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Rettungspaket


Lichtsammlerin

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Ich höre von schweren Zeiten für die Wirtschaft.

Ich höre die Menschen reden von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit.

Ich sehe leere Supermarktregale und noch leerere Straßen.

 

Ich mache mir keine Sorgen um die Wirtschaft. Ausbeutung fand schon immer seinen Weg zurück in die Börsenkurse.

Viele trifft die Arbeits-Situation hart, aber das wird vorüber gehen. Demonstrationen sind im Moment nicht möglich, aber wenn die Rufe nach einem BGE nur laut genug werden, kann diese neuartige Schwarze-Null-Kipp-Politik auch das regeln.

Die Supermarktregale werden um 14:37 erneut gefüllt und die Straßen füllen sich früh genug wieder mit hektischen, gestressten Leuten.

 

Ich mache mir keine Sorgen über Ansteckung. Natürlich mache ich mir Gedanken um meine Lieben, meinen Opa, Freunde, Bekannte.. aber es kommt wie es kommt.

 

Ich höre nichts über weitere Hilfen für die schutzbedürftigsten unser Gesellschaft.

Ich höre niemanden ausrufen, dass etwas getan werden muss.

Ich sehe keine Kinder mehr lachen.

 

Ich brauche kein Horoskop und keine Statistik um zu wissen, welche Dramen sich in den Häusern abspielen.

Ich brauche mir nur vorzustellen, ich wäre noch ein paar Jahre jünger und immer noch in dieser Hölle namens 'Familie' gefangen. Ohne nach draußen zu fliehen. Schutz in der Schule zu finden.

Aber ich lebe in meiner eigenen Wohnung, bin erwachsen geworden.

Wäre dieses Virus einige Jahre früher gekommen, ich mag mir kaum ausmalen, was eine Isolierung in meiner persönliche Hölle bedeutet hätte. Ob ich das überlebt hätte. Und zu welchem Preis.

Aber ich muss es mir ausmalen.

 

Ich mache mir keine Sorgen um mich.

Ich brauche mich nur kurz zeitlich zurück zu versetzen und weiß genau, was hunderttausende Kinder gerade erleiden müssen.

Und wer ist für sie da? Ohne ein kurzes Vergessen beim Spiel? Ohne die sicheren Wände der Schule oder des Kindergartens? Ohne irgendein Ohr, das interessiert, wie es ihnen geht, weil es zu Hause eben NIEMANDEN interessiert?

 

Und warum hören und sehen die Menschen heute so viel, aber sehen und hören nicht hin?

Das. Das macht mir Sorgen. So sehr, dass es körperlich weh tut.

Weil es mir das Herz zerreißt, all dies zu wissen -

ein Virus ist nicht die größte Gefahr. Es gibt Wunden, die gehen tiefer.

 

Aber die Rettungspakete bewahren unsere Wirtschaft, die Unternehmen müssen gestützt werden, das System muss weiter funktionieren.. Rettungspakete.. eine gute Idee.

Aber bitte dort, wo Rettung wichtiger ist denn je.

 

 

© Lichtsammlerin

~ Urheberrecht der Titelbilder: Lichtsammlerin

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7 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Freiform

Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,
interessiert habe ich deinen Beitrag gelesen der nachdenklich und auch sehr traurig stimmt!

Aber die Rettungspakete bewahren unsere Wirtschaft, die Unternehmen müssen gestützt werden, das System muss weiter funktionieren.. Rettungspakete.. eine gute Idee.

Aber bitte dort, wo Rettung wichtiger ist denn je.


Wenn ich den letzten Absatz lese, stelle ich mir aber die Frage, warum Gesellschaft und Wirtschaft gerne strikt voneinander getrennt werden. Wir sind die Wirtschaft und die Wirtschaft sind wir. Jeder von uns konsumiert und verlangt nach Waren, die ein andere produzieren muss.

Ich höre nichts über weitere Hilfen für die schutzbedürftigsten unser Gesellschaft.

Ich höre niemanden ausrufen, dass etwas getan werden muss.

