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Hallo @Darkjuls

 

Am 31.5.2021 um 14:49 schrieb Darkjuls:

Hallo Rudolf, das kann ich so nicht bestätigen. Die höchste Steigerungsform von Angst ist sicher Panik. Hass ist m. E. nicht immer mit Angst verbunden. 

 

Vielen Dank für's Lesen, Gedankenmachen und Schreiben. Panik ist mit Sicherheit die höchste offensichtliche Steigerungsform der Angst und ich kann mein Zitat, das mehr eine Empfindung als eine Behauptung zum Ausdruck bringen will selbstverständlich auch nicht wissenschaftlich belegen. 

Was mich das Gefühl Hass mit dem Gefühl der Angst in Verbindung bringen lässt, sind meine eigenen Erfahrungen die ich durch das Beobachten meines Umfeldes machen durfte. 

Als erstes Beispiel kommt mir hier der Fremdenhass in den Sinn, der in sich selbst eine oximorische Absurdität in sich trägt, denn man kann seine Gefühle ja eigentlich nur auf etwas zurückführen, das man kennt. Wie kann ich jemanden hassen, den ich noch nie selbst getroffen habe und über den ich mir somit auch noch kein eigenes Urteil bilden konnte.

Es sei denn, ich lasse mich vom Gefühl der Angst leiten, welches uns ganz oft im Angesicht des Unbekannten überfällt. 

Das erklärt meines Erachtens auch weshalb wir dem Fremdenhass als solchem verstärkt im ländlichen Gegenden begegnen, wo den Menschen mehr Raum zu Verfügung steht um ihre Interessen zu wahren, sie dort gleichzeitig aber weniger Gelegenheit haben, mit Menschen anderer Kulturen in Verbindung zu treten. 

Daneben bin ich in meinem Leben Menschen begegnet, die z.B. familiengeschichtsbedingt ihren Hass eines Elternteils gegenüber vehemment auch noch nach deren Ableben zum Ausdruck brachten, während ich andere in ähnlich konfliktbeladenen Verhältnissen aufgewachsene Personen kennenlernen durfte, die sich trotzdem nie vom Gefühl des Hasses überwältigen ließen, weil sie es geschafft haben diesem ein ausreichendes Maß an Liebe gegenüberzustellen, um die Waagschalen des Lebens auf der positiven Seite zu halten.

Wenn ich jemanden aber über den Tod hinaus hassen kann, was absolut keinen Sinn macht, weil der/die Betreffende meinen Hass nicht mehr spüren kann, dann drückt sich für mich darin nur die Angst aus, dass ich es eventuell nicht schaffen könnte, über das Erinnerungsgebirge der Vergangenheit zu kommen, um in die Zukunft zu gelangen, obwohl ich mich jetzt schon auf der anderen Seite des Bergmassivs, in der Gegenwart befinde. Wird mein Hass auf die Vergangenheit, den ich versuche in einem Menschen zu personifizieren, in diesem Fall eventuell von meiner eigenen Haltung aufrechterhalten, weil ich lieber auf das bereits überwundene Gebirge der Vergangenheit zurückblicke, als meinen Blick auf die sich vor mir erstreckende Landschaft der Zukunft zu lenken? Und wenn ja, dann geschieht das wahrscheinlich aus Angst vor der unbekannten Zukunft, der ich mangels Selbstvertrauen eher pessimistisch gegenüberstehe. In diesem Sinne sehe ich schon eine gewisse Korrelation zwischen den Gefühlen Angst und Hass. 

Was die Liebe angeht, denke ich mir, ganz besonders in unseren angstgeschürten Zeiten, in denen das dem Leben innewohnenden Risiko zu über unsere Befürchtungen motivierte Restriktionen führt, dass uns unsere Mütter schon seit mehr als 200000 Jahren vorleben, dass es uns alle nicht gäbe, wenn sich die Damen der Schöpfung von Anfang an von Zukunftsangst leiten lassen hätten, angesichts des Riskios und der Ungewissheit die eine 9 monatige Schwangerschaft schon immer mit sich brachte. Deshalb ja, Mut bildet in meinen Augen den Superlativ der Liebe und nebenbei auch die Hauptsilbe des Wortes Mutter, ohne deren Courage hier mit Sicherheit niemand schreiben könnte.

 

Liebe Grüße

Rudolf

 

 

Hallo @Nina K.

 

auch dir vielen Dank für deine Gedanken und deinen Kommentar

 

Am 31.5.2021 um 19:10 schrieb Nina K.:

Wer sich selbst liebt, wäre sogar fähig, andere Menschen zu lieben, egal, welche Nation, Religion oder private Interessen derjenige hat.

 

Wahrscheinlich liegt in dieser Feststellung einer der Schlüssel der sieben Siegel die das Glückskapitel des Lebensbuches vor einem unbefugtem Zutritt verwahren wollen.

 

Am 31.5.2021 um 19:10 schrieb Nina K.:

But I am a dreamer

 

Dream on!

 

Liebe Grüße

Rudolf

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