Trumpeltier im Porzellanladen ( 23.01.21 )
Wehmütig betrachtet der sympathische Großvater Jo die Scherben, die das Trumpeltier im Porzellanladen hinterließ. Wie konnte es damals nur den Gral des Pariser Klimaabkommens gedankenlos zerschlagen, der zumindest einen Hoffnungsschimmer in sich trug. Einen Hoffnungsschimmer, dass die Industrienationen begriffen haben, dass es Zeit wird, etwas gegen die Umweltverschmutzung zu tun. Auch wenn die vereinbarten Ziele weit hinter ihren Möglichkeiten lagen und in Anbetracht der Schwere der Vergehen auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein waren. Aber besser als nichts! Irgendwie scheint ein starker Glaube in den Köpfen verankert zu sein, dass man die Erde wie eine zerschlagene Porzellantasse im nächsten Tante-Emma-Laden ersetzen könne.
Die Vase der WHO hat zum Glück nur einen Sprung bekommen, den man mit etwas Geschick wieder reparieren kann. Ganz im Gegensatz zur Schale der Demokratie, die mit tiefen Rissen durchzogen ist, dass man meint, sie könne bei jeder weiteren Erschütterung zerspringen. Der Teller des Bürgerfriedens schaut auch nicht besser aus. Hier wird es viel Kit brauchen, um die Teile langfristig zusammenzuhalten. Mit Tränen in den Augen streichelt der Großvater sanft über die wertvollen Stücke und fragt sich, ob er imstande sein wird, sie zur retten.
Die strahlende Tasse des Vertrauens, die die Weltbevölkerung Jahrzehnte bewunderte und ihr Respekt entgegenbrachte, ist mit einem lauten Knall zersprungen. Ob sich hier jemals wieder alle Teile wieder zusammenfügen lassen? Die einstige Weltmacht ist zur Bananenrepublik mutiert und manchmal glaube ich, wir hängen am gleichen Bananenstrunk.
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