Ich sehe keine Kinder mehr lachen.

Arbeitsplätze zu erhalten, ist eine der größten Hilfen, um die Schwachen zu schützen! Kannst du dir vorstellen, wie die Katastrophen hinter verschlossenen Türen sprunghaft ansteigen würden, wenn die Menschen ihre Arbeit verlieren! Das möchte ich mir gar nicht ausmalen.

Ich kenne kaum einen arbeitenden Menschen der nicht gerne mal über seine Arbeit schimpft, aber nimm sie ihm einmal Weg. Erst dann rückt wieder ins Bewusstsein, das Arbeit eines der wichtigsten Elemente im Leben ist.
 

Und wer ist für sie da? Ohne ein kurzes Vergessen beim Spiel? Ohne die sicheren Wände der Schule oder des Kindergartens? Ohne irgendein Ohr, das interessiert, wie es ihnen geht, weil es zu Hause eben NIEMANDEN interessiert?


Hier muss ganz dringend und schnell etwas getan werden, aber dafür bedarf es erst einmal ausreichend Schutzmasken und Anzüge, um Lehrer, Erzieher und Betreuer zu schützen. Ich denke das ist inzwischen in den Überlegungen  der Verantwortlichen angekommen. Man hört ja inzwischen von überall, das die Übergriffe in Familien mit jedem Tag mehr werden. Traurig aber wahr.

Ich möchte nicht wissen wie die Situation in Ländern wie den USA aussehen, da haben schon über 6 Millionen ihren Job verloren und es werden täglich mehr.

Danke für deinen wichtigen und aufrüttelnden Beitrag!
Sehr gerne gelesen und darüber sinniert.

 

Bleib gesund!

 

grüßend Freiform

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Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Freiform,

 

vor 41 Minuten schrieb Freiform:

Wenn ich den letzten Absatz lese, stelle ich mir aber die Frage, warum Gesellschaft und Wirtschaft gerne strikt voneinander getrennt werden. Wir sind die Wirtschaft und die Wirtschaft sind wir. Jeder von uns konsumiert und verlangt nach Waren, die ein andere produzieren muss.

Nun, eine strikte Trennung ist natürlich nicht möglich. Und ich gebe dir recht, dass die Wirtschaft laufen muss, damit es den Menschen gut gehen kann. Aber zuerst muss es den Menschen gut gehen, damit die Wirtschaft laufen kann, und es dann den Menschen weiterhin gut gehen kann.

Mich stört also in erster Linie die Reihenfolge. Dass zuerst die Wirtschaft genannt wird, dann die Menschen.. Denn Wirtschaft wird schließlich von Menschen gemacht.

 

vor 43 Minuten schrieb Freiform:

Arbeitsplätze zu erhalten, ist eine der größten Hilfen, um die Schwachen zu schützen! Kannst du dir vorstellen, wie die Katastrophen hinter verschlossenen Türen sprunghaft ansteigen würden, wenn die Menschen ihre Arbeit verlieren! Das möchte ich mir gar nicht ausmalen.

Ja, leider kann ich mir das vorstellen. Und ich wollte in keinster Weise sagen, dass es unwichtig wäre, Arbeitsplätze zu erhalten!

Auch hier stört mich die Reihenfolge. Denn vielen hilft es eben auch nicht, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben.. Viele arbeiten bereits von zu Hause, oder haben schon Arbeit verloren. Die Spannungen steigen so oder so.. allein, weil alle ständig aufeinander hocken. Und Kinder sind leider der "Punching ball" wo alle Spannungen abgeladen werden... Aber man braucht nicht so zu tun, als wäre das nicht auch ohne Krise so. Hilfen für Kinder sind immer wichtig, jetzt nur noch mehr. Diese Hilfen müssen jetzt mindestens genauso sehr verstärkt werden, wie auch Arbeitsplätze zu erhalten, und dennoch wird man nur Bruchteile der Katastrophen verhindern können.

