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Notizen ans Leben


Lichtsammlerin

808 Aufrufe

 

Einfach weiter laufen und vergessen

dass dort kein Boden ist.

Die Füße in die Luft setzen und weiter fallen

als wäre es fliegen.

Bis es keinen nennbaren Unterschied mehr gibt.

 

Es heißt der Weg zwischen Sinn und Wahnsinn

ist kurz genug eine Hand auszustrecken

und -

 

Ich glaube es ist ein Abgrund

in den man entweder fällt oder fliegt

dazwischen hilft nur schnell genug laufen.

 

Gestern ist ein Mann ertrunken. Einfach so

weil das Ufer zu nah war sich zu entfernen

und die Schwere der Nacht manchmal

auf einem einzigen Augenblick lastet.

Es ist so leicht sich darin zu verlieren.

 

Der Himmel müsste allmählich aus allen Nähten platzen

und ich mag doch die stillen Orte.

Vielleicht ist tot-sein ja sterbenslangweilig.

Für diesen schlechten Wortwitz bekomme ich wahrscheinlich

zehn Jahre extra in der Hölle. Was soll's.

 

Ich möchte mich schon wieder übergeben

so lange Kindheit kotzen bis da nichts mehr ist

das mir so weh tun kann.

 

Wie viel Leere kann ein Herz umfangen

bevor es darin verschwindet.

 

Notiz ans Leben:

----------------------------

 

 

 

© Lichtsammlerin

~ Urheberrecht der Titelbilder: Lichtsammlerin

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1 Kommentar


Empfohlene Kommentare

Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Nina!

 

Es rührt und freut mich sehr, dass du in meinen Gedichten / Texten immer auch Wege erkennst, die aus der Schwere hinaus führen. Das beruhigt mich ein wenig..

 

Sicher wird jeder Mensch auf dieser Welt durch die Kindheit geprägt. Und in dieser Zeit sollten Kinder das Werkzeug in die Hand bekommen, mit denen sie gut durchs Leben kommen.. im besten Fall. Es kann natürlich auch anders laufen.

 

vor 7 Stunden schrieb Nina K.:

Gestern ist ein Mann ertrunken. Einfach so

weil das Ufer zu nah war sich zu entfernen

 

Finde ich zum Beispiel ein super starkes Bild. Ich verstehe das so, dass er sich von seinen Wurzeln, dem Ufer wo er herkommt, entfernen müsste, um leben zu können.

Dein Gedanke gefällt mir sehr gut. Mein Ansatz dazu resultierte aus einer ganz realen Situation: bei mir um die Ecke ist tatsächlich vor kurzer Zeit ein Mann ertrunken. Wo ich auch immer schwimmen gehe. In einem Fluss mit wenig Strömung, geringer Tiefe, nahe Ufer.. einfach so. So sinnlos. Aber was bedeutet dann noch leben?

Das Ufer war immer zu nah, sich zu entfernen. Und doch konnte er nirgends ankommen. Deine Übertragung schließt da gut an, denn manchmal muss eine Entfernung erst groß genug sein, damit ein neues Ufer in Sicht kommt.. Danke für diesen weiteren Gedanken!

 

vor 7 Stunden schrieb Nina K.:

Das finde ich auch visueell ein starkes Bild. Nach all den Gedanken am Rande des Wahnsinns die Entscheidung : Nichts, was noch in der Zukunft wiederholt werden sollte, sich nicht im Kreis zu drehen sondern einen Schlussstrich zu ziehen.

Ja, da kann ich mich so anschließen. Wobei der Schlussstrich bitte auf keinen Fall so zu verstehen ist, dass unter dem Leben ein Schlussstrich gezogen wird! Nein, aber unter dem Vergangenem.. von dem das Herz so mit Leere angefüllt ist.

Dass dort wieder Raum geschaffen wird..

 

Lieben Dank für deine Reflektion meiner Gedanken!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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