Die griechische Mythologie fasziniert mich schon sehr, sehr lange.
Während meiner Schulzeit unternahmen wir mit der gesamten Klasse einen Kino-Nachmittag, an dem wir uns Disney’s Version von Hercules (1997) ansahen. Bis heute einer meiner absoluten Lieblings-Disneyfilme.
In meiner Kindheit bereiste ich mit meinen Eltern die griechische Insel Kreta. Später vertiefte ich mich in die verschiedenen Sagen von Ikarus und seinem Flug bis zur Sonne, von Orpheus und seiner Reise in die Unterwelt, vom Minotaurus, von Sisyphos, Zeus, Persephone, den Argonauten und wie sie alle heissen.
Die griechische Mythologie inspirierte auch viele von mir favorisierte Künstler zu bestimmten Werken. Die Sage von Sisyphos beispielsweise begegnet uns im gleichnamigen Song der Band Samsas Traum (Oh Luna mein, 2000). Von Ikarus und Orpheus hören wir in Katharsis der Band Adversus (Winter, so unsagbar Winter, 2003). Orpheus spielt auch eine gewisse Rolle in der Tintenwelt-Buchreihe von Cornelia Funke (Cecilie Dressler Verlag, ab 2003), wo er allerdings eher als Antagonist auftritt. Zu erwähnen wären vielleicht noch gewisse Games wie Assassins Creed Odyssee (Ubisoft, 2018), dessen Handlung im antiken Griechenland spielt. Oder das grandios humorvolle Immortals Fenyx Rising (Ubisoft, 2020), in dem man ebenfalls die griechische Sagenwelt bereist.
Genug der Werbung! Eigentlich wollte ich damit nur aufzeigen, dass sich viele moderne Künstler gern von der griechischen Mythologie beeinflussen lassen und ich im Laufe meines Lebens immer wieder darüber gestolpert bin.
Genau so wie vor einigen Monaten, als ich in Konstanz in einem grösseren Buchladen auf den Roman Ich bin Circe (Ullstein Buchverlage, 2019) der US-Autorin Madeline Miller stiess. Das war dann aber auch die letzte Werbung, ich schwör’s!
Von der Zauberin aus Homers Odyssee-Epos hatte ich bis anhin auch schon das eine oder andere Mal erfahren. Unter anderem wird sie in den Harry Potter-Romanen (Carlsen, ab 1997… Ich geb’s auf…) erwähnt, wo Harry sie auf eine der Schokofrosch-Karten wiedererkennt.
Wenn mich etwas ähnlich fasziniert wie die griechische Mythologie, dann sind es Hexen bzw. Zauberinnen. Und weil Circe – bzw. auch Kirke oder Zirze – das Beste aus beiden Welten in sich vereint, war mir schnell klar, dass ich etwas über sie schreiben wollte.
Die ersten Versuche in Form eines Gedichts gerieten allerdings eher schlecht. Den Versen fehlte die Magie, die Mystik, sie waren zu humoristisch und fingen den Geist der antiken Zauberin, die Menschen in Tiere verwandelt, nicht richtig ein. Ich liess die Idee also erstmal für eine Weile liegen und widmete mich anderen Projekten.
Bis mir ein anderes Lyrik-Projekt die entscheidende Idee lieferte. Dort bediente ich mich des Reimschemas von ASPs lyrischem Kurzroman Der Fluch (2012), um eine scheussliche und über mehrere Jahre andauernde Episode aus meiner Lehrzeit künstlerisch zu verarbeiten. Das gefiel mir so gut, dass ich der festen Überzeugung war, es würde auch meinem Text über die Zauberin Circe zu einer gewissen Seriosität verhelfen.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon länger nicht mehr an einem Gedicht gearbeitet. Allerdings fand ich mich erstaunlich schnell wieder damit zurecht und hatte so viel Spass am Reimen und Ausgestalten der Verse, dass ich zwei Tage lang immer wieder an diesem Text arbeiten konnte und auch wollte.
Ein gewisses Augenzwinkern und die nötige Portion Witz, die im Grunde allen meinen Werken anhaftet, ist auch hier wieder zu finden. Ich bin allerdings der Meinung, dass das Gedicht zu Circe von dem Reimschema nur profitiert hat.
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