13.3.2012
Danke Babsi,
für deine Anteilnahme! Bedrängen wollte ich sie sicherlich nicht mit meiner Ehrlichkeit, aber ich gebe zu, dass ich es billigend in Kauf genommen habe, um nicht im Nebel zu stehen. Weiterhin will ich ihr und mir aber von nun an etwas Ruhe gönnen. Wenn es nicht so schwer wäre! Sie rief mich an und ich, ach... ja, ich wollte es klingeln lassen. Über die ersten vier Klingelzeichen war ich auch erhaben, aber das fünfte hat mich überzeugt, doch den Hörer abzunehmen. Es ist... du kannst dir den Mangel in meiner Seele nicht vorstellen, als ich ihr zu verstehen gab, dass ich zumindest für eine Weile nicht mehr mit ihr telefonieren möchte. Ach, "möchte" - pfui! Welch schlecht gewähltes Wort! Überhaupt sind alle Worte von mir falsch.
Sie spürte den Schmerz in meiner Stimme. Ihre Seufzer tasteten sich vorsichtig im Dunkeln voran und suchten nach Worten des Trostes. Doch da sie ahnte, dass mir in ihrer Stimme mehr Leid als Linderung zuteil wird, beließ sie es bei einer schüchternen Verabschiedung. Doch keiner von uns war bereit aufzulegen und da es sonst nichts zu sagen gab, das sie oder ich auszusprechen gewagt hätte, schwiegen wir eine Weile unseren Mangel in das Telefon hinein, bis sie schließlich fragte, ob ich wieder einen schönen Spaziergang gemacht habe.
Ich erwiderte, dass ich an der Pferdekoppel vorbei ging und gerade als ich zum Glauben neigte, man bekomme im Leben nichts geschenkt, entdeckte ich ein Schild mit der Aufschrift: "Pferdemist kostenlos abzugeben." Da musste sie ganz erheitert lachen. So glücklich ich war, sie lachen zu hören, so quälend wurde mir bewusst, wie sehr ich ihr Lachen vermissen werde. Auch fragte sie nach meiner Magisterarbeit und ich gestand, dass diese unter dem schönen Wetter leide und wieder durfte ich sie ganz vergnügt erleben und wieder litt ich an den Widersprüchen, die dies aufwarf. Schließlich verabschiedete sie sich erneut, um sich zu besinnen, doch noch etwas tief Empfundenes zu sagen: "Ich bin so froh, dass es dich gibt. Ich bin immer für dich da." Daraufhin legte ich auf, da ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Und noch unter Tränen schrieb ich dieses Gedicht:
Untröstlich
Wie ist mir wohl, berührst du meine Hand,
ihr wildes Zittern mit Gefühl zu stillen
und mir dieser Tage beizustehen!
Du hast des Trostes Anlass wohl gekannt.
Drum Liebste, lass sie los um Himmels Willen!
Denn ich werd daran zu Grunde gehen.
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