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Einblicke 21.03.20


Freiform

792 Aufrufe

Lachen ist gesund….
 
sagt man, ich sollte auch mal damit anfangen, aber irgendwie ist mir im Augenblick mehr nach fremdschämen.

Ich habe vollstes Verständnis, dass in solch einer Ausnahmesituation wie wir sie gerade erleben, manche Menschen auch außergewöhnlich reagieren. Diese Situation, haben die meisten von uns in dieser Form wohl noch nicht erlebt und so erscheint es mir normal, dass Überreaktionen wie zum Beispiel Hamsterkäufe entstehen, um seine Ängste zu besänftigen.

Auch das bewusste äußerliche Herunterspielen der Gefahr ist eine gern genommene Strategie, um sich selbst zu beruhigen, obwohl man innerlich bis zum Zerreißen angespannt ist, weil man sich einfach hilflos fühlt. Dass die Medien, das bis auf den letzten Tropfen ausschlachten, ist für mich eine Krankheit, an die ich mich leider schon gewöhnt habe. Diese sensationsgeile und zum Teil völlig unangemessene Berichterstattung, wirft für mich schon seit Langem einen dunkeln Schatten auf den Journalismus von heute.

Worüber ich aber schockiert bin, ist der Umgang im Miteinander, den manche Zeitgenossen an den Tag legen. Den Einkaufswagen ohne Grund bis an die Oberkante zu füllen, ist das eine, aber das wir jetzt Security an den Geschäftseingängen und Kassen benötigen, um das Personal vor Übergriffen zu schützen und die Mitmenschen daran zu erinnern Abstand zu halten, stimmt mich doch traurig. Wir sind doch nicht im Krieg, wo gerne alle Schranken fallen und das wahre Gesicht unserer Spezies ungefiltert zum Vorschein kommt!

Es sind nicht die Vergehen an sich, die mich schockieren, es ist die zahlenmäßige Häufigkeit der Delikte. Ist das die Art und Weise, wie wir in Zukunft zusammen Krisen bewältigen wollen?

Ich hoffe nicht!



( Alle Titelbilder Lizenzfrei von Pixabay.com )

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7 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Hallo Freiform,

 

ich gebe dir in vollem Umfang recht und kann die Reaktionen auf der einen, wie der anderen Seite nicht verstehen.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

  • Danke 1
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Hallo Sternwanderer,
es freut mich sehr, das unsere Blickwinkel hier parallel verlaufen!

Einen herzlichen Dank für deinen Kommentar und für deine Empfehlung eines meiner Texte! :blume:
Bleib gesund!  :attention:

:we_yellow:
 

grüßend Freiform

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Hallo Freiform,

 

ja das ist leider sehr wahr.. ich war heute morgen beim Einkauf auch überrascht, dass Security im Laden war. Schlimmer als in den Läden scheint mir aktuell noch die Situation draußen zu sein - gerade dort, wo eigentlich ein Ort der Ruhe sein sollte - in der Natur.

Ich muss ab und zu an die frische Luft, brauche meine Spaziergänge um zur Ruhe zu kommen. Aber gestern wäre ich doch lieber daheim geblieben.

Ich glaube die Nerven liegen bei allen blank, aber das ist kein Grund die aufgestaute Anspannung an anderen auszulassen. Ich wurde gestern drei mal attackiert, und ich bin wirklich niemand, der anderen Anlass dazu geben würde. Ich kann damit nicht umgehen und das macht mich so fertig, weil ich raus muss damit mir die Decke nicht auf den Kopf fällt, aber nun plötzlich Angst haben muss wenn ich in die Natur gehe.

Ich kann verstehen, dass alle unter Druck stehen. Aber dieses Verhalten ist mir unbegreiflich, ich tue niemandem etwas, und ich möchte bitte auch nicht angegriffen werden. Als ob ich nicht schon genug Probleme hätte..