 

vor 50 Minuten schrieb Freiform:

Hier muss ganz dringend und schnell etwas getan werden, aber dafür bedarf es erst einmal ausreichend Schutzmasken und Anzüge, um Lehrer, Erzieher und Betreuer zu schützen. Ich denke das ist inzwischen in den Überlegungen  der Verantwortlichen angekommen. Man hört ja inzwischen von überall, das die Übergriffe in Familien mit jedem Tag mehr werden. Traurig aber wahr.

Natürlich, nur können wir nicht auf Schutzmasken warten. Wenn wir das tun, kommt die Hilfe zu spät. Und dann geht es vielleicht darum, Prioritäten zu setzen.

Kinder sind durch das Virus weit weniger gefährdet, als durch die entstehende Gewalt. Gewisse Schutzmaßnahmen für Lehrer, Erziehen und andere sind natürlich notwendig, auch Verhaltensregeln für alle Seiten.. nur haben wir nicht die Zeit bis der "perfekte Plan" da ist.

Leider leider ist die Familie für Kinder immer noch der gefährlichste Ort. Zum Glück nicht überall! Aber zu oft..

 

Die Situation in Amerika ist jetzt schon hochdramatisch und wird noch sehr viel schlimmer. Das tut mir so weh. Und dieses Land ist sozial und im Gesundheitssystem sowieso massiv geschwächt durch die Politik der letzten Jahre.. und mehr als hier die Arroganz gewisser Leute zu einer Verkennung der Lage und der wahren Missstände und Nöte der Menschen!

 

vor 57 Minuten schrieb Freiform:

Danke für deinen wichtigen und aufrüttelnden Beitrag!

Gerne. Es freut mich, wenn du meine Worte für wichtig betrachtest und sie aufrütteln konnten!

Danke dir fürs Lesen und Beschäftigen damit.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Freiform

Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin

vor 58 Minuten schrieb Lichtsammlerin:

Danke dir fürs Lesen und Beschäftigen damit.

Nur zu gerne.
 

vor 58 Minuten schrieb Lichtsammlerin:

Natürlich, nur können wir nicht auf Schutzmasken warten.

 

vor 58 Minuten schrieb Lichtsammlerin:

Gewisse Schutzmaßnahmen für Lehrer, Erziehen und andere sind natürlich notwendig, auch Verhaltensregeln für alle Seiten.. nur haben wir nicht die Zeit bis der "perfekte Plan" da ist.


Das sehe ich als problematisch an.
Wenn wir Lehrer, Erzieher und Betreuer ohne ausreichenden Schutz, die Kinder von denen betreuen lassen, die sich nicht zu benehmen wissen, stecken diese sich vielleicht doch an, sterben, und ihre eigenen Kinder werden Waisen.

Wem willst du das aufbürden!

Ich verstehe deinen Blickwinkel nur zu gut, aber es gibt auf die aktuelle Situation keine einfachen und vor allem keine befriedigenden Antworten.

Wir können nur appellieren, dass jeder sein Möglichstes tut!
Wahrscheinlich wird der Appel in der Realität verhallen, so traurig wie es ist.

Danke fürs zuhören!
@Gina

Bleibt Gesund !
 

grüßend Freiform



 

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Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Freiform,

 

ja, wie ich sagte, es gibt keinen perfekten Plan. Aber sollen wir lieber gar nichts tun?

Menschen werden sterben, das ist schlimm genug.

Kinder sind natürlich gerade als Überträger des Virus gefährlich, da es oft keine Symptome gibt. Deswegen sind natürlich gewisse Schutzmaßnahmen wichtig.

Natürlich ist die Alternative, dass möglicherweise die Eltern sterben und die Kinder Waisen werden, nicht besser. Aber die Wahrscheinlichkeit ist da nicht so hoch.. Dieses Risiko ist weit geringer und mE weniger gewichtig, als die sichere Zunahme von Gewalt, Missbrauch etc.. 

 

Bitte verstehe mich nicht falsch, ich will keines von beidem jemandem aufbürden! Und ich weiß, dass es keine einfachen Lösungen gibt. Nur ist die aktuelle Situation nicht zumutbar und aus meiner Sicht bereits ein Worst-Case Fall für die Kinder. An dem sich etwas ändern muss..

