Angst und Wahrheit
Angst bewältigt sich im Leben
durch den Trost der Wahrheit Sinn
auf dem Wege klar zu streben
hin zum eignen Sein, Ich-Bin.
Angst setzt auf dem Fremden auf,
einem nicht befreundeten
fernen Klang im Lebenslauf,
jenem noch vergeudeten.
Dissonanzen, Unbekanntes,
nicht die Wahrheit angeschaut,
Flucht auf Wegen außer Landes,
Sinnen nicht im Herz vertraut.
Jene Angst wird halten dich,
inszeniert, ans Dramenspiel,
Lug und Wahres drehend sich
um ein bodenloses Viel.
Grundlos in den Lüften hängend,
wie an einem Galgenstrick
läuten Worte, jäh verengend,
hin zum selben Geistestrick.
Wahrheit sinnet hier befreit
und befriedet, stilles Ruhen
an der Quelle, eigenem Weit,
Sein gewordenem Frieden, Nun.
Angst und Flucht, die beiden aber,
leben in den Krieg hinein,
unwahrhaftiges Welttheater,
geistiger Gefühleschein.
Wo die Angst erschauet wird,
sie sich nicht ausbreiten kann
und der Mensch sich selbst nicht stirbt,
dort vermittelt Wahrheit dann
diesen Trost des eignen Werdens
einer Weite, die nicht streng
in dem Herzen jenes Sterbens
eines Geistes, der noch eng.
So bleibt Wahrheit diese Weite,
die den stillen Frieden spendet,
frei von Angst und ihrem Leide
eines Abgrunds, der nie endet.
Wahrheit wird den Boden stiften
und die Angst, von dort, befreien;
Wahrheit wird den Sinn entgiften
und der Angst die Angst verzeihen.
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