 

Das hat nun überhaupt nichts mit deinem Text zu tun, aber inhaltlich teile ich deine Gedanken und wollte meine Erfahrung von gestern dazu mitteilen. Ich hoffe auch, dass die Menschen sich doch noch besinnen und wieder ein MITEINANDER gelebt werden kann...

Momentan sind die Menschen ja nur so: hamster-smilie-067.gif

 

Paar Kleinigkeiten:

 

Ich habe vollstes Verständnis, dass in solch einer Ausnahmesituation wie wir sie gerade erleben,

 

Dass die Medien, das bis auf den letzten Tropfen ausschlachten ist für mich eine Krankheit, ----> Dass die Medien das bis auf den letzten Tropfen ausschlachten, ist für mich eine Krankheit,.... (Kommasetzung!)

 

Worüber ich aber schockiert bin, ist der Umgang im Miteinander  / der sieht wohl so aus:      smilie_b_020.gif

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Hallo Freiform und auch hallo Sternwanderer und hallo Lichtsammlerin,

 

ja, es ist traurig, was sich zeigt, wenn der 'Mantel der Zivilisation' ins Rutschen kommt. 

 

Trotzdem: Wir Menschen sind verschieden. In der momentanen Situation greift etwas, das ich 'archaisches Verhaltensmuster' nennen möchte, um sich. Dabei geht es um etwas wirklich 'Uraltes', das weit älter ist, als wir Menschen sind bzw. die Menschheit ist: Der 'Kampf- oder Flucht-Reflex'. 

 

Es ist nun mal nicht möglich, vor dieser Bedrohung zu fliehen. Zum einen ist das Virus buchstäblich 'überall' oder wird es zumindest in Kürze sein. Zum anderen - auch dafür bräuchte es Möglichkeiten, die viele nicht haben. Seien es nun finanzielle oder andere. 

 

Menschen, die sich 'in die Ecke gedrängt', sich bedroht fühlen und nicht davor 'weglaufen' können - werden oft aggressiv. Kämpfen, wenn man nicht fliehen kann. Sich 'der Bedrohung stellen'. Allerdings funktioniert das auch nicht - selbst wenn, wie in den USA, die Menschen vermehrt Waffen kaufen. Man kann das Virus nicht erschießen! Kompensation - Verlagerung, d. h. Übertragung der Angst vom 'Nicht-Greifbaren' auf etwas 'Greifbares'. Also wird die Angst vom Virus weg und hin auf andere Menschen projiziiert, d. h. übertragen. Dadurch, dass eben jeder andere Mensch ein potentieller Virus-Überträger sein kann, fällt diese innerliche 'Umlenkung' auch leider recht leicht.

Wenn jemand sich schon gegen das Virus als solches nicht wehren kann, dann doch 'wenigstens' dagegen, von ihm 'angegriffen' (infiziert) zu werden. Das ist so in etwa der 'psychologische Mechanismus' dahinter. Angst - Flucht oder Aggression.

 

Leider macht es diese Erklärung nicht wirklich viel besser - aber mir zumindest hilft Verstehen von Hintergründen in der Hinsicht, dass Verstehen erst das Verständnis ermöglicht. Und für Nachsicht und/oder Verzeihen ist wiederum Verständnis die Grundlage.

 

Das soll nicht heißen, dass ich die steigende Gewaltbereitschaft oder Gewalttaten nicht missbillige - das tue ich genauso. Es ist falsch. Aber ich möchte doch gerne glauben, dass Selbstreflektion eine Hilfe sein kann. Sich selbst und die eigenen Reaktionen zu hinterfragen ermöglicht der Stimme der Vernunft, im 'Inneren' zu Wort zu kommen. Und das kann auf jeden Fall nicht schlecht sein, auch wenn es vielleicht nur in manchen oder sogar seltenen Fällen hilft - immerhin ist das mehr als nichts.

