Die Sisyphosarbeit
Klärchen lacht wieder
Die Sonne geht auf und zeigt ein verschlafenes Morgengesicht, mit einem kleinen Lächeln, das nur zaghaft ist, mir fast vorsichtig erscheint. Kein Wunder, wo die Sonne gestern erst vertrieben wurde, von dunklen Mächten mit Rohgewalt die mit wehenden Mänteln in schwärzestem Schwarz am Himmel tobten. Ich habe es gesehen und mitgelitten, als der Sonnenstern nicht wusste, wie er sich schützen sollte und sich in seiner Verzweiflung in die Tiefen des Orbits duckte, obwohl der Stern genau weiß, wie schwierig es ist dort wieder herauszukommen. Zu viele geheimnisvolle Orte gibt es da und reichlich Löcher, in denen die Gestirne sang und klanglos verschwinden.
Selbst der alte Mondmann mit seinem weisen Wissen und dem Immerleuchten, das seine herzliche Güte offenbart vermochte der Sonne nicht zu helfen und verschanzte sich hinten irgendwo am Firmament. Zu groß war offensichtlich die Angst seine Pfeife und Sichel zu verlieren, die er dringend benötigt um seiner Aufgabe nachzukommen.
Alle Sonnen, Monde und Gestirne haben größten Respekt vor den Dämonen des Windes und sehen ihr Heil in der Flucht, sobald sie beginnen ihre Kräfte zu bündeln und mit einem furchterregenden Geheul über die Milchstraße toben um alles erbeben lassen.
Nach stundenlangem Aufruhr war das Schauspiel vorbei, bis zum nächsten Mal, wenn die Windsbraut wieder auf Streifzug geht. Und ich, der Sternwanderer, muss die Unordnung wieder aufräumen, den die Winde hinterlassen haben. Eine SisyphosArbeit ist das!
© Sternwanderer
Urheberrecht des Titelbilds Sternwanderer
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