Die Heilung, die Jesus an den Menschen vollbringt, ist immer eine geistige, auch wenn er „nur“ ihre körperlichen Gebrechen heilt. Immer wieder erklärt er den Geheilten, dass ihr Glaube und ihre feste Überzeugung, er (Jesus) könne ihre Gebrechen heilen, ihre Gesundung letztlich bewirkt hat: „Dein Glaube hat dir geholfen“ - „Dein Glaube hat dich gerettet“, - „Dein Glaube hat dich gesund gemacht“, sind dann seine Worte. Auch hier steht die feste innere Überzeugung, nämlich die geistige Stärke, über dem Zustand der Krankheit hinaus zu denken, über der Krankheit selbst. Nur diese eine Einsicht, nämlich, dass alle äussere und sichtbare Welt auf einer geistigen Grundlage besteht, wird den Glauben an eine Heilung durch den Geist rechtfertigen können. Oder wie Aristoteles sagte: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Besteht aber unsere äussere Erscheinungswelt auf Grundlage des Geistes, so liegt in allen äusseren Erscheinungen auch ein tiefer Sinn und eine Bedeutung verborgen. Dass sich uns Sinn und Bedeutung erschließen, dass wir erkennen und verstehen, will ersehnt, gesucht und gefunden werden, denn der Begriff Geist ist ein Synonym für eine Sinnhaftigkeit, die über die rein äussere Erscheinung hinausgeht. So ist die Suche nach dem Sinn, -ist die Suche nach Geist, -ist die Suche nach Gott, die Suche nach unserer wahren und heilen Gestalt in dieser Welt. Die Sehnsucht nach dem Geist ist Grundlage unserer Heilung: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.…“ Die Heilung durch den Geist vermag also viel mehr, als nur die Heilung von körperlichen Gebrechen. Einmal zu der Erkenntnis gekommen, dass alle grundlegende Heilung, alles Gute und alles Leben nur aus dem Geist kommen kann, können wir alle äusseren Dinge entbehren. Dort wo Krankheit, Beschwerliches, Unrecht, Leid und Tod für uns einen individuellen Sinn erfahren, werden sie im Geist überwunden. Der Sinn unserer Krankheit liegt in der Stärkung unserer Sehnsucht nach Geist.
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