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Alle Menschen versprühen draußen ihr Karma

Nur du sitzt zu Hause und witterst das Drama

 

Wo Unruhe und Angst sich als Krankheit verteilt,

Kein Frieden, nur Chaos um uns Menschen weilt

 

Denn in so schrägen Zeiten wie diesen,

Hat jeder seine ganz eigenen Krisen:

 

Dein Horror geht los im Treppenhaus,

Denn leider musst auch du mal raus

 

Dort steht die alte Knitter-Oma,

Sie geht, als wär’ sie schon im Koma

 

Erst geduldig, dann freundlich flott

Überholst du sie, ganz ohne Spott

 

Und prompt, wie könnt’ es anders sein,

Stellt dir das Nachbarskind ein Bein

 

Du sagst dem Kind, wie es da steht, so frech und noch ganz klein:

"Wer Leuten eine Grube gräbt, fällt hoffentlich auch selbst hinein"

 

Da lacht es laut und tritt zu dir

Dein Schienbein schmerzt - schnell weg von hier!

 

So stolperst du zur Haltestelle

Doch kommt kein Bus, so auf die Schnelle

 

Da stehst du nun ganz eingefroren,

Niemand kommt und lähmt deine Ohren

 

Niemand klagt, wie schlimm das alles ist,

Und dass er die alte Welt vermisst

 

Du wolltest dich eigentlich nicht unterhalten,

Da hältst du ganz plötzlich ein Wort hin, dem Alten:

 

"So geht’s mir auch!", lügst du ihn an

Und er sagt, dass er so nicht leben kann

 

"Wie-so?", willst du ihn daraufhin noch fragen,

Doch er geht los, ohne Tschüss zu sagen.

 

Mit anderen Wartenden stehst du beschämt,

Die Maske auf - Keiner merkt, dass du gähnst

 

"Na, du bist wohl noch ziemlich müde, was?

Müde bin ich auch vom Lockdown, voll krass."

 

Keiner sieht dich an und fragt dann noch verdutzt,

Und hast du überhaupt schon die Zähne geputzt?

 

Mein Mund ist doch wohl allein meine Sache!

Keiner antwortet mit seiner scheußlichen Lache:

 

"Ja, aber hör ma, dit saajen die Nazis doch oooch !?!"

Na toll, denkst du dir, und schaust zu ihm hoch

 

"So war das doch garnicht gemeint..."

Jemand hat sich etwas zusammengereimt

 

Er mischt sich ein und geht nun dazwischen,

Brüllt: "Nazis raus, ihr sollt euch verpissen!"

 

Kein Mensch sieht was dahinter steckt,

Die beiden haben wohl Blut geleckt..

 

Keiner schaut mehr den Anderen an,

das Chaos tut einfach das, was es kann.

 

Du rettest dich in die Buslinie Acht

Da wird gleich noch ein Feuer entfacht

 

"Der Bus ist zu voll, bitte steigen Sie um."

"Ich geh nicht hier raus, Corona ist dumm!"

 

Jeder denkt hier nur an sich

Denkt, das Wichtigste bin ich!

 

Du sprichst mit einem Anzug-Elefant

Doch er meint, er sei systemrelevant!

 

Am nächsten Halt steigst du eben aus

Du willst schon jetzt nur noch nach Haus

 

Denn alle Menschen drehen am Rad,

Sind schon längst krank: Panik am Start

 

Haben jeden Tag neue Angst vor dem Tod:

Ein Virus bringt -ZACK- sie in größte Not.

 

Die Welt wird erschüttert von Medienberichten,

Konsumenten können sich kaum davor flüchten

 

Querdenker fürchten Kontrolle und Zwang

Und hängen sich anderen Nachrichten an

 

Und auch ist die dritte Angst wirklich berechtigt:

Denn Armut ist grad’ in Familien echt heftig

 

Was sollen denn unsere Kinder erben,

Wenn wir an Corona sterben?

 

Alle anderen Themen besprechen wir flüchtig,

Denn das Chaos ist streit- und krisensüchtig

 

So läufst du weiter durch die Gassen

Beginnst den Mensch, die Welt zu hassen

 

Ein letzter Atemzug bleibt dir mit Covid untersagt,

Denn wir bringen Patienten über ihren Todestag,

 

So haben Ärzte heutzutage für einen neuen Lebenswillen

Medizinische Maschinen, die kranke Lungen wieder füllen

 

Doch war es nicht so vorgesehen,

Dass Menschen aus dem Leben gehen?

 

Wie können wir in Freiheit leben,

Wenn wir so am Leben kleben?

 

Was machen wir denn jetzt noch hier?

Wenn sich was ändern kann - dann WIR!

 

Dein inn’rer Monolog bleibt still,

Ob Niemand ihn gern hören will?

 

Du schaust auf dein Handy und wählst seine Nummer

Doch er plappert nur vom eigenen Kummer

 

Du läufst weiter durch die Stadt

Hast das Chaos hier so satt

 

Dein Klang ist fast schon ganz verstummt

Da kommt eine Frau, die dein Liedchen summt

 

Ode an die Freude! - So sprichst du sie an

Und hoffst, dass sie dir den Weg zeigen kann

 

Jetzt seid ihr zu zweit, nur mit guten Gedanken

Das reicht schon, um Kraft nur für Heute zu tanken.

 

Was ist das Geheimnis, das uns vom Chaos ganz befreit?

Ich glaube, liebe Mitmenschen, das wäre dann  G E L A S S E N H E I T.

 

(Eine Zeit-Schrift vom ..., 23.04.2021)

 

 

Zitat

 

Gib mir die Gelassenheit, Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann.

Den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

Und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

 

 

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Kommentare

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1 Kommentar


sofakatze

Geschrieben

lieber geschichtenerzählknopf,

 

gelassenheit bewahren angesichts des chaos um uns herum ist ein guter gedanke.:thumbup:

 

dein gedicht ist wirklich lang und obwohl ich es inzwischen bestimmt schon drei- oder viermal gelesen habe, verliere ich irgendwann zwischendrin den faden und ertappe mich beim überfliegen der zeilen. ich glaube, eine straffung der geschichte würde dem gedicht zu mehr aufmerksamkeit verhelfen. welche zeilen vielleicht nicht ganz so wichtig sind, kannst aber nur du wissen, sofern du überhaupt kürzen möchtest. auf jeden fall wünsche ich dir dabei gelassenheit. :smile:

 

lg

sofakatze

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