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Ich war ein Teufel, dich zu lieben,

als Gott dich in der Ehe band,

in der dir nichts von dir geblieben,

das er nicht als Besitz verstand.

 

Noch immer muss mein Herz zerspringen.

Die Sünde sehnte ich herbei,

dich doch zu deinem Glück zu bringen,

gleichwohl es dir beschieden sei.

 

In einer Welt, die Unrecht tut,

benötigt man die Macht des Bösen,

um eine Seele, treu und gut,

von ihren Fesseln loszulösen.

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Hallo S.Kind,

ich vermisse das Zeichen der Zustimmung (es war eine Feder), das leider nur sehr kurzlebig war. 

Hier, zum Beispiel, will ich nicht sagen "Danke" oder "in Love". Es blieben nur "wow" oder "schön". Apropos, man muss immer wieder feststellen, wie tief die Englische Sprache in die Deutsche eingedrungen ist.

"Er" im vierten Vers der ersten Strophe habe ich zuerst als "Ehemann" verstanden. Wahrscheinlich ist es aber Gott.

"In einer Welt die Unrecht tut benötigt man die Macht des Bösen.

Nach diesem Prinzip ist in Süditalien, in Sizilien, die Mafia, die "Cosa nostra" entstanden.

Ich bin auf der Seite von Mephistopheles, an deiner Seite.

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Hallo Carlos,

 

vielen Dank für deinen schönen Kommentar, der auf eine differenzierte Sichtweise schließen lässt.:smile:

 

vor 3 Stunden schrieb Carlos:

ich vermisse das Zeichen der Zustimmung (es war eine Feder), das leider nur sehr kurzlebig war. 

Ein Daumen nach oben ist doch auch ein schönes Zeichen des Zuspruchs.:smile:

 

vor 3 Stunden schrieb Carlos:

"Er" im vierten Vers der ersten Strophe habe ich zuerst als "Ehemann" verstanden. Wahrscheinlich ist es aber Gott.

Vielleicht ist es ja sogar beides. Das "er" lässt bewusst offen, um wen es sich handelt. Im sprachlichen Zusammenhang könnte es Gott sein, weil dieser ja die einzige "Person" war, die vorher erwähnt wurde, auf die sich das Subjektpronomen beziehen könnte. Inhaltlich liegt hingegen wohl eher der Ehemann nahe.

 

Meine Deutung: Wenn das LI sich selbst als "Teufel" bezeichnet, wäre es dann nicht konsequent, wenn er seinen Antagonisten, also den mutmaßlich gehörnten Ehemann, als "Gott" bezeichnet? Konsequent ja, aber zunächst auch ein bisschen seltsam. Warum sollte man seinen Gegenspieler mit so einem positiven Begriff belegen, zumal der Ehemann ja offenbar einige charakterliche Schwächen hat, um es milde zu sagen?

 

Ich schätze, gerade die charakterlichen Schwächen verdeutlichen, warum "Gott" für das LI der passende Begriff für den Ehemann ist. Der Ehemann erscheint herrschsüchtig, möchte seine Frau kontrollieren, betrachtet sie als seinen Besitz und offenbart damit gewisse Allmachtsfantasien. Er fühlt sich wohl selbst als Gott, spielt sich auf wie ein Gott. Insofern erfahren hier die althergebrachten Symbole "Teufel" und "Gott" eine Umdeutung, die im Kontext des Gedichts hoffentlich verständlich ist.

 

Vielen Dank, dass du auf diese Uneindeutigkeit hingewiesen hast.:thumbup:

 

vor 3 Stunden schrieb Carlos:

"In einer Welt die Unrecht tut benötigt man die Macht des Bösen.

Nach diesem Prinzip ist in Süditalien, in Sizilien, die Mafia, die "Cosa nostra" entstanden.

Ja, sich gegen althergebrachte Werte zu stellen, ist ein zweischneidiges Schwert. Manachmal erscheint es einem Menschen notwendig; zuweilen ist es die Verzweiflung, die einem keine andere Wahl lässt. Aber wenn man alte Werte über Bord wirft, was tritt dann an deren Stelle? Kann man das bis zum Ende durchdenken? Darf man sich selbst anmaßen, Werte zu definieren? Wenn ja, nach welcher Richtschnur?

 

Das Machtvakuum in Sizilien, verbunden mit alltäglichen Ungerechtigkeiten, hat seiner Zeit zur Gründung und dem Aufstieg der Mafia geführt. Diese hat einerseits für "Ordnung" gesorgt, aber andererseits eben auch Gewalt zum Mittel der Durchsetzung von Ordnung angewandt (das wäre auch ein schönes Thema für den aktuellen Wettbewerb). Wenn man erst einmal die Büchse der Pandora öffnet, weiß man nie, was dies alles nach sich zieht. Andererseits habe ich letztes Jahr einen Bericht darüber gelesen, dass in Süditalien die Polizei nicht für die Einhaltung der Corona-Regeln sorgen konnte - die Mafia hat das dann erledigt.:gruebeln_yellow:

 

vor 3 Stunden schrieb Carlos:

Ich bin auf der Seite von Mephistopheles, an deiner Seite.

"...Ein Teil von jener Kraft,

die stets das Böse will und stets das Gute schafft.":wink:

 

Ja, das passt gut zu meinem Gedicht.:smile:

 

LG

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