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Angeklagt ( 07.02.21 )


Freiform

962 Aufrufe

Der Übeltäter scheint entlarvt und angeklagt. Kunststoff!  Langsam richten sich die Augen der Gesellschaft in Richtung des Problems, um dann gnadenlos vorbei zu schauen, wenn es die eigene Bequemlichkeit tangiert. Der Einkaufswagen quillt über mit Kunststoffverpackungen und es wird zur Plastikflasche gegriffen, damit die Muskeln bloß in ihrer verweichlichen Komfortzone verbleiben können.

In der Öffentlichkeit wird gewettert, was das Zeug hält und Position bezogen, während sich zu Hause nur eines ändert.

Nichts!

Die Argumente für ein schnelles und eigenverantwortliches Handeln sind in einer dramatischen Unterzahl gegenüber den zur Verfügung stehenden Ausreden, umso weiter zu machen, wie bisher.

Ohne Verbot geht es nur im Mikrobereich vorwärts, weil sich eine Gesellschaft aus ihrem tiefsten Inneren heraus wehrt, ihre Bequemlichkeit, die sie sich längst um ihre Hüften gelegt hat, wieder abzulegen. Es wird gelebt nach dem Motto “Nach mir die Sintflut“ und es drängt sich der Gedanke auf, dass viele Verfechter dieses Lebensstiles genau diejenigen sind, die abends in ihrer Wohlfühloase davon träumen, später einmal wiedergeboren zu werden.

Dieser Wunsch könnte im Fall der Fälle nach hinten losgehen, wenn sie in ihrem neuen Leben nichts anderes machen, als den Dreck aus ihrem ersten Leben zu beseitigen. Das wäre allerdings mal eine konsequente Umsetzung des Verursacherprinzips.

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7 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Kurt Knecht

Geschrieben

Hallo Freiform

 

dem Menschen, sein Mensch sein vorzuwerfen, ist, in seiner Komplexität, äußerst schwierig. Generationen von Utopisten haben dies erfolglos versucht. Der Hang zur Bequemlichkeit, welche dem Menschen innewohnt und dessen Ursprung schon an den Lagerfeuern ,wenn nicht schon Lichtjahre davor, zu suchen sind,  ist schwerlich im hier und heute anzugehen. Es ist ohnehin nur eine einzige Erbse auf einem schier unendlichen Feld , derselben Frucht. Natürlich habe ich Ehrfurcht, vor allen, die dies trotzdem versuchen. Aber fragt doch einmal alle Oben und Unten, wer wieder das Feuer hüten wolle. Kurt

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Freiform

Geschrieben

Hallo Kurt,

ich danke dir ganz herzlich für deinen Kommentar und sicher hast du vollkommen Recht, das unsere Bequemlichkeit zu uns gehört und tief in uns verankert ist. Diese Bequemlichkeit ist sogar einer der größten Antriebe, aus der heraus viele Erfindungen resultieren, nur um es uns einfacher und bequemer zu machen. Dieser Bequemlichkeit muss man aber auch Grenzen setzen, wenn man dadurch den eigenen Lebensraum zerstört. Besonders, wenn es zahlreiche Alternativen gibt, die meistens nur an einem scheitern, am Geld und am Willen.

Mit meinem vollkommen überzogenen und provokanten Text möchte ich den Leser wütend machen, ihn gegen mich aufbringen, aber wenn er sich im Supermarkt unbewusst erinnert und deshalb nur einmal zu den losen Äpfeln greift, anstatt zu den in Kunststoff abgepackten, dann war es das schon Wert, dass er mir vielleicht die Rote Karte zeigt.
 

Es passiert momentan viel Positives in der Industrie und auch bei den Verbrauchern, was durch Corona leider im Augenblick nur im Hintergrund bleibt, aber angesichts der Lage müssen wir weiter auf die Tube drücken und versuchen, Lippenbekenntnisse in taten umzusetzen. Unserm Lebensraum, unserer Gesundheit und unseren Kindern zuliebe müssen wir an unserer Bequemlichkeit arbeiten.
 

Danke fürs zuhören und Stellung beziehen!
 

Grüßend Freiform

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Joshua Coan

Geschrieben

Was lernen wir daraus? Vielleicht folgendes: Das wir alle Scheiße sind und die anderen auch.

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J.W.Waldeck

Geschrieben

Ich finde keine Getränke in den Supermärkten in der Nähe,

die in Glasflaschen eingefüllt sind.

Und wenn mal eine Cola in Glasflaschen kommt, ist sie doppelt

so teuer!

Hat wohl was mit Gewicht und Transportkosten zu tun,

aber ich bezweifle das.

Früher hat das ja auch zum Normalpreis geklappt. Aber das ist

vermutlich kein Argument.

Und die Milch schmeckt besser aus Glasflaschen, wer einen feinen Gaumen

besitzt, der weiß das, auch das Wasser und die Limo und besonders

das Flaschbier.

 

Und ja, der gemeine Mensch ist ein Gewohnheitstier,

außer, man bringt ihm per Werbung bei, sich anders zu verhalten.

Denn von der Flasche wurde er auch abgewohnt,

und Plastikpartikel im Gehirn müssen die Smartphones und andere

smarten Geräte in Zukunft ersetzen....

 

 

LG.

Euer Waldeck

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Elmar

Geschrieben (bearbeitet)

vor 16 Stunden schrieb Freiform:

Das traurige daran ist mal wieder, das die Politik das zulässt und der Verbraucher mitmacht.

Ja, lieber Freiform, so ist das - und ein exemplarisches Beispiel für Heuchelei und Machtmissbrauch. Den Machthabern ist es ein Leichtes ganze Völker in einem einzigen Augenblick für Monate oder gar Jahre still zu legen, denn das Volk hat keine Lobby. Einem Konzern hingegen stehen sie noch nach Jahrzehnten schändlichen Treibens machtlos gegenüber. Da stellt sich mir unweigerlich die Frage: Wollen sie es nicht oder können sie es nicht? Ich würde sagen, beides!

Herzlichst

Elmar

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Freiform

Geschrieben

vor 10 Stunden schrieb Elmar:

Wollen sie es nicht oder können sie es nicht? Ich würde sagen, beides!

Hallo Elmar,
das sehe ich auch so! 
Die Politik und die Wirtschaft stehen in einem starken Abhängigkeitsverhältnis, wobei für mich die Wirtschaft am längeren Hebel sitzt. Anders kann ich mir die Entwicklungen der heutigen Zeit nicht erklären. Solange der Verbraucher diesem Treiben nur  still zuschaut, wird sich daran auch nichts ändern.
Dankeschön! :smile:

 

Grüßend Freiform



 

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