein Werk mal in die neue Rubrik verschoben

Danke, MythonPonty!:smile:

Ich wollte mir selbst nicht zutrauen, das Gedicht in diese Rubrik zu stellen, weil es ja kein wirkliches Haiku ist, eher so etwas wie eine Parodie, wie Pissnelke meinte. Aber da die äußere Form ja stimmt, ist die Verschiebung wohl auch gerechtfertigt - gibt der Parodie vielleicht noch etwas Würze.

 

vor 5 Stunden schrieb Pissnelke:

eine Parodie? Köstlich, wie du hier alles, was nicht in ein Haiku gehört, in die Form 5-7-5  bringst, nach dem Motto: Hauptsache von außen schick. Ich finde es sehr gelungen und habe mich amüsiert.

Vielen Dank, liebe Pissnelke! Deine Erheiterung ist meine Freude.:smile:

Ich glaube, es ist eine Parodie zum einen auf misslungene Haiku-Versuche (auch auf meine eigenen), zum anderen auf den Versuch, steinerne Wissenschaft auf sumpfigem Grund zu bauen, indem man sich im Deutschen besonders starr nach den Vorgaben einer Form orientiert, die so eigentlich nur im Japanischen richtig funktioniert, sodass man sich der Experimentierfreudigkeit beraubt, die der Weiterentwicklung dienen mag, die bei der Anpassung an die deutsche Zunge vielleicht benötigt wird. Zur Wahrheit (bzw. Ästhetik) irrt es sich am besten von zwei Seiten hervor.

 

vor 6 Stunden schrieb Sonja Pistracher:

Ich glaube fast lieber Schmuddi , dass es genauso gemeint war. Ins Schwarze getroffen liebe @Pissnelke würde ich sagen (lächel). 

Jepp, so war es gemeint.:smile:

Ins Schwarze treffe ich zwar meist nur nachts, aber ich freue mich, dass du den Humor in dem "Haiku-Versuch" aufgespürt und mit mir über mich lachen konntest.:smile:

 

vor 5 Stunden schrieb Miserabelle:

sehr humorvoll und ich tendiere ebenfalls dazu, kurz das Etiquett "Senryu" zu zücken, denn Humor kann neben den Blicken in die innere Welt (Gedanken, Emotionen...) des Menschen, wie Sternenwanderer schon sagte,  ein Kriterium für ein S. sein. 

Dank auch dir, liebe Miserabelle (cooler Name übrigens!:thumbup:) für deine Einordnungshilfen!:smile:

Ja, als Senryu wäre es vielleicht am besten zu beschreiben, aber der Witz ist ja in erster Linie, dass das Gedicht jeder Beschreibung spottet.:wink:

 

vor 5 Stunden schrieb Miserabelle:

Aber unabhängig davon, ob die  Form nun klar hervortritt oder sich doch entzieht, hat dein poetolgisches Kurzgedicht oder Parodie (Claudi) einen erfrischenden Witz.

Freut mich sehr, dass dir mein Sinn für Humor zusagt.:smile:

 

LG

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:rofl2:

Du meinst wohl eher so Kindergeschichten um 1968 herum, MonaLena.:wink:

 

...Schmuddelkind, Pissnelke und Rotznase machten sich über die langweiligen Uniformen der Bullen lustig. Plötzlich umstellten 100 Mann die drei Kinder und setzten ihre Wasserwerfer ein. Als sie nach Hause kamen, bereitete Mama ihnen ein warmes Bad auf dem Herd vor. Sofort beschlossen die Männer in der Kommune die Gründung einer Aktionsgruppe. "Ach, ihr Männer immer mit eurem blinden Aktionismus! Damit offenbart ihr immer wieder auf's Neue die der Sozialisation im patriarchalischen System erwachsene, männliche Angst, die Kontrolle abzugeben", warf Mama ihnen vor.

 

Ein großer Streit brach zwischen den Erwachsenen aus. Die Kinder verstanden nur jedes zweite Wort, wussten aber, dass die Wörter, die sie nicht verstehen konnten, die wichtigsten Wörter waren - Wörter wie "Revolutionsbewusstsein", "struktureller Sexismus", "faschistischer Polizeistaat" und "radikale Emanzipation". Nach dem Streit fragte Schmuddelkind Onkel Dutschke, worüber die Erwachsenen gestritten haben. Onkel Dutschke konnte immer alles so erklären, dass die Schmuddelkinderbande es verstanden hat.

 

"Manchmal", sagte Onkel Dutschke "sind Menschen sich so ähnlich, dass die kleinsten Unterschiede sie ärgern. Aber ihr habt uns heute gezeigt, dass wir doch alle dasselbe wollen: uns wehren. Wir wollen uns wehren gegen die imperialistische Aggression der NATO und den faschistischen Polizeistaat, der diese Aggression sowohl ermöglicht, als auch symbolisiert." Schmuddelkind war sich zwar nicht sicher, ob es das war, was die drei wollten, aber er ahnte, dass er eines Tages so weit sein würde, es zu verstehen und akzeptierte daher die Erklärung, während er von dem "Wir" zu träumen begann, das dem Onkel Dutschke so wichtig war.

 

...Sorry! Ist irgendwie gerade mit mir durchgegangen. :hammer:

 

LG

 

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