 

Wir Menschen leugnen gerne, wie sehr wir doch, nach wie vor, noch 'Tier' sind, wie viele unserer Verhaltensweisen noch auf ganz, ganz 'alte' Mechanismen in uns zurück zu führen sind. Das Leugnen hilft gar nicht, null - aber das Erkennen, Anerkennen und damit auch 'sich selbst besser verstehen', das kann helfen.

 

Und, um auch etwas Positives zu sagen: Das 'Aggressions-Potential' ist nicht bei allen Menschen gleich. Auch wir Menschen sind von unserer Natur her in unterschiedlichem Maße 'Kampf- oder Fluchttiere'. Im Moment ist das nur eine Art 'fatale Kombination', weil eben auch Fluchttiere 'auf Abwehr gehen', wenn sie zu sehr in die Ecke gedrängt werden. Aber - gerade weil das so unterschiedlich ausgeprägt ist, reagieren manche Menschen auch anders.

 

Es gibt eben nicht nur 'randalierende' Jugendliche, die in Gruppen umherziehen - es gibt auch Jugendliche, die Nachbarschaftshilfe leisten und für ältere Menschen einkaufen gehen. Wie eine Jugendliche in einem Video, das ich sah, sagte: "Wenn wir sowieso ansonsten nur zu Hause 'rumgammeln' könnten - können wir ebenso den Älteren helfen. Wir selbst sind ja kaum in Gefahr, die aber schon."

 

Es gibt auch Menschen, die ihre Gänge nach draußen wirklich auf das Notwendige beschränken (dazu können eben auch Spaziergänge gehören - man braucht mal 'frische Luft', sonst gibt es zu Hause das, was 'Gefängniskoller' genannt wird, also nicht nur Gänge von und zur Arbeit und Einkaufen). Die von sich aus Abstand halten. 

 

Es gibt Menschen, jeden Alters, die nicht den Kopf verlieren, ruhig bleiben und sich vernünftig, rücksichts- und einsichtsvoll zeigen.

 

Es ist immer irgendwo ein Licht in der Finsternis - wer suchet, der findet. smilie_love_451.gif

 

Liebe Grüße an alle und ein extra-schönes Wochenende, bleibt gesund und munter! :hiya:

 

Anonyma

 

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Hallo Lichtsammlerin,

das betrübt mich zu lesen! Leider ist es ja so, das gerade jetzt, das Verhältnis zwischen gemäßigten und unverhältnismäßig agierenden Menschen ungünstig ausfällt und es zu vermehrten übergriffen kommt. Die fehlende Zivilcourage tut ihr Übriges dazu. Halte durch! :knuff_yellow:

Hallo Anonyma,
mir sind die Mechanismen die zu solchem Verhalten führen bewusst und gut bekannt!
Es kann aber sich nicht schaden, sich das noch einmal vor Augen zu führen. Danke dafür!
 

Dankeschön! 
@Mondkind


grüßend Freiform

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Ja, da habe ich mal wieder etwas verschusselt bzw. nicht geschrieben, das ich aber auf jeden Fall im Sinn hatte - ich bin so eine vergessliche Primel ... :classic_blush:

 

Also, liebe Lichtsammlerin - es tut mir auch so leid, dass dir so etwas passiert ist. Bitte fühle dich auch von mir noch ganz lieb gedrückt:  :knuff_yellow: :heart:

 

LG,

 

Anonyma

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Danke euch, Freiform und Anonyma!

 

Die fehlende Zivilcourage.. ja, ein bekanntes Problem. Es verschiebt sich im Moment auch etwas, ab wann die Leute meinen eingreifen zu müssen.. und zuschauen fällt den meisten leider leichter.

Genauso, wie sich die Verhältnismäßigkeit von Reaktionen verschiebt, wie du schon festgestellt hast, Freiform.

Durchhalten! Ihr auch! :knuff_yellow: (Muss jetzt heißen: Fühlt euch..)

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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