Und zu appellieren ist schön und gut, aber das darf in der Realität nicht untergehen!

Verdammt, ich weiß genau, was das bedeutet für die Kinder. Und das darf nicht andauern, es ist nicht aushaltbar. Ich verzweifel schon, wenn ich nur daran denke..

Und das Mindeste was im Moment Jeder und Jede tun kann und muss, ist die Augen und Ohren offener denn je zu halten..

Die wichtigen Hilfen müssen dann aus der Politik kommen..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Freiform

Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,

 

vor 30 Minuten schrieb Lichtsammlerin:

Und das Mindeste was im Moment Jeder und Jede tun kann und muss, ist die Augen und Ohren offener denn je zu halten..

Das sehe ich auch so! :attention:

 

grüßend Freiform

 

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Gast (Nina)

Geschrieben

Liebe Lichtsammlerin,

 

Danke, dass du so genau hinschaust, wo überall Dinge nicht in Ordnung sind. 

Ich weiß, wer in einem schrecklichen Elternhaus gefangen ist, für den gibt es nur die Hoffnung aufs Erwachsenwerden. Auch wenn man noch nicht mal jugendlich ist.

Sie müssen durchhalten.

 

Ich mag gar nicht sagen, wie schön diese Zeit auch ist. Ich sehe viele Eltern mit den Kindern im Wald. Natürlich allein, Mutter mit Kind, Vater mit Kind, Leute mit Hund....ich sehe, wie von diesen Leuten der Stress ihres "normalen" Lebens abfällt. Diese Leute finden gerade zu sich und zu den wichtigen Dingen im Leben. Und in den letzten Wochen höre ich so oft, dass Leute sich um andere Menschen sorgen. Dass sie einfach wahrnehmen, es gibt Menschen, deren Situation ist noch schlechter als meine.

 

Danke, dass du die Kinder erwähnst. Es ist leicht, über Missbrauch zu sprechen, solange er weit weg ist. Hat er ein Gesicht, ist es unmöglich, das offensichtliche auszusprechen. Und wer es doch wagt, wird selbst zum Bösewicht erklärt.

 

Die Dinge in der Welt ändern sich und auch die Menschen ändern sich. Wir werden auch diese Kinder sehen.

 

 

 

Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Nina,

 

wenn du jemanden kennst, der in so einer Situation ist, dann zögere bitte nicht zu helfen!

Denn eben dies - dass es nur die Hoffnung aufs Erwachsenwerden gibt - sollte nicht so sein. Es sollte Auswege geben, mehr als nur "durchhalten". Denn während dieses Durchhaltens kann so viel kaputt gehen in der Seele.

Ich fühle mit den Kindern, weil ich ihre Situation so gut nachempfinden kann.

Es ist nie leicht über Gewalt oder Missbrauch zu sprechen, aber es ist leider!!!! ein Teil unser Gesellschaft und es ist so wichtig darüber zu sprechen. Solange niemand sehen will was nicht sein darf, kann Kindern nicht geholfen werden..

 

Natürlich geschehen auch wundervolle Dinge zwischenmenschlich. Krisen fördern häufig zwei Gesichter zutage - das hässliche, und das schöne. Menschen wachsen wieder zusammen, helfen einander, machen sich gegenseitig Mut.. Diese Seite gibt es auch. Und ich vergesse sie nicht, im Gegenteil, indem ich auf die andere Seite aufmerksam mache, versuche ich diese schöne Seite zu stärken - damit mehr Leute hinsehen und hören und zwischenmenschlich zusammenwachsen, den Kindern helfen.

 

Ja, wir werden die Kinder sehen. Die Folgen. Ich hoffe nur, dass wir nicht lediglich die Zerstörungen sehen werden.. dass es nicht zu spät ist.

 

Ich danke dir, dass du hier vorbei geschaut hast, um mir deine Gedanken mitzuteilen!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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