Das bessere Bühnenstück
Wo der Bauer das Feld bestellt,
Gleich am Ende der heilen Welt,
Wuchs wohlbehütet ein Mädchen auf.
Grimmig kalt tobte dort der Wind;
Der Vater kam pünktlich zu seinem Kind,
Auch wenn das Dorf im Schnee versank.
Er stapfte sonntags den Berg hinan,
Um sein Kindlein zu sehn – erst dann
War ihre Welt wieder ganz und schön!
Windschief harrte das Häuschen aus,
Keiner machte sich irgendwas draus.
Auf der Bank vor dem Rosenstrauch
Saß das Kind in Großmutters Arm,
Lauschte ihr wohlig, fühlte sich warm.
Bis es ganz still ward, mit einem Mal,
Und man sie aus dem Hause trug –
Aus dem Haus gegenüber dem "Krug".
Plötzlich wütet ein Sturmwind erbost,
Fährt durch Hecken und spielt im Strauch,
Löst beim Kindlein ein Lachen aus,
Das es der Großmutter schenkt zum Trost.
Einmal noch winkt sie, dann ist es aus.
Aufrecht neben dem Kind geht steif,
In Schwarz, die Mutter, mit schwarzem Reif.
Wieder flieht es im Geist vor den Sarg:
Es steckt ganz heimlich ein Immergrün
Unter die Hand, in der Eisblumen blühn.
Tränen rinnen – nun weint es arg.
Plötzlich fühlt es mit festem Griff
Gleich Schatten über sich an der Wand
– An der Schulter der Mutter Hand:
"Lass das dumme Theater, Kind!"
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